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Ich finde keine Partnerin

Ein Jahr nach meinem letzten Beitrag bin ich wieder da.

Kürzlich habe ich geträumt, in einem Bus zu sitzen: Wir fuhren in einem Tunnel, als an dessen Ende ein Tankwagen erschien, der die ganze Fahrbahn sperrte. Die Kollision konnten wir trotz Vollbremsung nicht vermeiden, und einen Sekundenbruchteil erwachte ich aus dem Albtraum.

Schon zum Jahresbeginn war ich genügend emotional belastet: Eine Freundin von mir ist mit 25 schwer krank (chronisches Erschöpfungssyndrom nach Covid-Erkrankung), ich leide unter chronischem Berührungsdefizit und mir droht zum zweiten Mal die Sperre aus einer Kuschelgruppe wegen Missverständnissen, die noch einer genauen Erklärung bedürfen.

Die Kollision mit dem Tankwagen habe ich im realen Leben in Form der x-ten Liebesenttäuschung erlebt.
Ich war schon am Rande der seelischen Not, dieses letzte Ereignis hat mich nun wirklich umgehauen.
Seit zwei Jahren versuchte ich, mit einer Kollegin (eigentlich eine Doktorandin, die sich oft im Labor für Nanotechnologien aufhält) einen Kontakt herzustellen.
Ich fand sie auf ersten Blick sehr interessant, leider waren die Begegnungen auf dem Flur immer sporadisch und zufällig, nur ein paar Mal konnte ich sie im richtigen Moment erwischen. Nach meinem letzten Sommerurlaub sind diese Begegnungen noch seltener geworden, eine Vertiefung dieser Bekanntschaft ist ausgeblieben, mein Frust darüber deutlich gestiegen.
Bis ich ihren Professor, der oft im Büro nebenan sitzt, kurz ansprechen konnte. Und so kam die traurige Nachricht: sie ist schon vergeben.
Man erwartet das Schlimmste, hofft aber immer aufs Beste. Aufs Schlimmste ist man trotzdem niemals vorbereitet.

Diese Erkenntnis hat mich in Angst und Verzweiflung tief gestürzt: Schon wieder fühle ich mich von einer Frau angezogen, die sich dann als schon abgefahrener Zug entpuppt. Und eine erste Partnerschaft mit 41 ist weit und breit gar nicht in Sicht: Liebeskummer, kombiniert mit Altersangst und sozialen Ängsten, die mich immer noch hemmen.
Ein paar Stunden danach irrte ich im Schockzustand im Hof herum, mit lauter Musik über Kopfhörer, und schrie so laut wie ich konnte, ohne dass jemand mich hörte, mein Verstand war längst weg.
Gespräch mit so vielen Freunden – darunter einem selber in einer sehr turbulenten Lebensphase – wie möglich haben meine seelische Not etwas gemildert.
Ich fühle meine Kräfte schwinden und recht böse Gedanken sich einen breiten Weg in mir machen. Ich möchte nun ordentlich schlafen und versuchen, drauf zu reagieren, ausgehen, mich mit Leuten treffen. Am Montag Gespräch mit einigen Kollegen suchen, mir Unterstützung holen, alles Nötige tun, die Kräfte finden, um weiterzukämpfen. Aufgeben ist für mich keine Option, denn wer aufgibt, ist schon tot.
 

