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Permanente Diffamierung

Nigiri

Mitglied
Hallo zusammen!

Ich brauche ganz dringend psychische Unterstützung.

Ich habe im Oktober in einer neuen Firma angefangen.
Von Anfang an hat meine Kollegin versucht mich fertig zu machen. Sie hat mich extrem unter Druck gesetzt (bewusste Überforderung), mich persönlich angegriffen (mein Alter, meine Ausbildung, meine ganze Persönlichkeit kritisiert) und mich wie ein Schulkind behandelt.

Sie wurde mittlerweile bereits 1x wegen ihres Verhaltens vom Chef abgemahnt.

Jetzt ist es allerdings so, dass sie andauernd behauptet, ich hätte diesen und jenen Fehler gemacht. Wahr ist davon nichts und beweisen kann sie auch nichts. Wegen jeder Kleinigkeit rennt sie zum Chef und versucht mich schlecht zu machen. Und sie tut das in meinem Beisein und vor aller Öffentlichkeit. Und sie zieht eine groteske Freude daraus, wenn sie wieder eine Lüge abgesetzt hat. Außerdem versucht sie mir Arbeiten aufzudrängen, für die sie sich selbst zu gut ist, in dem sie sie mit darauf vermerkten Anweisungen auf meinen Schreibtisch legt.

Ich bin mittlerweile so sauer, dass ich bei der nächsten Gelegenheit losschreien könnte, sollte das wieder passieren. Es verfolgt mich sogar in meiner Freizeit.

Kann mir jemand bitte eine gute Vorgehensweise nennen, um diesem Verhalten entgegenzutreten?
Weil sich gegenseitig anzuschreien ist wenig produktiv.

Ich suche nebenbei bemerkt auch schon nach einer neuen Arbeitsstelle, da sich das Verhalten der Kollegin nie ändern wird. Aber für die Zeit bis dahin brauche ich eine Überlebensstrategie.

Danke für jeden produktiven Tipp!
 
G

GrayBear

Gast
Hallo Nigiri,

bei einer solchen Kollegin braucht es mehrere Dinge:


  1. Ein oder mehrere Ziele
  2. Prioritäten, die Du beibehalten kannst.
  3. Eine überlegte und gute "Öffentlichkeitsarbeit".
  4. Gute Nerven
  5. Einen Ausgleich zu diesem Scheiß.
  6. Wer schreibt, der bleibt

1. Eine oder mehrere Ziele
Was willst Du oder kannst Du in dieser Firma erreichen und was soll mit dieser Kollegin geschehen? Ist das für Dich nur ein durchlaufender Posten oder kannst Du Dir eine Zukunft in dieser Firma vorstellen? Wenn nein, wozu dann der Aufwand? Mach Dich vom Acker. Wenn ja, was machst Du mit der Kollegin? Muss sie weg oder nur in ihre Schranken verwiesen werden? Je nach dem, musst Du Deine Strategien anders planen und kann Dein Aufwand höher oder geringer werden.

2. Prioritäten
Diese hängen von Deinen Zielen ab: muss sie weg aus Deinem Umfeld, dann musst Du dies bis zu Deinem gewünschten Ergebnis durchhalten.

3. Öffentlichkeitsarbeit
Hast Du Kollegen, die zu Dir stehen? Wie viele Kollegen hat sie auf ihrer Seite? Wie steht der Chef zu Dir und ihr? "Tue Gutes und rede darüber." Kannst Du das? Kannst Du "Eigenwerbung" betreiben, Dein Licht nicht unter den Scheffel stellen? Das hat nichts mehr mit Zusammenarbeit und Kooperation zu tun. Du musst eigennützig UND auf den Vorteil der Firma bedacht sein und das publik machen. Du musst bereit sein, sie bloß zu stellen und die Lacher auf Deine Seite ziehen. Das ist anstrengend und erfordert eine gehörige Portion Rückgrat.

4. Gute Nerven
Wie "stabil" bist Du und wie gelassen kannst Du das Ganze sehen? Du wirst Rückschläge erleben und wegstecken müssen. Wenn Du nicht verlieren kannst, wirst Du recht schnell "angestrengt" rüber kommen und das ruft Neider und Haie auf den Plan.

5. Einen Ausgleich
Wo und wie kannst Du "auftanken", Dich wieder "erden", denn das musst Du unbedingt können, sonst geht Dir womöglich im entscheidenden Moment die Puste aus. Du musst aus einer Position der Stärke heraus agieren, denn solche Leute werden gesucht. Verzweiflung sichert einem vielleicht Mitgefühl, aber keine Mitstreiter.

6. Wer schreibt, der bleibt
Schreibe Aktennotizen noch und nöcher. Schreibe, was Du planst, wie weit Du bist. Fasse Dich dabei kurz und bündig, denn es wird womöglich nerven, aber dann kann sie Dir nichts anhängen.

