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Meine Erfahrungen

Maisen

Neues Mitglied
Hallo, mein Name ist Martin und ich komme aus Bayern,

ich bin M(37) verheiratet und habe ein Kind (5).
Zu Anfang würde ich gerne meine Geschichte erzählen.
Meine Schulzeit war geprägt von Mobbing. Im Alter zwischen 6 und 9 Jahren lebte ich mit meinen Eltern noch in Schulnähe und ging jeden Tag ca 500 Meter zu Fuß zur Schule. Mein Mobbing begann sehr früh. Bereits in der zeiten Klasse wurde ich schon gehänselt, da ich eher ein sehr sensibeles Kind war. Ich fing sehr schnell zu weinen an was meine Mobber, damals 3 Kinder aus der 4ten Klasse, sehr lustig fanden. Anfangs waren es nur Worte, was ihnen aber mit der Zeit nicht mehr reichte. Sie haben begonnen mich zu schubsen, mir mein Bein zu stellen bis ich mit Fäusten geschlagen wurde. Meine Eltern haben damals nur gesagt, reagiere nicht auf die dann wird ihnen langweilig und hören auf. Oh nein, ganz im Gegenteil. Es wurde dadurch nur schlimmer. Ich hatte jeden Tag panische Angst, bin immer unterschiedliche Wege nach Hause gegangen um ihnen doch eventuell aus dem Weg gehen zu können. Das hat meiner Psyche schon einen sehr großen Knick gegeben. Aber noch nicht genug. Mit 9 sind wir denn umgezogen. Ungefähr 2 km von der Schule weg. Mit 10 Jahren bekam ich Neurodermitis. Hautausschläge im Nacken, an den Armgelenken und Hals. Neurodermitis ist nicht einfach so heilbar, also wurde ich durch die ganze schulische Laufbahn gemobbt. So Wörter und Sätze wie, Schwammer (bayrisch für Pilz), wie wäre es mit Waschen, du bist ekelhaft, bring dich um weil du ja eh schon verfaulst waren tagtägliche Sprüche. Im Sportunterricht wurde ich regelmäßig verprügelt. Nach der Schule ging es weiter. Jetzt musste ich mit dem Bus fahren. Viele im Bus haben mich ausgelacht, bespuckt, beim vorbeigehen auf den Kopf geschlagen, usw. Bin dann auch irgendwann nicht mehr mit dem Bus gefahren sondern die 2 km nach Hause gelaufen. Ich habe bis heute noch damit zu kämpfen. Ich bin zwar jetzt schon sehr selbstbewusst, aber sowas lässt einem nicht los. Ich habe nur Angst das mein Sohn, der dieses Jahr zur Schule kommt das selbe durchmachen muss. Vor allem habe ich Angst, da mein Sohn noch eine Windel trägt, er damit zum Mobbing Opfer wird.

Sorry für den langen Text, aber leider ist es so für mich gelaufen.
 

maly

Mitglied
Hi Martin,
tut mir Leid, dass du all das durchmachen musstest, Menschen können echt grausam sein.
Es ist schon mal gut, dass du es mit jemanden teilst und all das niederschreibst, um irgendwie mit deiner Vergangenheit abzuschließen.
Verständlich, sowas vergisst man nicht schnell und es ist nicht einfach, aber sehe es dennoch positiv: Du hast ein Kind, bist verheiratet und hoffentlich glücklich mit deinem jetzigen Zustand.
Vergangenheit ist Vergangenheit, lass es dort, es macht dich mehr kaputt wenn du darüber nachdenkst.
Mit deinem Sohn: Ich würde erstmal abwarten wie es sich so entwickelt, vielleicht steigerst du dich zu sehr in die Sache von früher rein und denkst, dass es deinem Sohn genau so treffen wird wie dich.
Erstmal abwarten, es gibt immer Lösungen.
Deine Eltern haben damals gesagt, dass du all die Beleidigungen etc. ignorieren solltest und es hat nicht geklappt, falls dein Sohn doch gemobbt werden sollte, kannst du ihn vielleicht besser beschützen als dein früheres Ich.
Ich finde auch, dass es heutzutage nicht mehr so extrem ist mit dem Mobbing (Kann auch sein, dass ich falsch liege) aber auf meiner ehemaligen Schule gab es kaum Fälle davon...
Konzentriere dich auf das "Jetzt" und lass deine Vergangenheit dort, wo sie sein soll.

Ich wünsche dir und deiner Familie alles Gute!
 

57-55

Aktives Mitglied
Herzlich willkommen hier im HR.
Dir und Deiner Familie alles Liebe und Gute.
Ich bin mir sicher, dass Du hier offene Ohren und Unterstützung findest.
 

Maisen

Neues Mitglied
Ich finde auch, dass es heutzutage nicht mehr so extrem ist mit dem Mobbing (Kann auch sein, dass ich falsch liege) aber auf meiner ehemaligen Schule gab es kaum Fälle davon...
Konzentriere dich auf das "Jetzt" und lass deine Vergangenheit dort, wo sie sein soll.

Ich wünsche dir und deiner Familie alles Gute!
Danke für deine Antwort.

Leider ist es auf dieser Schule keineswegs leichter geworden. Auch der Mobbing Experte Carsten Stahl hat sich schon zu dieser Schule zu Wort gemeldet. Auch stand der jüngste Vorfall von Mobbing in der Zeitung. Unter anderem auch in der Bild.
Es ist noch genau so wie früher.
Die Rektorin spielt das alles runter obwohl ein 11 Jähriger Junge sogar sexuell angegangen wurde.

Ich kann und werde meinen Sohn beschützen. Koste es was es wolle.
Nur habe ich von meinen Erlebnissen große seelische Narben zurückgelassenen bekommen. Ich werde es nicht zulassen das mein Sohn der nächste wird.
 
Zuletzt bearbeitet:

maly

Mitglied
Leider ist es auf dieser Schule keineswegs leichter geworden.
Hi Maisen,
das ist echt schrecklich... ein Schulwechsel würde auch nicht in Frage kommen ? Würde es eine andere Schule im Notfall geben wo er hin könnte ?

Es hilft wahrscheinlich erstmal abwarten... mehr kannst du nicht machen, vielleicht kommt ja doch alles anders, im positiven Sinne.
 

Rikachan

Aktives Mitglied
Konzentriere dich auf das was du geschafft hast und lobe dein Sohn wenn er was geschafft hat aber nicht gespielt. Das muss schon von deinem Inneren kommen. Manchmal reicht auch nur coool oder wieder was geschafft.
Schon wenn man das selbst zu sich denkt, fühlt es sich gut an.
 

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