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Krank, keine Rente, kein Bürgergeld, wie Krankenversichern?

Burnout

Neues Mitglied
Hallo,

ich habe wohl zu Blauäugig in die Zukunft gesehen und langsam fällt mir auf, das ich nicht mehr so kann wie ich dachte.

Ich hatte 2018 einen Burnout mit Panik, Angst und Depressionen.
Ich bin von einer in die nächste Reha gegangen und wollte mich zusammenreißen, damit ich eine Umschulung in einem Beruf finde, der mir einen Sinn gibt.
Leider wurde mir in der Reha diese Denkweise zur Illusion gemacht und letztendlich wurde mir nur das in Aussicht gestellt, was ich schon vorher gemacht hatte, mit der Einschränkung, eigentlich nur noch in einem "Keller" zu sitzen und Stäbchen zu zählen.
Was genau das Gegenteil von dem war, was mir Lebensfreude schenken würde.

Ich hörte erst in meiner Leistungserprobung Phase 2, das es so etwas wie einer Teil oder Erwerbsminderungsrente gibt und das so etwas auch aufgestockt wird und ich nicht nur von 150 Euro im Monat leben müsste.
Ich hatte mir besondere Mühe bei meinen Aufgaben gegeben, damit ich nicht von den gedachten 150 Euro leben müsste.
So wurde ich nach viel Mühe meinerseits, auf 6+ Stunden eingestuft entlassen.

Doch Reha und etwas in der realen Welt machen, ist doch anders als ich gedacht habe.
Schnell kamen meine Panikattacken wieder und meine Zukunftsängste ließen mich die Nächte grübeln.

Ich wurde über Corona vom Krankengeld zum Bürgergeld geschoben und habe mich in einem Hobby geschäftlich vertieft.
So versuche ich gelegentlich durch Beratung im Finanzsektor ein paar Provisionen zu verdienen, doch durch die Zahlungsmoral der Versicherungsunternehmen, blieben die Zahlungen trotz Abschlüsse aus.

Nun habe ich eine liebevolle Partnerin kennen gelernt, welche mich zum ersten Mal in meinem Leben unterstützt (was sich wirklich schön anfühlt).
Doch das ist auch meine Sorge. Sie wünscht sich mit mir eine Familie und zum ersten Mal auch ich. Doch wie soll man so etwas machen, wenn ich dann kein Einkommen mehr hätte (ihr Einkommen würde angerechnet).
Sollten wir ein gemeinsames Kind bekommen, müsste ich über kurz oder lang mit ihr zusammenziehen und somit würde ich auch keinen Anspruch auf Bürgergeld erhalten. Und soweit ich gelesen habe, würde ich auch keine Krankenversicherung bekommen, wenn man nicht Verheiratet ist.
Dann laß ich bei einem 500 Euro Job, das auch hier keine Krankenversicherung gewährleistet ist und die Option einer Freiwilligenversicherung besteht. Doch ich vermute mal, dass das nicht für wenig Geld möglich sein wird.

Ich weiß gerade nicht weiter, meine Depressionen und Angstzustände machen meinen Kopf nicht leichter bei diesem Thema.
Vielleicht kann mir jemand von euch weiterhelfen, wie ich in Zukunft weitermachen soll?
Danke im voraus.
 

Traulicht

Aktives Mitglied
Bezüglich der gesetzlichen Krankenversicherung würde bei Erwerbslosigkeit oder 520 € Job der Mindestbetrag fällig.
Hier mal eine exemplarische KK
Für die Berechnung wird ein fiktives Einkommen herangezogen, daß von Jahr zu Jahr steigt. Wenn du über dieses Einkommen hinaus nichts verdienst, mußt du nicht mehr zahlen. Selbstverständlich kommt dann noch der prozentuale Zusatzbeitrag hinzu (von KK zu KK unterschiedlich). "Freiwillig" ist das Ganze übrigens nur dem Namen nach. In Deutschland herrscht Krankenversicherungspflicht ;)

Mal dumm gefragt: Traust du dir einen 520 Euro Job überhaupt zu? Depressionen und Angstzustände liest sich nicht gerade so, als ließe sich das so einfach wegstecken...
Möchtest du diese Baustelle weiter angehen? Du hast geschrieben, daß du schon viele Dinge ausprobiert hast. Gibt es etwas, was du noch nicht gemacht hast, aber gerne tätest?
 

Burnout

Neues Mitglied
Hallo Traulicht,

im Grunde habe ich noch nichts ausprobiert, ich wurde über Monate in ein Bewerbungstraining gesteckt und die Dozentin hat viel auf mich eingeredet, was ich alles nicht darf und was ich zu tun habe (jede Woche mindestens eine Bewerbung zu dem Ort den Sie wollte).
Alles was ich immer ausprobieren wollte, wurde mir ausgeredet und unter Konsequenzen was meine Weiterfinzierung ausgeredet.

Im Grunde erzähle ich (auch so nett der Reha Berater vom Jobcenter auch sein mag) nichts von meinen Vorstellungen bei Firmen und auch nichts wenn ich ein Praktikum zum Ausprobieren anstrebe.
Bisher ist leider trotz meiner "guten" Bewerbungen, trotz des "Bewerbungstrainings" und trotz des viel erwähnten Fachkräftemangels, nicht ein Praktikum entstanden (dabei lasse ich meinen Zustand sogar raus).
Zum einen bin ich manchmal sehr Motiviert und möchte nicht auf Rente sein müssen, doch dann gibt es wieder Tage an denen es mir nicht gut geht und die Depressionen und Panikattacken meinen Tag erdrücken.

Leider ist auch meine Therapie ausgelaufen und ich habe erst in über 1 Jahr wieder Anspruch auf diese.
Vor allem war es auch die "falsche" Therapie, so sagte man mir, aber ich dachte besser als keine.

