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Schon wieder Schuldgefühle...

Schattenkind

Aktives Mitglied
Hallo,
ich habe kein sehr gutes Verhältnis zu meiner Mutter und bis vor wenigen Wochen hatten wir auch über ein paar Jahre nun gar keinen Kontakt. Für mich war dies sehr heilsam, da meine Mutter, wie ich erst sehr, sehr spät erfuhr, Borderlinerin ist.
Nun hatte sie vor ein paar Wochen telefonisch Kontakt zu mir aufgenommen. Es schien erstmal okay zu sein. Sie hat nun Geburtstag und sie erwähnte damals beim Telefonat, dass sie eine neue Brille braucht, sie aber kein Geld dafür hätte. Man muss sagen, meine Mutter gibt sich mit einfachen Brillen nicht zufrieden, es müssen immer völlig ausgefallene sein. Ich nahm dies zur Kenntnis, ging aber weiter nicht darauf ein. Ich ahnte natürlich, dass ihr plötzlicher Anruf damit zusammen hängt. Sie meldet sich immer nur, wenn sie etwas möchte.
Vor ein paar Tagen rief sie erneut an. Sie wolle nur mal hören, was ich so über Ostern vor habe, etc. Sie kam dann recht schnell wieder auf ihren Geburtstag zu sprechen...
Nun, weil es die Mutter ist, wollte ich nicht so sein und bot ihr an, dass ich mich mit 150€ an einer neuen Brille zu ihrem Geburtstag beteiligen würde...

Daraufhin wurde sie sofort kurz angebunden. Sie sagte, dass eine neue Brille ja viel teurer wäre und ich ihr zumuten würde, mit einem "billigen" Gestell herumlaufen zu müssen. Dann sagte sie in knappem, kalten Ton: "ja, ist gut" und beendete das Telefonat.

So kenne ich meine Mutter...

Was macht das mit mir?

Obwohl ich rational weiß, dass ich nichts falsch gemacht habe, fühle ich mich extrem schuldig. Ich fühle mich undankbar und würde der Harmonie wegen ihr nun am liebsten einfach ihre gesamte Brille bezahlen. Aber ich weiß auch, wenn ich das tue, dauert es nicht lange und sie kommt mit anderen Dingen um die Ecke.

Ich weiß nicht so recht... Es fällt mir sehr, sehr schwer gerade gegenüber meiner Mutter meine eigenen Gefühle richtig einzuordnen. Sind meine Schuldgefühle berechtigt? Sind ihre Erwartungen überzogen oder berechtigt? Bin ich nur zu empfindlich? Bin ich eine so miese Tochter? War es egoistisch ihr zu sagen, ich werde mich nur an den Kosten beteiligen?

Ich fühle mich jedenfalls emotional erpresst durch ihre Reaktion. Weiß aber nicht, wie ich mich nun verhalten soll.
 
Zuletzt bearbeitet:

Mond-Wind

Aktives Mitglied
Ich kann dein Gefühle sehr gut verstehen.

Und für meine Begriffe hast du alles richtig gemacht.

Das Ding ist nur, die Mutter ist und bleibt die Mutter.
Und ich denke, egal wie reflektiert, eigenständig und abgenabelt man ist, wenn nicht extreme Dinge vorgefallen sind, werden die meisten Menschen eine Beziehung zu ihrer Mutter behalten. Ob gut oder schlecht, sie ist halt der Mensch, mit dem man durch die Nabelschnur verbunden war, der einen geboren und im besten Fall gut großgezogen hat.

Du grenzt dich ab (und das ist gut so), schaffst es aber, zu deinen Bedingungen Kontakt zu halten und gehst auf sie zu. Sie will dich auch erpressen, ob bewusst oder unbewusst.

An deiner Stelle würde ich genau gar nix machen. So tun, als hätte dieses Gespräch nie statt gefunden. Falls sie auf die Brille zurück kommen sollte - das Angebot mit 150,- steht und fertig.

Du machst das gut :)
 

Schattenkind

Aktives Mitglied
Ich habe bisher auch nichts gemacht, weil ich mit meinen Dingen aktuell beschäftigt bin. Nun hat sie morgen Geburtstag und ich weiß nicht, ob ich sie trotzdem anrufen soll oder besser nicht. Sie wird ja nun auch nicht jünger und wer weiß, vielleicht wäre es ja der letzte Geburtstag (was ich ihr nicht wünsche). Andererseits sträubt sich alles in mir.
 

8sam22

Aktives Mitglied
Sind meine Schuldgefühle berechtigt?
NEIN!
Sind ihre Erwartungen überzogen oder berechtigt?
Überzogen!
Bin ich nur zu empfindlich?
Auf gar keinen Fall!
Bin ich eine so miese Tochter?
NEIN!
Deine Mutter ist eine miese Mutter - wenn auch nicht mit Absicht.
War es egoistisch ihr zu sagen, ich werde mich nur an den Kosten beteiligen?
Nein!
Obwohl ich rational weiß, dass ich nichts falsch gemacht habe, fühle ich mich extrem schuldig.
Ja, die verdammten Gefühle. Vom Kopf her ist alles klar, aber die Gefühle hinken hinterher. Ist "normal", wenn man von Kindheit an so manipuliert wird.
Ich bin da bei @Mond-Wind #2

Ob ich zum Geburtstag anrufen würde, wenn ich die Tochter wäre?
Ich weiß es ehrlich gesagt nicht.
So oder so würde es mir wahrscheinlich schlecht gehen.
Vielleicht magst du ihr eine Karte schreiben?
Dann hast du ihr gratuliert, sie aber nicht direkt sprechen müssen.
Das ist doch eine gute Idee.
Vielleicht braucht die Post etwas länger aber egal ...
 
G

Gelöscht 126488

Gast
Ich fühle mich jedenfalls emotional erpresst durch ihre Reaktion
Du schreibst ja schon was es war. Du hast absolut nichts falsch gemacht, im Gegenteil du bist ihr noch großzügig entgegen gekommen.

Persönlich würde ich sie Anrufen, aber das auch nur weil ich es für mich wichtig finde. Ich würde mich in deinem Falle allerdings den anderen anschließen um zumindest eine Karte schicken. So hast du an sie gedacht und musst im Zweifel nicht noch mehr emotionale “folter” am Telefon ertragen.
 

Schattenkind

Aktives Mitglied
Ja, das Problem ist, dass ich keinen Brand entfachen will. Meine Mutter vergisst nie, sie würde es mir eines Tages irgendwie "heimzahlen". Davor will ich mich schützen. Nur will ich mir auch nicht immer wieder anhören müssen, was für eine böse Tochter ich sei. Ich will ihr ja gar nichts schlechtes, aber wie Kasio schon sehr direkt sagte: ich kann es ihr nie recht machen. Sie wird sich da auch nicht mehr ändern. Ich finde es aber irgendwie auch schade und auch verletzend, dass ich für sie scheinbar nur dann einen Wert habe, wenn ich tue, was und wie sie es will. Ich habe, seit ich Abstand zu ihr habe, regelrecht Angst davor, sie anzurufen. Was total kindisch ist, ich bin ja erwachsen.
 

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