Hallo ihr Lieben,
mir gehen so viele Gedanken durch den Kopf, dass ich seit Tagen nicht mehr schlafen kann – dann bin ich am nächsten Tag völlig gerädert und die Gedanken werden noch schlimmer – und dann werde ich weinerlich.
Ich habe nun 16 Jahre in der gleichen Stadt gelebt, in der gleichen Wohnung, war sieben Jahre im gleichen Job, der eigentlich mein Traumjob war. Die Arbeitsbedingungen waren zwar nicht ideal, die Wertschätzung hat gefehlt, die Weiterentwicklungsmöglichkeiten kaum noch vorhanden. Und der Lohn war ein Witz. Aber es war mein Traumjob, auf den ich Jahre gewartet hab. Dennoch hat er mich im letzten Jahr in den Wahnsinn getrieben, bis ich irgendwann nicht mehr konnte und wochenlang krank geschrieben war. Völlige Überlastung – andere Kollegen hatten bereits vor mir hingeschmissen. Aber ja, der Job war mein Traumjob.
Dann habe ich einen krassen Schritt gemacht, und ich dachte, diesen Schritt hat es gebraucht: Ich habe mich einfach in einer anderen Stadt beworben. In einer Riesenstadt in einem krassen Unternehmen. Zuvor war ich beim Lokalfernsehen, jetzt bei einem großen Medienhaus.
Also bin ich mit 37 Jahren alleine in eine neue Stadt gezogen. Ich kenne hier niemanden, außer meiner besten Freundin und meiner Mitbewohnerin.
Ich dachte, ich starte hier noch mal von vorne, da ich zum Beispiel privat auch mein Glück in den letzten 16 Jahren nie gefunden hatte. Dache, es wäre Zeit für was Neues.
Und jetzt kommt das Problem: Ich bin maßlos überfordert mit meiner neuen Arbeit. Das ist so ein immenser Druck in diesem Laden, so viel Stress – das hätte ich mir in meinen schlimmsten Träumen nicht erahnen können. Da drin ist so ein Stresspegel, dass ich eigentlich den ganzen Tag einen Puls von gefühlt 400 habe.
Ich habe dort noch nie eine Mittagspause gemacht. Es ist einfach nicht unterzukriegen. Also, ich kann schon was Essen. Aber eben immer während des Zoom-Meetings, das von 12-13 Uhr angesetzt ist. Das ist doch keine Mittagspause? Man kann nie vor die Tür oder einfach mal durchschnaufen – es geht einfach nicht. Bei den anderen Kollegen ist das auch so – die haben das bereits akzeptiert und arbeiten halt einfach.
In meinem alten Job war ich die erfahrenste, älteste Kollegin. Jetzt bin ich zwar auch die Älteste, aber ich kapier gefühlt gar nix. Ich denke, die haben mehr von mir erwartet. Und ich irgendwie auch von mir. Heute hab ich zum ersten Mal geheult, und das nach nur fünf Wochen. Wow.
Ich bin irgendwie innerhalb kürzester Zeit zu einem „Niemand“ geworden. Zu einem Niemand, der nichts kann. Die lassen mich in Schicht arbeiten, jedes Wochenende, jeden Tag. Es hieß schon, dass es ab und an eine Wochenende Schicht gibt. Aber jedes WE? Immer Samstag und Sonntag? Immer bis 20:30? So hatte ich mir das nicht vorgestellt.
Dass der Inhalt der Arbeit ein anderer sein wird, das wusste ich. Aber irgendwie dachte ich auch da, dass es ein bisschen anderes wird. Dass es mir irgendwie besser gefällt.
Meine letzte Arbeit habe ich so gut beherrscht, dass ich meine Kollegen angelernt habe. Jeder kam mit Fragen zu mir. Und jetzt scheine ich nichts mehr richtig zu machen. Ich werde den ganzen Tag kritisiert. Also, nicht nur ich. Schon bei der Einstellung hieß es, man habe hier eine offene „Kritikkultur“, um sich stetig weiterzuentwickeln und zu verbessern. Aber diese Kritik, die lähmt mich.
Also rundum gesagt: Abgesehen von meinen mega netten Kollegen gefällt mir gar nichts. Ich bin so dermaßen gestresst, dass ich mir mittlerweile meine Nägel bis aufs Fleisch abgekaut habe, außerdem schwitze ich am Fuß – das hab ich noch nie. Diesen Text hier schreib ich mitten in der Nacht, denn Nachts schlafe ich ja nicht mehr.
Ich bereue meine Kündigung. Den Wechsel. Einfach alles. Ich glaube, ich geh hier erst ein – und dann unter. Hilfe!!
Was würdet ihr tun?
