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Hochfunktionale Angststörung?

G

Gelöscht 128502

Gast
Ich versuche hier einfach mal was...

In den schwersten Zeiten habe ich meine Notfallpose eingenommen.
Kurz gesagt, fühle ich in der Notfallpose über meine linke Hand mit Zeige- und Ringfinger meinen Puls am Hals. Ich nehme eine meditative innere Haltung ein und erkenne das es eine Folge von Herzschlägen ist. Diese Folge begleitet mich. Ich atme dabei ein uns aus. Mein Herzschlag ist bei mir. Er sagt mir leise und ganz still: Es geht weiter... wir gehen weiter... und da muss etwas sein wofür es sich lohnt zu schlagen und zwar immer wieder anders, nicht immer gleich. Wahrscheinlich ist jeder einzelne Herzschlag besonders, einzigartig. Wir kennen zwar das Muster, aber nie den nächsten Moment. Dann wird die Zeit immer länger die ich mit mir verbringe, meine Akzeptanz größer. Meine Gedanken sind nicht so stark wie die Verbindung zu meinem Herzschlag in meiner Notfallpose. Daher bleibe ich dabei, bis der Ozean erreicht ist. Eine Art von Trance wo das Atmen und der Herzschlag ganz gängig und sicher, funktionierend, machend sind. Nicht anhaltend, nachdenkend, zielführend sondern erlaubend bei mir, um meine Verbindung wieder zu festigen. Das geniale dabei ist noch, dass mir irgendwann von alleine die linke Hand weh tut. Es ist einfach nicht möglich, für immer in dieser Pose zu bleiben. Das natürliche Ende führt mich dann wieder zurück in den Alltag, aber ich bin gelassener und wieder mit mir, ein Mensch.

Hilft natürlich alles nichts, wenn man keinen Zugang findet.
Reden wir dann noch von alltagstauglich?
 

Lastofus

Aktives Mitglied
Hallo zusammen,

ich muss es mir jetzt von der Seele schreiben.

Einige von euch kennen meine Vorgeschichte. Ich bin chronisch krank, meine Mutter ist letztes Jahr verstorben, mein Vater (87) war dreimal im Krankenhaus und hatte eine schwere Lungen-OP. Ich organisiere alles für ihn. Derzeit arbeite ich 30h/Woche.

Es geht mir nicht gut. Ich habe ein Trauma vom letzten Jahr, in dem ich ständig für meine Eltern eingespannt war und immer auf Abruf. Dieses Gefühl ist geblieben. Ich kann mich nicht entspannen, oder zumindest nur wenig. Ich bin ständig "auf dem Sprung", dass die nächste Katastrophe über mich hereinbricht. Ich bin unglücklich.

Vorgestern hatte ich einen ungeplanten freien Tag und habe ihn fast nur auf dem Sofa verbracht, im Internet surfend. Ich konnte nicht lesen, nicht stricken, hatte keinen Antrieb für Sport oder sonst irgendwas. Erholsam fand ich es aber auch nicht sonderlich.

Ansonsten schaffe ich alles. Ich bin sehr effektiv in der Arbeit, ich habe meinen Haushalt halbwegs im Griff, erledige alles für meinen Vater, treffe mich mit Freunden und meinem Partner, aber es ist, als wäre das nur Fassade. Als ob das gerade noch eine Zeitlang irgendwie geht, aber zusammenbricht, wenn der berühmte Tropfen das Fass zum Überlaufen bringt.

Ich habe über die hochfunktionale Angststörung gelesen, und sämtliche Punkte treffen auf mich zu:
  • Sorgen, Ängste und Beklemmungen
  • Reizbarkeit und Frustration
  • die Unfähigkeit, sich zu entspannen
  • ein Bedürfnis nach Perfektionismus
  • übertriebener Ehrgeiz
  • Angst vor Versagen oder Verurteilung
  • der Wunsch, ständig beschäftigt zu sein
  • übermäßiges Nachdenken und Analysieren
  • Angst vor künftigen Ereignissen
  • erhöhte Herzfrequenz und schnellere Atmung
  • Schlafprobleme
  • Veränderungen des Appetits
  • Verdauungsstörungen
Ich habe sporadisch noch Rezidivprophylaxestunden bei meiner Psychotherapeutin. Bei ihr habe ich das noch nicht angesprochen.

Meine Hoffnung war, wenn die Situation sich beruhigt (derzeit ist objektiv alles okay), beruhige ich mich auch. Anfang März habe ich eine Reha. Vielleicht hilft das? Und wenn nicht?

Kennt das jemand? Was würdet ihr tun?
Das tut mir sehr leid für dich!

Ich habe auch eine Reha ausprobiert mir ist es aber wie einem Vorredner gegangen ich habe sie nach 7 Tagen abgebrochen.
Ich bin dort mit mehreren nicht zur Ruhe gekommen. Ich war leider in einem Zweier Zimmer und hatte das Gefühl mich nirgends zurück ziehen zu können.
ich bin aber eher introvertiert besonders bei Menschen die ich nicht gut kenne.

Ich würde dir den Rat geben ein Einzelzimmer zu beantragen wenn das möglich ist. Das ist wichtig wenn man Ruhe braucht und wie ich nicht 24 h andere Energien aushalten kann und da du von Angststörung und burn out sprichst denke ich ein Einzelzimmer würde dir gut tun.

Plus musst du damit rechnen das natürlich dort auch Menschen mit einigen Problemen sind!
 

Geißblatt67

Sehr aktives Mitglied
Das tut mir sehr leid für dich!

