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Sensible Themen bei PTBS

_Phoenix2_

Aktives Mitglied
Eigentlich reflektierst du doch deine Symptome ganz gut. Es sind wohl viele Situationen, die es betrifft. Ich vermute es gibt darin einen gemeinsamen Nenner. Ein Element, dass in allen Beispielen vorhanden ist.

Um es zu verdeutlichen schildere ich ein Beispiel von mir:
Versteckter Text, Trigger-Gefahr:
Jede Situation, in die ich gerate,oder nur als Zuschauer beteiligt bin, oder erzählt bekomme, in der es um Missbrauch an Kindern geht, eskaliert mein Körper. Ich habe es nicht unter Kontrolle und muss die Situation sofort verlassen. Es geht dann noch weiter, dass ich jede Form die annähernd an Gewalt oder Zwang gegen Kinder erinnert triggert. Mir schießen Tränen in die Augen, wenn ich im Supermarkt erlebe, wie eine Mutter ihr Kind anpampt. Auch wenn Kinder "nur" untereinander raufen halte ich das kaum aus. Personen, die offen sagen, dass sie pädophil sind, kann ich vor Wut nicht mal in die Augen schauen. Ich kann auch kein Wort sagen, sonst kämen nur Tourette-artige Beschimpfungen heraus.

Ob das irgendwann besser wird-keine Ahnung. Bis dahin verfahre ich so, um mich selbst zu respektieren.
Ich weiß nicht, was die Situationen alle gemeinsam haben bei mir. Keine Ahnung. Kann das auch ein Gefühl sein wie Stress, das sich selbst verstärkt?
 

TaliTulin

Aktives Mitglied
Du meinst, wie die Angst vor der Angst? Also, es stresst dich zu wissen dass dich wieder etwas stressen wird?
Ich meine eher ein bestimmtes Element. Z.b. du willst nicht, aber etwas/jemand zwingt dich. Also der Nenner "Zwang". Der kann kulturell, familiär, arbeitsbezogen etc. sein. Jedenfalls ist es das, was ich bei dir ab und zu rauslese.

Mal eine andere Idee/Frage: Wenn du vermutest dass es in erster Linie undifferenzierter Stress ist, was tust du, um dich zu entspannen?
 

_Phoenix2_

Aktives Mitglied
Du meinst, wie die Angst vor der Angst? Also, es stresst dich zu wissen dass dich wieder etwas stressen wird?
Ich meine eher ein bestimmtes Element. Z.b. du willst nicht, aber etwas/jemand zwingt dich. Also der Nenner "Zwang". Der kann kulturell, familiär, arbeitsbezogen etc. sein. Jedenfalls ist es das, was ich bei dir ab und zu rauslese.

Mal eine andere Idee/Frage: Wenn du vermutest dass es in erster Linie undifferenzierter Stress ist, was tust du, um dich zu entspannen?
Ich bin schon gestresst wegen der Situation. Mein Körper macht aber eine Überreaktion auf den Stress.

Zwang? Eine sehr gute Frage. Häufig spielt Zwang eine Rolle. Manchmal aber auch nicht.

Ich mag keinen Zwang und weiß mich nicht dagegen zu wehren. Das fällt mir jetzt, da du es ansprichst, auf.
Ich mag das auch nicht, wenn ich alles schlucken muss.

Mir ist leider einer meiner „sicheren Plätze“ zerstört worden und zwar dadurch dass mir bei dem Gedanken daran nun immer auch ein anderer Gedanke kommt.

Ich mache Sport, Atemübungen oder wenn ich einschlafen will konkret „sicherer Platz“. Ein sicherer Platz wurde zerstört, weiß nicht ob man ihn reparieren kann.
 

TaliTulin

Aktives Mitglied
Ein sicherer Platz wurde zerstört, weiß nicht ob man ihn reparieren kann.
Das tut mir sehr leid :(

Und leider kenne ich auch wieder das Gefühl. Mein Betreuer (sozial-psychiatrischer Dienst) hat mit mir Imaginationen geübt, um mir wieder mehr Sicherheit in meinem zu Hause und in mir selbst zu finden.

So habe ich z.b. einen "Abgrenzungsmantel", den ich anziehe (imaginär) sobald ich in die Öffentlichkeit trete. Er ist neonpink und sehr kratzig. Er schreit sozusagen "komm mir nicht zu nah". Je stärker ich mir das vorstelle, desto besser wirkt es. Ich stelle mir also eine Barriere zwischen mir und anderen vor, die verhindert, dass mir jemand zu nahe treten kann. Dadurch verhalte ich mich wohl insofern anders, dass es tatsächlich weniger vorkommt im Alltag.

Deine Psyche braucht einen Ort, wo sie nicht angegriffen wird.
 

TaliTulin

Aktives Mitglied
Mein Körper macht aber eine Überreaktion auf den Stress.
Oder deine Psyche eine "Unterreaktion"?
Nimm ihn doch mal ernst, gestehe dir zu, dass diese Situation, die es auslöst eben so schlimm ist, dass du es nicht aushälst. Das ist doch temporär. Daran kannst du langfristig arbeiten. Aber jetzt ist es dir schlicht zu viel.

Damit zwingst du dich quasi selbst zu etwas, oder?
 

_Phoenix2_

Aktives Mitglied
Das tut mir sehr leid :(

Und leider kenne ich auch wieder das Gefühl. Mein Betreuer (sozial-psychiatrischer Dienst) hat mit mir Imaginationen geübt, um mir wieder mehr Sicherheit in meinem zu Hause und in mir selbst zu finden.

