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Fremdverliebt, was tun?

Kirschblüte

Aktives Mitglied
Hallo ihr Alle.
Ich wende mich hilfesuchend an euch weil ich einfach nicht mehr weiter weiß.
Ich bin weiblich, seit 7 Jahren mit einer Frau zusammen, seit 2 Jahren sind wir verheiratet. Wir haben einen gemeinsamen Hund und seit November ist meine Frau schwanger, unser gemeinsames Kind kommt im August zur Welt. Ich dachte, dass ich jetzt alles erreicht habe und angekommen bin. Seit Dezember habe ich einen neuen Job, ich komme ursprünglich aus der Gastronomie und habe mich umorientiert, da es beruflich und psychisch für mich nicht mehr weiter ging. Ich arbeite in einer Behörde, die KollegInnen sind nett, die Arbeitszeiten sind toll. Ich liebe meinen neuen Job. Er füllt mich aus. Seit 2 Monaten arbeitet in meiner Abteilung eine neue Kollegin. Wir haben uns vom ersten Moment an verstanden und mochten uns, das Verhältnis zueinander war sehr schnell sehr innig und wir haben uns über Gott und die Welt unterhalten. Wir haben den Pausen regelrecht entgegengefiebert. Irgendwann haben wir festgestellt, dass wir uns auch auf andere Art und Weise gut finden. Irgendwie war es ein perfect Match. Das Problem daran? Meine und ihre Ausgangslage. Beide in langjährigen Beziehungen (Sie 6 Jahre). Hinzu kommt noch, dass sie bisher wohl nie romantisches Interesse an einer Frau bekundet hat und immer mit Männern zusammen war. Ich habe einen Fehler gemacht und die ganze Sache mit sprechen und treffen nicht unterbunden als ich merkte wie wir langsam Gefühle füreinander entwickelten. Und jetzt sitz ich fest. Meine Frau hat durch ihre sensible Art natürlich gemerkt, dass da etwas ist und dass es schon eigenartig ist, dass ich plötzlich doch so viel unternehmen möchte. Und das ist mir vor einer Woche um die Ohren geknallt als sie mich ausgefragt hat und ich mich nicht mehr rausreden konnte. Diese ganze Sache bedeutet einen riesigen Vertrauensbruch zwischen meiner Frau und mir von dem ich dachte, dass er so nie passieren würde. Ich schäme mich, gleichzeitig habe ich den Kontakt zu der Kollegin so genossen. Zwischen der Kollegin und mit ist körperlich nie etwas gelaufen, aber wir fühlen etwas füreinander. Ich fühle mich meiner Frau gegenüber so unendlich schlecht, gerade weil unser Kind bald auf dem Weg ist und dies das letzte ist was ich ihr antun wollte. Seit dem Knall habe ich die Kollegin auf meinem Handy blockiert, ich habe ihr gesagt, dass ich keinen Kontakt mehr will aber natürlich merkt sie, dass ich immer noch großes Interesse an ihr habe und dies nicht von einem auf den anderen Tag ausgelöscht werden kann. Ich dachte, dass ich damit abschließen kann wenn ich den Kontakt mit ihr auf ein Minimum beschränke. Es fällt mir so schwer. Die Kollegin hat es sogar ihrem Freund erzählt und mir einen Brief geschrieben in dem sie mir ihre Gefühle mitteilt und wie sehr sie mich in ihrer Nähe haben möchte. Aber es geht nicht. Ich habe das Gefühl, dass ich, wenn ich diese Situation noch weiter aufrechterhalten muss, irgendwann implodiere vor Druck. Da sind einerseits diese Schuldgefühle und die Verlustangst meiner Familie gegenüber, andererseits diese heftigen Gefühle und dieses Gefühl des Nicht-komplett-seins gegenüber der Kollegin. Ich weiß nicht was ich tun soll. Irgendwie liegt gerade mein gesamtes Leben in einem Trümmerhaufen vor mir ausgebreitet und ich weiß nicht wie ich da wieder rauskomme. Die Kollegin hat in mir halt auch etwas geweckt von dem ich dachte, dass ich es längst verloren hatte. Nähe, Interesse und Zuneigung welche in meiner Beziehung so stark in den Hintergrund gerückt sind, dass meine Frau und ich uns einfach gegenseitig unglücklich gemacht haben... Aber was für eine Wahl habe ich denn? Und wer sagt mir was mich wirklich glücklich macht? Ich weiß es einfach nicht... Kann man das, was kaputt gegangen ist wieder kitten? Ich liebe meine Frau und will sie nicht im Stich lassen. Aber es fällt mir gleichzeitig so schwer die andere Frau loszulassen...
Eine böse Zwickmühle, aber mit deinem letzten Satz sagst du selbst, was dir wichtig ist. Du liebst deine Frau und willst sie nicht im Stich lassen. Ihr seid bald eine Familie und jetzt evtl. in einer besonderen Situation. Aber du weißt, was du an deiner Frau hast, was dir die Liebelei bringen würde, weißt du nicht. Ich bin ein Fan von Treue in der Beziehung, was auch beinhaltet, dass man Verzicht üben muss, auf das Neue, das Unbekannte, das Reizvolle, so schwer es auch fällt. Gelingt das nicht, sollte man ehrlich sein und die Konsequenzen, also Trennung/Scheidung, ziehen.

