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Vergeben oder Genugtuung

Ratlos123456

Neues Mitglied
Ich weiß gar nicht wie ich so recht anfangen soll.ich probiers einfach... Vor knapp einem Jahr wurde ich von einem sehr guten Freund vergewaltigt. Als ich mich durchgerungen habe zu reden waren alle für mich da. Mein Mann hat mich zur Polizei begleitet und wir haben anzeige erstellt. Ich habe diesen mistkerl abgrundtief gehasst der mir das angetan hat. Er hat mein ganzes Leben verstört. Bis heute schaffe ich es nicht zu arbeiten. Aber ich fange langsam wieder an zu leben und bin sogar drei mal schon wieder ausgegangen. Ich habe dieses A******* nach einer Weile kontaktiert und mich mit ihm getroffen, weil ich wollte das er weiß und sieht was er mir angetan hat. Mir hat es damals sehr geholfen. Ich habe dann angefangen mit ihm zu schreiben, den ich wollte meine Angst verlieren. Zum Teil hat es auch geholfen. Nun geht es langsam in Richtung Gerichtsverhandlung. Es sieht sehr gut für mich aus. Ich konnte alles beweisen und er hat ein komplettes Geständnis abgelegt. Das rechne ich ihm irgendwo schon an, denn so muss ich nicht mehr Aussagen und davor hatte ich am meisten Angst. Alles normal erzählen müssen.. Er ist jetzt nochmal auf mich zugenommen und sagte wie sehr es ihm leid tut und das er mir keine Probleme machen will. Und er möchte mir eine Entschädigung zahlen, als Zeichen seiner reuhe. Jetzt bin ich im Konflikt. Wenn ich es annehme, dann ermögliche ich ihm mildernde Umstände. Und so wie es jetzt aussieht kommt er ins Gefängnis, dann unter Umständen aber Bewährung. Er hat seine Strafe mehr als verdient, keine Frage. Es ist und bleibt unentschuldbar. Aber wenn ich es annehme, kommt es in meinen Augen gleich das ich seine Entschuldigung akzeptiere und ich versuchen kann ihm zu vergeben - nicht zu verzeihen das ist ein unterschied. Ich möchte eigentlich auch nur noch das ich endlich schaffe einen Strich darunter zu ziehen und meinen Frieden finden kann. Aber ich hab Angst das ich es vielleicht irgendwann bereue wenn ich dafür sorge dass er nicht die Strafe bekommt die er verdient... Was soll ich nur tun?
 
G

Gelöscht

Gast
Ist seine Reue echt oder geht es ihm nur um die mildernden Umstände? Geld als Entschädigung wird dir nicht besonders helfen, sowas kann man auch nicht mit Geld aufwiegen. Will er damit nur sein Gewissen beruhigen?

Ich finde auch, er hat etwas Unentschuldbares getan. Du musst für dich entscheiden, wie es dir damit geht, wenn er weggesperrt wird oder mit Bewährung davon kommt. Käme er ins Gefängnis, hätte er die für dich gerechte Strafe, das ändert aber nichts an dem, was er dir angetan hat. Er kann das nicht mehr zurücknehmen und gutmachen kann er es schon gar nicht. Er würde seine Strafe absitzen, aber mit dem Schaden, den er angerichtet hat, musst du leben.
 

Ratlos123456

Neues Mitglied
Genau das ist es. Mit dem Schaden muss ich leben und versuchen weiterzumachen. Ich denke bei ihm wird es beides sein. Natürlich versucht er seinen A**** zu retten, weil er Angst hat.Vielleicht ist es irgendwo auch das ich es mir wünsche, aber ich habe den Eindruck das er es zutiefst bereut und das er wirklich versucht es satzweise, auch wenn das eigentlich unmöglich ist, wieder gut zu machen. Ich möchte es einfach gerne glauben. Und ich frage mich, reicht es nicht eigentlich schon, wenn er genau weiß welche Strafe er verdient hat? Und ich dafür sorge das er niemals sagen kann er hat seine Strafe verbüst und muss mit der Schuld leben? Ich meine er ist mir sehr entgegen gekommen und so wahnsinnig es klingt. Aber dadurch das er mir die Konfrontation mit ihm ermöglicht hat hat er mir tatsächlich geholfen. Kann man in so einem Fall tatsächlich bereit sein dann zu vergeben?
 
