Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Wenn man sich öffnet...

Soul-Sister

Aktives Mitglied
Hey @Löwenhase
ich habe damit auch aufgehört, mich bezüglich meiner psychischen Erkrankung zu öffnen. Da hängen dann so viele Vorurteile daran, da müsste man an das Outing noch ein 3-tägiges Seminar dranhängen.

Die einzigen in meiner Umgebung, die meine Diagnose kennen, sind mein Partner und ein, zwei alte Freunde, die mich in Krisen erlebt haben und immer noch da sind. Leider hat mich mein Partner früher auch oft ungefragt geoutet.

Dadurch, dass ich mich früher mal geoutet hatte, habe ich immer Befürchtungen, dass das zu anderen Stellen durchsickert, es ist ein Trauerspiel.

Ich finde, Probleme, die mit deiner Krankheit zusammenhängen, die aber noch allgemein verständlich sind, über die kannst du doch sprechen, über die Traurigkeit in der Depression, eventuell die Angst in der Angsterkrankung.

Dass da ein Stempel einer Diagnose aufgedrückt wurde, das würde ich nicht erzählen. Psychische Krankheiten sind ein Spektrum und auch bei dir verläuft die Krankheit wahrscheinlich in Wellen? Meist geht es dir ganz gut, ab und zu hast du Zeiten, wo es dir nicht so gut geht. Wie bei anderen auch. Auch die sind mal getresst, traurig, ängstlich. Man muss sich nicht selbst stigmatisieren.
 

Löwenhase

Aktives Mitglied
Hey @Löwenhase
ich habe damit auch aufgehört, mich bezüglich meiner psychischen Erkrankung zu öffnen. Da hängen dann so viele Vorurteile daran, da müsste man an das Outing noch ein 3-tägiges Seminar dranhängen.

Die einzigen in meiner Umgebung, die meine Diagnose kennen, sind mein Partner und ein, zwei alte Freunde, die mich in Krisen erlebt haben und immer noch da sind. Leider hat mich mein Partner früher auch oft ungefragt geoutet.

Dadurch, dass ich mich früher mal geoutet hatte, habe ich immer Befürchtungen, dass das zu anderen Stellen durchsickert, es ist ein Trauerspiel.

Ich finde, Probleme, die mit deiner Krankheit zusammenhängen, die aber noch allgemein verständlich sind, über die kannst du doch sprechen, über die Traurigkeit in der Depression, eventuell die Angst in der Angsterkrankung.

Dass da ein Stempel einer Diagnose aufgedrückt wurde, das würde ich nicht erzählen. Psychische Krankheiten sind ein Spektrum und auch bei dir verläuft die Krankheit wahrscheinlich in Wellen? Meist geht es dir ganz gut, ab und zu hast du Zeiten, wo es dir nicht so gut geht. Wie bei anderen auch. Auch die sind mal getresst, traurig, ängstlich. Man muss sich nicht selbst stigmatisieren.
Ja, genau so ist es. Deshalb ist mir Stabilität in meinem sozialen Umfeld zB wichtig, dass da keine Menschen mehr sind, die heute so sind und morgen vollkommen konträr, weil desto stabiler dieses ist, desto stabiler ist meine Krankheit. Ist mein Umfeld dysfunktional, melden sich die Symptome auch stärker wieder.
Wie du sagst, wellenartig. Oder eben in Phasen.

Ja, meine Krankheit gehört zu den komplexeren Störungsbildern. Das verstehen die wenigsten. Da würde ein 3tägiges Seminar wohl nicht ausreichen, das zu erklären und verständlich zu machen.
Ich sage halt manchmal, dass es mir nicht so gut geht, wenn es mal eine schwerere Phase ist. Aber nicht mehr.
 

Soul-Sister

Aktives Mitglied
Ja, meine Krankheit gehört zu den komplexeren Störungsbildern. Das verstehen die wenigsten. Da würde ein 3tägiges Seminar wohl nicht ausreichen, das zu erklären und verständlich zu machen.
Ich sage halt manchmal, dass es mir nicht so gut geht, wenn es mal eine schwerere Phase ist. Aber nicht mehr.
So finde ich das gut, genau. Im Zeifelsfall sagen, du mir geht es gerade nicht so gut, ich brauche mal eine Pause. Ich finde, du kannst da sogar Ausreden erfinden, Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, hormonelle Schwankungen, eine Krise in der Familie... Das verstehen die Menschen eher.
 

Holunderzweig

Aktives Mitglied
Ich sage halt manchmal, dass es mir nicht so gut geht, wenn es mal eine schwerere Phase ist. Aber nicht mehr.
Reicht das nicht? Durch diese knappe Ansage ist doch schon das meiste gesagt. Man klärt auf, dass man gerade "Hormonschwankungen" hat und deshalb wieder mal arg wackelt.

