halloihrda19
Mitglied
Hallo zusammen,
ich nehme mal meinen Mut zusammen und schreibe über meine Situation. Ich bin 21 Jahre alt und habe vor 2 Jahren mein Fachabi gemacht. Jetzt habe ich mich für ein Studium beworben und wurde angenommen. Doch das stellt ein großes Problem für mich dar. Es ist so eine herausfordernde Zeit in meinem Leben, die all meine Ängste und Probleme an die Oberfläche bringt. Kurz einmal etwas über mich:
Schon seit ich mich erinnern kann, hatte ich Probleme mit Mobbing und Ausgrenzung. Im Kindergarten war ich nur die zweite Wahl, die anderen Kinder wollten nur mit mir spielen, wenn ihre Freunde/Freundinnen nicht da waren. In der Grundschule ging das dann so weiter, zusätzlich wurde ich wegen meiner für die anderen Kinder zu dicken Figur gehänselt und meine "beste" Freundin tauschte mich plötzlich durch ein anderes Mädchen aus. Das war am Ende der 4.Klasse , danach hat sie den Kontakt zu mir abgebrochen. Das Ganze hat mir sehr zugesetzt, ich trauerte der Freundschaft lange hinterher. Und ich kann zu 100% sagen, dass ich danach nie wieder einen Menschen so nah freundschaftlich an mich herangelassen habe. Und das bis Heute. Ich habe das Gefühl, nicht gut genug zu sein. Außerdem fühle ich mich , als würde niemand mein wahres Ich sehen. Denn ich fühle mich einfach unsichtbar und weniger Wert als andere. Das wurde dann verstärkt, als ich aufs Gymnasium kam und nicht mit dem Stoff zurechtkam. Ich hatte bei meinen Mitschülern und Lehrern den Ruf, einfach zu dumm und schüchtern zu sein. Dieses Bild hat sich festgebrannt. Ich wurde von vielen so behandelt, als wäre ich unsichtbar. Und als hätte ich das verdient. Wenn jemand mit mir sprechen musste, tat er oder sie das genervt oder angeekelt. Dabei war an mir nichts schlimmes, ich denke einfach es wurden sehr viele falsche Dinge über mich erzählt.
Das alles hat Spuren hinterlassen. Aber egal wie schlecht ich behandelt wurde , ich konnte immer noch sehr glückliche Momente erleben. Ich habe dann einfach das Schlechte weggeschoben und hatte sehr viel Spaß zb. mit Freunden, auf Festen, im Urlaub usw.
Als die Schule dann endlich fertig war, brach mein Damm zusammen. Ich bin morgens aufgewacht und wollte nicht mehr aufstehen. Doch der Gedanke , liegen zu bleiben, zeriss mich genau so wie der, aufzustehen. Ich ging nicht mehr raus, entwickelte soziale Ängste. Ich fühlte keine Tauer mehr, aber auch keine Freude. Die Dinge, die mir einst sehr viel Spaß gemacht haben, die mein Leben waren, konnten plötzlich nichts mehr in mir auslösen. Das ist auch bis heute so. Bei mir wurde dann eine leichte soziale Phobie und eine mittelschwere Depression diagnostiziert. Ich begann eine Therapie, doch nach einigen Terminen musste ich feststellen, dass meine Therapeutin meine Probleme nicht wirklich ernstnahm, á la "andere Leute haben es schlimmer, du musst nur Dinge ausprobieren, die dir Angst machen". Außerdem dachte ich, ich bekomme meine Probleme selbst in den Griff. Deshalb brach ich die Therapie ab.
Zu der sozialen Angst gesellt sich auch noch eine große Verlustangst. Ich habe schon als Kind zwei nahe Verwandte verloren und damit gemerkt, wie schrecklich das Leben sein kann. Seitdem denke ich, dass ich niemals glücklich werden kann. Wie soll ich denn glücklich sein, wenn jeden Moment etwas Schreckliches mit den Menschen passieren kann, die ich liebe ? Wie kannn ich das Leben genießen, wenn so viele Menschen sehr viel Leid tragen müssen?
