Hallo,
Ich brauche Kraft, ich weiß nicht, wie man so etwas überstehen soll. Vorab: bitte wisst, dass ich meine Optionen kenne. Ich bin nicht Suizidgefährdet, ich bin schon auf einer Warteliste für Traumatherapie, etc., professionelle Hilfe wird bald da sein. Und trotzdem weiß ich manchmal einfach nicht weiter.
Vor fünf Wochen starb mein bester Freund, völlig unerwartet. Wir lernten uns vor ein paar Jahren kennen, beide Anfang 20, und kurz darauf fing ich an, mit ihm zu arbeiten. Ich habe ihn so lange Zeit fast jeden Tag um mich gehabt.
In meiner dunkelsten Stunde war er da, ohne, dass ich ihn darum bitten musste. Vor einem halben Jahr. Er holte mich aus der Klinik, und danach nahm er mich mit nachhause, ich war wochenlang bei ihm und er zeigte mir langsam und vorsichtig, wie ich dieses Leben wieder annehmen kann. Wie schön Orangen sein können, Vögel, Bäume, Essen, und wir konnten wieder malen und schreiben.
Und vor ein paar Wochen kam seine Schwester zu mir auf die Arbeit und fragte, ob ich wüsste, wo er ist, weil ich es immer weiß. Ich wusste nur, dass er klettern gehen wollte (das haben wir viel zusammen gemacht). Sie sagte, er sei gestern nicht wiedergekommen. Und als ich auch nicht wusste, wo er sei, begann die Polizei mit der Suche. Als sie ihn nachts fanden, war ich da. Er hatte nie vorgehabt, klettern zu gehen. Und dann verstand ich auch, warum er die letzten Tage davor fast jeden Tag bei mir war.
Da ist noch so viel mehr. Und jetzt tut es so unfassbar weh. Diese Nacht mit den Kriminalpolizisten, die Beerdigung, ich habe seinen Sarg mit einigen anderen seiner Freunde getragen, seine Eltern in der Nacht, das Gefühl, dass er mich manchmal noch in den Arm nimmt, ich will ihm so sehr sagen, wie lieb ich ihn hab. Er fehlt mir so sehr.
Wann wird es besser? Ich finde nicht ins Leben zurück, nicht so richtig. Wo er war ist jetzt nur noch ein leeres Zimmer. Wo seine Arme und seine Hände waren sind jetzt leere kalte Stellen an meinem Körper, und niemand kann mich so halten wie er.
Ich sehe das Morgenlicht, er sieht es nicht mehr.
Ich brauche Kraft, ich weiß nicht, wie man so etwas überstehen soll. Vorab: bitte wisst, dass ich meine Optionen kenne. Ich bin nicht Suizidgefährdet, ich bin schon auf einer Warteliste für Traumatherapie, etc., professionelle Hilfe wird bald da sein. Und trotzdem weiß ich manchmal einfach nicht weiter.
Vor fünf Wochen starb mein bester Freund, völlig unerwartet. Wir lernten uns vor ein paar Jahren kennen, beide Anfang 20, und kurz darauf fing ich an, mit ihm zu arbeiten. Ich habe ihn so lange Zeit fast jeden Tag um mich gehabt.
In meiner dunkelsten Stunde war er da, ohne, dass ich ihn darum bitten musste. Vor einem halben Jahr. Er holte mich aus der Klinik, und danach nahm er mich mit nachhause, ich war wochenlang bei ihm und er zeigte mir langsam und vorsichtig, wie ich dieses Leben wieder annehmen kann. Wie schön Orangen sein können, Vögel, Bäume, Essen, und wir konnten wieder malen und schreiben.
Und vor ein paar Wochen kam seine Schwester zu mir auf die Arbeit und fragte, ob ich wüsste, wo er ist, weil ich es immer weiß. Ich wusste nur, dass er klettern gehen wollte (das haben wir viel zusammen gemacht). Sie sagte, er sei gestern nicht wiedergekommen. Und als ich auch nicht wusste, wo er sei, begann die Polizei mit der Suche. Als sie ihn nachts fanden, war ich da. Er hatte nie vorgehabt, klettern zu gehen. Und dann verstand ich auch, warum er die letzten Tage davor fast jeden Tag bei mir war.
Da ist noch so viel mehr. Und jetzt tut es so unfassbar weh. Diese Nacht mit den Kriminalpolizisten, die Beerdigung, ich habe seinen Sarg mit einigen anderen seiner Freunde getragen, seine Eltern in der Nacht, das Gefühl, dass er mich manchmal noch in den Arm nimmt, ich will ihm so sehr sagen, wie lieb ich ihn hab. Er fehlt mir so sehr.
Wann wird es besser? Ich finde nicht ins Leben zurück, nicht so richtig. Wo er war ist jetzt nur noch ein leeres Zimmer. Wo seine Arme und seine Hände waren sind jetzt leere kalte Stellen an meinem Körper, und niemand kann mich so halten wie er.
Ich sehe das Morgenlicht, er sieht es nicht mehr.