Sicher, manchmal wünscht man sich aus persönlicher Betroffenheit härtere Urteile, aber "zutiefst ungerecht" sehe ich die moderne Rechtsprechung nicht.
Was ist für dich so schlimm, dass du dir stattdessen
wünscht?
Was heißt das für dich? Der Mörder muss ermordet, der Dieb bestohlen, der Vergewaltiger vergewaltigt werden?
Und das ist dann Gerechtigkeit?
Auge um Auge, Zahn um Zahn ist eine Metapher, wörtlich sollte man sie nicht nehmen.
Unsere Rechtsprechung schützt den Täter und lässt das Opfer im Regen stehen.
Es wird alles dafür getan, mildernde Umstände für den Täter zu ermitteln, die Gefühle der Opfer spielen dabei keine Rolle.
Wie schon erwähnt, ein Urteil müsste sich zuerst einmal immer auf die Tat beziehen und sich daran ausrichten, dem Opfer gerecht zu werden.
Erst nach dem Urteil dürften besondere Umstände, die zur Milderung führen können, berücksichtigt werden.
Ein Urteil müsste sich immer am Ergebnis der Tat orientieren, nicht an den Umständen, die zur Tat führen.
Die Opfer erleiden ein Unrecht, es ist ihnen vollkommen egal, warum das so ist.
Die Gefühle der Opfer, deren Gerechtigkeitsempfinden spielen bei einem Urteil keine Rolle, die sind vollkommen nebensächlich.
Mir ist bewusst, dass diese Gedanken illusorisch sind, deren Umsetzung ist in unserer Gesellschaft undenkbar.
Gerade auch kommerzielles Gedankengut spielt dabei eine große Rolle.
An einer Rechtsprechung, wie sie heute stattfindet, lässt sich für viele Menschen sehr viel Geld verdienen.
Bei einer gerechten Rechtsprechung sähe das deutlich schlechter aus.
Nicht umsonst wird offiziell betont, dass kein Recht gesprochen wird, sondern ein Urteil gefällt.