Danke fürs Zuhören!
mir gehen so viele Gedanken durch den Kopf, dass ich seit Tagen nicht mehr schlafen kann – dann bin ich am nächsten Tag völlig gerädert und die Gedanken werden noch schlimmer – und dann werde ich weinerlich.
Ich habe nun 16 Jahre in der gleichen Stadt gelebt, in der gleichen Wohnung, war sieben Jahre im gleichen Job, der eigentlich mein Traumjob war. Die Arbeitsbedingungen waren zwar nicht ideal, die Wertschätzung hat gefehlt, die Weiterentwicklungsmöglichkeiten kaum noch vorhanden. Und der Lohn war ein Witz. Aber es war mein Traumjob, auf den ich Jahre gewartet hab. Dennoch hat er mich im letzten Jahr in den Wahnsinn getrieben, bis ich irgendwann nicht mehr konnte und wochenlang krank geschrieben war. Völlige Überlastung – andere Kollegen hatten bereits vor mir hingeschmissen. Aber ja, der Job war mein Traumjob.
Dann habe ich einen krassen Schritt gemacht, und ich dachte, diesen Schritt hat es gebraucht: Ich habe mich einfach in einer anderen Stadt beworben. In einer Riesenstadt in einem krassen Unternehmen. Zuvor war ich beim Lokalfernsehen, jetzt bei einem großen Medienhaus.
Also bin ich mit 37 Jahren alleine in eine neue Stadt gezogen. Ich kenne hier niemanden, außer meiner besten Freundin und meiner Mitbewohnerin.
Ich dachte, ich starte hier noch mal von vorne, da ich zum Beispiel privat auch mein Glück in den letzten 16 Jahren nie gefunden hatte. Dache, es wäre Zeit für was Neues.
Und jetzt kommt das Problem: Ich bin maßlos überfordert mit meiner neuen Arbeit. Das ist so ein immenser Druck in diesem Laden, so viel Stress – das hätte ich mir in meinen schlimmsten Träumen nicht erahnen können. Da drin ist so ein Stresspegel, dass ich eigentlich den ganzen Tag einen Puls von gefühlt 400 habe.
Ich habe dort noch nie eine Mittagspause gemacht. Es ist einfach nicht unterzukriegen. Also, ich kann schon was Essen. Aber eben immer während des Zoom-Meetings, das von 12-13 Uhr angesetzt ist. Das ist doch keine Mittagspause? Man kann nie vor die Tür oder einfach mal durchschnaufen – es geht einfach nicht. Bei den anderen Kollegen ist das auch so – die haben das bereits akzeptiert und arbeiten halt einfach.
In meinem alten Job war ich die erfahrenste, älteste Kollegin. Jetzt bin ich zwar auch die Älteste, aber ich kapier gefühlt gar nix. Ich denke, die haben mehr von mir erwartet. Und ich irgendwie auch von mir. Heute hab ich zum ersten Mal geheult, und das nach nur fünf Wochen. Wow.
Ich bin irgendwie innerhalb kürzester Zeit zu einem „Niemand“ geworden. Zu einem Niemand, der nichts kann. Die lassen mich in Schicht arbeiten, jedes Wochenende, jeden Tag. Es hieß schon, dass es ab und an eine Wochenende Schicht gibt. Aber jedes WE? Immer Samstag und Sonntag? Immer bis 20:30? So hatte ich mir das nicht vorgestellt.
Dass der Inhalt der Arbeit ein anderer sein wird, das wusste ich. Aber irgendwie dachte ich auch da, dass es ein bisschen anderes wird. Dass es mir irgendwie besser gefällt.
Meine letzte Arbeit habe ich so gut beherrscht, dass ich meine Kollegen angelernt habe. Jeder kam mit Fragen zu mir. Und jetzt scheine ich nichts mehr richtig zu machen. Ich werde den ganzen Tag kritisiert. Also, nicht nur ich. Schon bei der Einstellung hieß es, man habe hier eine offene „Kritikkultur“, um sich stetig weiterzuentwickeln und zu verbessern. Aber diese Kritik, die lähmt mich.
Also rundum gesagt: Abgesehen von meinen mega netten Kollegen gefällt mir gar nichts. Ich bin so dermaßen gestresst, dass ich mir mittlerweile meine Nägel bis aufs Fleisch abgekaut habe, außerdem schwitze ich am Fuß – das hab ich noch nie. Diesen Text hier schreib ich mitten in der Nacht, denn Nachts schlafe ich ja nicht mehr.
Ich bereue meine Kündigung. Den Wechsel. Einfach alles. Ich glaube, ich geh hier erst ein – und dann unter. Hilfe!!
Was würdet ihr tun?
Danke fürs Zuhören!