Nun steht ab Oktober ein neuer Lebensabschnitt an und wie gesagt, er triggert so viele Wunden von mir. Ich habe mich für einen Studiengang beworben und wurde bei meiner Wunschuni abgelehnt. Das tat schon weh. Jetzt habe ich einen alternativen Studiengang gewählt und werde ihn studieren. Doch er ist nicht das was ich tun will . Ich war schon immer kreativ, weshalb ich so gerne einen kreativen/ künstlerischen Beruf ergreifen würde. Das würde mein Herz höher schlagen lassen. Aber wie das mit diesen Berufen so ist, ist das kein "geregelter, sicherer" Berufsweg und das macht mir zu schaffen . Ich habe Angst nicht gut genug darin zu sein um damit Geld verdienen zu können. Dabei würde ich das so gerne studieren. Naja aber jetzt stehe ich mit einem Studium da, das mich zwar interessiert, aber nicht mein Herz höher schlagen lässt. Das ist Problem Nr. 1. Nr2 ist ,dass ich wegen meinen Verlustängsten sehr große Angst habe, weg von meinen Eltern zu ziehen. Wie das Schicksal es aber will, ist meine zukünftige Universität mehrere Stunden von Zuhause entfernt. Das hat mir schon Anfang des Monats, als ich mir die Stadt u. Uni von Nahem angesehen habe, gemerkt. Ich will da einfach nur weg. Ich habe große Angst, dass in meiner Abwesenheit meinen Angehörigen etwas passiert. Meine Gedanken werden immmer negativer und dunkler, meine Ängste größer und es macht sich wieder eine Sinnlosigkeit in meinem Kopf bemerkbar. Warum habe ich mich 13 Jahre durch eine Horrorschullaufbahn geschleppt, wenn ich danach trotzdem nicht das machen kann, was ich gerne tun würde ? Ich habe Angst vor den Leuten an der Uni, Studenten und Professoren. Ich werde wieder eine Therapie anfangen. Doch ich möchte euch einfach um Rat bitten. Wie überstehe ich die erste Zeit des Studiums mit diesen starken Ängsten ? Wie gehe ich damit um, dass diese Welt den Menschen so viel Leid zufügt ? Wie gehe ich damit um,dass diese Ängste in den letzten Jahren vieles verhindert haben, was mir Freude gemacht hätte ? Dass viele Leute gernervt/ enttäuscht waren, weil ich nie etwas durchgezogen habe, was ich mir vorgenommen habe ?
Ich weiß gar nicht, wie ich in dieser misslichen lage eine kluge berufliche Entscheidung treffen soll. Danke schon einmal für eure Antworten.
Was ich aber noch dazusagen möchte: Vieles klingt jetzt schimmer als es vielleicht in der Realität ist. Es gab definitiv Zeiten in meinem Leben, in denen es mir viel schlechter ging. Und ich habe schon viel gelernt, weshalb ich besser mit meinen Problemen umgehen kann. Doch bei vielen Dingen sehe ich den Horizont nicht mehr und möchte nichts Sehnlicheres mehr, als ein Leben zu leben, das mich glücklich macht. Es müssen sich Dinge ändern, damit ich wieder Hoffnung darauf bekomme. Ich brauche ein Licht am Ende des Tunnels. Danke .
ich nehme mal meinen Mut zusammen und schreibe über meine Situation. Ich bin 21 Jahre alt und habe vor 2 Jahren mein Fachabi gemacht. Jetzt habe ich mich für ein Studium beworben und wurde angenommen. Doch das stellt ein großes Problem für mich dar. Es ist so eine herausfordernde Zeit in meinem Leben, die all meine Ängste und Probleme an die Oberfläche bringt. Kurz einmal etwas über mich:
Schon seit ich mich erinnern kann, hatte ich Probleme mit Mobbing und Ausgrenzung. Im Kindergarten war ich nur die zweite Wahl, die anderen Kinder wollten nur mit mir spielen, wenn ihre Freunde/Freundinnen nicht da waren. In der Grundschule ging das dann so weiter, zusätzlich wurde ich wegen meiner für die anderen Kinder zu dicken Figur gehänselt und meine "beste" Freundin tauschte mich plötzlich durch ein anderes Mädchen aus. Das war am Ende der 4.Klasse , danach hat sie den Kontakt zu mir abgebrochen. Das Ganze hat mir sehr zugesetzt, ich trauerte der Freundschaft lange hinterher. Und ich kann zu 100% sagen, dass ich danach nie wieder einen Menschen so nah freundschaftlich an mich herangelassen habe. Und das bis Heute. Ich habe das Gefühl, nicht gut genug zu sein. Außerdem fühle ich mich , als würde niemand mein wahres Ich sehen. Denn ich fühle mich einfach unsichtbar und weniger Wert als andere. Das wurde dann verstärkt, als ich aufs Gymnasium kam und nicht mit dem Stoff zurechtkam. Ich hatte bei meinen Mitschülern und Lehrern den Ruf, einfach zu dumm und schüchtern zu sein. Dieses Bild hat sich festgebrannt. Ich wurde von vielen so behandelt, als wäre ich unsichtbar. Und als hätte ich das verdient. Wenn jemand mit mir sprechen musste, tat er oder sie das genervt oder angeekelt. Dabei war an mir nichts schlimmes, ich denke einfach es wurden sehr viele falsche Dinge über mich erzählt.
Das alles hat Spuren hinterlassen. Aber egal wie schlecht ich behandelt wurde , ich konnte immer noch sehr glückliche Momente erleben. Ich habe dann einfach das Schlechte weggeschoben und hatte sehr viel Spaß zb. mit Freunden, auf Festen, im Urlaub usw.
