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Therapie, SHG, Psychologe

Jobina

Mitglied
Hallo an alle,

habe schon ein paar mal hier geschrieben...das Thema ist leider gleich geblieben. Aber trotzdem noch mal kurz zum Sachverhalt: ich hatte vor ca. 5 Jahren unfreiwillig Verkehr und das über einen Zeitraum von ca. einem Jahr. Es folgte eine Zeit geprägt von erfolgreicher Verdrängung. Nach ca. 4 1/2 Jahren passierte es noch einmal...dummerweise hab ich das nicht mehr so toll weg gesteckt, weil wesentlich mehr Gewalt im Spiel war...
Kommen wir zu meiner Frage, ich bin mir sicher, dass ich professionelle Hilfe brauche, allerdings habe ich meine Zweifel, was mir das bringen soll mich zweimal die Woche bei einem Psychologen auszuheulen, außerdem hab ich echt keine Lust auf sentimentalen (entschuldigt die Ausdrucksweise) Scheiß! Wenn ihr positive Erfahrungen gemacht habt, sei es beim Psychologen, oder in einer Selbsthilfegruppe, dann schreibt mir bitte...ich habe keine Lust mehr!

Vielen Dank für eure Antworten im Voraus!
 
G

Gast

Gast
Hallo Jobina,
ich habe in der Schule (ist schon ein paar Jahre her) schlimmste Mobbingerfahrungen gemacht und gedacht, mit der Zeit komme ich drüber hinweg. Das Gegenteil war der Fall. Ich wurde aggressiv, hatte Angst vor Kontakten mit anderen Menschen und extrem misstrauisch. Ich war ständig unter Strom und konnte Nachts nicht schlafen. Zum Therapeuten wollte ich nicht weil ich Angst hatte noch mal alles aufzuarbeiten und mich wieder an alles zu erinnern. Aber dann ging ich doch hin. Und ich bereue au keinen Fall es getan zu haben.
 

Jobina

Mitglied
erstmal danke für deine Antwort!
Aber ich habe keine Lust über etwas zu sprechen, wo ich noch nicht mal weiß was es mir bringen soll, bzw. wie es helfen soll!
ich werde wohl noch Jahre brauchen um die ernsthafte Notwendigkeit meines Problems zu erkennen, sodass mir die Zweifel egal sind und ich mich auf von mir selbst ernannten Schwachsinn einlassen kann...
 
T

Tyra

Gast
Hi Jobina,

du schreibst, du wurdest 1 Jahr lang wiederholt missbraucht/vergewaltigt und danach einige Jahre später noch einmal.
Ohne Konfrontation und ohne Verarbeitung unter fachlich-psychlogischer Anleitung bist du weiterhin extrem gefährdet und zwar einmal in Hinsicht auf lebenslange Verhaltensstörungen im Bereich soziale Beziehungen/Sex, ggf. psychische Erkrankung und auch dahingehend erneut Opfer einer Gewalttat zu werden.
Es geht darum dich, deinen Selbstwert zu entschlüsseln, deine Alltagslogik etwas abzuändern, damit du mit den Gewalterfahrungen klarkommst und v.a. in deinem späteren Leben besser klarkommst, lernst dich abzugrenzen, dich selber zu schützen, bei erfahrenem Unrecht ohne Scham und Dünkel effektiv zur Wehr zu setzen, durch Anzeige etc.d.h. damit deinen Opfer-Habitus abzulegen (was extrem wichtig ist!) Lernst zu erkennen und zu sagen: mich trifft keine Schuld, sondern der Täter ist Schuld und hat Strafe verdient...

Ich kann dir genau sagen, was es bringt dich der Realität zu stellen: es bringt dir den Vorteil damit klar zu kommen und zu überleben. Konfrontation ist zwar hart, aber noch viel härter sind die Folgen des Verdrängens (mögliche Folgen:emotionale Blockaden, psychosomatische Erkrankungen, Autoaggression, jahrzehntelange Alpträume, psychische Erkrankungen wie Psychose = Wahnvorstellungen oder Depression, Verhaltensstörungen, strukturelle Störungen der Umweltwahrnehmung, kaputter Selbstwert und somit Opferhabitus= Gefährdung erneut vergew. zu werden etc. etc. etc.)
Eine Therapie ist auch ne Art REinigungsprozess...hat nen kathartischen Effekt...wie die alten Griechen (Aristoteles und Konsorte) und auch Psychologen nennen...denn Seelenmüll der sich bei traumatischen EReignissen anlagert, muss einfach raus...ansonsten macht der dich kaputt!

Meine Freundin ist so mit ca. 16 Jahren vergewaltigt worden...sie hat sofort ihren Eltern davon erzählt, es wurde ne Anzeige gemacht, sie war direkt in psychologischer Betreuung, hat sofort nen Selbstverteidigungskurs gemacht ...und das Thema war für sie dann so nach rd. 2 Jahren so ziemlich vom Tisch...sie hat sehr schnell und v.a. unbeschadet ein normales Leben ohne jegliche Spätfolgen etc. fortführen können, indem sie halt ihre Scham überwunden hat, nicht geschwiegen hat, sich auch ordentlich bei Eltern, Freunden, Psychologen ausgeheult (ist kein sentimentaler Scheiss, sondern Druckablassdings...ersatzweise kann man auch fluchen, wüten etc.) hat, drüber geredet hat, es ne Anzeige gab, der Täter bestraft wurde und sie sich damit gut abgrenzen konnte und dieses Trauma gut verabeiten konnte...

