DieUnentschlossene
Neues Mitglied
Ich bin schon länger mit keinem meiner Lebensbereiche richtig zufrieden. Allerdings ist das immer nur phasenweise so. Je nach aktuellen Aufgaben kann ich meine Arbeit überhaupt nicht leiden oder ich finde sie cool. Manchmal streite ich mich heftig mit meiner Mitbewohnerin, aber dann ist sie länger nicht da und ich bin nur happy, dass ich mir so eine tolle Wohnung leisten kann. Als Beispiel.
In meiner Psychotherapie habe ich ein paar Tools gelernt, um Entscheidungen zu treffen. Tatsächlich kamen wir auf das Thema, weil ich überlegt hatte, den Arbeitgeber zu wechseln. Ich habe dann ziemlich schnell festgestellt, dass ich aktuell lieber da bleiben will und schauen wie ich aktiv den Arbeitsalltag angenehmer gestalten kann. Aber jedes Mal, wenn mich etwas auf der Arbeit nervt und ich nicht die Energie habe, etwas dagegen zu machen, bereue ich diese Entscheidung.
Das habe ich dann meiner Therapeutin so gesagt. Und sie meinte, eine wirkliche Entscheidung habe ich noch nicht getroffen, eine Entscheidung ist immer mit Handeln verbunden und solange ich nicht aktiv eine andere Stelle annehme und diese kündige zum Beispiel, habe ich noch gar nichts entschieden. Die Möglichkeit, mich woanders zu bewerben ist ja nicht weg.
Darauf hatte ich aber wirklich keine Lust. Gerade wegen meiner Sozialphobie war die Vorstellung, jetzt wieder Bewerbungen zu schreiben, zu Vorstellungsgesprächen zu gehen und dann nochmal in einer Firma neu anzufangen die Hölle für mich, dazu erkläre ich am Ende noch was. Es hat sich dann aber eine Art Kompromiss ergeben, denn eine Firma, deren Produkte ich schon kenne und gern nutze, hat eine passende Stelle ausgeschrieben und ich habe mich gleich an dem Tag, wo ich davon erfahren habe, beworben, weil ich so Lust darauf hatte, die näher kennenzulernen.
Jetzt ist das zwei Monate her und ich traue mich nicht, bei denen nochmal nachzufragen ob sie meine Bewerbung bereits gesichtet hätten, da meine aktuelle Arbeit wieder in Ordnung war. Ich weiß zwar, dass ein Bewerbungsgespräch nicht gleich heißen muss, dass ich da auch angenommen werde, aber wenn ich jetzt die Bewerbung zurückziehe, habe ich denen die Entscheidung abgenommen und muss nicht weiter im "Was wäre, wenn ich da arbeiten würde" hängen.
Ich habe das Thema mit einer guten Freundin besprochen und sie ist da ziemlich unverschämt geworden. Sie meinte, ich wäre immer so bequem und ich könne mir im Leben nicht immer den leichtesten Weg aussuchen, manchmal muss man auch etwas tun, was man eigentlich nicht will. Ihre Formulierung klang sehr anklagend, als würde es sie irgendwie persönlich treffen.
Da war ich dann sehr verärgert, denn eigentlich bin ich der Meinung, dass es nicht so schlimm ist, den Weg des geringeren Widerstands zu gehen. Damals nach der Schule wollte ich eigentlich studieren, hatte es mir dann aber nicht zugetraut, und bevor ich bei der Aufnahmeprüfung versagen konnte, habe ich einfach eine Ausbildung angefangen, die viel leichter war. Und ich habe eigentlich das Gefühl, dass das so auch richtig war bzw. ich dadurch nichts verpasst habe.
Also ich verstehe zwar ihre Kritik, aber nicht die Art, wie sie es mir gesagt hat, und ich hatte dann auch irgendwie das Gefühl, ich müsste jetzt tun was sie sagt, einfach nur um ihr zu beweisen, dass ich durchaus auch unbequeme Sachen machen kann. Aber das ist ja auch nicht der Sinn der Sache.
Abschließend wäre noch zu sagen, dass keines meiner Probleme, sowohl auf der Arbeit als auch in den anderen Bereichen, wirklich unlösbar ist, es erfordert nur Anstrengung meinerseits (zum Beispiel "nein" zu sagen, wenn mir Kollegen zu viel aufgeben). Und ich bin halt irgendwie der Meinung, ich muss nicht mein ganzes Leben umwerfen, wenn es schonmal möglich war, in dieser Konstellation glücklich zu sein. Aber der Großteil der Leute, mit denen ich das bespreche, sind der Meinung, Veränderung ist immer besser.
Das sehe ich aber so irgendwie nicht ein. Letztens habe ich mich mit mehreren Freunden zum Abendessen getroffen und jeder hatte irgendein Problem, das ihn beschäftigt hat. Stress mit dem Partner, Konflikte auf der Arbeit, Streit mit dem Nachbarn, gesundheitliche Sachen usw. Und da dachte ich mir, ich werde ja immer irgendwelche Probleme haben, egal ob ich bei Firma A oder Firma B arbeite, ob ich jetzt mit der nervigen Mitbewohnerin zusammen wohne oder was eigenes suche. Also was ist so schlimm daran, dass ich dann einfach da bleibe wo ich bin?
