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Mein Leben hat sich vom einen zum anderen Moment verändert

MrAnonym

Neues Mitglied
Hallo liebe Community,
ich bin momentan echt ratlos. Was ist mit mir nur los? Am besten erzähle ich euch erstmal was mir passiert ist. Schonmal ein Danke im Voraus an denjenigen, der sich die mühe macht und sich meinen Post durchliest. Also, ich bin 15 Jahre alt und habe momentan Sommerferien. Heute bin ich aus dem Urlaub zurückgekehrt. Jedoch ist seit Dienstag alles anders! Ich war nach sechs Jahren mal wieder Urlaub machen in Kühlungsborn. Am besagten Dienstag machten meine Familie und ich einen Ausflug in den nahegelegenen Ort Heiligendamm. Ich litt bis zu dem Tag an einer HIV Phobie über die ich mir eigentlich jeden Tag den Kopf zerbrach. In dem besagten Ort gibt es eine Seebrücke die ich betrat. Ich setzte mich aufs Geländer der Brücke und genoss für einen Augenblick den Moment. Ich habe aus Spaß mit den Armen gewedelt, so als hätte ich Gleichgewichtsprobleme und würde fallen. Was danach geschah weiß ich leider nicht mehr so genau. In meinem Kopf versuche ich die ganze Zeit mir die Situation noch mal herbei zu konstruieren. Jedenfalls erinnere ich mich, wie wir in unseren eigentlichen Urlaubsort zurückkehrten. Am Abend begann alles. Die HIV Phobie war auf einmal verschwunden. Ich habe keine Sekunde mehr darüber nachgedacht. Doch es war etwas anderes. Ich fragte mich, ob ich in Wirklichkeit existiere. Auf einmal habe ich mich an das erinnert, was ich mal gehört bzw. gelesen hatte, nämlich das alles nur eine Illusion ist. Das Leben, die Menschen und die Welt. Ihr könnt mich für verrückt halten, aber das ist mein Ernst. Ich fühle mich seitdem nicht mehr wohl, denke das ich der einzige Mensch auf der Welt bin und das alles um mich rum nur meine Vorstellungskraft ist. Ich will mir einreden, dass ich von der Brücke gefallen bin und jetzt in meinem Komatraum weiterlebe. Oder das ich gestorben bin?! Ich komm grade echt nicht klar. Als ich jedenfalls am nächsten morgen aufgewacht bin, dauerte dieser Zustand weiter an. Bis zu diesem Zeitpunkt. Ich denke alles um mich rum ist meine Illusion und das ich überhaupt nicht mehr existiere bzw. tot bin und jetzt in einer Zwischenwelt oder etwas ähnlichen lebe. Ich wende mich an dieses Forum, da ich hoffe, dass mir irgendjemand helfen kann oder mir Mut machen kann. Es lebe jetzt nun seit 3 Tagen mit diesen Gedanken und würde schon fast sagen das es sich um eine Depression handelt. Oder habe ich auf dieser Brücke einfach nur mein altes Leben hinter mir gelassen?

Ich bedanke mich bei demjenigen, der sich das durchgelesen hat und mir einen guten Ratschlag geben kann. Benötige ich vielleicht ärztliche Hilfe oder kriege ich das selbst in den Griff?

Mit freundlichen Grüßen

MrAnonym
 
P

Pierre-Adrian

Gast
Freue Dich, dass die HIV-Phobie "verschwunden" ist. Für sich allein gesehen eine Steigerung der Lebensqualität. Änderte sich seit Deinem Brückenerlebnis noch etwas anderes, außer dass Du HIV-Phobie gegen Illusionsphobie "tauschtest"?

Evtl. ist ja Deine neue Phobie so stark, dass Du die alte nicht mehr spürtest. Ähnlich jemandem, der starke Zahnschmerzen hat, und dem währenddessen von einem Mähdrescher das rechte Bein abgerissen wird - der spürt den Zahnschmerz plötzlich nicht mehr...
Hattest Du bei Dir mal hypochondrische Züge bemerkt?
 

MrAnonym

Neues Mitglied
Freue Dich, dass die HIV-Phobie "verschwunden" ist. Für sich allein gesehen eine Steigerung der Lebensqualität. Änderte sich seit Deinem Brückenerlebnis noch etwas anderes, außer dass Du HIV-Phobie gegen Illusionsphobie "tauschtest"?