So habe ich z.b. einen "Abgrenzungsmantel", den ich anziehe (imaginär) sobald ich in die Öffentlichkeit trete. Er ist neonpink und sehr kratzig. Er schreit sozusagen "komm mir nicht zu nah". Je stärker ich mir das vorstelle, desto besser wirkt es. Ich stelle mir also eine Barriere zwischen mir und anderen vor, die verhindert, dass mir jemand zu nahe treten kann. Dadurch verhalte ich mich wohl insofern anders, dass es tatsächlich weniger vorkommt im Alltag.

Deine Psyche braucht einen Ort, wo sie nicht angegriffen wird.
Ich nutze Kapuzen als „sicherer Platz“.
Der sichere Platz, der zerstört wurde, existierte nur in meinem Kopf. Ich habe ihn in der Therapie gemacht.
Leider habe ich ihn auch zerstört indem ich ihn gedanklich mit einer anderen Vorstellung verbunden habe und ich kriege die jetzt nicht mehr weg. Ich arbeite aber daran. Über Ratschläge freue ich mich.

Wer das peinlich findet kann sich seinen Kommentar sparen. Es interessiert mich nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:

_Phoenix2_

Aktives Mitglied
Oder deine Psyche eine "Unterreaktion"?
Nimm ihn doch mal ernst, gestehe dir zu, dass diese Situation, die es auslöst eben so schlimm ist, dass du es nicht aushälst. Das ist doch temporär. Daran kannst du langfristig arbeiten. Aber jetzt ist es dir schlicht zu viel.

Damit zwingst du dich quasi selbst zu etwas, oder?
Es ist aber eigentlich nicht wirklich schlimm. Siehe Beispiele. Findest du das schlimm?
 
Zuletzt bearbeitet:

TaliTulin

Aktives Mitglied
Es ist aber eigentlich icht wirklich schlimm. Siehe Beispiele. Findest du das schlimm?
Du meinst die mit dem Essen probieren? Doch für mich wäre es auch schlimm...und auch ich hätte mich gefügt und probiert, meine eigene Grenze damit überschritten,(denn ich will das ja nicht!) da ich sehr stark konditioniert wurde.
Vor einem Jahr ca. war ich bei Freunden, sie wollten alle Essen bestellen, sehr üppig und man lud mich ein. Ich lehnte ab und man wollte mich überreden...bis ich schließlich sagte "nein, ich bin essgestört. Es ist mir zu unangenehm, ich möchte jetzt nicht mit euch und auf eure Kosten essen." Mir war es sehr sehr unangenehm, hab mich tagelang geschämt. Das Thema kam so aber nicht mehr wieder, sie haben es einfach akzeptiert, dass ich eben nicht mitesse, oder ein Barbecue gerne ausfallen lasse. Habe nicht den Eindruck, dass es jemanden stört mehr.

In erster Linie muss ich es mir recht machen, mich selbst ernst nehmen, meine Grenzen aufmerksam spüren.
 

_Phoenix2_

Aktives Mitglied
Du meinst die mit dem Essen probieren? Doch für mich wäre es auch schlimm...und auch ich hätte mich gefügt und probiert, meine eigene Grenze damit überschritten,(denn ich will das ja nicht!) da ich sehr stark konditioniert wurde.
Vor einem Jahr ca. war ich bei Freunden, sie wollten alle Essen bestellen, sehr üppig und man lud mich ein. Ich lehnte ab und man wollte mich überreden...bis ich schließlich sagte "nein, ich bin essgestört. Es ist mir zu unangenehm, ich möchte jetzt nicht mit euch und auf eure Kosten essen." Mir war es sehr sehr unangenehm, hab mich tagelang geschämt. Das Thema kam so aber nicht mehr wieder, sie haben es einfach akzeptiert, dass ich eben nicht mitesse, oder ein Barbecue gerne ausfallen lasse. Habe nicht den Eindruck, dass es jemanden stört mehr.

In erster Linie muss ich es mir recht machen, mich selbst ernst nehmen, meine Grenzen aufmerksam spüren.
Ich fand es auch nicht gut, weil ich etwas anderes nämlich gegessen hätte. Ich will nicht kompliziert sein, aber ich habe eine Krankheit und deswegen möchte ich aussuchen was ich esse. Das ist wichtig für meine Gesundheit.
Das wussten meine Verwandten auch schon und unterstützen mich trotzdem nicht.

Ich habe es auch dem Freund gesagt, Das war mir sehr peinlich und es hatte keinerlei Effekt. Er kannte nämlich jemand, der die gleiche Krankheit hat und das super verträgt.

Die haben bestimmt gedacht, dass ich mich ziere.

Ich habe vorher so viel Mühe investiert, um meine Verwandten aufzuklären, darüber dass ich nicht unhöflich bin, sondern nur auf meine Gesundheit achte.

Das war schon sehr ärgerlich für mich, aber schlimm? So schlimm, dass andere deswegen auch nicht schlafen können?
 

Schattenkind

Aktives Mitglied
Ich nutze Kapuzen als „sicherer Platz“.
Der sichere Platz, der zerstört wurde, existierte nur in meinem Kopf. Ich habe ihn in der Therapie gemacht.
Leider habe ich ihn auch zerstört indem ich ihn gedanklich mit einer anderen Vorstellung verbunden habe und ich kriege die jetzt nicht mehr weg. Ich arbeite aber daran. Über Ratschläge freue ich mich.

Wer das peinlich findet kann sich seinen Kommentar sparen. Es interessiert mich nicht.
Lieber Phoenix,
auch ich trage Mützen und Kaputzen als "sicherer Platz". Das ist nicht schlimm und auch nicht peinlich. Und wer weiß schon, wie viele da draußen in der Welt ihre Mützen auch genau deshalb tragen. Niemand macht sich darüber wohl Gedanken, nur man selbst.
 

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