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Wenn man Call Center unterschätzt...

Sonnenblume2308

Neues Mitglied
Hallo
Ich w, 23 habe vor ca. 1Monat bei einem Call Center angefangen zu arbeiten.
Anfangs dachte ich die Arbeit ist ganz angenehm, doch langsam hab ich keine Nerven mehr für diesen Job.
Kunden reklamieren wegen Mahngebühren oder anderen Sachen und immer muss man selber den Kopf hinhalten, obwohl jemand anders Schuld ist.
Ich hab die Ausbildung als Bürokauffrau gelernt und die Telefonate zu dieser Zeit waren nicht so erdrückend, wie die im Call Center. Diesen Job habe ich nur als Überbrückung angefangen, bis ich etwas wieder im Büro finde.

Gerne wollte ich Euch fragen was ihr gegen Albträume, Schlafstörungen und antriebslosigkeit macht? Hat irgendjemand Erfahrungen oder sogar Tipps? Herzlichen Dank im voraus

Ps. Ich weiss das Sport eine gute Methode ist um Stress abzubauen, aber dazu fehlt mir die Zeit wenn ich erst um 21 Uhr zuhause bin und um 6Uhr morgens aufstehen muss.
 

O'Connor

Mitglied
Liebe TE

ich drück mich mal ganz unverblümt aus, weil Du schon nach einem Monat merkst wie fertig Dich das macht.

Bimmelbuden sind die schlimmsten Auswüchse unseres modernen Arbeitsmarktes, noch schlimmer als Zeitarbeit. Gegen die Anforderungen dort helfen Dir nur ein ziemliche dickes Fell und die Fähigkeit mit Dienstschluss abzuschalten. Das haben aber die wenigsten.
Ein guter Bekannter wäre fast daran kaputt gegangen, seinen Verfall konnte man förmlich im Wochenrythmus mit ansehen. Er wurde richtig krank, was ihm half sich hinterher beruflich zu verändern.

Bewirb Dich, sonst läufst Du Gefahr in dem Trott festzuhängen, das passiert wohl vielen. Im Bereich Büro gibt es ohne Spezialisierung nicht sonderlich viel. Informier Dich auch mal über Jobs im Produktionsbereich, das ist zwar monotoner aber dafür schonst Du Deine Nerven oder Kommissionierung vielleicht.

Ich drück Dir alle Daumen auf das Du schnell was anderes findest.
 

Blaumeise

Aktives Mitglied
Ich hab die Ausbildung als Bürokauffrau gelernt und die Telefonate zu dieser Zeit waren nicht so erdrückend, wie die im Call Center. Diesen Job habe ich nur als Überbrückung angefangen, bis ich etwas wieder im Büro finde.
Da kannst du womöglich lange warten, bis du was findest. Mache lieber eine andere Ausbildung oder bilde dich weiter z.B. in Bilanzbuchhaltung. Als reine Bürokauffrau etwas zu finden wird sehr sehr schwer, vor allem wenn man keine oder kaum Berufserfahrung hat.

Gerne wollte ich Euch fragen was ihr gegen Albträume, Schlafstörungen und antriebslosigkeit macht? Hat irgendjemand Erfahrungen oder sogar Tipps? Herzlichen Dank im voraus
Das wäre nur Symptombehandlung... Wenn dir der Job aber jetzt schon zu schaffen macht, dann gehe lieber jetzt als noch zu warten. Nimm lieber irgendeinen anderen Job an und bis dahin lasse dich krankschreiben.
 
G

Gelöscht 71014

Gast
Call-Center ist psychisch fordernd, da hilft es nur den Kopf frei zu kriegen. Es muss kein Sport sein, aber mit Entspannungsübungen und Mediation kann man auch von zu Hause aus versuchen, sich wieder zu justieren.

Kann schlecht bei Bildschirmarbeit sind im übrigen Bildschirmaktivitäten in der Freizeit. Also Glotze und Handy auslassen.
 

Tom_Vienna

Mitglied
Auch ich habe jahrelang neben meinem Studium in einem Callcenter gearbeitet und kann dich wirklich sehr gut verstehen.

Ich kann dir wirklich nur einen Tipp geben: Nimm die Dinge nicht persönlich, zeig Verständnis für die Situation der AnruferInnen, bleib freundlich und versuch die AnruferInnen zu beruhigen - du wirst sehen, dass sich die Gesprächsatmosphäre verändern wird und die AnruferInnen oft ganz anders reagieren werden. Und ich kann dir versichern: In über 90% der Fälle klappt das!
Auch ich hatte tagtäglich mit AnruferInnen zu tun, die sich lautstark über irgendetwas beschwerten und mich anschrien, obwohl ich gar nichts dafür konnte (noch dazu in Österreich, wo die Leute viiiiel unfreundlicher sein können als in Deutschland). Dennoch versuchte ich immer, mich in die Situation der KundInnen hineinzuversetzen, Verständnis zu zeigen und eine Lösung zu finden, womit ich einen Großteil der AnruferInnen beruhigen konnte. Und es kam gar nicht so selten vor, dass sich am Ende des Gesprächs die AnruferInnen bei mir dafür entschuldigten, dass sie zu Beginn des Telefonats so aufgebracht waren. Und ich bekam sogar immer wieder in der Kundendienststelle Lob von meinen AnruferInnen.
Und wenn ich mal einen schlechten Tag hatte, konnte ich auch schon mal sehr genervt am Telefon klingen, und an solchen Tagen verliefen die Gespräche auch ganz anders.
Wenn du zu den AnruferInnen unfreundlich bist, am Telefon genervt klingst oder ihnen zeigst, dass du gar keinen Bock hast, mit ihnen zu telefonieren, dann werden sie noch aggressiver, wodurch es häufig zu Eskalationen kommen kann. Die Folge davon ist, dass du mit der Zeit noch frustrierter sein wirst und dir dein Job noch weniger Spaß machen wird.

