Willfreisein
Mitglied
Hallo,
ich hoffe, ich bin in diesem Unterforum richtig und werde nicht evtl. schräg angeschaut,
denn geschlagen werde ich (zum. noch) nicht.
Mein Mann macht mich fertig. Das Schlimme ist, er sagt, ich mache ihn fertig.
Alles weiß und kann er besser, jeder Fehler von mir wird noch monate- und jahrelang immer
wieder hervorgeholt und ist bei Bedarf auch genug Begründung, um auszurasten und richtig
sauer zu sein. Das Neueste ist, dass er mir droht, wenn ich mich von ihm trennen wolle,
würde er unseren Sohn sowieso behalten.
Es vergeht eigentlich kein Tag mehr, an dem er mich nicht unfreundlich anmeckert.
Oft schreit, ja brüllt er geradezu. Und immer, immer zählen nur seine Argumente, nur seine Sichtweise.
Ich muss zugeben, ich weiß nicht, ob ich ihm dafür nicht jedes Mal auch ne perfekte Vorlage biete.
Lange Zeit war ich überzeugt davon, dass wirklich ich die Gestörte in unserer Beziehung sei
und fast alle Schuld bei mir liegt.
Aber das stimmt so nicht. Und wenn doch, warum hat er mich dann geheiratet?
Unsere Probleme bestanden schließlich von Anfang an.
Um es gleich vorweg zu nehmen, mein Mann ist wohl kein Sadist, sondern selbst in seiner Kindheit
extrem ungerecht behandelt worden.
Ich war immer der Sündenbock zuhause, diese Rolle hab ich jetzt wieder.
Eine Eheberatung kommt nicht in Frage, dazu ist mein Mann nicht bereit. Seiner Meinung nach
bin ja nur ich so gestört, dass ich eine Therapie bräuchte.
Ach, ich kann jetzt garnicht alles beschreiben.
Vielleicht ein Bsp. für eine Auseinandersetzung:
Vorgestern sollte unser Sohn bei einem Vertretungsarzt eine Impfung bekommen. Mein Mann wollte mitkommen und sich von dem Arzt ein eigenes Bild machen. Leider war seine Monatskarte bereits abgelaufen. So vereinbarten wir, dass er zu Fuß und schon eher losgeht.
Vorher fragte er mich noch andauernd wieder, wann genau der Termin sei, obwohl der Kalender vor ihm auf dem Schreibtisch lag.
Nebenbei gesagt, wenn ich was vergesse, wird er ganz schnell ungeduldig, pampig und schließlich laut.
Ich sagte es ihm einige Male, dann fragte er wohl nochmal, ob der Termin 09:30 sei. Ich habe 09:50 Uhr verstanden und sagte, etwas in Gedanken, einfach "Ja".
Mein Mann ging los, ich packte unseren Sohn eine Stunde später ein, holte den Impfstoff an der Apotheke und stieg mit dem Kleinen in den Bus. An der richtigen Kreuzung angekommen, war das Erste, was ich sah, mein Mann, der mit wutverzerrtem Gesicht am Straßenrand rumfuchtelte. Da an dieser Kreuzung mehrere Haltestellenunterstände an verschiedenen Seiten stehen, dachte ich schon, er sei wütend, weil der Bus nicht dort hielt, wo er stand, sondern die Kreuzung erst noch überquerte und an einer für uns weniger günstigen Stelle hielt. Deshalb zog ich die Augenbrauen hoch und gestikulierte, dass der Bus noch weiterfährt.
