Sicherheit in der Beziehung verloren

Mein Partner und ich hatten vor einigen Wochen einen Konflikt, bei dem sehr viele Themen auf den Tisch gekommen sind. Manche Dinge, haben unsere Beziehung direkt betroffen. Wir hätten darüber viel früher reden sollen, dann hätte es sich nicht so aufgestaut und für so viel Frust gesorgt, Dennoch konnten wir darüber reden und unseren jeweiligen Standpunkt verständlich machen...
Ein paar andere Themen wurden eher durch mich und meine Ängste ausgelöst. In dem Moment, war mir gar nicht so klar, das dahinter steckt. Erst als ich danach sehr viel nachgedacht und mich reflektiert habe, wurde eigentlich deutlich, wo genau das Problem lag. Ich habe das meinem Partner erklärt, wir haben sehr viel darüber gesprochen, teils gestritten, Irgendwann ist mal der Punkt erreicht, da hat man alles gesagt und muss es auch abhaken und weiter machen.
Wir wollen zusammen sein, das haben wir uns beide gesagt und davon bin ich auch überzeugt. Dennoch habe ich ihn verletzt und er hat mich verletzt. Ich habe versucht meine "Fehler" auszubügeln, einzugestehen, dass ich über reagiert habe und einige Dinge, meine Probleme sind und ich lernen muss damit klar zu kommen. Auch ich bin verletzt, weil ich mich zum Teil so unverstanden fühle und mir mehr "Sicherheit" von meinem Partner wünsche....

Alles in allem, bin ich gerade sehr durcheinander. Ich habe viel über mich gelernt und kenne meine Baustellen. Die Sicherheit, die ich zuvor in der Beziehung gefühlt habe, ist nicht mehr da und ich weiß nicht was ich tun soll. Ich weiß, dass es immer gute und schlechte Zeiten gibt, aber wie übersteht man die schlechten, wenn es so weh tut? Wir heiraten in 6 Wochen und ich bin total durcheinander, weil ich dachte das wird die "Krönung" unserer Beziehung und jetzt fühle ich mich so unsicher und "klein".

goyang-i meinte:

Wenn man die Sicherheit in der Beziehung verloren hat, sollte man nicht heiraten.
Vielleicht habt ihr unbewusst diesen Streuit erzeugt, um aus der Heiratsnummer rauszukommen.

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Nein, das definitiv nicht. Ich glaube eher, die viele Veränderungen gerade haben mir Angst gemacht. Ich bin grundsätzlich jemand, der viel grübelt und sich Sorgen macht. Ich glaube für mich war das einfach sehr viel und ich konnte die Emotionen nicht mehr verarbeitet.
Wir wollen ja beide zusammen sein und wieder zurück zur Normalität. Es gibt nur leider gute und schlechte Tage...

Das ist eine neue Situation für dich, wenn du siehst, wo deine Probleme sind und du daran etwas ändern willst. Das bereitet Unsicherheit und Zweifel, da du noch nicht weißt, ob du das gelöst bekommst. Du könntest jetzt aus deiner Erfahrung profitieren, wenn du schon öfter Dinge gelöst hast, dann weißt du, dass du das kannst. Die Beziehung hat sich jetzt verändert bzw. verändert sich. Das bereitet auch Unsicherheit wie es weitergeht.

Was bedeutet "Sicherheit" für Dich in der Partnerschaft? Bist Du in Therapie wegen Deinen Problemen? Ein Partner ist kein Therapeut und kann einen auch nicht immer 100% verstehen. Manchmal fühlt er sich auch überfordert, wenn man mit zuvielen Problemen und Gefühlen kommt.

Deine Verletzungen solltest Du nicht mit ihm aufarbeiten, es sei denn, es beeinflusst direkt die Beziehung.
Nachdenken ist gut, zergrübeln ist nicht gut, man kann auch etliche Dinge zu sehr analysieren und zuviel interpretieren. Bist Du ein sehr unsicherer Mensch?

Wäre es eine Möglichkeit, die Hochzeit zu verschieben?

Man sollte Dinge nicht in sich rein fressen.
Ich gehe immer sehr offensiv mit meinen Gefühlen um und mache deutlich was mir wichtig ist.
Dann staut sich im Regelfall nicht so viel auf.

Unbewusste Handlungen sind in der Regel unbewusst.
Bist du dir sicher das sonst alles stimmt? Um was ging es denn wirklich? Was stört euch aneinander?

Was ist denn konkret passiert, sodass du kurz vor der Hochzeit das Sicherheitsgefühl verloren hast ?

Wenn er dich heiraten will dann möchte er dir doch ein Sicherheitsgefühl geben.