Holunderzweig

Aktives Mitglied
Das deckt sich alles irgendwie mit jemand, den ich kenne.
Bei dem frage ich dauernd, was hat er, er ist gutaussehend, er ist talentiert, klug, hatte ein Lehramt im Fach Englisch und Musik, schrieb Musicals, führte die erfolgreich auf, spricht mehrere Sprachen, ist anständig usw und sein Leben lang klagt er über Pech in der Liebe. Jetzt ist er Alkoholiker, er war eigentlich ein Traummann..bis auf die Tatsache, dass er schwierig war, psychisch etwas seltsam..einerseits sehr, sehr lieb, dann aber wie du auch, in Wirklichkeit auch schrecklich schnell sauer. Lieb dann, wenn er sich bemühte, sauer, wenn diese Bemühungen fehl schlugen.
Ich war für ihn die letzte S.au. ( weil ich in seinen Augen unanständig und verrucht bin) Ich mag ihn aber, finds schrecklich schade, weil er diese Schiene befährt.
Jedenfalls, dieser Mann hat kein Benehmen, inakzeptabel, wie er sich benimmt. Man kann keine normale Unterhaltung mit ihm führen, dauernd dreht sich alles um ihn und seine Bedürfnisse.
Das hört man doch bei dir auch heraus!
Du triefst vor Selbstmitleid, weil du diese(s) oder jene(s) nicht hast und Pech hast, und unglücklich bist, weil du so Pech hast. Du hast kein Pech. Du bist toll, hast so viel, kannst aber vor lauter "Blasphemie" keine Liebe lukrieren. Diese Liebe ist überall, sie ist allgegenwärtig, sie ist in allem und jeden, nicht nur in potentiellen Streichlerinnen, sondern auch bei ganz normalen Leuten, die mit dir leben, arbeiten, dir begegnen. Kennst du diese? Wie lieb die sind? Wie kannst du hoffen, jemand fliegt dich an, will sich einlassen auf dich, wenn du nur an dich denkst und an: wenn, dann muss es eine Bedürfnisstillerin sein. Das ist ein Bettlerstatus.

Wie du selbst beobachtet hast, es sieht dich keine, oder du merkst, alle sind vergeben und jene, die es nicht sind, die haben an dir kein Interesse. Das hat damit zu tun, weil Menschen, die lieben strahlen, man sucht ja die Liebe und klar, Liebende gefallen. Die haben Licht an, wir sind Lichtsucher.
Die lieben Leute sind alle vergeben...so sagt man oft, Traummann, aber leider schon vergeben, Traumfrau, aber leider hat sie schon wer gefunden oder sie jemanden. Als Traumfrau kommt man rüber, wenn man halt happy ist, zufrieden, gern am Leben, Lebensfroh.

Du könntest experimentieren und jemanden ansprechen, der irgendwie nicht zum Verlieben ist, also für dich nicht gerade vielversprechend- wie sonnige "hübsche" ( die hübsch wahrgenommen werden) eben sind. Wer hat, der wird sich nicht jemanden grabschen, der nicht hat. Du bist einer, der nicht hat. ( verliebt strahlt) - du willst verliebt strahlen, aber tust es nicht.

Da musst du ansetzen. Bemühe dich nicht um einen Partner, bemühe dich auch nicht, dass jemand in dich verschossen ist, das kommt ganz von alleine, das ist die Folge, wenn man strahlt, da sucht man dann deine Nähe und will bei dir sein und es wird dir dann nicht an möglichen Kanditatinnen mangeln.

Du hast so viel gutes über dich heraushören lassen, also Pech hast du nicht. Pech haben jene, die... ich überlege mal, was sein müsste, dass man keinen zum Küssen kriegt. Jeder kann seinen Deckel finden, also ich habe beobachtet, keiner bleibt lange alleine, wenn er das gewisse "Etwas" hat. Das ist bei mir ein bestimmtes Auftreten.
 

Holunderzweig

Aktives Mitglied
Lieber Mann, ich habe den Ausdruck noch nie gehört "Mietfreundin"- das ist ja klasse. Das ist DIE Idee.

Bei dir ist doch alles da, was da sein muss, das einzige, was dir fehlt, das ist ein lockerer Umgang mit dem Thema Mann und Frau. Wenn du zb- zusätzlich zu der Psycho-Therapie eine Therapie bei einer Mietfreundin machst, mit der du regelmässig zusammen triffst, mit der du vertraut bist und die mit dir auf einer Sympathie-Ebene körperlichen Austausch hat, dann wirst du zusehends freier und lockerer, ganz wie von selbst. Ich vermute, jeder Anfang blockiert ( das habe ich schon oft beobachtet) alles schaut so kompliziert aus, von wegen... es ist einfach, wenn man es öfters gemacht hat. Flirte, scherze, lache, genieße, erlebe Lust, ist doch komplett egal, ob das für Geld ist, oder nicht- du wirst spüren, merken, erleben, da tut sich was, das dir hilft, dich als Mann anders wahrzunehmen. Sicher nicht mehr als Bettler. Wir Frauen machen Männer, Männer machen uns zu Frauen.
 