Dann stiegen wir aus, gingen über die Ampel. Mein Mann empfing mich mit wütendem Gepöbel, wenn ich ihn noch einmal mit so einer Fresse anschauen würde, würde er mir eine scheuern. Ich erklärte, dass ich gedacht hatte, er wisse nicht, wo der Bus halte. Er redete mir immer wieder dazwischen, beschimpfte mich mit "Du alte Schlampe". Unser Sohn fing an zu weinen und mein Mann tobte, das sei meine Schuld. Ob ich wisse, wie spät es sei. Ich sagte, ja, wir seien doch genau richtig. Er meinte, nein, der Termin sei 09:30 Uhr gewesen. Ich widersprach mehrmals, aber er behauptete steif und fest, ich hätte 09:30 Uhr gesagt. Ich sagte, ich schwöre bei meinem Leben, das habe ich nicht gesagt. Das brachte ihn ein bißchen zum Lachen und beruhigte ihn langsam, er meinte dann, als er gefragt habe, ob 09:30 Uhr, hätte ich "Ja" gesagt. Ich gab es dann zu, obwohl ich das nicht glaube. Und selbst wenn er, nachdem er mich schon dreimal gefragt hatte, dann immernoch nicht in der Lage gewesen sein sollte, den Kalender mal aufzuschlagen und selbst rein zu gucken, sondern mich quer durch die Wohnung nochmal fragen musste, während ich unserem Sohn hinterherrannte, dann finde ich seine Reaktion trotzdem total überzogen. Das Verrückte ist, kurz darauf beim Arzt war er wie ausgewechselt. Ich musste noch einige Minuten mit den Tränen kämpfen, dann gings bei mir auch wieder.
Und als wir wieder draußen waren, fragte er mich ernsthaft, ob ich ihm denn nun noch böse sei.
Ich sagte ihm, ich sei nicht böse, ich hatte Angst, dass er meinen Sohn schnappt, mit ihm verschwindet und ich die beiden nie wieder sehe.
Das hat leider nicht wirklich meine Gefühle wieder gegeben. Ich habe mich so gedemütigt gefühlt, als er mich auf der Straße so angeschnauzt hat und es ist wirklich schlimm, dass ich langsam nicht mehr weiß, wann er wieder ausrastet.
Ja. Ich weiß nicht, ob ich mich da in was reinsteigere. Ich bin ja auch kein Engel und mache wirklich vieles falsch.
Das wollte ich mal loswerden, eigentlich müsste ich noch viel mehr schreiben.
Ich freue mich über die Meinung von anderen Forenmitgliedern.
Liebe Grüße, und ein schönes Wochenende, soweit möglich.
ich hoffe, ich bin in diesem Unterforum richtig und werde nicht evtl. schräg angeschaut,
denn geschlagen werde ich (zum. noch) nicht.
Mein Mann macht mich fertig. Das Schlimme ist, er sagt, ich mache ihn fertig.
Alles weiß und kann er besser, jeder Fehler von mir wird noch monate- und jahrelang immer
wieder hervorgeholt und ist bei Bedarf auch genug Begründung, um auszurasten und richtig
sauer zu sein. Das Neueste ist, dass er mir droht, wenn ich mich von ihm trennen wolle,
würde er unseren Sohn sowieso behalten.
Es vergeht eigentlich kein Tag mehr, an dem er mich nicht unfreundlich anmeckert.
Oft schreit, ja brüllt er geradezu. Und immer, immer zählen nur seine Argumente, nur seine Sichtweise.
Ich muss zugeben, ich weiß nicht, ob ich ihm dafür nicht jedes Mal auch ne perfekte Vorlage biete.
Lange Zeit war ich überzeugt davon, dass wirklich ich die Gestörte in unserer Beziehung sei
und fast alle Schuld bei mir liegt.
Aber das stimmt so nicht. Und wenn doch, warum hat er mich dann geheiratet?
Unsere Probleme bestanden schließlich von Anfang an.
Um es gleich vorweg zu nehmen, mein Mann ist wohl kein Sadist, sondern selbst in seiner Kindheit
extrem ungerecht behandelt worden.
Ich war immer der Sündenbock zuhause, diese Rolle hab ich jetzt wieder.
Eine Eheberatung kommt nicht in Frage, dazu ist mein Mann nicht bereit. Seiner Meinung nach
bin ja nur ich so gestört, dass ich eine Therapie bräuchte.
Ach, ich kann jetzt garnicht alles beschreiben.
