Also ich bin das Kind das ausgezogen ist und habe keine eigenen Kinder, aber es war unglaublich schwer für meine Mutter, sie hing aber auch in einer unglücklichen Ehe fest.
Ich bin 2012 nach dem Abi fürs Studium nach Frankreich gezogen und wir hatten wenig Kontakt. Hatte kaum Internet, Telefongespräche waren teuer (Handy) und wenn wir uns dann gesehen haben2-3 mal im Jahr, hatte sie richtig Tränen in den Augen. Fiel mir dann auch schwer. Ich habe aber damals stur mein Ding durchgezogen, weil es auch so aufregend war und man war froh mit 21 ausgezogen zu sein und meine Eltern hatten so eine komische aggressive Stimmung zu Hause etc. Ich muss zugeben, dass ich mich viel zu wenig gemeldet habe.
2017 bin ich nach dem Studium kurz zu Hause eingezogen. Die Ehe war jetzt komplett am Ende (sie waren also nur noch wegen dem Kind zusammen gewesen und haben nach meinem Auszug auch nicht mehr zueinander gefunden) und ich habe es da nicht länger als einen Monat ausgehalten und bin in eine Nachbarstatdt gezogen, die so weit weg war, dass ne gute Stunde und eben Abstand dazwischen war.
2018 Habe ich mich zum ersten mal in ihre Ehe eingemischt und angemerkt, dass das nicht gut ausgeht (meine Mutter hat meinem Vater ziemlich übel genommen, dass ich so schnell wieder da weg wollte).
2020 noch mehr eingemischt, weil meine Mutter nun Angststörungen etc. entwickelt hatte. 2021 hat mein Vater dann meine Mutter verlassen und weil es ihr so schlecht ging, bin ich wieder zu ihr in die Nähe gezogen. Und es tut mir sehr leid, dass ich sie so alleine gelassen habe. Ich werde jetzt besser auf sie achten, sie hat ja auch immer alles für mich getan. Habe auch sonst keine Familienplanung. Meine Schwester ist Alleinerziehend mit Kleinkind und ist ganz schön überfordert, lädt also das Enkelkind ständig bei ihr ab. Aber sie ist auch gerne Oma und weiß wie schwer es ist Kinder zu haben.
Bereite dich darauf vor, dass Kinder erstmal weg sind und ihr Leben leben wollen, es wirkt vielleicht undankbar, aber man muss ja auch selbstständig werden. Dann kommen oft Job und Kind, dann hat man viel Stress und denkt vielleicht auch nicht immer an die Eltern, außer die können irgendwie helfen. Da hört man oft "Die Kinder melden sich nur noch wenn sie was brauchen...".
Und dann wenn die Beziehung gut bleibt, kommt wohl irgendwann der Zeitpunkt wo deine Kinder dir helfen müssen. Meine Mutter hat zum Beispiel Arthrose und ich gehe immer für sie einkaufen etc. sie wird halt auch nicht mehr jünger.
Achso ich war immer das Nesthäkchen und Mamakind. Und meine Mutter tut absolut alles für ihre Kinder. Sie will mich auch heute noch immer betüddeln und macht das auch 😃
Meine Schwester war ein ganz chaotisches Kind, hat sich tierisch mit meiner Mutter gestritten, oft abgehauen etc und ist mit 19 mal zu Hause rausgeworfen worden und möchte auch immer eigenständig sein. Wie gesagt hilft meine Mutter jetzt sehr mit dem Enkelkind. Sie nennt sich Vollzeit-Oma.
Dazu fällt mir noch mein Lieblingsvideo über das Leben ein:
Quellen: https://sites.google.com/view/sources-tailend/Das Leben zu begreifen ist ziemlich schwierig, weil du immer mittendrin steckst. Es ist, als wolltest ...
www.youtube.com
besonders wenn sie sagen, dass man seine Eltern nach dem Auszug nicht mehr so oft sehen wird ist echt traurig.
Teilt das Video gerne an eure Bekannten, ich finds echt toll!