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Wenn die Kinder ausziehen - Erfahrungen

beihempelsuntermsofa

Sehr aktives Mitglied
Ist ja grad ein grosses Thema vei mir. Und mir hilft es bei sowas immer sehr, alles darüber aufzusaugen.
Wie war das bei euch, als eure Kinder ausgezogen sind?
Habt ihr getrauert? Lange? Oder habt ihr euch gefreut? Habt ihr bewusst in dieser Zeit etwas verändert? Eure Wohnung? Euer ganzes Leben? Teile davon? Und wie ist der Kontakt und die Beziehung zu euren erwachsenen Kindern jetzt?
Vielleicht will ja jemand was erzählen…
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Das "Kind" ist nur ein Stockwerk tiefer gezogen und hat eine kleine WG eröffnet :) ... Ablösung funktioniert so ganz gut, da immer noch Kontakt möglich ist, wenn nötig oder gewünscht. Und für beide Seiten die Sicherheit, im Bedarfsfall erreichbar zu sein. Wenn die Beziehung vorher gut war, bleibt sie das auch, denke ich. Bei uns eher entspannter und mehr auf Augenhöhe – klar, keine Abhängigkeit mehr.
 
G

Gelöscht 126263

Gast
Ja, ich war traurig, als mein Sohn nach dem Abitur auszog. Und gleichzeitig erleichtert, denn es war einfach Zeit für ihn, auf eigenen Füßen zu stehen. In den Monaten vor dem Auszug gab es ziemliche Spannungen.

Natürlich war da in der ersten Zeit eine Leere, und ich war froh, dass ich wenigstens noch meinen Herzenshund betütteln konnte. Da mein Sohn etwas weiter weggezogen war, um zu studieren, konnten wir nicht mal schnell auf eine Tasse Kaffee vorbeikommen, das ist mir schon schwer gefallen.

An der Wohnung haben wir wenig verändert, allerdings habe ich mir das Zimmer meines Sohnes unter den Nagel gerissen und dort eine Nähecke eingerichtet.

Heute wohnt mein Sohn mit seiner Familie 25 km entfernt. Unser Verhältnis ist soweit gut. Da er ein ziemlich introvertierter Typ geworden ist, würde ich mir von ihm oft ein bisschen mehr Nähe und Herzlichkeit wünschen (so kenne ich ihn von früher), aber es ist halt, wie es ist. Er hat einen anstrengenden Beruf und drei Kinder, seine Frau ist auch berufstätig, ich denke oft, dass das alles ein bisschen viel ist.

Ich selbst habe mich nach seinem Auszug beruflich völlig neu orientiert, das war sehr spannend und hat mir viel über die Trennung hinweg geholfen. Und dann bin ich ja auch Oma geworden, das war ein weiteres tolles Kapitel in meinem Leben...
 

Pfefferminzdrops

Aktives Mitglied
Bei uns ist es noch kein echter Auszug, aber mindestens 1 Auslandsjahr (maximal 4) an einem amerikanischen College. Trotzdem ist sie forter als je zuvor und ob sie nach Rückkehr in Wohnortnähe (und somit wieder zu Hause wohnend) oder weiter weg in eigener Bleibe studieren wird ist auch noch völlig offen. Eine Umbruchsituation erleben wir also auch.

Ich hätte sie zwar gerne weiterhin bei mir gehabt, freue mich aber so für das, was sie jetzt erleben darf, dass diese Freude irgendwie alles überlagert. Am liebsten würde ich mich in den Koffer schmuggeln und mitfahren. :D

Für die Zeit nach Abreise müssen wir uns dann wirklich etwas überlegen, denn durch Leistungssport und gemeinsame Fahrten zu Turnieren waren wir schon seeehr eng und das Verhältnis non-stop gut und vertrauensvoll.

Beruflich sind mein Mann und ich in Vollzeit eingespannt, so dass das Loch auch nicht ganz so groß ausfallen wird. Anfang des Jahres haben wir uns E-Bikes zugelegt und erkunden jetzt nach und nach unser schönes Deutschland. Dann machen wir häufiger Kurzreisen an Orte (auch außerhalb von D), die wir immer schon mal bereisen wollten und werden auch alte, ein bisschen eingerostete Freundschaften neu aufleben lassen und wieder intensivieren.

Zu sehr möchte ich mir die neu dazu gewonnene Zeit aber gar nicht zuballern, denn irgendwie genieße ich auch sehr, dann endlich mal nicht so nach der Uhr leben zu müssen und ein bisschen Zeit für Müßiggang zu haben.
 

Ostwind1957

Aktives Mitglied
Die beste Vorbereitung ist, wenn man mit der Einstellung lebt, dass einem die Kinder nicht gehören, und dass es meine Aufgabe ist, ihnen zur Selbstsändigkeit und Eigenverantwortung zu verhelfen, und sie eines Tages in die schöne und gefährliche Welt zu entlassen.

Vorbereitungen waren für mich auch, vorübergehende Auszüge, Zivildienst/Freiwilliges-s
oziales-Jahr.

