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Ich trau mich nicht Therapie anzufangen oder generell Hilfe zu holen

YuKi

Neues Mitglied
Ich hab mir nach langer Zeit eingestanden, das ich psychisch nicht ganz ok bin. Weil es ab so lange gedauert hat ging es mir immer schlechter und gerade bin ich an einem Punkt wo ich einfach nicht mehr kann/nicht mehr will. Mehrere schlaflose Nächte vergingen mit Diskussionen in meinem Kopf ob ich nicht mit einer professionellen Person darüber reden sollte.
Dennoch hab ich diese panische Angst davor. Ich traue mich nicht diese Hilfe zu holen und selbst wenn ich mir die Hilfe holen würde kann ich nicht über meine Probleme/Gefühle reden. Manchmal ist diese Angst einfach nicht begründbar. Paar gründe die ich nennen könnte wären: 1. Ich hab generell über den Prozess in Therapie Angst, weil ich nicht weiß wie der ist und das so komplett neu für mich ist. 2. Ich hab Angst das meine Familie das mitbekommt, weil sie sehr negativ gegenüber mentalen Krankheiten sind. 3. Ich habe komischer Weise, ohne Begründung, Angst vor einer Diagnose. Ich wüsste nicht wie ich damit umgehen soll.

Meistens wird ja gesagt, man soll mit den Freunden oder Familie, selbst Lehrern, darüber sprechen.
Ich kann das auch nicht, weil: Freunde = ich will meine Freunde nicht belasten, mir fällt es schwer mit denen über meine Probleme zu reden (durch verfehlten versuchen, wo sie mit der Information, das ich psychisch nicht ok bin, nicht klar kamen und wütend, traurig, gestresst, etc reagiert haben), die haben selber eigene Probleme womit sie schon belastet/beschäftigt sind. Familie = wie gesagt, negative Meinung. Lehrer/etc. = ist mir zu persönlich das Thema um mit denen darüber zu reden (auch Vertrauens Lehrern/Pädagogik Lehrern/usw).

Um auf den Punkt zu kommen:
Ich schreib das hier überhaupt, weil ich einfach Meinungen von random Leuten hören wollte und vielleicht Ratschläge, wie ich diese Angst überwinden könnte (falls jmd das Gefühl kennt) kriege. Ist irgendwie komisch aber ist einfacher freier von meinen Gefühlen/Problemen zu sprechen. Also will ich es Mal versuchen.

Ich wünsche euch alles Liebe, die das hier lesen!
Das war's jetzt von mir.
Bye Bye c:
 

ChrisR76

Mitglied
Hallo YuKi,
als allererstes: Es ist ein sehr großer Schritt gewesen, dass Du erkannt hast, dass Du professionelle Hilfe benötigst. Bis man sich das selbst "eingesteht", dauert es leider oftmals sehr lange (ich spreche da aus eigener Erfahrung).
Auch das Gefühl der Angst vor der Therapie kenne ich sehr gut, die hatte ich nämlich auch, und ich denke, dass es fast allen so geht, wenn sie sich das erste Mal mit diesem Thema konfrontiert sehen. Aber das wissen auch die Therapeutinnen/Therapeuten und dementsprechend handeln sie. Die ersten Sitzungen waren bei mir auch recht "verkrampft", weil ich Schwierigkeiten hatte über meine Probleme zu sprechen. Aber das war in Ordnung. Man wird Dich zu nichts drängen. Mittlerweile verlaufen die Sitzungen vollkommen entspannt, auch wenn es natürlich Situationen gibt, wo es mal emotional wird. Aber das ist ja auch irgendwo Sinn der Therapie. Hier ist es ganz wichtig, dass zwischen Patient und Therapeuten ein guter Draht besteht, was bei mir glücklicherweise der Fall ist.
Auch die Angst davor, dass es die Familie/Freunde "rausbekommen" könnten kenne ich. Aber sie war eigentlich unbegründet. Erstens hast Du ja kein Schild um den Hals hängen "Ich geh zum Seelenklempner" ;). Du entscheidest ja mehr oder weniger selbst, wem Du da was sagst. Ich habe irgendwann angefangen recht offen mit der Situation umzugehen. Das heißt am Anfang wussten es nur recht wenige Leute aus meinem Umfeld, aber mittlerweile hat sich die Anzahl doch deutlich vergrößert. Und weißt Du was: Gerade Leute, von denen ich es nie gedacht hätte, kamen mit Sprüchen wie: "Hey, das find ich total gut, dass Du das machst....".

