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Bin einsam, habe keine Freunde

Lonely_fab94

Neues Mitglied
Die Überschrift sagt es eigentlich schon. Ich bin extrem einsam. Ich hab keine Freunde, wirklich null. Nichtmal Bekanntschaften, außer Arbeitskollegen.
Wenn ich meine WhatsApp Kontakte durchgehe sind da wirklich nur Angehörige (Mutter, Tanten), Vorgesetzte und Arbeitskollegen - also nur Leute die ich kenne weil sie mit mir blutsverwandt sind oder weil sie mit mir zusammen arbeiten.


Zu mir. Ich bin männlich, fast 30, leider übergewichtig. Ich wohne bei meiner Mutter. Gehe arbeiten. Besuche hin und wieder meine Oma. Das war's, sonst läuft bei mir absolut gar nix.

In meiner Freizeit liege ich meistens in meinem Bett und schlafe, wenn ich wach bin schaue ich Videos auf YouTube, höre Musik, schaue Fern, lese Zeitschriften.
Hin und wieder gehe ich am Wochenende gerne auf Flohmärkte oder unternehme Ausflüge zu Sehenswürdigkeiten, gehe in Museen oder in Thermen baden, aber alleine macht das halt auch keinen Spaß und man kommt sich danach sogar noch einsamer vor, wenn man überall nur Familien, Paare oder Freundesgruppen sieht und selbst der einzige ist der allein in der Schlange steht.

Es gibt/gab immer wieder mal ein paar Arbeitskollegen mit denen ich mich gut verstehe, aber Freundschaften sind daraus nie geworden.

Ich hatte in meinem Leben , vor allem während meiner Grundschul- und frühen Mittelschulzeit zwar durchaus Phasen, wo ich fast sowas wie Freundschaften hatte, aber das war nie auf Dauer, immer nur temporär und gerade als man dann älter wurde, vom Kind zum Teenager, wurden auch diese Beinahe-Freundschaften immer weniger. Wenn also andere Teenager und junge Erwachsene am Wochenende feiern gegangen sind war ich außen vor.

Zu meiner Berufsschulzeit, hatte ich dann nochmal einige Beinahe-Feundschaften, da ich während des Blockunterrichts in einem Schülerwohnheim mit 3 anderen Jungs in einem Viererzimmer war und wir uns echt gut verstanden haben. Aber nach der Ausbildungszeit haben wir uns in alle Winde zerstreut.

Ich könnte das alles jetzt noch detaillierter schildern, wann ich mal fast eine enge Freundschaft aufbauen konnte und warum es dann letztendlich doch gescheitert ist, aber das wäre dann definitiv zu lange und würde schon im Kleinkindalter beginnen.
Kurz gesagt:
ich war als Kind durchaus nicht ganz einfach, war in der ersten und zweiten Klasse auf einer Förderschule, "durfte" ab der dritten Klasse auf eine normale Grundschule gehen...da fing es eigentlich schon an: Auf der Förderschule war ich einfach nur ein normales/vollwertiges Mitglied der Klassengemeinschaft, auf der normalen Grundschule "der Neue von der Deppenschule".
Ich hatte zu diesem Zeitpunkt aber konstant immer Spielkameraden (Freundschaften will ich das rückblickend nicht nennen). Gleichzeitig wurde ich zu dieser Zeit auch immer pummeliger, obwohl ich viel draußen unterwegs war, im Verein Fußball gespielt habe (war aber immer der ungeschickteste)...irgendwie habe ich dann angefangen die Rolle als "lustiger Dicker" / Klassenclown für mich zu entdecken, die ich eigentlich bis heute spiele...
Meine Mutter hat auch durchaus eine Rolle gespielt und durch ihre hysterische, aufbrausende Art viele potentielle Freundschaftskandidaten abgeschreckt.