Mich packts regelmässig, ( Befindlichkeit wackelt) inzwischen kenne ich einige Tricks, wie ich wieder ins Lot komme und packen tuts mich, wenn ich nicht so leben kann, wie ich es bräuchte-zb durchhängen dürfen an einem Durchhängetag, oder Rückzugszeiten einhalten, oder Rituale zu Ende bringen dürfen usw.
Gestern ging es mir sehr schlecht. Ich spürte extreme Erschöpfung, Mattigkeit, Lustlosigkeit, Trauer, mein Kreislauf war ganz unten usw. Ich befand mich im Modus "ich kann nicht mehr, ich will nicht mehr, alles ist so schwer". Dann machten wir uns am Nachmittag auf zu einem Spaziergang, wir wanderten einen Auweg entlang, neben der Enns, das war dermaßen beglückend, ich kann es euch nicht beschreiben. Die Gerüche, die Anblicke, dieses Dahingehen, es wurden sieben Kilometer draus und mit jedem Schritt gings mir wohler. Die Ursache von Störungen sind doch irrelevant, es ist wichtig, dass wir diese Linie finden, wo sie sich legen, oder wo man aussteigen kann daraus.
Grund für Wackeln haben wir alle, wenn wir falsch funktionieren, dann steht etwas schief gerade. Darüber reden hätte mir gestern nicht helfen können, geholfen hat mir das Gehen.
 

Holunderzweig

Aktives Mitglied
Was versteht man eigentlich unter: sich öffnen?
Zugeben, dass man sich schlecht fühlt? Dass man wen oder etwas immer wieder andenkt und ein richtiges Problem damit hat? Hilfe suchen? Bitten um Beistand?

Bei längeren Autofahrten betreibe ich oft mit meinem Partner: reden wir drüber, sagen wir es, sprechen wir aus, was uns plagt... und dann liste ich auf, welche Sorgen sich melden. Er listet seine auf und das wird dann offen und tabulos mal ausgespuckt, in aller Ruhe und ohne Feindseligkeit holen wir diese Gedanken her und schauen sie gemeinsam an. Nicht selten wird Nonsens aufgespürt, oder aufgedeckt, dass man etwas nicht so sieht, wie man selber das sieht usw.
Reden ohne Zensur, ist das Öffnen?
 

Löwenhase

Aktives Mitglied
Was versteht man eigentlich unter: sich öffnen?
Zugeben, dass man sich schlecht fühlt? Dass man wen oder etwas immer wieder andenkt und ein richtiges Problem damit hat? Hilfe suchen? Bitten um Beistand?

Bei längeren Autofahrten betreibe ich oft mit meinem Partner: reden wir drüber, sagen wir es, sprechen wir aus, was uns plagt... und dann liste ich auf, welche Sorgen sich melden. Er listet seine auf und das wird dann offen und tabulos mal ausgespuckt, in aller Ruhe und ohne Feindseligkeit holen wir diese Gedanken her und schauen sie gemeinsam an. Nicht selten wird Nonsens aufgespürt, oder aufgedeckt, dass man etwas nicht so sieht, wie man selber das sieht usw.
Reden ohne Zensur, ist das Öffnen?
Ich denke sich öffnen kann vieles sein.
Dein Beispiel würde ich schon als sich öffnen bezeichnen.

Ich würde sagen bei mir ist es funktionieren. Nach außen hin die Fassade bewahren.
Nachdenklich machte mich die Aussage einer Bekannten wenn man sich in Freundschaften nicht öffne, dem anderen nichts von sich anvertraue, gäbe man nichts.

Sehe ich nicht ganz so. Dennoch denke ich bin ich vielleicht in manchen Belangen zu vorsichtig, möchte aber wenn ich sage, es geht mir nicht gut, nicht mehr von mir preisgeben. Denn ich denke das reicht auch wieder, auch wenn ich nicht sage was es wirklich ist.
 

Holunderzweig

Aktives Mitglied
Sehe ich nicht ganz so. Dennoch denke ich bin ich vielleicht in manchen Belangen zu vorsichtig, möchte aber wenn ich sage, es geht mir nicht gut, nicht mehr von mir preisgeben. Denn ich denke das reicht auch wieder, auch wenn ich nicht sage was es wirklich ist.
Grundsätzlich müsste das reichen. Es ist Information genug, um dem anderen den Grund zu nennen, warum man nicht mitmacht, oder nicht kann, oder sonst etwas nicht zuwege bringt, was erwartet wird.

Würde jener wirklich interessiert sein an mehr, dann würde er doch Wege finden, diese Gründe zu hinterfragen. Das ist aber meines Erachtens eh immer derselbe- man vermisst etwas, man vermisst Gutfühlen und das lässt sich kaum lukrieren durch kurze Gespräche.

Mir hilft dieses Forum sehr, um ins Detail gehen zu können. Man bespricht etwas, ich gehe mit, ich fühle mich ein und zugleich klicke ich eigene Belange an, die auch mit diesem Thema zu tun haben. Ich betreibe praktisch durchs mitmachen hierTherapie bei mir selber und nicht selten holen mich Erinnerungen ein, die ich aufarbeiten kann endlich, oder wie bei deinem Thread, wo ich mich mal dem Thema "Öffnen" widmen kann, wie es damit bei mir selber steht.
 

Holunderzweig

Aktives Mitglied
Nachdenklich machte mich die Aussage einer Bekannten wenn man sich in Freundschaften nicht öffne, dem anderen nichts von sich anvertraue, gäbe man nichts.

Bei Vertrauten ist das sicher ein Geschenk, wenn man wahr ist, aufrichtig und freigiebig mit Zuhören und sich unterhalten und möglichst transparent sein. Das kann sonst ja kaum eine vertrauensvolle Verbindung sein, wenn man sich nicht echt kennenlernen darf und kann, wie man eben ist und denkt und fühlt. Oder? Das wirst du doch machen, wie sonst kommts sonst zu einer Bindung?
 

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben