keineahnung_88
Neues Mitglied
Hallo Zusammen!
Heute hab ich nach 8 Jahren das erste mal wieder mit mein Vater gesprochen - ich bin jetzt 25.
Mit siebzehn hab ich die Gelegenheit seiner zweiten Scheidung genutzt und bin von ihm weggezogen. Schuld an den zwei Scheidungen, die ich mitmachen musste, war wie so oft der Alkohol. Zumindest bin ich mir fast sicher, dass der Alkohol schuld war. Dazu kam dann noch, dass er ohnehin psychisch instabil ist: Er kann nicht alleine sein, ist melancholisch und versinkt allzu leicht in Selbstmitleid.
Aber der Fairness halber muss ich sagen, dass ich dieses Problem mit ihm teile - also nicht das mit dem Alkohol.
Da ich mich also von den ganzen Problemen meines Vaters distanzieren wollte, hab ich ihn relativ skrupellos in dieser schwierigen Situation alleine gelassen. Er war danach komplett alleine. Und ich hab seine Bemühungen, wieder mit mir in Kontakt zu treten, ignoriert.
Irgendwann haben wir uns dann beide, denke ich, mit der Situation abgefunden. Wir hatten dann absoute Funkstille - bis heute.
Und was mir nun zu schaffen macht: Er sieht nicht so aus, als hätte er sein Alkoholproblem in den Griff bekommen. Er tut mir irgendwie unendlich leid. Er hat sich verändert - nuschelt ein wenig und zittert. Und ich frage mich, ob sich seine Gesundheit auch so verschlechtert hätte, wenn ich ihn damals nicht im Stich gelassen hätte!?
Aber andererseits weiß ich, dass ich ihm nie helfen konnte und es auch nie können werde.
Es zieht mich runter, wenn ich ihn treffe und sehe, dass ein 60-jähriger Mann so mit seinem Leben kämpfen muss. Das ist doch anstrengend, oder! Und ich kann ihm doch nicht helfen, oder?
Und überhaupt - das machts ja nochmal komplizierter - seine zweite Frau, die sich damals von ihm scheiden ließ (als ich dann auszog) ist ja jetzt wieder bei ihm, warum auch immer. Er wäre sicher ohne Sie besser dran - immerhin ist sie weggelaufen und hat den ganzen Schlamassel angerichtet. Er hat eh alles getan, um es irgendwie zu verhindern.
Also wie soll ich mit meinem Vater wieder eine Beziehung aufbauen, wenn ich mit "seiner" Familie im Prinzip nichts mehr zu tun haben will?
Der einzige, an dem mir was liegt, ist ja er und nicht seine Frau oder deren Kinder.
Aber lange Rede kurzer Sinn - ich kann jetzt entweder so weitermachen wie bisher und riskieren, dass ich dann mit den Gewissensbissen klarkommen muss nachdem er gestorben ist
oder
jetzt versuchen wieder was aufzubauen, wieder mit seinem Alkoholproblem konfrontiert werden und jedes mal, wenn ich ihn seh, Mitleid haben, weil ich ihm nicht helfen kann und Angst davor haben, dass es mir auch irgendwann so gehen könnte...
Was würdet denn ihr vorziehen?
Danke für eure Meinungen!
Heute hab ich nach 8 Jahren das erste mal wieder mit mein Vater gesprochen - ich bin jetzt 25.
Mit siebzehn hab ich die Gelegenheit seiner zweiten Scheidung genutzt und bin von ihm weggezogen. Schuld an den zwei Scheidungen, die ich mitmachen musste, war wie so oft der Alkohol. Zumindest bin ich mir fast sicher, dass der Alkohol schuld war. Dazu kam dann noch, dass er ohnehin psychisch instabil ist: Er kann nicht alleine sein, ist melancholisch und versinkt allzu leicht in Selbstmitleid.
Aber der Fairness halber muss ich sagen, dass ich dieses Problem mit ihm teile - also nicht das mit dem Alkohol.
Da ich mich also von den ganzen Problemen meines Vaters distanzieren wollte, hab ich ihn relativ skrupellos in dieser schwierigen Situation alleine gelassen. Er war danach komplett alleine. Und ich hab seine Bemühungen, wieder mit mir in Kontakt zu treten, ignoriert.
Irgendwann haben wir uns dann beide, denke ich, mit der Situation abgefunden. Wir hatten dann absoute Funkstille - bis heute.
Und was mir nun zu schaffen macht: Er sieht nicht so aus, als hätte er sein Alkoholproblem in den Griff bekommen. Er tut mir irgendwie unendlich leid. Er hat sich verändert - nuschelt ein wenig und zittert. Und ich frage mich, ob sich seine Gesundheit auch so verschlechtert hätte, wenn ich ihn damals nicht im Stich gelassen hätte!?
Aber andererseits weiß ich, dass ich ihm nie helfen konnte und es auch nie können werde.
Es zieht mich runter, wenn ich ihn treffe und sehe, dass ein 60-jähriger Mann so mit seinem Leben kämpfen muss. Das ist doch anstrengend, oder! Und ich kann ihm doch nicht helfen, oder?
Und überhaupt - das machts ja nochmal komplizierter - seine zweite Frau, die sich damals von ihm scheiden ließ (als ich dann auszog) ist ja jetzt wieder bei ihm, warum auch immer. Er wäre sicher ohne Sie besser dran - immerhin ist sie weggelaufen und hat den ganzen Schlamassel angerichtet. Er hat eh alles getan, um es irgendwie zu verhindern.
Also wie soll ich mit meinem Vater wieder eine Beziehung aufbauen, wenn ich mit "seiner" Familie im Prinzip nichts mehr zu tun haben will?
Der einzige, an dem mir was liegt, ist ja er und nicht seine Frau oder deren Kinder.
Aber lange Rede kurzer Sinn - ich kann jetzt entweder so weitermachen wie bisher und riskieren, dass ich dann mit den Gewissensbissen klarkommen muss nachdem er gestorben ist
oder
jetzt versuchen wieder was aufzubauen, wieder mit seinem Alkoholproblem konfrontiert werden und jedes mal, wenn ich ihn seh, Mitleid haben, weil ich ihm nicht helfen kann und Angst davor haben, dass es mir auch irgendwann so gehen könnte...
Was würdet denn ihr vorziehen?
Danke für eure Meinungen!