Mir fällt es grundsätzlich eigentlich gar nicht schwer mit neuen Leuten in Kontakt zu treten und ich hatte ja durchaus auch schon mal fast Freundschaften aufgebaut. Ich kann super offen mit neuen Menschen (Arbeitskollegen) reden. Leider hab ich aber auch einen recht zynischen schwarzen Humor, der auf viele Leute wahrscheinlich durchaus abschreckend wirkt...
Aber grundsätzlich verstehe ich mich mit vielen Kollegen sehr gut.

Ich glaube, ein großes Problem beim schließen von Freundschaften ist für mich auch, dass andere Leute bereits einen bestehenden Freundeskreis haben. Wenn ich jetzt mit jemandem eine Freundschaft schließe und seine anderen Freunde kennen lernen, dann will derjenige ja auch meine Freunde kennen lernen.
Ich hab da einfach panische Angst davor, dass rauskommt, dass ich keine Freunde habe und ich privat halt immer allein bin.


Tja, so sitze ich in meiner Freizeit eben allein daheim rum, schaue Fern, zocke, lese und futtere um mir irgendwie kurzzeitige "Glücksmomente" zu bescheren.

Ich würde schon sagen, dass ich depressiv bin. Ich meine, ich habe halt wirklich nix, null vom Leben. Wenn mein Leben heute enden würde, ich hätte nix dagegen. Eigentlich hoffe ich sogar, dass ich durch mein Übergewicht vielleicht schon mit 35/40 an einem Herzinfarkt draufgehen oder so.
Die Aussicht nochmal mehrere Jahre/Jahrzehnte so weiter zu leben ist für mich eine Horrorvorstellung

Joa, das war's erstmal. War gut sich das von der Seele geschrieben zu haben.
 
Ich würde bei dem "leider übergewichtig" ansetzen.

Gegen Übergewicht lässt sich ja was machen, oder? Sport hilft ja. Und wenn ich mal so nachdenke, so stammen eigentlich all meine Freundschaften bis auf eine aus Sportvereinen.

Es gibt z.B. überall Vereine, die auch spezielle Angebote haben für Übergewichtige.

Außerdem müsstest du mal versuchen, an deiner Wahrnehmung zu arbeiten. Wenn du z.B. schreibst, dass du überall nur Paare und Freundeskreise siehst, dann stimmt das so nicht, das siehst nur du so. Ich gehe ab und zu mal sehr gerne alleine in eine Therme, und gerade da trifft man viele, die alleine sind. Einfach auch, weil es ein Ort ist, wo man alleine gut hingehen kann und nicht groß auffällt.

Nebenbei bemerkt, wenn mir jemand sagt, er habe zur Zeit keine Freunde, dann zuck ich mit den Schultern und werte das gar nicht. Nicht jeder hat immer viele Freunde und manche, die meinen, sie hätten viele Freunde, haben vielleicht auch gar keine richtigen. Sieh das doch nicht als Makel.

Weder das noch dein schräger Humor noch dein Übergewicht würde mich abschrecken. Dieser Absatz würde mich abschrecken:

In meiner Freizeit liege ich meistens in meinem Bett und schlafe, wenn ich wach bin schaue ich Videos auf YouTube, höre Musik, schaue Fern, lese Zeitschriften.
Da würde ich ansetzen. Wer z.B. wandert oder Rad fährt oder sonstwas draußen macht, der hat halt mehr zu erzählen.
 

Luisa1960

Aktives Mitglied
Soll ich dir mal was sagen, als ältere, lebenserfahrene Frau?
Es gibt sehr viele Menschen, die kaum Freunde haben und denen es so geht wie dir.
Nur erfährt man das nicht, weil eben genau die sich schämen und verstecken.
Man sieht immer nur die, welche draussen rumlaufen, aktiv sind, sich irgendwelchen Gruppen zuordnen.
Ob das dann wirklich Freunde sind, es wird sich einfach wahllos mit Leuten umgeben, damit man Bilder posten kann, schau mal, wo ich wieder war und was ich tolles gemacht habe. Oft mehr Schein als Sein.
Ich könnte dir auf Anhieb 10-20 Leute nennen, die genau in dem Zustand sind wie du.
Nicht jeder ist geboren für so ein Leben, wie es immer vorgegaukelt wird, mit viel Spass und viel Unternehmungen. Man kann auch mit sich allein zufrieden sein und krampfhaft Freunde suchen klappt sowieso nicht. Entweder es ergibt sich was, oder eben nicht.