Vielleicht ein Bsp. für eine Auseinandersetzung:
Vorgestern sollte unser Sohn bei einem Vertretungsarzt eine Impfung bekommen. Mein Mann wollte mitkommen und sich von dem Arzt ein eigenes Bild machen. Leider war seine Monatskarte bereits abgelaufen. So vereinbarten wir, dass er zu Fuß und schon eher losgeht.
Vorher fragte er mich noch andauernd wieder, wann genau der Termin sei, obwohl der Kalender vor ihm auf dem Schreibtisch lag.
Nebenbei gesagt, wenn ich was vergesse, wird er ganz schnell ungeduldig, pampig und schließlich laut.
Ich sagte es ihm einige Male, dann fragte er wohl nochmal, ob der Termin 09:30 sei. Ich habe 09:50 Uhr verstanden und sagte, etwas in Gedanken, einfach "Ja".
Mein Mann ging los, ich packte unseren Sohn eine Stunde später ein, holte den Impfstoff an der Apotheke und stieg mit dem Kleinen in den Bus. An der richtigen Kreuzung angekommen, war das Erste, was ich sah, mein Mann, der mit wutverzerrtem Gesicht am Straßenrand rumfuchtelte. Da an dieser Kreuzung mehrere Haltestellenunterstände an verschiedenen Seiten stehen, dachte ich schon, er sei wütend, weil der Bus nicht dort hielt, wo er stand, sondern die Kreuzung erst noch überquerte und an einer für uns weniger günstigen Stelle hielt. Deshalb zog ich die Augenbrauen hoch und gestikulierte, dass der Bus noch weiterfährt.
Dann stiegen wir aus, gingen über die Ampel. Mein Mann empfing mich mit wütendem Gepöbel, wenn ich ihn noch einmal mit so einer Fresse anschauen würde, würde er mir eine scheuern. Ich erklärte, dass ich gedacht hatte, er wisse nicht, wo der Bus halte. Er redete mir immer wieder dazwischen, beschimpfte mich mit "Du alte Schlampe". Unser Sohn fing an zu weinen und mein Mann tobte, das sei meine Schuld. Ob ich wisse, wie spät es sei. Ich sagte, ja, wir seien doch genau richtig. Er meinte, nein, der Termin sei 09:30 Uhr gewesen. Ich widersprach mehrmals, aber er behauptete steif und fest, ich hätte 09:30 Uhr gesagt. Ich sagte, ich schwöre bei meinem Leben, das habe ich nicht gesagt. Das brachte ihn ein bißchen zum Lachen und beruhigte ihn langsam, er meinte dann, als er gefragt habe, ob 09:30 Uhr, hätte ich "Ja" gesagt. Ich gab es dann zu, obwohl ich das nicht glaube. Und selbst wenn er, nachdem er mich schon dreimal gefragt hatte, dann immernoch nicht in der Lage gewesen sein sollte, den Kalender mal aufzuschlagen und selbst rein zu gucken, sondern mich quer durch die Wohnung nochmal fragen musste, während ich unserem Sohn hinterherrannte, dann finde ich seine Reaktion trotzdem total überzogen. Das Verrückte ist, kurz darauf beim Arzt war er wie ausgewechselt. Ich musste noch einige Minuten mit den Tränen kämpfen, dann gings bei mir auch wieder.
Und als wir wieder draußen waren, fragte er mich ernsthaft, ob ich ihm denn nun noch böse sei.
Ich sagte ihm, ich sei nicht böse, ich hatte Angst, dass er meinen Sohn schnappt, mit ihm verschwindet und ich die beiden nie wieder sehe.
Das hat leider nicht wirklich meine Gefühle wieder gegeben. Ich habe mich so gedemütigt gefühlt, als er mich auf der Straße so angeschnauzt hat und es ist wirklich schlimm, dass ich langsam nicht mehr weiß, wann er wieder ausrastet.
Ja. Ich weiß nicht, ob ich mich da in was reinsteigere. Ich bin ja auch kein Engel und mache wirklich vieles falsch.
Das wollte ich mal loswerden, eigentlich müsste ich noch viel mehr schreiben.
Ich freue mich über die Meinung von anderen Forenmitgliedern.
Liebe Grüße, und ein schönes Wochenende, soweit möglich.