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Seltsamer Verhaltentherapeut?

H

Hallihallo

Gast
Hi,

Ich habe folgende Frage:

Ich habe früher viel getrunken. Vor eineinhalb Jahren hatte ich damit aufgehört und hatte aber nachb einem Jahr einen Rückfall. Daraufhin suchte ich einen Hausarzt auf, der mir Citalopram verschrieb. Ich habe seitdem nix mehr getrunken und bin auch ganz glücklich damit und auch nicht mehr so depri. Mein größtes Problem ist, dass ich nachts sehr schlecht schlafe.

Dann war ich bei einem Verhaltenstherapeuten. dieser fragte mich nach meinen Verwandten aus und fragte dann welches mein größtes Problem sei, ich sagte dies sei, dass ich nachts schlecht schlafe.

Er sagte mir ich solle ein Schlaftagebuch führen.

Ich hab jetzt also so ein Tagebuch, wo ich immer reinschreibe, was ich mache und ob ich schlafen konnte um zu gucken von was es besonders kommt.

Meine Frage jetzt: Er fragte mich weder besonders nach den Gründen für meinen damaligen Alkoholkonsum noch über meine Kindheit aus.

Ist das normal? Ich fand das eigentlich recht angenehm, aber einige Leute, denen ich davon e
 

Micky II

Aktives Mitglied
Hi,

leider ist irgendwie dein Beitrag nicht vollständig angekommen. Kann mir aber denken, was da noch stehen sollte.

Ganz wichtig finde ich es, dass du dich bei dieser Form der Therapie wohl fühlst. Dass du dieses Tagebuch führen sollst, kann deinem Therapeuten nur helfen, die Gründe zu finden, warum du einfach nicht zur Ruhe kommst.

Ebenso muss er deine Vergangenheit kennen, ansonsten wäre er nie in der Lage, dir für die Zukunft mit Rat und Tat zu helfen. Diese Verhaltenstherapie soll dir ja Möglichkeiten aufzeigen, wie du mit den verschiedensten Situationen fertigwerden kannst, ohne wieder in das alte Strickmuster zurückzufallen.

Also lass dich nicht beirren. Der Weg, den du gewählt hast, ist bestimmt der richtige.
 

Marcus

Aktives Mitglied
Hallo,

Das ist bei einer Verhaltens-Therapie normal, da dabei nicht nacht den Ursachen geforscht wird, sondern an den Symptomen herumgebastelt.

Ich finde das nicht sehr sinnvoll, und stehe dem sehr skeptisch gegenüber, auch aus eigener Erfahrung heraus.

Bei einem Rohrbruch käme auch niemand auf die Idee, tausende Wischtücher zu besogen, um den Schaden zu begrenzen. Weil es nicht viel bringt, solange das Wasser nicht abgestellt wird, oder?

Aber in der Psychologie wird viel und gerne experimentiert, als wenn es für den Betreffenden ein Spiel wäre.
Und wenn ein Arzt/Therapeut nicht helfen konnte, dann wird halt der nächst genommen. Das geht meist über viele Jahre und man hat riesiges Glück, wenn einem überhaupt geholfen wird.......*kopfschüttel*

Zum Schlafen würde ich „Vivinox“ empfehlen. Eine Zusammensetzung aus Hopfen, Passionsblume und das dritte hab ich vergessen.

Marcus
 
T

Tyra

Gast
Hi,

bei einer Verhaltenstherapie wird nach den Ursachen geforscht, die eventuell auch in der Kindheit liegen können. Der Therapeut muß sich ein möglichst umfassendes Bild von seinem Patienten machen, daher ist es gut so viel wie möglich aus seinem Gedächtnis rauszukramen und zu erzählen, was das Zeug hält. Je mehr Infos, desto klarer das Bild und desto wahrscheinlicher der Erfolg einer Therapie.
An sich ist eine Verhaltenstherapie eine sehr gute Therapieform, da sie systematisch rangeht und umfassend nach Ursachen guckt.
Ich würde dir raten: nutze die Chance, öffne dich deinem Therapeuten und erzähl alles, was dir in den Sinn kommt und an was du dich erinnerst. Andernfalls tappen du und der Therapeut nur im Dunkeln und es bringt nix. Es kommt auf ne gute Kooperation an. Oft ist es so, dass sich erste Erkenntnisse bereits während der Erinnerung und während des Erzählens herauskristallisieren.