Da würde ich ansetzen. Wer z.B. wandert oder Rad fährt oder sonstwas draußen macht, der hat halt mehr zu erzählen.
das greife ich mir jetztmal raus.
Ist ja immer der erste Ratschlag, wenn wer sein Übergewicht erwähnt.
Mal vom Übergewicht abgesehen, nicht jeder mag Sport, kann es tun.
Was ist mit Körperbehinderten, Menschen mit chronischen Krankheiten, Schmerzen usw.
Und nur weil jemand spazieren geht, Rad fährt oder auf der Wiese Blümchen pflückt, findet dabei auch keine Freunde. Oder hat was tolles zu erzählen.
 

Sommerfrische

Mitglied
In meiner Freizeit liege ich meistens in meinem Bett und schlafe, wenn ich wach bin schaue ich Videos auf YouTube, höre Musik, schaue Fern, lese Zeitschriften.
Damit nimmst du dir selbst alle Möglichkeiten Freundschaften zu schließen.

Hin und wieder gehe ich am Wochenende gerne auf Flohmärkte oder unternehme Ausflüge zu Sehenswürdigkeiten, gehe in Museen oder in Thermen baden, aber alleine macht das halt auch keinen Spaß
Wo gehen denn andere Menschen in deinem Alter hin?

Mir fällt es grundsätzlich eigentlich gar nicht schwer mit neuen Leuten in Kontakt zu treten
Das ist doch gut!

Ich glaube, ein großes Problem beim schließen von Freundschaften ist für mich auch, dass andere Leute bereits einen bestehenden Freundeskreis haben. Wenn ich jetzt mit jemandem eine Freundschaft schließe und seine anderen Freunde kennen lernen, dann will derjenige ja auch meine Freunde kennen lernen.
Ich hab da einfach panische Angst davor, dass rauskommt, dass ich keine Freunde habe und ich privat halt immer allein bin.
Freundschaften schließt man nicht so einfach, eine Freundschaft erfordert ein Kennenlernen, ein sich einschätzen können, ein Stück weit Verlässlichkeit, Vertrauen etc.pp.
All das muss wachsen dürfen.

Lerne dich selbst zu akzeptieren und zu lieben wie du eben bist.
Arbeite an deinem Selbst-wertgefühl, an deiner Selbst-achtung und an deinem Selbst-bewußtsein.

Es spielt dabei keine große Rolle, ob du dick bist oder einen mehr als zynischen schwarzen Humor hast, wenn du dich so annehmen kannst, wie du bist.

Du kannst dir dabei Hilfe holen, wenn du es nicht alleine schaffst
 

Northern Light

Sehr aktives Mitglied
Ich sehe bei dir durchaus einiges an Potential, deine Situation zu verändern. Du bist eigentlich kontaktfreudig, in der Lage dein Leben anzupacken (von der Förderschule zu diesem sehr gut geschriebenen Text - Respekt) und du willst, dass sich etwas ändert.

Das wird es auch, wenn du an einigen Schrauben drehst.