Ich halte es für eine denkbar schlechte Lösung, nur zu heiraten, weil man es geplant hat.
Auch wenn heute sehr viele Ehen geschieden werden, sollte man bei der Hochzeit einen Bund fürs Leben planen, er sollte das Ziel sein.
Wenn Du aktuell unsicher in der Beziehung bist, hallte ich den Vorschlag von @Binchy, die Hochzeit erst einmal zu verschieben, für eine ideale Lösung der aktuellen Probleme.
Erst, wenn man sich weit möglichst sicher ist, mit dem Partner den Rest seines Lebens zu verbringen, sollte man heiraten.
In jedem Fall solltest Du mit Deinem Partner nochmals über Deine Unsicherheit sprechen.

57-55 meinte:

In jedem Fall solltest Du mit Deinem Partner nochmals über Deine Unsicherheit sprechen.

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Ja, das fände ich auch gut. Aber immer auch bedenken, dass ein Partner Dir Deine eigene Unsicherheit nicht nehmen kann, die Du vielleicht allgemein hast oder in punkto auf Dich oder das Leben.

Wenn Du also ein sehr unsicherer Mensch bist, dann ist es gut, wenn Du daran arbeitest. Ein Partner kann einem Sicherheit geben, dass man sich auf ihn verlassen kann und er treu ist bzw. an der Beziehung hält.

Binchy meinte:

Was bedeutet "Sicherheit" für Dich in der Partnerschaft? Bist Du in Therapie wegen Deinen Problemen? Ein Partner ist kein Therapeut und kann einen auch nicht immer 100% verstehen. Manchmal fühlt er sich auch überfordert, wenn man mit zuvielen Problemen und Gefühlen kommt.

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Nein, ich bin nicht in Therapie. Meistens komme ich mit meinen Problemen gut klar. Und manchmal gibt es Phasen, da klappt es weniger gut... Manchmal kommt alles zusammen und ich habe das Gefühl meine Sorgen überwältigen mich. Dann muss ich mich sortieren und es wird auch wieder besser.
Ich weiß, dass ich sehr emotional und sensibel bin, daran arbeite ich auch.

Was Sicherheit in einer Beziehung für mich bedeutet... Eigentlich genau das, was wir hatten. Ich konnte ganz unbedarft ich selbst sein, hatte keine Angst davor etwas falsch zu machen oder, dass Kleinigkeiten unsere Beziehung in Gefahr bringen können. Wir waren ein Team und haben Herausforderungen gemeinsam gemeistert. Ich hab mich jeden Tag gefreut ihn zusehen, von meinem Tag zu erzählen und habe tagsüber oft an ihn gedacht mit Sachen wie "das muss ich ihm erzählen". Nach unserem Konflikt ist die Stimmung angespannt. Wir hatten beide das Gefühl uns falsch zu verhalten. Er war gereizt durch Kleinigkeiten, einfach weil er den Streit noch nicht verdaut hat. Ich war dadurch verunsichert weil ich nicht wusste, was ich noch tun soll. Wir waren über das Wochenende mit Freunden weg und das hat uns sehr gut getan. Ich habe wieder "gespürt" wie es eigentlich zwischen uns ist und die Unsicherheit war weg.
Jetzt wieder im Alltag ist meine Angst wieder da, etwas falsch zu machen...

Ja, ich bin ein unsicherer Mensch und ich weiß eigentlich überhaupt nicht wieso. Ich bin erfolgreich im Leben, klug, attraktiv, erreiche Dinge, die ich möchte. Aber ich bin auch sehr empathisch und denke viel nach. Dadurch mache ich mir oft das Leben schwer.

Die Möglichkeit gibt es schon. Ich weiß aber nicht, ob ich das will. Ich will ein Leben mit ihm. Wir haben viel dafür getan, sind erst vor kurzem umgezogen. Die Hochzeit jetzt abzusagen, würde sich wie ein Rückschlaf anfühlen. Wir versuchen die Streitigkeiten bei zu legen, wieder in den Alltag zu finden und wenn ich das Thema aufmache, weiß ich dass es ihn sehr verletzt und unseren Verarbeitungsprozess wieder zurückwerfen würde. Die Frage wäre auch, wie lange verschieben... ein paar Wochen? Das erhöht sicher auch den Druck, dass bis dahin alles gut sein MUSS. Oder ein Jahr, auf unbestimmt? Ich weiß es nicht...
Ich glaube das Thema Hochzeit hat mir auch ein bisschen Angst gemacht. Dieses "Bis ans Ende des Lebens" klingt schon beängstigend für jemand, der mit Sorgen zu kämpfen hat. Ich steigere mich leider manchmal zu sehr in die Dinge hinein.

Was war denn bei dem Streit passiert ?