Als die Schule dann endlich fertig war, brach mein Damm zusammen. Ich bin morgens aufgewacht und wollte nicht mehr aufstehen. Doch der Gedanke , liegen zu bleiben, zeriss mich genau so wie der, aufzustehen. Ich ging nicht mehr raus, entwickelte soziale Ängste. Ich fühlte keine Tauer mehr, aber auch keine Freude. Die Dinge, die mir einst sehr viel Spaß gemacht haben, die mein Leben waren, konnten plötzlich nichts mehr in mir auslösen. Das ist auch bis heute so. Bei mir wurde dann eine leichte soziale Phobie und eine mittelschwere Depression diagnostiziert. Ich begann eine Therapie, doch nach einigen Terminen musste ich feststellen, dass meine Therapeutin meine Probleme nicht wirklich ernstnahm, á la "andere Leute haben es schlimmer, du musst nur Dinge ausprobieren, die dir Angst machen". Außerdem dachte ich, ich bekomme meine Probleme selbst in den Griff. Deshalb brach ich die Therapie ab.
Zu der sozialen Angst gesellt sich auch noch eine große Verlustangst. Ich habe schon als Kind zwei nahe Verwandte verloren und damit gemerkt, wie schrecklich das Leben sein kann. Seitdem denke ich, dass ich niemals glücklich werden kann. Wie soll ich denn glücklich sein, wenn jeden Moment etwas Schreckliches mit den Menschen passieren kann, die ich liebe ? Wie kannn ich das Leben genießen, wenn so viele Menschen sehr viel Leid tragen müssen?
Nun steht ab Oktober ein neuer Lebensabschnitt an und wie gesagt, er triggert so viele Wunden von mir. Ich habe mich für einen Studiengang beworben und wurde bei meiner Wunschuni abgelehnt. Das tat schon weh. Jetzt habe ich einen alternativen Studiengang gewählt und werde ihn studieren. Doch er ist nicht das was ich tun will . Ich war schon immer kreativ, weshalb ich so gerne einen kreativen/ künstlerischen Beruf ergreifen würde. Das würde mein Herz höher schlagen lassen. Aber wie das mit diesen Berufen so ist, ist das kein "geregelter, sicherer" Berufsweg und das macht mir zu schaffen . Ich habe Angst nicht gut genug darin zu sein um damit Geld verdienen zu können. Dabei würde ich das so gerne studieren. Naja aber jetzt stehe ich mit einem Studium da, das mich zwar interessiert, aber nicht mein Herz höher schlagen lässt. Das ist Problem Nr. 1. Nr2 ist ,dass ich wegen meinen Verlustängsten sehr große Angst habe, weg von meinen Eltern zu ziehen. Wie das Schicksal es aber will, ist meine zukünftige Universität mehrere Stunden von Zuhause entfernt. Das hat mir schon Anfang des Monats, als ich mir die Stadt u. Uni von Nahem angesehen habe, gemerkt. Ich will da einfach nur weg. Ich habe große Angst, dass in meiner Abwesenheit meinen Angehörigen etwas passiert. Meine Gedanken werden immmer negativer und dunkler, meine Ängste größer und es macht sich wieder eine Sinnlosigkeit in meinem Kopf bemerkbar. Warum habe ich mich 13 Jahre durch eine Horrorschullaufbahn geschleppt, wenn ich danach trotzdem nicht das machen kann, was ich gerne tun würde ? Ich habe Angst vor den Leuten an der Uni, Studenten und Professoren. Ich werde wieder eine Therapie anfangen. Doch ich möchte euch einfach um Rat bitten. Wie überstehe ich die erste Zeit des Studiums mit diesen starken Ängsten ? Wie gehe ich damit um, dass diese Welt den Menschen so viel Leid zufügt ? Wie gehe ich damit um,dass diese Ängste in den letzten Jahren vieles verhindert haben, was mir Freude gemacht hätte ? Dass viele Leute gernervt/ enttäuscht waren, weil ich nie etwas durchgezogen habe, was ich mir vorgenommen habe ?
Ich weiß gar nicht, wie ich in dieser misslichen lage eine kluge berufliche Entscheidung treffen soll. Danke schon einmal für eure Antworten.
Was ich aber noch dazusagen möchte: Vieles klingt jetzt schimmer als es vielleicht in der Realität ist. Es gab definitiv Zeiten in meinem Leben, in denen es mir viel schlechter ging. Und ich habe schon viel gelernt, weshalb ich besser mit meinen Problemen umgehen kann. Doch bei vielen Dingen sehe ich den Horizont nicht mehr und möchte nichts Sehnlicheres mehr, als ein Leben zu leben, das mich glücklich macht. Es müssen sich Dinge ändern, damit ich wieder Hoffnung darauf bekomme. Ich brauche ein Licht am Ende des Tunnels. Danke .