Sei ihr einen Schritt voraus und argumentiere in der Sache und nicht in der Person. Sprich aus, was Dich stört und sprich sie dabei ruhig persönlich an, aber lasse in Deine Argumentation immer die Vorteile für die Firma und Deine Kollegen mit einfließen und verheimliche auch keine Fehlschläge.

Das ist kein einfacher Weg, denn der Eindruck von Dir darf und sollte nicht Deine wahren Absichten erkennbar machen, sonst wird es zum Zickenkrieg und den wollen nur andere Zicken.

Kannst Du mit Deinem Chef reden? Wie wichtig ist Deine Kollegin für die Firma? Aus all diesen Aspekten entwickle eine Strategie und plane Deine Angriffe oder Verteidigungen.

Was treibt Deine Kollegin an? Hat sie Angst um ihren Job? Wenn Du ihre Motivatoren (Geld, Macht, Anerkennung, Status, etc.) kennst, kannst Du ihre Schritte besser voraus sehen. Und vielleicht besteht die wage Chance, dass ihr euch aussprecht. Wenn das nicht geht, dann starte mit einer offiziellen Kriegserklärung: "Ich habe merken müssen, dass Sie gegen mich sind und mir bei jeder Gelegenheit schaden wollen. Ich verstehe nicht warum und würde das gerne ändern. Aber wenn das nicht möglich ist, haben sie in mir eine Gegnerin, die sie ernst nehmen sollten. Muss es zum Krieg zwischen uns kommen? Ich möchte das nicht, aber einer notwendigen Schlacht gehe ich nicht aus dem Weg. Wie sehen Sie das?".

"Der Fisch stinkt vom Kopf her". Auch Dein Chef sollte eine klare Ansage machen. Er muss sich zur Kooperation und Zusammenarbeit bekennen und klar stellen, was die Geschäftsleitung von Diffamierung und Mobbing hält und welche Konsequenzen es für die Mobber gibt.

Das alles kostet Kraft und kann richtig nerven. Also überleg Dir gut, ob es Dir das wert ist. Und es besteht schließlich die Chance, dass Du unterliegst. "Augen zu und durch" ist selten gut.

Tipps:
- Präsident Bush (sen.) war dafür bekannt, dass er sich immer wieder mit handgeschriebenen Zettelchen "persönlich" für eine Arbeit bedankt hat.
- Triff klare Absprachen.
- Lobe andere Menschen, wenn das "angemessen" ist.
- Versuche das alles mit Humor zu nehmen, auch wenn es nur nach außen so aussieht.
- Sei offen für Kritik.
- Hole Dir Rückmeldungen, damit Du Dich nicht zu sehr verbeißt. Selbst merkt man das selten.
- Kämpfe nicht um des Kampfes willen. Das zeitigt oft schlimme Ergebnisse.
- Jemand anderen "auszustechen" wird auch etwas mit Dir anstellen. Willst Du damit leben?
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöscht 77808

Gast
Aber für die Zeit bis dahin brauche ich eine Überlebensstrategie.

Danke für jeden produktiven Tipp!
Ok.
Lass uns in der Runde diskutieren, ob meine Ansicht Wert für Dich hat.

Ich bin ein bisschen älter und bin 2 mal im Dienstverhältnis in Mobbing involviert gewesen.
Einmal auf Seiten eines Kollegen, ein anderes mal selber.

Ich habe fest gestellt, dass Mobber ein geringes Selbstbewusstsein haben und sich auf Kosten Anderer profilieren wollen.
Eine ziemlich miese und empathielose Masche übrigens.
Reagiert man mit überschäumender Aggression und Gewalt, so suchen sie allerschnellstens das Weite. Denn DAS erwarten sie nie. Sie erwarten ein williges Opfer aber niemanden der sich wehrt.

Um auf den Punkt zu kommen.

Mein Kollege aus dem Osten mit "russischen Hosen " ohne Freunde wurde zum Opfer, indem drei Möchtegern-Zampanos aus dem Ruhrgebiet mit entsprechender familiärer Herkunft ihn u.a. nach seinen sexuellen Präferenzen gefragt haben und einen Hasen mit durchschnittener Kehle, rot angemalt, mit Schild: XXX go home über seinem Schreibtisch aufgehängt haben. Das ganze in einer Behörde mit Kundenverkehr!! Übler geht es nicht.

Er wurde zunehmend zurückhaltend und traurig - und das habe ich bemerkt.

Also habe ich zwei Kollegen in das Büro gebeten um Zeugen zu haben. Die gab es wohl vorher schon zur Genüge beim Blick durch den Schalter, aber niemand hat es gewagt, sich gegen Beamte aufzulehnen , von denen man - auch - abhängig ist.
Nachdem sie das Büro verlassen haben, bin ich durch eine Nebentüre hineingestürmt und habe sie angeschrien.
Man hat es am ganzen Amt gehört.
Nach der Brüllerei habe ich die Türe so fest zugeknallt, wie es die Konstruktion zuließ. Ich wollte keinen Schaden verursachen.
Danach bin ich zum Amtsleiter gegangen und bin "etwas" bestimmt geworden.
Nicht zu viel, aber genug.
Der Kollege ist dann in meine Büro gewechselt und ist aufgeblüht.
Wir haben noch lange Jahre zu dritt die Arbeit zusammen einvernehmlich abgearbeitet.


