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Nichteinschreiten der Schule bei Misshanlung

Gretchen Wieners

Aktives Mitglied
ich frage mich gerade, ist es eigentlich immer noch so bzw. üblich, dass schulen generell bei anzeichen von misshandlung von kindern nicht einschreiten bzw. die sache noch verschlimmern?

bei mir ist es schon eine weile her, dass ich in der grundschule war, aber auch noch nicht soo lang (1997-2001). ich hatte öfter mal (so ca. 1-2x im monat) an unterschiedlichen stellen am körper hämatome und/oder rote striemen. beides war jetzt nicht extrem ausgeprägt, also die hämatome waren nicht richtig flächendeckend, so dass z.b. der ganze arm blau gewesen wäre, aber es waren schon "walnuss- bis mandarinengroße" flecken und die striemen waren auch nicht aufgeplatzt und blutig, aber schon deutlich rötlich zu erkennen und ca. so dick wie ein bleistift.
meistens sah man von den flecken nichts, da ich ja kleidung anhatte und im gesicht war nichts bei mir. aber im sommer oder beim sport hat man schon manchmal was gesehen. aber meistens wurde nichts dazu gesagt. und als mich mal ne lehrerin drauf angesprochen hatte und ich dann ängstlich sagte, dass wäre beim spielen passiert und dass sie es bitte nicht meiner mutter sagen soll - sagte sie es natürlich meiner mutter/sprach sie drauf an.
diese beruhigte die lehrerin dann aber und sagte ihr ich sei einfach ungeschickt beim spielen.
das glaubte sie ihr dann auch.
für mich war das so ziemlich das unklügste, was die lehrerin hätte tun können, da meine mutter dann zu hause natürlich erst recht ausgeflippt ist, als sie von dem gespräch zurück kam, mich anbrüllte, warum ich ihr das gesagt hatte (wollte ich ja gar nicht!) und vertrimmte mich von nun an noch fester.
aber nach dem einen mal hat kein lehrer jemals wieder was gefragt. war zwar verhaltensauffällig und alles, aber trotzdem nicht.

ist das heute (also ca. 10 jahre später) eigentlich immer noch so? irgendwie dachte ich, dass die schulen heute aufgeklärter sind?
wir hatten nämlich auch seltsamerweise die themen misshandlung und missbrauch in der schule selbst, also gewusst müssen die lehrer ja schon haben, dass so was existiert. folglich müssen sie auch gewusst haben, dass kinder es oft nicht sagen, weil sie angst haben, sich schämen usw.
müssten schulen verdachtsfälle dem jugendamt melden? wer kann gegebenenfalls einschreiten, niemand? was ist wenn nachbarn nicht hinhören, machen sie sich da auch strafbar?
 
C

chrismas

Gast
Das war schon damals während meiner Schulzeit Normalität und daran wird sich auch nicht das geringste ändern (ich ging von 1986 - 1998 zur Schule (inkl. Fachoberstufe)) und auch hier wurde meine Mutter ständig befragt und selbst als sie endlich mal mit der Sprache heraus gerückt war (mein Vater war das Problem) tat die Schule nichts.

Das ist aber generell ein Problem in der heutigen Gesellschaft, denn ich weiß nicht, ob es dir schon aufgefallen ist, aber die meisten Berichte über Misshandlungen in der Nachbarschaft und die Befragung hinterher der Nachbarschaft lautet immer gleich:

Er machte einen netten und freundlichen Eindruck..... Ich hätte ihm/ihr das niemals zugetraut .... bla bla bla bla bla.

Wegschauen ist angesagt und mehr nicht.
 

Landkaffee

Urgestein
Ich habe das während meiner Schulzeit anders erlebt.

Dass ich heute lachen kann, das habe ich u.a. engagierten Lehrern zu verdanken, mit denen ich reden konnte, als es mir nicht gut ging und die nicht nur geredet, sondern auch aktiv gehandelt haben.
Im Verlauf meines Lebens habe ich viele Lehrer und auch Schulen kennengelernt. Es gibt schon Unterschiede... .