Du könntest experimentieren und jemanden ansprechen, der irgendwie nicht zum Verlieben ist, also für dich nicht gerade vielversprechend- wie sonnige "hübsche" ( die hübsch wahrgenommen werden) eben sind.
An dem Tag, trotz des großen Kummers, habe ich mich mit einer neuen Kollegin aus Italien unterhalten. Zwar spricht sie mich als potenzielle Partnerin gar nicht an, aber diese Unterhaltung war eine große Erleichterung für mich. Sie weiß, dass ich zwei Büroräume neben ihr arbeite und darf mich nun jederzeit anklopfen.
Man kann nicht von anderen erwarten, sich Interesse an einer anderen Person zu erzwingen, die gar nicht vorhanden ist. Das würde meinem schon geringen Selbstwertgefühl erheblich schaden: keine gesunde Kompromissbereitschaft mehr.
Wenn du zb- zusätzlich zu der Psycho-Therapie eine Therapie bei einer Mietfreundin machst, mit der du regelmässig zusammen triffst, mit der du vertraut bist und die mit dir auf einer Sympathie-Ebene körperlichen Austausch hat, dann wirst du zusehends freier und lockerer, ganz wie von selbst.
Dieser Vorschlag ist leider finanziell nicht vertretbar: Ich bin halt kein Millionär, der sich solchen Spaß jederzeit gönnen kann, ohne pleite zu gehen.
Allerdings kann ich mir Kuschelstunden bei einer Profi ab und zu gönnen, letztes Jahr bin ich schon einmal nach Leipzig gereist. Jetzt überlege ich mir Karlsruhe, in und um München gibt's leider keine Profikuschlerin, die mich besonders anspricht (zu starker Altersunterschied).
Du triefst vor Selbstmitleid, weil du diese(s) oder jene(s) nicht hast und Pech hast, und unglücklich bist, weil du so Pech hast.
Ich fühle mich von der Teilhabe am Liebesleben dauerhaft ausgeschlossen und das frustriert mich maßlos. Ich blicke in die letzten 30 Jahre meines Lebens und denke an meine zahlreichen, fruchtlosen Versuche, wo diese sozialen Ängste eine große Rolle dabei spielten.
Ich tue mich im Grunde sehr schwer, Leuten zu vertrauen, als tendenziell paranoid fürchte ich oft Verrat, Ablehnung und Ausgrenzung.
Allerdings bemühe ich mich um dieses Vertrauen und es gibt Personen, auch unter meinen Kollegen, die meine Ehrlichkeit und Offenheit zu schätzen wissen.
Oft leide ich aber still, um nicht negativ zu wirken, um nicht als Nervensäge bzw. Energievampir zu gelten. Andererseits will ich nicht mit meinen Belastungen allein bleiben und meine Schwierigkeiten kann ich nicht nur für mich selber behalten.
 

Holunderzweig

Aktives Mitglied
Ich blicke in die letzten 30 Jahre meines Lebens und denke an meine zahlreichen, fruchtlosen Versuche, wo diese sozialen Ängste eine große Rolle dabei spielten.
Ja, diese Ängste werden dir Grenzen setzen, ganz verständlich. Ich konnte immer sehen, einsehen, dass ein Überwinden von Ängsten nur machbar ist, wenn man trotz Angst etwas macht, so lange, bis diese sich legt.
Der Lehrer unserer Kinder hat ein Freifach eingeführt damals in der Schule, es nannte sich Schulspiel.
Angeblich soll dieses Fach in England zb Pflichtfach sein. In diesem Unterrichtsfach war das Ziel, lernt freier sein, lockerer, unscheuer, sozial kompetenter. Ich bin überaus dankbar, dass meine Kinder das mitmachen durften. Sie haben gewaltig profitiert. Man musste dort zb Theaterrollen einnehmen, oder auf die Straße gehen und jemanden um etwas bitten lernen, oder sich behaupten lernen, offen miteinander Kommunizieren lernen usw. - mit jeder Aufgabe wurden Ängste besiegt, nachhaltig.