G

Gelöscht

Gast
Ein schlechtes Gewissen kann schwerer wirken als eine Gefängnisstrafe. Er muss mit dem, was er getan hat, leben.

Du kannst ihm, wenn du ihm vergibst und ihm die Gefängnisstrafe ersparst, er also nur Bewährung bekommt, sozusagen eine zweite Chance geben. Er verbockt sich durch den Knast, vor dem er verständlicherweise Angst hat, so ziemlich sein Leben.

Rache hilft dir nicht wirklich weiter. Ich bezweifle auch, dass du dich besser fühlen würdest, wenn er seine Strafe verbüßt. Macht ihn das zu einem besseren Menschen? Sicherlich nicht. Es macht ihn zu einem, der seine Tat zugegeben hat und die vom Gericht beschlossene Strafe abgebüßt hat.

Du musst ihm ja auch nicht gleich vergeben. Du kannst ja sagen, dass du mit der Bewährungsstrafe zufrieden bist, weil du bei ihm aufrichtige Reue festgestellt hast.
 

Nirtak

Mitglied
Also ehrlich, ich finde das unglaublich!!! Kann auch nicht verstehen das du überhaupt darüber nachdenkst. Das hat doch nichts mit Entschädigung zu tun. Ich würde mich fühlen als wenn er mich im Nachhinein dafür bezahlen würde, als Dienstleistung. Denke ich hier nur so? Unfassbar!!!
 
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xEclipse

Gast
Es ist tatsächlich so, dass eine Geldstrafe manchen Menschen am meisten schmerzt. Traurig aber wahr. Aber hier ist es ja so, dass er eine Entschädigung von sich aus anbietet und das wirkt schon ein bisschen "hier hast ein bisschen Kohle und nun schwamm drüber". Und als Zeichen der Reuhe ist sowas nun auch nicht das Mittel der Wahl, sieht für mich eher so aus als will er sich einfach seine Ruhe erkaufen bzw. einfach schlimmere Konsequenzen für sich abwehren.
Glaube irgendwie nicht, dass es ihm wirklich um sein Opfer geht, ein Mensch, der vergewaltigt und dann auch eine ihm nahestehender Person, muss schon den mit höchsten Grad an Gewissenlosigkeit und Egoismus mitbringen um so eine Tat zu vollziehen, für mich sind das Unmenschen ohne Herz bzw. mit einem eiskaltem. Ich kann keinem Täter solcher Verbrechen glauben, dass er, nachdem er seinen Spaß hatte, plötzlich anfängt an das Opfer zu denken und vorher ist er so eiskalt und skrupellos, das nehme ich keinem ab, tut mir Leid. Ich sehe in nachträglicher Reuhe auch wieder nur den Eigennutz.
 

Invvo88

Aktives Mitglied
Hi,

sofern du ihm ernsthaft abnimmst, dass er bereut... Mir persönlich wäre wohl die Kohle wohl wichtiger, da ich persönlich nicht der Ansicht bin, dass ein Gefängnis irgendjemanden weiter bringt. Sicher - es ist eine Strafe - aber von Resozialisierung braucht man beim aktuellen Status der Anstalten auch nicht mehr reden. Im Gegenteil - da laufen so viel Schlimmere rum...

Das würde für mich allerdings nur in Frage kommen, wenn ich genau wüsste, dass er das ernsthaft bereut und würde sicher auch mit den Umständen der Vergewaltigung zusammenhängen.

Und das Geld einem im Leben nicht weiter hilft - ist in meinen Augen nur eine Halbwahrheit. Gerade arbeitslos kann eine gewisse Summe das durchaus erleichtern. (Allerdings würde ich mir ganz genau anschauen welche Konsequenzen daraus für entsprechende Zahlungen entstehen!)

LG

PS: Annahme einer solchen Zahlung ist für mich auch nicht mit Vergebung gleichzusetzen. Gerechter wäre es in meinen Augen ohnehin, wenn ein Vergewaltiger das Opfer finanzieren muss und nicht nur irgendeine Haftstrafe absitzen muss. Zugegeben - genug wird es nie sein - aber zumindest im Allgemeinen gilt immer noch - wer was kaputt macht - bezahlt es auch.
 

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