Ich wünsche dir viel Erfolg!
Tyra
 

Jens79

Aktives Mitglied
Hallo!

Um mal Marcus' Vergleich aufzugreifen: das Wasser (Alkoholkonsum) ist ja schon abgestellt, also bleibt nun noch das Aufwischen. Sicher wäre es auch nicht falsch, mal nachzusehen, warum das Rohr denn gebrochen ist, bevor man ein neues installiert...

Also ich habe auch eine Verhaltenstherapie gemacht und da wurde auch nicht viel in der Vergangenheit geforscht, sondern vor allem Wert auf die Lösung gegenwärtiger und zukünftiger Probleme gelegt.

Bei der Psychotherapie ist es eben wie mit Psychopharmaka: man weiß vorher nicht genau, welches das geeignetste ist, aber es gibt eben Studien, wonach durch ein bestimmtes Mittel ein bestimmter Prozentsatz der Patienten geheilt wurde. Deshalb muss man immer auf den Einzelfall achten und die Wirksamkeit der Mittel kontrollieren.

Viele Grüße,
Jens
 

Micky II

Aktives Mitglied
Hallihallo meinte:
Meine Frage jetzt: Er fragte mich weder besonders nach den Gründen für meinen damaligen Alkoholkonsum noch über meine Kindheit aus.
Sorry, habe scheinbar meine Brille nicht richtig geputzt. Habe das "weder" total überlesen. Hatte gemeint, er täte das, was ich dann auch nur befürworten könnte. Allerdings halten sich die Verhaltenstherapeuten nicht so lange mit der Vergangenheit auf, da sie hauptsächlich neue Wege für die Zukunft gemeinsam mit dir suchen wollen.

Wenn du dich bei ihm wohl fühlst und du für dich schon Erfolge verzeichnen kannst, dann bleibe bei diesem Therapeuten.
 

Marcus

Aktives Mitglied
Tyra, Du redest von einer analytischen Therapie; war sicher nur ein Irrtum.

Denn die analytische Therapie analysiert, wie der Name schon sagt; die Verhaltenstherapie ist auf das Verhalten des Patienten ausgerichtet.
 
T

Tyra

Gast
Stimmt Markus,

dabei wird aber das Verhalten auch ein bißken analysiert auf Basis der Vergangenheitsanamnese und Beschreibung des Patienten von prägnanten Ereignissen in der Vergangenheit. Verhaltenstherapie ist keine reine Analysetherapie aber Elemente davon natürlich vorhanden, das meinte ich damit. Ich verwende hier den Begriff "Analyse" im weiteren und nicht speziellen Sinn.
Der Bezug ist natürlich nach vorn gerichtet, aber dass kann man halt nur durch den Rückblick auf vergangene Situationen, wie man sich dort verhalten hat, warum man sich dort so verhalten hat, und wie man sich hätte anders verhalten können um dieses oder jenes Ergebnis zu erzielen...bzw. wie man sich in Zukunft in ähnlichen Situationen anders verhalten könnte...Gleichzeitig geht es auf aktuelle Ereignisse in denen dann eine besprochene Verhaltensänderungen ausprobiert wird und man guckt ob sich da was getan hat...eine Oszillation zwischen dem Früher, Heute und Morgen. Die Therapie als Mittel die Selbstbeobachtung "anzuschmeissen" und (selbst-)bewußter mit Situationen umzugehen, d.h. sein Verhalten ein wenig umzusteuern...etc. etc.

Gruß
Tyra

Gruß
Tyra
 

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