Daher, du hast dich nicht entfalten können, deine Befürchtungen haben dich gefangen gehalten. Warum sagst du denen nicht endlich den Kampf an, statt zu klagen und zu jammern und dich denen zu unterstellen. Mach alles, wovor du dich fürchtest. Werde vom Kind zum Mann.
 
G

Gelöscht 128790

Gast
Bleibe einfach du selbst....
Du bist ein netter liebenswerter Mensch...
Sei offen...oder öffne dich...das ist schwer ...ich weiß..
Ich glaube das Glück wird dich finden...du musst daran glauben...und das auch ausstrahlen....
Schwer ist es aber nicht unmöglich 🙂🍀
 

Holunderzweig

Aktives Mitglied
Ich fühle mich von der Teilhabe am Liebesleben dauerhaft ausgeschlossen
Du kannst und könntest ein reges Liebesleben haben, mit allem, was dich umgibt. Liebe deine Nachbarn, deine Kollegen, deine Heimat, das Meer, die Blumen auf der Fensterbank, deine Locken, deine schöne Wohnung, deine Mahlzeit, die Melodien im Radio - Liebesleben gibts immer, wenn man dran teilnehmen will.
Es liegt in der Natur der Sache, je mehr und öfter man teilnimmt an anderen, umso näher lernt man sich kennen....und mögen...und begehren..

Mach halt deine Lektionen, wir alle mussten von der Grundschule ausgehen und dann Stufe für Stufe zu dem heranwachsen, was wir sind und haben.
Mir kommts vor, als ob da wer jammert, weil er kein Auto fahren darf. Ohne Führerschein ist das eben so.

Die Fertigkeiten, jemanden für sich zu begeistern und zu interessieren, die kann man lernen.
 

Holunderzweig

Aktives Mitglied
Lieber TDTNC... ich an deiner Stelle würde jede Gelegenheit nutzen, um Kommunizieren zu üben, mit Bekannten, Verwandten, Nachbarn, natürlich auch mit Leuten, von denen du nichts willst, egal, ob alt oder jung- frag dich durch, welche Bedürfnisse man hat als weiblicher Erdenbürger. Diese deckst du sicher ab, wahrscheinlich mehr, als andere.
Es kann sein, dass du ein Vorurteil hast, eins, das es auszuräumen gilt. Über dich? Über Frauen?
 
In diesen letzen Tagen bin ich nicht inaktiv geblieben: Ich habe Leute getroffen, Tierfotografie geübt, mit Hunden geschmust, meine Trauer auch mittels Volleyball verarbeitet.
Vor allem habe ich mir Unterstützung von mehr oder weniger befreundeten Personen geholt, die mich schätzen und ermutigen.
Mein Leben ist ein langer Kampf gegen sehr tief sitzende Ängste, die aus emotionalem Missbrauch während Kindheit und Adoleszenz entstanden: Oft kann ich sie besiegen, manchmal erlebe ich Rückschläge.
Ob ich ein Vorurteil habe? Ich unterschätze mich, das ist sicher. Leute, die mich gut kennen, schreiben mir sehr gute Eigenschaften zu. Schade nur, dass ich ab und zu meine Selbstschutzstrategien übertreibe und vergesse, mehr als gut genug zu sein. Ich überlege mir, zur Erinnerung einen Zettel zu schreiben.
Und nein, ich habe es immer gehasst, mich zu besaufen.
 
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