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Ungerechte Behandlung?

davitroid

Neues Mitglied
Hallo, ihr Lieben, ich trage momentan ein kleines Problem mit mir herum und würde mich freuen, diesbezüglich eure Meinungen zu lesen.
Ich (m/22) studiere momentan im fünften Bachelorsemester Architektur. Ich hatte das BA5-Semester ursprünglich in Tel Aviv begonnen, musste es aufgrund des Kriegsausbruchs am 7. Oktober letzten Jahres jedoch leider vorzeitig abbrechen und nach Deutschland zurückzukehren. Die dort gemachten Erfahrungen mit dem Krieg haben mich sehr traumatisiert und ich begab mich zwischenzeitlich in psychologische Betreuung. Parallel dazu absolvierte ich das Semester an meiner Heimatuniversität. Nun ist es so, dass mich eine Professorin durch meinen BA5-Entwurfskurs ohne konkrete Angabe von stichhaltigen Gründen durchfallen ließ. Bei einem nachfolgenden Gespräch erläuterte ich die Situation im Hinblick auf meine katastrophale Situation bezüglich des Kriegs. Daraufhin äußerte Sie, dass "solche Dinge nun mal passieren würden" und war zu keiner kulanten Lösung bereit. Ein Gespräch mit meiner Dekanin half leider auch nicht weiter. Ich habe generell das Gefühl, dass meine Uni meine Situation verkennt und niemand meine Lage ernst nimmt. Habt ihr Ideen, was man in dieser Situation tun könnte? Es geht mir wirklich sehr schlecht damit, da es sich unglaublich ungerecht anfühlt. Über konstruktive Antworten würde ich mich freuen. LG, David
 

Marisol

Aktives Mitglied
Ich habe generell das Gefühl, dass meine Uni meine Situation verkennt und niemand meine Lage ernst nimmt. Habt ihr Ideen, was man in dieser Situation tun könnte? Es geht mir wirklich sehr schlecht damit, da es sich unglaublich ungerecht anfühlt.
Was konkret fühlt sich ungerecht an?
Dass dein "Trauma" nicht dazu führt, dir Scheine zu schenken? Vielleicht solltest du das Studium ruhen lassen und eine ausgiebige Therapie andenken.
 

Ausnahmsweise

Aktives Mitglied
Das Leben ist leider nicht immer fair zu uns.
Du musstest Schlimmes erleben und hast mit den Folgen zu kämpfen.
Das andere ist das Studium und die nötige zu erbringende Leistung.
Wenn dein gesundheitlicher Zustand dir das studieren nicht ermöglicht, musst du diesen Wunsch vielleicht auf später verschieben und vorerst etwas anderes machen, während du dich überwiegend um deine Gesundheit kümmerst.
 

Marsupilami

Mitglied
Lieber davitroid,
die Uni / die einzelnen Mitarbeitenden verstehen dich sicher und würden dir individuell sicher mehr ermöglichen, allerdings sind sogenannte Nachteilsausgleiche (ich vermute darauf willst du hinaus) streng geregelt. Und wenn du die Prüfung/ Abgabe / angetreten bist, kann man nicht nachträglich zurücktreten, das hättest du im Vorfeld regeln müssen, aber auch da gelten Fristen…
Das ist tatsächlich nicht so einfach, leider. Du schreibst , ohne Angabe von Gründen … das kann ich mir nur schwer vorstellen, hast du irgendwelche Voraussetzungen nicht erfüllt? Keine regelmäßige Teilnahme?
Wann kannst du den Kurs wiederholen?

lass dich doch vom Prüfungsamt / asta / psychologischen Dienst o.ä beraten, wie du bei weiteren Prüfungen vorgehen kannst, welche Atteste / Bescheinigungen du brauchst, damit man Nachteilsausgleiche anerkennt. Oder ob es nicht tatsächlich besser wäre, du nimmst ein Urlaubssemester. Alles Liebe!
 