Aber ich will weder das eine noch das andere und das beschäftigt mich jetzt schon seit 3 Tagen, in denen ich weder schlafen noch arbeiten kann. Letztendlich hatte ich so lange richtig heftige Sozialphobie und Depressionen, dass ich jetzt einfach froh bin, mal ein halbwegs normales Leben zu haben ohne irgendwelche Traumata und da möchte ich irgendwie nicht wieder alles über den Haufen werfen.
In meiner Psychotherapie habe ich ein paar Tools gelernt, um Entscheidungen zu treffen. Tatsächlich kamen wir auf das Thema, weil ich überlegt hatte, den Arbeitgeber zu wechseln. Ich habe dann ziemlich schnell festgestellt, dass ich aktuell lieber da bleiben will und schauen wie ich aktiv den Arbeitsalltag angenehmer gestalten kann. Aber jedes Mal, wenn mich etwas auf der Arbeit nervt und ich nicht die Energie habe, etwas dagegen zu machen, bereue ich diese Entscheidung.
Das habe ich dann meiner Therapeutin so gesagt. Und sie meinte, eine wirkliche Entscheidung habe ich noch nicht getroffen, eine Entscheidung ist immer mit Handeln verbunden und solange ich nicht aktiv eine andere Stelle annehme und diese kündige zum Beispiel, habe ich noch gar nichts entschieden. Die Möglichkeit, mich woanders zu bewerben ist ja nicht weg.
Darauf hatte ich aber wirklich keine Lust. Gerade wegen meiner Sozialphobie war die Vorstellung, jetzt wieder Bewerbungen zu schreiben, zu Vorstellungsgesprächen zu gehen und dann nochmal in einer Firma neu anzufangen die Hölle für mich, dazu erkläre ich am Ende noch was. Es hat sich dann aber eine Art Kompromiss ergeben, denn eine Firma, deren Produkte ich schon kenne und gern nutze, hat eine passende Stelle ausgeschrieben und ich habe mich gleich an dem Tag, wo ich davon erfahren habe, beworben, weil ich so Lust darauf hatte, die näher kennenzulernen.
Jetzt ist das zwei Monate her und ich traue mich nicht, bei denen nochmal nachzufragen ob sie meine Bewerbung bereits gesichtet hätten, da meine aktuelle Arbeit wieder in Ordnung war. Ich weiß zwar, dass ein Bewerbungsgespräch nicht gleich heißen muss, dass ich da auch angenommen werde, aber wenn ich jetzt die Bewerbung zurückziehe, habe ich denen die Entscheidung abgenommen und muss nicht weiter im "Was wäre, wenn ich da arbeiten würde" hängen.
Ich habe das Thema mit einer guten Freundin besprochen und sie ist da ziemlich unverschämt geworden. Sie meinte, ich wäre immer so bequem und ich könne mir im Leben nicht immer den leichtesten Weg aussuchen, manchmal muss man auch etwas tun, was man eigentlich nicht will. Ihre Formulierung klang sehr anklagend, als würde es sie irgendwie persönlich treffen.
Da war ich dann sehr verärgert, denn eigentlich bin ich der Meinung, dass es nicht so schlimm ist, den Weg des geringeren Widerstands zu gehen. Damals nach der Schule wollte ich eigentlich studieren, hatte es mir dann aber nicht zugetraut, und bevor ich bei der Aufnahmeprüfung versagen konnte, habe ich einfach eine Ausbildung angefangen, die viel leichter war. Und ich habe eigentlich das Gefühl, dass das so auch richtig war bzw. ich dadurch nichts verpasst habe.
Also ich verstehe zwar ihre Kritik, aber nicht die Art, wie sie es mir gesagt hat, und ich hatte dann auch irgendwie das Gefühl, ich müsste jetzt tun was sie sagt, einfach nur um ihr zu beweisen, dass ich durchaus auch unbequeme Sachen machen kann. Aber das ist ja auch nicht der Sinn der Sache.
Abschließend wäre noch zu sagen, dass keines meiner Probleme, sowohl auf der Arbeit als auch in den anderen Bereichen, wirklich unlösbar ist, es erfordert nur Anstrengung meinerseits (zum Beispiel "nein" zu sagen, wenn mir Kollegen zu viel aufgeben). Und ich bin halt irgendwie der Meinung, ich muss nicht mein ganzes Leben umwerfen, wenn es schonmal möglich war, in dieser Konstellation glücklich zu sein. Aber der Großteil der Leute, mit denen ich das bespreche, sind der Meinung, Veränderung ist immer besser.
Das sehe ich aber so irgendwie nicht ein. Letztens habe ich mich mit mehreren Freunden zum Abendessen getroffen und jeder hatte irgendein Problem, das ihn beschäftigt hat. Stress mit dem Partner, Konflikte auf der Arbeit, Streit mit dem Nachbarn, gesundheitliche Sachen usw. Und da dachte ich mir, ich werde ja immer irgendwelche Probleme haben, egal ob ich bei Firma A oder Firma B arbeite, ob ich jetzt mit der nervigen Mitbewohnerin zusammen wohne oder was eigenes suche. Also was ist so schlimm daran, dass ich dann einfach da bleibe wo ich bin?
Aber ich will weder das eine noch das andere und das beschäftigt mich jetzt schon seit 3 Tagen, in denen ich weder schlafen noch arbeiten kann. Letztendlich hatte ich so lange richtig heftige Sozialphobie und Depressionen, dass ich jetzt einfach froh bin, mal ein halbwegs normales Leben zu haben ohne irgendwelche Traumata und da möchte ich irgendwie nicht wieder alles über den Haufen werfen.
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