Evtl. ist ja Deine neue Phobie so stark, dass Du die alte nicht mehr spürtest. Ähnlich jemandem, der starke Zahnschmerzen hat, und dem währenddessen von einem Mähdrescher das rechte Bein abgerissen wird - der spürt den Zahnschmerz plötzlich nicht mehr...
Hattest Du bei Dir mal hypochondrische Züge bemerkt?
Nein, außer diesem "Tausch" hat sich nichts verändert, es ist halt nur so, dass ich seitdem diesem Erlebnis an allem um mich rum zweifel. Es fühlt sich an, als wäre alles nur meine Einbildung, die mir vorgaukelt noch zu Leben. Gibt es eine Phobie, die sich damit auseinandersetzt, gestorben bzw. tot zu sein?
 
X

xdf

Gast
Bezüglich deiner HIV-Phobie:
Ich weiß, mit 15 weiß man noch nicht viel, aber wenn du dir echt unsicher bist, dann mach doch einen HIV-Test. Anschließend noch 2 weitere. Damit bist du in einem extrem sicheren Bereich, dass die Tests korrekt sind. Stell dir vor, dass du Wissenschaftler bist. Lies über Biologie und Anatomie, leih dir Bücher aus der Bibliothek aus.

Wenn ich z.B. immer viel über eine bestimmte Krankheit lese, dann glaube ich auch immer alle Symptome zu haben. Vielleicht ist die HIV-Phobie auch eine Art Ausdruck von Schuldgefühlen, vielleicht fühlst du dich schuldig, weil du glaubst etwas getan zu haben, was "verboten" ist.

Aber da die HIV-Phobie jetzt weg ist, freue dich. Andernfalls kannst du mit deinem Arzt oder Psychologen darüber sprechen.

Bezüglich deiner neuen Gedanken:
Solche Gedanken können manchmal wirklich interessant sein. Es gibt auch Theorien zu dem Thema, wie z.B. das wir alle in einer Simulation leben oder dass unser Gehirn einfach nur alles vorgaukelt. Was ist Wirklichkeit, was ist Einbildung? Kennst du den Film Matrix? Der behandelt auch diese Thematik. Manchmal stelle ich mir auch vor, dass alles nur Einbildung oder ein Traum ist. Allerdings ist der Zustand bei mir "gewünscht", bei dir möglicherweise zwanghaft oder unerwünscht.
Es gibt auch "luzide Träume" (Wachträume), bei denen man den Traum unter Kontrolle hat und im Traum weiß, dass man träumt. Der Film Inception behandelt das Thema.
Also, wie kannst du dir beweisen, dass das Hier und Jetzt Realität ist? Du könntest dich schlagen und wenn du Schmerzen empfindest, ist das schon mal ein gutes Zeichen, dass du in der Realität bist. Du könntest einen Apfel auf den Boden werfen und mehrmals wiederholen, dann weißt du, dass zumindest überall die Schwerkraft wirkt. Du könntest versuchen, das Verhalten von Menschen vorrauszusagen, dann wirst du feststellen, dass sie manchmal total anders handeln, als erwartet.

Aber wirkliche Gewissheit, ob das hier alles "echt" ist, werden wir nie haben, auch nicht nach dem Tod. Aber hey, offensichlich lebe ich auch in "dieser" Welt, kommuniziere mit dir und halte sie für ziemlich echt.

Was ich dir empfehle, ist ein wenig Ablenkung zu finden. Geh mit deinen Freunden ein wenig Fußball spielen, skate, geh ein Eis essen oder sonst was dir Spaß macht. Wenn dich diese Gedanken aber schwer belasten, so dass du dauernd daran denken musst, dann wäre es vielleicht eine gute Idee mit deinem Arzt darüber zu sprechen. Aber wirklich nur wenn du dauernd diese Gedanken hast! Also jetzt nicht unbewusst glauben, dass mit dir etwas nicht stimmt und dann das tatsächlich etwas nicht mit dir stimmt. Sowas nennt man dann "selbsterfüllende Prophezeiung", damit sabotierst du dich praktisch selbst.

Ich hoffe, dass hilft dir ein wenig.

Gruß xdf
 

MrAnonym

Neues Mitglied
Bezüglich deiner HIV-Phobie:
Ich weiß, mit 15 weiß man noch nicht viel, aber wenn du dir echt unsicher bist, dann mach doch einen HIV-Test. Anschließend noch 2 weitere. Damit bist du in einem extrem sicheren Bereich, dass die Tests korrekt sind. Stell dir vor, dass du Wissenschaftler bist. Lies über Biologie und Anatomie, leih dir Bücher aus der Bibliothek aus.