Pfefferminzdrops

Aktives Mitglied
Nun ist es so, dass mich eine Professorin durch meinen BA5-Entwurfskurs ohne konkrete Angabe von stichhaltigen Gründen durchfallen ließ. Bei einem nachfolgenden Gespräch erläuterte ich die Situation im Hinblick auf meine katastrophale Situation bezüglich des Kriegs. Daraufhin äußerte Sie, dass "solche Dinge nun mal passieren würden" und war zu keiner kulanten Lösung bereit.
Kann es sein, dass du hier 2 Dinge vermischst, die nichts miteinander zu tun haben?

Leider ist es tatsächlich so, dass Menschen oft noch ein zusätzliches Schicksalspäckchen zu tragen haben. Was für den Betroffenen dramatisch bis traumatisch ist für den Außenstehenden schnodderig formuliert Pech bis nachvollziehbar schlimm, aber eben nicht so beeindruckend wie für den Betroffenen selber. Für die Bewertung von Studienleistungen kann dir so etwas allerdings nur zum Vorteil oder besser zur Nachsicht gereichen, wenn du z. B. eine anerkannte Schwerbehinderung hast, die dir einen Nachteilsausgleich beschert. Selbst das bedeutet aber nur die Rahmenbedingungen zu nicht Beeinträchtigten zu kompensieren und nicht deine Studienleistung laxer zu bewerten. So sehr ich also verstehen kann, dass du unter den Geschehnissen leidest, widerfährt dir hier trotzdem kein Unrecht. Das ist tatsächlich das Leben; es geht gefühlt nicht immer fair zu.

Aufhorchen lässt mich allerdings, die Professorin habe dich "ohne konkrete Angabe von stichhaltigen Gründen" durchfallen lassen. Das wiederum kann ich nun gar nicht einordnen, denn ein Nichtbestehen erfolgt ja i. d. R. nicht allein wg. persönlicher Befindlichkeiten, sondern hat schon einen Sachgrund. Kann es nicht sein, dass du deinen Kurs besser bewertest als die Professorin? Ich weiß nun nicht, was ein BA5-Entwurfskurs ist, aber solange das nicht etwas ist, wo man einfach richtig oder falsch bewerten kann (wie z. B. bei Mathe, wenn es nur eine einzige richtige Lösung gibt), so hat sie natürlich noch Spielraum und wird aus ihrer Sicht stichhaltige Gründe erkannt haben.

Du kannst jetzt noch viel Zeit mit Hadern verbringen. Ich würde dir aber eher empfehlen nach vorne zu schauen und deine Energie konstruktiv einzusetzen. Der Drops ist doch gelutscht. Manche Dinge muss man einfach akzeptieren und dann wieder neu durchstarten.

Wenn dich deine Erfahrungen tatsächlich so nachhaltig geprägt haben, dass du aktuell nicht oder nicht mehr studierfähig bist, gibt es sicherlich auch noch anderen Optionen. Zur Studienberatung zu gehen könnte hier zum Erkenntnisgewinn beitragen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Z

Zollstock

Gast
Daraufhin äußerte Sie, dass "solche Dinge nun mal passieren würden" und war zu keiner kulanten Lösung bereit. Ein Gespräch mit meiner Dekanin half leider auch nicht weiter.
Es ist nicht die Aufgabe der Professorin, die persönlichen Probleme der Prüflinge zu lösen. Ihre Aufgabe ist es, objektiv zu beurteilen, ob die Prüfungsleistung erbracht wurde. Ist das nicht der Fall, musst du die Prüfung wiederholen.
Um deine Überschrift aufzugreifen, nein, das ist keine ungerechte Behandlung, es ist das genaue Gegenteil. Wir neigen schnell dazu, uns bei Misserfolgen ungerecht behandelt zu fühlen. Aber es ist absolut gerecht. Wie soll sie sonst handeln? Soll sie bei jedem Prüfling den Lebensweg mit einkalkulieren? Wie soll das gehen? Wiegt eine schwierige Kindheit schwerer als ein kürzlich erlebter Autounfall?
Wenn du aktuell traumatisiert und nicht studierfähig bist, solltest du deinen Fokus darauf legen, dieses Trauma zu verarbeiten. Wenn es eine klinische Diagnose gibt, kannst du ein Wartesemester bei der Uni beantragen. Sobald du wieder fit bist, kannst du dein Studium fortsetzen.
 

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