Ich habe auch eine Reha ausprobiert mir ist es aber wie einem Vorredner gegangen ich habe sie nach 7 Tagen abgebrochen.
Ich bin dort mit mehreren nicht zur Ruhe gekommen. Ich war leider in einem Zweier Zimmer und hatte das Gefühl mich nirgends zurück ziehen zu können.
ich bin aber eher introvertiert besonders bei Menschen die ich nicht gut kenne.

Ich würde dir den Rat geben ein Einzelzimmer zu beantragen wenn das möglich ist. Das ist wichtig wenn man Ruhe braucht und wie ich nicht 24 h andere Energien aushalten kann und da du von Angststörung und burn out sprichst denke ich ein Einzelzimmer würde dir gut tun.

Plus musst du damit rechnen das natürlich dort auch Menschen mit einigen Problemen sind!
Ein Einzelzimmer habe ich. Sonst würde ich die Reha nicht machen.
Ich möchte einfach mal für drei Wochen die Verantwortung abgeben bzw. nur für mich selbst verantwortlich sein. Das hatte ich ungefähr 25 Jahre nicht mehr.
 

Lastofus

Aktives Mitglied
Ein Einzelzimmer habe ich. Sonst würde ich die Reha nicht machen.
Ich möchte einfach mal für drei Wochen die Verantwortung abgeben bzw. nur für mich selbst verantwortlich sein. Das hatte ich ungefähr 25 Jahre nicht mehr.
das ist Gut! Denn ein Rückzugsort ist wirklich wichtig.

Ich hoffe dass du dort deine nötige Entspannung erhältst und endlich zur Ruhe kommen kannst.
 

Rikachan

Aktives Mitglied
wenn du nicht richtig durchschlafen kannst, verursacht das zusätzlichen stress/ angst für den körper. Ich würde etwas vom psiachter verschreiben lassen für den schlaf
 

Northern Light

Sehr aktives Mitglied
Liebe @Geißblatt67, ich stolpere erst jetzt über deinen Thread.

Ich hatte mir schon Gedanken um dich gemacht, denn auch von außen betrachtet ist es über die letzten Monate, so schien es, kontinuierlich schlechter geworden bei dir. Es tut mir sehr leid, dass dieser Eindruck sich nun offenbar bestätigt 😕

Leider kann ich dir nicht viel raten; ich kenne die von dir beschriebenen Gefühle zwar auch, aber nicht in dieser Ausprägung bzw. wenn, dann nicht über so lange Zeiträume.

Was mir in akuten Situationen oft hilft ist Box Breathing.

Ansonsten sehe ich als einzigen Weg zur Besserung für dich, Verantwortung abzugeben. Das ist in deiner Situation aber natürlich schwierig, das verstehe ich.

Mit der Reha habe ich persönlich sehr gute Erfahrungen gemacht. Auch bei mir war es zwar keine mit psychologischem Schwerpunkt, aber wie du sagst, es gibt begleitende Angebote, und die sind gut.

Hier möchte ich dir noch als Tipp mitgeben, schon beim Einführungsgespräch am ersten Tag zu betonen, dass du hieran Interesse hast und möglichst viele Angebote aus diesem Bereich wahrnehmen möchtest.

Ich hatte das damals aus Unwissenheit versäumt bzw gedacht, man könnte das auch im späteren Verlauf der Reha noch in Anspruch nehmen. Leider war dem nicht so; die Pläne wurden direkt am Anfang für die drei Wochen geschrieben und waren im Nachhinein nicht mehr änderbar. Nach langen Diskussionen konnte ich schließlich am Ende noch in die Gruppenentspannung mit reinrutschen, aber an Einzelgesprächen hatte ich leider nur eines. Ich weiß nicht, ob das überall gleich restriktiv gehandhabt wird, aber sicherheitshalber würde ich mein Interesse beim nächsten Mal von Anfang an bekunden.

Hol auf jeden Fall auch deine Psychologin mit ins Boot; je mehr Schultern da sind, auf die du ein bisschen Last verteilen kannst, desto besser.

Alles Liebe für dich 🍀
 

Holunderzweig

Aktives Mitglied
Das hatte ich ungefähr 25 Jahre nicht mehr.
Schnuppere und koste, wie das schmeckt-alles Liebe für diese Tage! :love: :)

Liebe Geißblatt, du hast noch oft Gelegenheit, dich auf dich selbst zu besinnen. Alles zu seiner Zeit.

Irgendwelcher Philosoph sagte: Zufriedenheit ist der Schlüssel- annehmen, was gerade ist.

Wie beschreibt man das auf gut deutsch..? Es ist wurscht, ob noch wer da ist, auch das kann was Tolles sein, es ist egal, ob ich liege, stehe, oder male, oder eine Hand leer ist, oder voll ist- AAAAAALLLLLLEEEEES hat einen besonderen Geschmack. Ablehnen ist wie streiten mit allem.
 
G

Gelöscht 128502

Gast
Ein Einzelzimmer habe ich. Sonst würde ich die Reha nicht machen.
Ich möchte einfach mal für drei Wochen die Verantwortung abgeben bzw. nur für mich selbst verantwortlich sein. Das hatte ich ungefähr 25 Jahre nicht mehr.
Hört sich nach einem klaren Ziel an.
Sei für dich da und genieße diese drei Wochen.

Verantwortung abgeben ist völlig in Ordnung und das sage ich dir als Mitbürger.
Ich bin dankbar, dass du etwas für dich tust und dieses für dich tun, darf gerne mehr und in aller frische wieder munter werden :)

PS: Hast mir einige Infos an die Hand gegeben mit deinem Thread. Schonmal mega gut zu wissen, dass es Einzelzimmer gibt bei Reha und die in der Abwicklung recht viel Rücksicht auf einen nehmen :)
 

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