Ich wohne bei meiner Mutter.
Erstes großes Fragezeichen: Warum?
Du kannst dich also durchaus sofort auf eigene Füße stellen - und damit steht und fällt es.
In meiner Freizeit liege ich meistens in meinem Bett und schlafe, wenn ich wach bin schaue ich Videos auf YouTube, höre Musik, schaue Fern, lese Zeitschriften.
Nicht gut. In der anderen Waagschale liegen Sportverein, Ehrenamt, VHS-Kurse, meinetwegen auch politisches Engagement oder sonstwas - alles ist besser als der jetzige Zustand.
Meine Mutter hat auch durchaus eine Rolle gespielt und durch ihre hysterische, aufbrausende Art viele potentielle Freundschaftskandidaten abgeschreckt.
Ein Grund mehr, zeitnah auszuziehen. Vom Wesen her wird sie sich wahrscheinlich nicht geändert haben in der Zwischenzeit. Gibt es deinen Vater noch oder fungierst du als eine Art Partnerersatz? Will sie nicht alleine sein? Oder wie steht sie zu deinem Problem?
Zu meiner Berufsschulzeit, hatte ich dann nochmal einige Beinahe-Feundschaften, da ich während des Blockunterrichts in einem Schülerwohnheim mit 3 anderen Jungs in einem Viererzimmer war und wir uns echt gut verstanden haben
Sagt dir das nichts? Raus aus deinem Kinderzimmer; schaffe dir überhaupt erstmal die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen. Oder würdest einen potentiellen neuen Freund mit zu Mama nehmen?
Leider hab ich aber auch einen recht zynischen schwarzen Humor, der auf viele Leute wahrscheinlich durchaus abschreckend wirkt...
Und auf andere durchaus anziehend. Ich zB stehe drauf.
Ich hab da einfach panische Angst davor, dass rauskommt, dass ich keine Freunde habe
Das musst du nicht, auch wenn ich grundsätzlich verstehe, was du meinst. Zu große Bedürftigkeit kann abschreckend wirken, das stimmt. Aber du könntest auch einfach dazu stehen und die Dinge beim Namen benennen.

Mal abgesehen davon, dass es normalerweise eine Weile dauert, bis man die Freunde von potentiellen neuen Freunden kennenlernt, wäre es im Fall der Fälle durchaus legitim zu sagen, dass du dein Leben gerade von grundauf unkrempelst und dazu auch gehört, dir einen ganz neuen Freundeskreis aufzubauen.

Noch einfacher machst du es dir allerdings auch hier, indem du dir einen eigene Wohnung suchst, am besten in einem anderen Ort oder Stadtteil. Dann ist es völlig normal zu sagen "Ich bin gerade erst zugezogen und kenne noch niemanden."

Du bist 30. Ändere dein Leben jetzt. Jedes weitere Jahr ist ein verlorenes. Zieh aus, erlebe endlich einmal Selbstwirksamkeit. Du schaffst das. Alles Gute!
 
Ist ja immer der erste Ratschlag, wenn wer sein Übergewicht erwähnt.
Natürlich ist das der erste Ratschlag. Wenn jemand von seinem Übergewicht schreibt, aber keine sonstigen Einschränkungen. Ich gehe davon aus, dass jemand, der darüber hinausgehende Einschränkungen hat, diese im Eingangsbeitrag erwähnt. Oder halt diesen Tipp später für sich raussortiert.

Man kann natürlich auch einfach weniger essen und sich andere Hobbies suchen.
 

Luisa1960

Aktives Mitglied
Natürlich ist das der erste Ratschlag. Wenn jemand von seinem Übergewicht schreibt, aber keine sonstigen Einschränkungen. Ich gehe davon aus, dass jemand, der darüber hinausgehende Einschränkungen hat, diese im Eingangsbeitrag erwähnt. Oder halt diesen Tipp später für sich raussortiert.
ja schon klar, ich wollte dich auch nicht kritisieren, so war das nicht gemeint.
Ich persönlich reagiere nur mittlerweile "allergisch" auf diesen Ratschlag, zu oft gehört, zu oft unüberlegt angebracht.
Nimms mir nicht übel ;)
 
Ich nehm so schnell gar nichts übel :D

Was den Sport angeht: Weil der mir geholfen hat, ist das quasi mein Hammer. Und jemand, der nur einen Hammer hat, sieht ja bekanntlich in jedem Problem einen Nagel.

Keinen Sport machen können oder wollen ist völlig o.k., die Mehrheit der Menschen aus meinem Umfeld machen keinen.
 
Zuletzt bearbeitet:

tonytomate

Sehr aktives Mitglied
Kopf hoch. Woher kommst Du?
Schon mal Wander Community probiert?
Meet5 darüber organisieren sich auch die Leute.
Lovoo Video, darüber lernen sich auch Leute kennen und treffen sich.
 

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