Was will ich Dir damit sagen?


Du könntest in den nächsten Tagen Sachverhalte auswendig lernen. Das musst Du, um schlagfertig zu sein.
Danach lädtst Du beim nächsten Vorfall Deinen Vorgesetzten ein und rastest (kontrolliert!) vollkommen aus. Ich schreibe bewusst: kontrolliert.
Kontrolliert ausrasten beinhaltet KEINE Beleidigungen, nur Fakten. Aber verdammt laut.

Da Du ohnehin in der Firma nicht vor hast zu bleiben, ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, um Sekt oder Selters zu zeigen und Dich über deine Grenzen hinweg zu begeben.

Ob Du dann gewinnst oder verlierst, steht auf einem anderen Blatt, jedoch hat die abgemahnte Kollegin ziemlich schlechte Karten und kommt durch die/ Deine vorgebliche "Gewalt" auch nicht zu Wort.
Man wird sehen.
Man wird aber auch mitbekommen, dass Du künftig nie mehr vor hast, in die Opferrolle zu steigen.

Das eine ist, dass das in der Firma rund geht, das andere ist es, dass Du entgegen Deiner "Unterwürfigkeit" zeigst, wo Deine persönlichen Grenzen sind!

Und das : solltest Du heute und auch später tun. Immer tun.

Bessere Meinungen und Kommentare sind meinerseits gewünscht, und ich wünsche dir alles liebe!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
hallo nigiri :) !

ich bin immer wieder erstaunt zu was menschen in der lage sind und was ihnen freude bereitet, richtig schäbig so etwas. woher weißt du das sie jedesmal zum chef rennt? hat er dir das erzählt? ihm müsste doch auffallen dann das da gewisse sachen nicht stimmen und er kennt wohl diese Kollegin auch nicht so schlecht, wenn er sie sogar schon einmal abgemahnt hat. und wie die anderen schon gefragt haben: wie steht er zu dir? je nach qualität sollte ein chef auch um die mitarbeiter fürsorge bemüht sein.

wenn sie dich vor allen bloß stellt ... würde ich den nächsten moment abwarten und sie direkt darauf ansprechen was das ganze soll und ob sie ein problem mit dir hat. sag ihr das du gerne bereit bist mit ihr darüber zu reden bei ner tasse kaffee oder sonstwie. und das halt auch am besten mit zeugen in deiner nähe die bestätigen können das du lösungsorientiert bei "möglichen" konflikten bist.
du könntest dann auch mit deinen zeugen zum chef oder betriebsrat gehen und gemeinsam nach einer lösung finden dieses unnötige situation zu entschärfen.

wünsche dir alles gute und hoffe das sich das problem noch lösen lässt :) !
 

Nigiri

Mitglied
Hallo,

vielen Dank für eure Antworten.
Insgesamt lese ich hier immer wieder dieselbe Botschaft: Sei kein Opfer.
Damit habt ihr natürlich Recht. Wer will das schon?
Allerdings muss man dann auch bereit sein, die Konsequenzen zu ziehen.

Das kontrollierte Ausrasten, von dem hier gesprochen wurde, ist eine zweischneidige Sache.
Prinzipiell wäre mir das mittlerweile ein echtes Bedürfnis und könnte auch zu einer echten Verbesserung führen. Allerdings kann das auch nach hinten losgehen - und dann könnte ich sehr schnell arbeitslos sein. Für Anspruch auf ALG brauche ich allerdings noch 4 Monate. Und genau das ist der Grund, warum ich nicht ausraste, sondern den Kopf unten halte.

Hinzu kommt, dass es nun eine neue Verteilung der Arbeitsaufgaben gab.
Kurzum habe ich jetzt 70% der Arbeitslast aufgehalst bekommen und meine Kollegin 30%.
Ich habe nicht einmal Zeit, um zwischendurch kurz mal auf die Toilette zu gehen.
Auf Dauer geht das sowieso nicht.

Jetzt hilft nur noch schnell einen neuen Job zu finden.
Ich setze jetzt alles daran.
Danke nochmal für eure Ratschläge.
 
G

Gelöscht 79650

Gast
Wenn sie bereits einmal abgemahnt wurde deshalb, melde alle weiteren Verstöße.
Nach drei Abmahnungen für die gleiche Sache ist sie raus.

Ich würde mich weder krank melden, noch kündigen.
Ich würde ihr ihre Grenzen aufzeigen und dabei eng mit dem Chef kooperieren.
 

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