Ich habe meinen Kindern vor dem Auszug ein Segensheftchen geschrieben, dass ich ihnen wenige Tage vor dem Auszug gegeben habe.
(Kleine Anektoden aus ihrer Kindheit. Positive Eigenschaften bewußt gemacht. Positive Wünsche, ich trau dir zu, du packst das, ich freu mich für dich, ich bin stolz auf dich )
Da kam schon einiges zusammen.
 
G

Gelöscht 122945

Gast
Also ich bin das Kind das ausgezogen ist und habe keine eigenen Kinder, aber es war unglaublich schwer für meine Mutter, sie hing aber auch in einer unglücklichen Ehe fest.
Ich bin 2012 nach dem Abi fürs Studium nach Frankreich gezogen und wir hatten wenig Kontakt. Hatte kaum Internet, Telefongespräche waren teuer (Handy) und wenn wir uns dann gesehen haben2-3 mal im Jahr, hatte sie richtig Tränen in den Augen. Fiel mir dann auch schwer. Ich habe aber damals stur mein Ding durchgezogen, weil es auch so aufregend war und man war froh mit 21 ausgezogen zu sein und meine Eltern hatten so eine komische aggressive Stimmung zu Hause etc. Ich muss zugeben, dass ich mich viel zu wenig gemeldet habe.

2017 bin ich nach dem Studium kurz zu Hause eingezogen. Die Ehe war jetzt komplett am Ende (sie waren also nur noch wegen dem Kind zusammen gewesen und haben nach meinem Auszug auch nicht mehr zueinander gefunden) und ich habe es da nicht länger als einen Monat ausgehalten und bin in eine Nachbarstatdt gezogen, die so weit weg war, dass ne gute Stunde und eben Abstand dazwischen war.
2018 Habe ich mich zum ersten mal in ihre Ehe eingemischt und angemerkt, dass das nicht gut ausgeht (meine Mutter hat meinem Vater ziemlich übel genommen, dass ich so schnell wieder da weg wollte).

2020 noch mehr eingemischt, weil meine Mutter nun Angststörungen etc. entwickelt hatte. 2021 hat mein Vater dann meine Mutter verlassen und weil es ihr so schlecht ging, bin ich wieder zu ihr in die Nähe gezogen. Und es tut mir sehr leid, dass ich sie so alleine gelassen habe. Ich werde jetzt besser auf sie achten, sie hat ja auch immer alles für mich getan. Habe auch sonst keine Familienplanung. Meine Schwester ist Alleinerziehend mit Kleinkind und ist ganz schön überfordert, lädt also das Enkelkind ständig bei ihr ab. Aber sie ist auch gerne Oma und weiß wie schwer es ist Kinder zu haben.

Bereite dich darauf vor, dass Kinder erstmal weg sind und ihr Leben leben wollen, es wirkt vielleicht undankbar, aber man muss ja auch selbstständig werden. Dann kommen oft Job und Kind, dann hat man viel Stress und denkt vielleicht auch nicht immer an die Eltern, außer die können irgendwie helfen. Da hört man oft "Die Kinder melden sich nur noch wenn sie was brauchen...".
Und dann wenn die Beziehung gut bleibt, kommt wohl irgendwann der Zeitpunkt wo deine Kinder dir helfen müssen. Meine Mutter hat zum Beispiel Arthrose und ich gehe immer für sie einkaufen etc. sie wird halt auch nicht mehr jünger.

Achso ich war immer das Nesthäkchen und Mamakind. Und meine Mutter tut absolut alles für ihre Kinder. Sie will mich auch heute noch immer betüddeln und macht das auch 😃
Meine Schwester war ein ganz chaotisches Kind, hat sich tierisch mit meiner Mutter gestritten, oft abgehauen etc und ist mit 19 mal zu Hause rausgeworfen worden und möchte auch immer eigenständig sein. Wie gesagt hilft meine Mutter jetzt sehr mit dem Enkelkind. Sie nennt sich Vollzeit-Oma.

Dazu fällt mir noch mein Lieblingsvideo über das Leben ein:
besonders wenn sie sagen, dass man seine Eltern nach dem Auszug nicht mehr so oft sehen wird ist echt traurig.

Teilt das Video gerne an eure Bekannten, ich finds echt toll!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

_Alpha_

Moderator
Teammitglied
Ich habe keine Kinder, kann dir aber aus Kind-Perspektive sagen, dass das Verhältnis zu meinen Eltern wesentlich besser wurde, als ich damals ausgezogen bin.

Wir hatten vorher kein schlechtes Verhältnis. Aber je erwachsener und selbstständiger man wird, desto mehr Reibungspunkte entstehen im Elternhaus, aber das kennst du ja sicherlich nur zu gut ;)

Jedenfalls ist das Verhältnis jetzt besser, aber dennoch anders.

Ich habe das Gefühl, man begegnet sich jetzt mehr auf Augenhöhe.
Wir haben auch keine Reibereien mehr.

Meine Mutter hat damals ein paar Wochen erzählt, wie komisch es ist, dass ich weg bin.
Aber das ist auch beidseitig, denke ich. Ich habe mich natürlich gefreut, für mich zu sein, komisch war es am Anfang dennoch.
 

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