Und ja, wenn ein Kind misshandelt wird und das der Schule bekannt ist, muss sie einschreiten.


Liebe Grüsse!
Landkaffee
 
L

Lumi

Gast
Hallo Zusammen, diese Frage finde ich sehr toll (mehr oder weniger). Auch ich habe in meiner Schulzeit (1999-2011) Viel durchgemacht. Ich wurde jeden Tag verprügelt habe zeitweise auf der straße gelebt und im heim wurde ich auch gequält. Tja die Schule hatte auch nichts weiter gesagt. Im Gegenteil. Die haben mich verabscheut weil ich so fertig aussah. Mir konnte nie wirklich jemand helfen. Ich würde gerne Aktionen aktiv an Schulen ausüben um den Betroffenen Mut zu machen und auch selbst als Ansprechperson für sie da zu sein. Das wär was richtig tolles. Oh Mann wenn ich damals solch eine Person gehabt hätte, wäre mein Leben warscheinlich nicht so finster verlaufen...
 
D

DeOx

Gast
Heutzutage kommt es wohl darauf an, von wem man misshandelt wird. Erschließt sich mir auch nicht ganz, aber sieht so aus, dass in Schulen heutzutage peinlichst darauf geachtet wird, ob man irgendwelche Anhaltspunkte findet, dass im Elternhaus irgendwas nicht stimmt. Das nimmt dann teilweise groteske Züge an.

Bei allem anderen scheint man auf der Lehrerbrille blind zu sein. "Verlängerter Arm des Jugendamts".
 

Landkaffee

Urgestein
Anderer Meinung? Ich denke schon, dass Schulen generell eine nicht zu unterschätzende Rolle spielen als Jugendamts-Hilfe, wie immer die auch aussehen mag. Könnte man natürlich auf sämtlich vernetzte Partner übertragen.

Ich habe damit nicht so dass Problem, da ich weder das Jugendamt bzw. deren Mitarbeiter noch Lehrer als Feindbild habe.
Ich denke immer: es kommt je auch auf die Menschen an, die einen Job machen und auch auf die Bedingungen und auch auf z.B. Dich selber.

Habe in meinen Leben eben sowohl positive als auch negative Erfahrungen machen dürfen und finde auch, dass dies hier ein ganz schwieriges, weil komplexes Thema ist.
Das erst recht dann, wenn einfach nur polarisiert wird.

Wieso darf ich hier eigentlich in diesem Thread nicht schreiben, dass ich auch positive Erfahrungen gemacht habe?
Störe ich da?

LG
Landkaffee
 
D

DeOx

Gast
Ich habe damit nicht so dass Problem, da ich weder das Jugendamt bzw. deren Mitarbeiter noch Lehrer als Feindbild habe.
Ich denke immer: es kommt je auch auf die Menschen an, die einen Job machen und auch auf die Bedingungen und auch auf z.B. Dich selber.

Habe in meinen Leben eben sowohl positive als auch negative Erfahrungen machen dürfen und finde auch, dass dies hier ein ganz schwieriges, weil komplexes Thema ist.
Das erst recht dann, wenn einfach nur polarisiert wird.

Wieso darf ich hier eigentlich in diesem Thread nicht schreiben, dass ich auch positive Erfahrungen gemacht habe?
Störe ich da?

LG
Landkaffee
Ich habe früher auch den einen oder anderen Lehrer gehabt, den ich durchaus als positiv empfunden haben. Der eine und der andere.;)

Aber es ging ja um Misshandlungen und um Kritik an Lehrern bzw. am Schulsystem, dass man da womöglich zu wenig täte.

Ich bin da genau der gegenteiligen Auffassung; Eltern stehen unter Generalverdacht, das reicht doch wohl...
 

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