Ich möchte allerdings noch erwähnen, dass für den Job als Callagent nicht jeder geeignet ist. Dementsprechend war auch die Mitarbeiterfluktuationsrate in unserem Callcenter sehr hoch.
Sollten dir meine Tipps nicht weiterhelfen, dann würde ich mir an deiner Stelle gut überlegen, ob du den Job wirklich noch machen möchtest... ;)
 

Heathcliff

Mitglied
Ps. Ich weiss das Sport eine gute Methode ist um Stress abzubauen, aber dazu fehlt mir die Zeit wenn ich erst um 21 Uhr zuhause bin und um 6Uhr morgens aufstehen muss.
Stimmt, Sport "wäre" eine gute Methode. Ich muss sagen, dass mir mein Job gefällt, ich mich nicht besonders belastet fühle. Normalerweise treibe ich keinen Sport. Zuletzt, wo es so heiss war, hab ich nach Feierabend oft einen Umweg über das Freibad gemacht und bin eine Stunde geschwommen. Ich war erstaunt, wie weit weg der Beruf war, als ich später zu Hause ankam. Es fühlte sich fast wie nach einem Urlaubstag an. Ich will sagen, dass selbst jemand wie ich (Sportmuffel, von der Arbeit nicht besonders belastet) durch Sport einen positiven Effekt gespürt hat.

Bei Dir sieht es allerdings schon von der Zeit her fatal aus. Da bleibt kaum was anderes übrig als mittelfristig einen Job zu finden, der nicht so viel Zeit in Anspruch nimmt. 6 Uhr früh bis 21 Uhr ist schon bei einer Arbeit, die richtig Spaß macht, auf Dauer schwer auszuhalten.

Halt aber erst mal durch, ich drücke dir die Daumen, dass Du schnell was besseres findest!
 

Zitronentorte

Aktives Mitglied
Hallo Sonnenblume,

wo kommen denn die Zeiten her? 6 Uhr aufstehen und erst 21 Uhr zu Hause sein, das hört sich ganz schön extrem an. Hast du einen so langen Anfahrtsweg oder arbeitest du mehr als 8 Stunden?

Ich kann verstehen, dass dich der Job nicht glücklich macht. Ich habe 3,5 Jahre im Kundenservice gearbeitet und war am Ende total fertig mit den Nerven. Es kann eben leider nicht jeder damit umgehen. Den Tipp mit der Weiterbildung finde ich gut. Damit kannst du dich abheben von den vielen Bürokaufleuten, die auf dem Markt sind. Und Buchhalter werden momentan überall gesucht.

Alles Gute! LG, Anne
 

Sonnenblumee

Mitglied
Jep.... Buchhalter und Personalverrechner werden überall gesucht - aber bitte nur Leute mit einschlägiger Berufserfahrung :rolleyes: Schließlich hat keiner Lust, einen unfähigen Anfänger einzuarbeiten. Leute mit Erfahrung müssen ja nicht eingearbeitet werden (nöööö… gaaar nicht) und passen auch allesamt viel besser ins Team als ein unfähiger Anfänger ^^

Sorry.

Nur mit Spezialausbildung kommt man auch nicht weit, außer du hast rundum Glück.
Was aber definitiv geht, sich als normaler Sachbearbeiter bewerben, obwohl man überqualifiziert ist.

Jo... aber wozu hat man dann so viel Geld und Energie in seine Spezialausbildung gesteckt, um dann doch wieder auf seinem alten Posten zu sitzen?
 
G

Gelöscht 79570

Gast
Geh doch in den öffentlichen Dienst. Die suchen Bürokaufleute bis zum Abwinken.
Das Gehalt ist zwar auf Dauer nix im Verglich zu einem Bilanzbuchhalter, aber besser, als sich im Callcenter abzurackern. Die Arbeitszeiten sind ebenfalls angenehm(er). Vater Staat sucht entsprechend auch bundesweit, da ist sicher in deiner Region etwas dabei.

Mit öffentlichen Dienst meine ich allerdings eher eine Anstellung als Tarifangestellte im öffentlichen Dienst (TVöD).

Tante Edith meint:
Sorry.

Nur mit Spezialausbildung kommt man auch nicht weit, außer du hast rundum Glück.
Was aber definitiv geht, sich als normaler Sachbearbeiter bewerben, obwohl man überqualifiziert ist.
Sachbearbeiter ist ein seeeeeeeehhhhhhhhhhhhhrrrrrrrrrrrrr allgemeiner Begriff. Da siehste auch oft genug Masterabsolventen auf dem Posten (hier natürlich mit ganz anderen Anforderungen und Aufgaben).
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Patti28

Aktives Mitglied
Hey du..

Ich arbeite seit über 4 Jahren in einem CC. Aber allerdings kein Outbond, sondern im Technischem Support. Mir macht das sehr viel Spaß, klar gibt es manchmal stress, aber wo gibt es den nicht?

Ich kann dir auch nur raten viel Sport als Ausgleich zu machen, dann gehts dir viel besser und du hast mehr Motivation! Ansonsten, wenn es dir nicht gefällt, hast du ja noch die Möglichkeit dir was anderes zu suchen.

viel Erfolg weiterhin
 

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