Mein konkreter Rat: Du hast gemerkt, dass etwas nicht in Ordnung ist. Das ist gut. Stell Dich Deiner Angst und suche Dir die Hilfe, die Du benötigst. Wenn Du eine Grippe hättest, würdest Du doch auch zum Arzt gehen, oder? Du wirst sehen, dass die Angst unbegründet ist. Vielleicht helfen Dir ja auch die Beiträge aus einem Faden, den ich aufgemacht habe, als es bei mir soweit war. Ist auch hier im Forum Therapie zu finden (Titel: Therapie allgemein).

Ich wünsche Dir alles Gute!
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Hallo YuKi,
die Seele ist wie ein Organ. Daran kann man erkranken oder sogar sterben. Dass es dir so schlecht geht, ist ein Hinweis deiner Seele, dass sie Hilfe braucht. Also gut, dass du das jetzt ernst nimmst.

Angst ist oft ein anderes Gefühl für "Respekt vor etwas haben" oder auch "eine Abneigung gegen etwas Unbekanntes/Neues" – sie hilft dir also, das nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Auch Psychotherapie kann ja Nebenwirkungen haben, die du nicht willst (siehe das, was du über Freunde und Familie schreibst).

Trotzdem wirst du auch mit einem offenen, blutenden Bruch in Behandlung gehen und nicht einfach abwarten, bis es sich von selbst erledigt ... also kein unnötiges Dramatisieren, sondern einfach offen sein, was dir gutes passiert im Gespräch mit einem Profi.

Schau mal hier, da ist beschrieben, wie es geht: https://www.therapie.de/psyche/info/fragen/wichtigste-fragen/was-bezahlt-die-krankenkasse/

Alles Gute und natürlich gute Besserung!
Werner
 

Soul-Sister

Aktives Mitglied
...
Paar gründe die ich nennen könnte wären: 1. Ich hab generell über den Prozess in Therapie Angst, weil ich nicht weiß wie der ist und das so komplett neu für mich ist. 2. Ich hab Angst das meine Familie das mitbekommt, weil sie sehr negativ gegenüber mentalen Krankheiten sind. 3. Ich habe komischer Weise, ohne Begründung, Angst vor einer Diagnose. Ich wüsste nicht wie ich damit umgehen soll.
...
Hey Yuki,
ich würde auch auf jeden Fall sagen, geh das an mit der Therapie, hol dir Hilfe. Du bist erkrankt, du solltest wieder gesund werden, das wird deine Lebensqualität entscheidend erhöhen!

Vor einer Therapie musst du keine Angst haben. Therapeuten sind schon von Berufs wegen emphatische, vorsichtige und offene Menschen. Und wie die anderen hier schreiben, die sorgen schon dafür, dass du dich im Prozess wohlfühlst. Und wenn das mit einem Therapeuten nicht passt, nicht aufgeben, sondern solange suchen, bis du dich gut aufgehoben fühlst.

Du musst das deiner Familie gar nicht erzählen. Man kann doch einiges verheimlichen. Seid ihr denn so eng, dass sie alles mitbekommen?

Das mit der Diagnose, das verstehe ich, das ist ein zweischneidiges Schwert. Man bekommt einen Stempel aufgedrückt, aber das eröffnet doch dann auch viel bessere Möglichkeiten der Behandlung, Finanzierung durch die Krankenkasse, gezielte Ansätze, dir zu helfen. Du verstehst besser, was mit dir los ist, kannst dich über die entsprechende Krankheit informieren. Es ist vielleicht gut zu wissen, dass du später niemandem deine Diagnose mitteilen musst, weder der Familie, noch Freunden, in der Ausbildung, im Beruf schon mal gar nicht. Da bist du gesetzlich geschützt. Das ist deine Privatsphäre.

Hier kannst du nach Therapeuten in deiner Gegend suchen: https://www.dptv.de/psychotherapie/psychotherapeutensuche

Zunächst gibt es Vorgespräche, die die Krankenkasse noch ohne Diagnose bezahlt. Vermutlich kannst du nicht gleich beim ersten Therapeuten bleiben. Es sollte nämlich vorher auch noch entschieden werden, welche Behandlung für dich am besten ist, Verhaltenstherapie oder Psychoanalyse etwa.

Ich drücke dir die Daumen, dass es dir bald besser geht. 🍀
 
Zuletzt bearbeitet:

Holunderzweig

Aktives Mitglied
Dennoch hab ich diese panische Angst davor. Ich traue mich nicht diese Hilfe zu holen und selbst wenn ich mir die Hilfe holen würde kann ich nicht über meine Probleme/Gefühle reden.
Meine Strategie ist, ich widme mich diesen diffusen inneren Gesprächen nicht, ich achte auf anderes.
Ich habe bemerkt, je öfter ich über Probleme wälze, umso verspannter werde ich, umso schlechter fühle ich mich, das könnte damit zu tun haben, weil ich mich so ausrichte auf diese "Spezialität" und da heißts halt nicht, mir geht es gut, sondern, mir gehts schlecht. Oder kann es einem gut gehen, wenn man immer auf den Knopf drückt, wo es grauslige Sachen anzuschauen gibt?

Bei dir gibt es einen Normal-Modus auch, nicht nur diesen schiefen. Du kannst ganz gerade und normal sein, auch sehr schief und gedrückt.

Wenn man Übelkeit verspürt, dann liegt das oft daran, dass man etwas falsches zu sich genommen hat, oder etwas nicht so macht, wie es richtiger wäre. Dir ist übel.
Komm gut wieder zurück in den Normalstand, indem du dich gesund "ernährst",bewegst, all das machst, was dir zuträglich ist. Das bedeutet für mich persönlich, keine Hingabe mehr an Problemdenke, aussteigen daraus und das alles machen, was sonst noch da ist. Auf dieses Grüblen verzichten, das wäre schon mal ein Ansatz. Statt dessen ein Hobby betreiben, das schmeckt. Sich mit Problemen rumschlagen kann auch zum Hobby werden.
 

Rikachan

Aktives Mitglied
Hi, ich kenne diese Angst vor Menschen generell. Therapeuten sind genauso verschieden wie Menschen. Aber ich denke mal, du hast einen gewissen Instinkt was Menschen betrifft. Wenn dir der Therapeut nicht passt , dann geh nicht mehr hin.
Sich nochmal hinzu quälen tut einem nicht gut. Ich verlasse mich manchmal leider noch immer nicht auf mein Instinkt aber der liegt zu 90% richtig. Die Suche nach einem Therapeuten ist frustrierend und es ist dauert auch bis man vertrauen hat aber es lohnt sich. :)
Versuche deine gefühle zu beschreiben für dich selbst und zu fühlen. ( Ohne bewerten der gefühle) Versuche nicht in die sorgen und angstschleife der Gedanken zu kommen.
Wenn du merkst du kannst, deine Gedanken evt ein wenig lenken. Was gibt dir dir Mut undd Kraft? Konzentriere dich auf die positive Erfahrungen die du gemacht hast oder lass einfach alles los :)
 

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