Du schreibst, dass deine Frau deine Veränderung bemerkt, ist es möglich, dass ihr ein offenes und ehrliches Gespräch führt?
 

Vindobona

Aktives Mitglied
Segeln89
Ich mache es mir wahrlich nicht einfach,Dein Thema aufzunehmen,
zumal ich Frauenliebe kenne.
Schliesslich habe ich mich entschlossen,ein paar Gedanken darzulegen.

Du bist aus freien Stücken mit einer Frau verheiratet.Deine
Frau ist in Erwartung eines Kindes.
Frage: Bist Du irgendwie überfordert mit diesem Lebensstil?
Ist diese "Verliebtheit"vielleicht Deine Art zu flüchten?
Nimm Dir unbedingt Zeit,darüber nachzudenken bitte!

Versuche,die zwei Frauen einmal zwei oder drei Tage nicht zu
sehen,nicht zu sprechen.

Denke nach,wie wichtig Dir Deine Familie ist,(Du sprichst von
Liebe).

Denke weiter,was Dir dieses "Abenteuer" wert ist.Hat es wohl Bestand oder ist es nur ein erotisches, ein lohendes "Strohfeuer"?
Verwechsle bitte nicht Liebe und Verliebtsein! (Ich weiss aus Erfahrung,dass diese Einsicht schwer fällt),aber es muss sein!

Schreibe vielleicht wenn Du magst,hier weiter.
Vielleicht entlastet es Dich?

Wenn Du sagst,dass Du liebst: LEBE DIESE LIEBE!
Zerstöre nicht,was wesentlich ist,Deine Liebe zu Deiner Frau!

Und bitte: Rede mit Deiner Frau. Auch wenn es weh macht.
Gib Eurer Liebe eine Chance.

Solltest Du Dich gegen Deine Frau entscheiden,frage Dich
weshalb (ist es wegen dem Kind,der Verantwortung usw.?)

Bringe alles das unbedingt zur Sprache. Glaube mir,dass eine
innere Klärung notwendig ist,um richtig zu entscheiden!

Alles Gute wünsche ich Dir

Vindobona
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Als jemand, der im Laufe seines Lebens schon oft verliebt war ... mich hat schon immer gewundert, wie es unsere vorherrschende Kultur geschafft hat, das Verliebtsein als eine Gefahr zu definieren. Verliebtsein, Faszination, verdrehter Kopf, etc. – das sind Gefühle und die sollte man zunächst einmal zulassen und ernst nehmen. Aber eben nur als Gefühle. Daraus müssen nicht zwangsläufig auch bestimmte Gedanken oder gar Verhaltensweisen entstehen.

Auch dass es sofort eine bestehende, gute Beziehung "gefährden" soll, wenn man auch jemand anderen liebt, ist mir immer wieder ein Rätsel – so lange ich außer acht lasse, dass für die meisten Menschen das "Lieben" mit einer Art "alleinigem Besitzanspruch" verbunden ist. Dann ist natürlich klar, dass man nicht zwei Menschen lieben kann, das wäre, wie wenn jemand, der nur an den "einen wahren Gott" glaubt, plötzlich in einer neuen Religion etwas Liebenswertes entdeckt :)

Mein praktischer Tipp wäre also: Akzeptieren, was da ist und trotzdem nicht etwas bisher Wertvolles (die Lebensgemeinschaft) deshalb aufgeben. Sich selbst eingestehen, dass man sich verliebt hat, dass da ein Mensch ist, der mich fasziniert, anzieht, interessiert. Aber dann die eigene Grenze kennen, ab der es für mich zu riskant wird – und auch keine falschen Hoffnungen wecken. In der Regel ist es ja so, dass der neue, reizvolle Mensch auch nur genau das ist: ein Mensch. Und dass viel von unserer Verliebtheit daher rührt, dass wir ihn nicht gut genug kennen, um das zu erkennen. Also dass wir in unsere Projektionen verliebt sind oder im anderen Wesenszüge erkennen, die bei uns selbst zu schwach entwickelt sind und die wir gerne über den anderen dann integrieren (oder hinzuerwerben) möchten. Dazu brauche ich aber nicht eine/n zweite/n Partner/in, das geht auch in einer tiefen Freundschaft; aber halt eher nicht dort, wo auch ein starker erotischer Reiz vorhanden ist und ich mir nur bei einem Menschen erlaube, dem auch nachzugeben.
 

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