Wenn ich z.B. immer viel über eine bestimmte Krankheit lese, dann glaube ich auch immer alle Symptome zu haben. Vielleicht ist die HIV-Phobie auch eine Art Ausdruck von Schuldgefühlen, vielleicht fühlst du dich schuldig, weil du glaubst etwas getan zu haben, was "verboten" ist.

Aber da die HIV-Phobie jetzt weg ist, freue dich. Andernfalls kannst du mit deinem Arzt oder Psychologen darüber sprechen.

Bezüglich deiner neuen Gedanken:
Solche Gedanken können manchmal wirklich interessant sein. Es gibt auch Theorien zu dem Thema, wie z.B. das wir alle in einer Simulation leben oder dass unser Gehirn einfach nur alles vorgaukelt. Was ist Wirklichkeit, was ist Einbildung? Kennst du den Film Matrix? Der behandelt auch diese Thematik. Manchmal stelle ich mir auch vor, dass alles nur Einbildung oder ein Traum ist. Allerdings ist der Zustand bei mir "gewünscht", bei dir möglicherweise zwanghaft oder unerwünscht.
Es gibt auch "luzide Träume" (Wachträume), bei denen man den Traum unter Kontrolle hat und im Traum weiß, dass man träumt. Der Film Inception behandelt das Thema.
Also, wie kannst du dir beweisen, dass das Hier und Jetzt Realität ist? Du könntest dich schlagen und wenn du Schmerzen empfindest, ist das schon mal ein gutes Zeichen, dass du in der Realität bist. Du könntest einen Apfel auf den Boden werfen und mehrmals wiederholen, dann weißt du, dass zumindest überall die Schwerkraft wirkt. Du könntest versuchen, das Verhalten von Menschen vorrauszusagen, dann wirst du feststellen, dass sie manchmal total anders handeln, als erwartet.

Aber wirkliche Gewissheit, ob das hier alles "echt" ist, werden wir nie haben, auch nicht nach dem Tod. Aber hey, offensichlich lebe ich auch in "dieser" Welt, kommuniziere mit dir und halte sie für ziemlich echt.

Was ich dir empfehle, ist ein wenig Ablenkung zu finden. Geh mit deinen Freunden ein wenig Fußball spielen, skate, geh ein Eis essen oder sonst was dir Spaß macht. Wenn dich diese Gedanken aber schwer belasten, so dass du dauernd daran denken musst, dann wäre es vielleicht eine gute Idee mit deinem Arzt darüber zu sprechen. Aber wirklich nur wenn du dauernd diese Gedanken hast! Also jetzt nicht unbewusst glauben, dass mit dir etwas nicht stimmt und dann das tatsächlich etwas nicht mit dir stimmt. Sowas nennt man dann "selbsterfüllende Prophezeiung", damit sabotierst du dich praktisch selbst.

Ich hoffe, dass hilft dir ein wenig.

Gruß xdf
Hallo xdf,
vielen Dank für deine Antwort. Ich bin (LEIDER!) jemand der sich extrem in Sachen reinsteigert, die mir keine Ruhe lassen. Du hast Recht, mit ein wenig Ablenkung wird das schon irgendwie werden :) Ich frage mich nur WARUM mir das passiert ist? Ich kann mir einfach nicht erklären wie es dazu kam. Hast du vielleicht eine Idee, was sich dort abgespielt hat?

Danke im Voraus! :)
 
X

xdf

Gast
Das Problem am menschlichen Gehirn ist, dass es nicht wirklich gut ist, im Speichern von Erinnerungen. Wir funktionieren nicht wie eine Festplatte, sondern das Gehirn rekonstruiert die Erinnerungen immer wieder neu. Manchmal vermischen sich z.B. Traum und Wirklichkeit, so dass man das Gefühl hat, dass man einen Traum wirklich erlebt hat.

Außerdem sind die Erinnerungen fehleranfällig. Es gibt Experimente, bei denen man Probanden wirklich erlebte Ereignisse mit nicht-erlebten Ereignissen als Erinnerung aus ihrer Lebensgeschichte (z.B. aus der Kindheit) erzählt hat. Anschließend wurden die Probanden gebeten, die Geschichte weiter zu erzählen. Den Probanden ist überhaupt nicht aufgefallen, dass manche Ereignisse falsch bzw. gelogen waren. Schlimmer noch, sie waren der Meinung, dass die falschen Ereignisse echt waren und sie diese erlebt haben.