Wäre schön, wenn du diesen Weg ebenfalls für dich wählen würdest!

Gruss
Tyra

Denke daran, dass Zeit schon ne Rolle spielt, je länger die Zeit des Verdrängens, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass sich lebenslange Nachteile in deiner Psyche, Verhalten etc. manifestieren können...daher würde ich dir raten, nicht noch Jahre verstreichen zu lassen...aber letztlich ist es deine Entscheidung...für dich...oder gegen dich! Hab Mitleid mit dir, sei es dir wert, das NOtwendige für dich zu tun!
 

Beate

Sehr aktives Mitglied
Hallo Jobina, hallo Tyra,
sicher ist, daß jeder Mensch der Gewalt erlebt hat, Hilfe braucht. Hilfe aus diesem Kreislauf von Verzweiflung, Albtaum, Trauer herauszukommen. Es ist nur so verflucht schwer einen passenden Therapeuten zu finden. Der Therapeut ist ja auch nur ein Mensch. Sich jemandem völlig zu öffnen bedarf es mehr als Sympatie. Trotz meiner Bedenken, kommt niemand alleine zurecht dem Gewalt angetan wurde. Manchmal wünschte ich mir, es gebe irgendeine Pille, die all die Wunden heilt- und gut ist. Ohne Therapie kommt das ganze Elend immer wieder und immer stärker wieder hoch. (Erlebe ich zur Zeit auch)
Alles Gute
Beate
 

Amely

Mitglied
hallo Jobina,

wenn du nicht reden möchtest:ich habe jetzt eine Kunsttherapie angefangen;vielleicht wär das ja auch was für dich?
ich rate di auf jeden fall,dir hilfe zu suchen damit du es verarbeiten kannst.u wenn dir die worte feheln,du nicht weißt,was du sagen sollst,wo anfangen u dir überhaupt die ganze situation peinlich ist,können bilder vielleicht dein sprachrohr sein...

ich wünsch dir ganz viel kraft deinen weg zu finden u ihn zu gehen...

ganz liebe grüsse,Amely

PS an Beate:
so ne pille fänd ich auch toll!hab hier irgentwo gelesen,dass irgentwelche forscher grad daran arbeiten - also wenn die erfolg haben,werde ich für jeden der sie will eine besorgen u alle menschen heilen...träumen kann man ja...
 

Jobina

Mitglied
danke für eure Antworten!
Das Problem einen passenden Therapeuten zu finden ist glaub ich für mich das größte... ich habe keine Lust endlos zu suchen, ein Jahr auf einen Platz zu warten und dann klappt das nicht. außerdem möchte ich weiter arbeiten und nicht permanent während der Arbeitszeit zum Therapeuten.
Das mit der Kunsttherapie klingt nicht schlecht, bin ich nur leider nicht der Ty dafür!
Ach, alles so schwer...ne Pille wäre echt die Lösung für mich...
Naja, nörgeln hilft auch nix, und zur Zeit gehts mir eigentlich super!
Vielen lieben Dank noch mal für eure Antworten!
 
G

Gast

Gast
Hallo,
so ein roter Faden zog sich auch durch mein Leben. ich bin vor 14 Jahren auf der Straße weggefangen und verschleppt worden und die ganze Nacht von 3 Tätern vergewaltigt worden. Danach hab ich es auch 2 Jahre verdrängt und mir selbst die Schuld gegeben. Bis mich eine Freundin zum Anwalt gebracht hat, weil sie das nicht mit ansehen konnte. Ich wollte auch erst alles verdrängen, aber als ich die Typen immer wieder gesehen hab, hatte ich nächtelang Alpträume. Dann folgten 2 Prozesse und sie sind verurteilt worden. Daraufhin fühlte ich mich noch schlechter. Aber ich sehnte mich auch immer nach echter wahrer Liebe. Ich habe 2 Jahre nach dem letzten Prozess eine Therapie angefangen und habe 8 Jahre gebraucht um den ganzen Müll los zu werden. Aber dazu muss ich sagen, wenn, dann musst du dir einen passenden Psychologen aussuchen. Man kann nicht mit allen, wie man so schön sagt. Aber wenn du den oder die Richtige gefunden hast, dann bringt es auch wirklich was.

Und jetzt bin ich froh, dass ich es gemacht habe, denn ich habe ein ganz liebes schätzchen gefunden, dem ich die Geschichte(n) auch erzählen kann und er auch sehr sensibel damit umgeht. Uns so hab ich auch endlich wieder Spass und Freunde an der schönsten Sache der Welt.

Alle Gute von Anette (38)
 

Jobina

Mitglied
Hallo,

vielen Dank noch mal für eure Antworten! Nur leider fühle ich mich missverstanden. Ich verdränge nicht, und das ist auch daran erkennbar das mich mich mit diesem Thema auseinander setzte (Bücher lesen, usw.)
Na auch egal, ich werd das schon irgendwie hinbekommen.
 

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