BSP:
Experimentsleiter: "Können Sie sich noch daran erinnern, wie sie mit ihren Lieblingsspielzeug im Kindergarten gespielt haben (echt), und ihr Vater sie vergessen hat abzuholen (falsch) und als Entschuldigung ihnen ein Rieseneis gekauft hat (falsch)? Können Sie uns ihre Erinnerungen aus der Kindheit erzählen?"
Proband: "Oh ja klar, das war doch als ich 6 Jahre alt war..."
Exp.-Leiter: "Eigentlich, haben Sie dieses Ereignis nie erlebt. Wir haben uns bei ihren Eltern erkundigt."
Proband: "Das ist doch unmöglich, ich kann mich daran erinnern."

So kannst du dir das Experiment ungefähr vorstellen. Wie du siehst, reichen oftmals Überzeugungen aus, und das Gehirn rekonstruiert daraus Erinnerungen.

Ich will jetzt nicht damit sagen, dass du das Ereignis auf der Brücke nicht erlebt hast. Ich wollte dir nur aufzeigen, dass unser Gehirn nicht perfekt mit Erinnerungen umgehen kann, weil wir vieles oft schnell vergessen oder einfach nur falsch rekonstruieren. Ich kann mich noch nicht mal erinnern, was ich vor 2 Tagen zum Frühstück hatte. Deshalb würde ich dir empfehlen, nicht so viel in dem Ereignis auf der Brücke hinein zu interpretieren.

Warum es gerade dir passiert ist? GERADE DIR?
Auch hier eine einfache Erklärung. Wir glauben, dass wir eine Ausnahme oder was Besonderes sind, und die schlechten Dinge (wie z.B. schwere Krankheit, Depressionen, Armut, Überschwemmungen, Naturkatastrophen, usw.) immer nur Anderen passieren. Bis halt einem selbst sowas wiederfährt. Dann fragen wir uns, warum gerade uns? Schließlich ist uns sowas noch nie passiert, dass muss doch Gottes Strafe, Schicksal, ein schlechter Scherz, oder sonst was sein. Wir wollen Gründe, weil wir das Ungewisse, Unbekannte nur schwer akzeptieren können.

Niemand wünscht sich Krebsgeschwüre, aber trotzdem erwischt es Einige von uns. Letztendlich ist vieles Zufall im Leben. Kein von außen festgelegtes, deterministisches Schicksal, sondern echter Zufall bzw. zufälliges, wilkürliches Schicksal. Wobei die letzte Aussage vielmehr ein Erklärungsansatz bzw. persönliche Interpretation von mir ist und nicht zwingend stimmen muss.

Gruß xdf
 

GuteLauneKaninchen

Aktives Mitglied
Hallo Du,Ich habe deinen Beitrag gelesen.Einen wirklichen Rat kann ich Dir aber leider Nicht geben.Sieh den positiven Aspekt das Du deine HIV Phobie los bist.Eins kann ich Dir aber sagen,das Leben ist real,keine Verschiebung der Vorstellung-leider sind die damit verbundenen Probleme ebenfalls real.Gruß.Michael
 
P

Pierre-Adrian

Gast
Nein, außer diesem "Tausch" hat sich nichts verändert, es ist halt nur so, dass ich seitdem diesem Erlebnis an allem um mich rum zweifel. Es fühlt sich an, als wäre alles nur meine Einbildung, die mir vorgaukelt noch zu Leben. Gibt es eine Phobie, die sich damit auseinandersetzt, gestorben bzw. tot zu sein?
Drum fragte ich oben, ob Du hypochondrische Züge an Dir beobachtetest. Und danach schriebst Du ja, dass Du Dich "leider" leicht in Sachen reinsteigerest. Evtl. googelst Du mal "Hypochonder"/"Hypochondrie", und schaust, was da auf Dich zutrifft.
 

MrAnonym

Neues Mitglied
Ja, hypochondrische Züge erkenne ich bei mir selbst, gerade weil ich mir dachte mich mit HIV zu infizieren. Das tat ich meiner Meinung nach mind. einmal am Tag. Aber ich dachte das bezieht sich auf Krankheiten und nicht auf so wirre Gedanken wie ich sie habe.
 
J

jara

Gast
bist du denn von der brücke gefallen und weist es vielleicht nicht mehr? also leben tust du noch das kann ich dir bestätigen. vielleicht bist ja auf den kopf gefallen. will dir jetzt nicht noch mehr angst machen oder ne neue phobie einreden.
tipp gehe zu arzt mache ein kopf ct und eine hiv test dann eventl. psychologische behandlung.
dann bist auf der sicheren seite.

aber wie gesagt ist nur so eine vermutung.
 

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