Ich habe Schwierigkeiten, wenn etwas zu eintönig wird, somit kann ich nicht lange etwas über länger Zeit machen in dem ich keinen Sinn sehe (z.B. warten bis das Telefon klingelt oder eine E-Mail auf dem Display erscheint). Ich bin eher Kommunikativ, muss mit Menschen zu tun haben und beraten, helfen und kümmern, doch das wurde mir zur Rentenversicherungszeit "verboten" und heute eher abgeraten.
 

Traulicht

Aktives Mitglied
Dann wollen wir das mal aufdröseln:

Zum einen bin ich manchmal sehr Motiviert und möchte nicht auf Rente sein müssen, doch dann gibt es wieder Tage an denen es mir nicht gut geht und die Depressionen und Panikattacken meinen Tag erdrücken.
Es gibt durchaus depressive Menschen, die von einer gewissen Routine und festen Tagesstruktur profitieren. Aber eben nicht alle. Auch ein 520 € Job hat in der Regel feste Arbeitszeiten. Beispielsweise jeden Mittwoch von 8-16 Uhr. Wenn das etwas ist, was du dir zutraust, dann wäre ein 520 € Job ein guter Start in die Arbeitswelt. Wenn das aber nach reiflicher Überlegung deinerseits zu viel ist, dann macht es in meinen Augen keinen Sinn in diese Richtung zu schauen.
Leider ist auch meine Therapie ausgelaufen und ich habe erst in über 1 Jahr wieder Anspruch auf diese.
Vor allem war es auch die "falsche" Therapie, so sagte man mir, aber ich dachte besser als keine.
Das tut mir aufrichtig leid für dich. Ein Jahr ist eine lange Zeit. Ich wünsche dir, daß du dann eine passende Therapie bewilligt bekommst und dir selbige auch helfen wird 🍀
Hast du es schon einmal mit einer Selbsthilfegruppe (vielleicht sogar bei dir vor Ort) versucht? Das könnte unter Umständen zur Überbrückung hilfreich sein.
Bisher ist leider trotz meiner "guten" Bewerbungen, trotz des "Bewerbungstrainings" und trotz des viel erwähnten Fachkräftemangels, nicht ein Praktikum entstanden (dabei lasse ich meinen Zustand sogar raus).
Und wie erklärst du deine jetzige Arbeitslosigkeit im Vorstellungsgespräch? Was sind das für Stellen auf die du dich bewirbst?
Ich bin eher Kommunikativ, muss mit Menschen zu tun haben und beraten, helfen und kümmern, doch das wurde mir zur Rentenversicherungszeit "verboten" und heute eher abgeraten.
Ein sozialer Beruf? Oder eher so etwas wie Verkauf?
Soziale Berufe können psychisch sehr belastend sein. Man hat eine hohe Verantwortung und den Druck sollte man nicht unterschätzen. In einem kleineren Laden, der beispielweise Kleidung verkauft, könnte ich mir schon eher vorstellen, daß man dort eine Chance bekommt. Ob das etwas für dich wäre, kannst nur du sagen.
Auch in körperlichen Berufen (Umzugshelfer) bekommt man leicht eine Gelegenheit sich zu beweisen, trotz längerer Arbeitslosigkeit, aber dazu muß man körperlich natürlich erst einmal in der Lage sein...

Einfach ist deine Situation leider nicht. Ich wünsche dir auf alle Fälle, daß du bald wieder gesund wirst 💚
 

Burnout

Neues Mitglied
Hallo Traulicht,

ich dachte an 520 Euro, damit ich nicht zu viele Stunden etwas nachgehen muss, da ich manchmal einfach Tage habe, an denen ich nicht viel machen kann.
So etwas wie Telefon oder Verkauf ist überhaupt nicht meins.
Ich bin eher jemand, der sich in Menschen versetzen kann und anderen beim Geldsparen helfen kann.
Ich helfe Menschen bei ihren Verträgen und solche Dinge.
Das ist eher aus einem Hobby und Geldsorgen entstanden und da über Corona auch andere Sorgen hatten, wurde ich gelegentlich weiterempfohlen.
Leider wurde ich nicht selbstbewusst erzogen und habe auch keinen Zuspruch erhalten, deshalb traue ich mir selbst nicht viel zu und verliere auch schnell den Ehrgeiz wenn etwas mich betrifft.

Ich bin jemand der gerne jemanden über sich hat und ich eher beratend als alleine dastehend bin.
Leider neigte ich durch meine unselbstbewusste Art und meiner "ich langweile mich und möchte mehr machen" Mentalität, ausgenutzt zu werden.
Ebenso ist es in den bisherigen Beziehungen und auch in Geschäften gewesen, das ich nicht auf den Tisch gehauen habe und für mich eingestanden habe.
Ich weiß nicht wie es in einem soziealen Beruf ist, von meinen Freunden höre ich da eher schlechtes drüber und das Sie sich immer wieder über ihre "schlechte" Bezahlung beschweren (was gerne doppelt so viel wie mein letztes Gehalt entspricht).

Vielleicht ist auch die Bezahlung und die lange (unnütze) Arbeitszeit ein Krankheitsauslöser gewesen.
Wenn man ständig gesagt bekommt "dafür wäre ich nicht aufgestanden" und dann noch einer der letzten in einem Büro ist, der nach Hause gehen darf, quarsie das halbe Unternehmen vertritt und dann nicht einmal ein Lob zu hören bekommt (weder im Beruf noch Eltern oder Freundin), dann wirkt das Leben einfach nicht sehr angenehm.

Aber das war nun viel zu viel geredet und das geht am Thema vorbei.
Wie gesagt, ich mag nicht gerne monotone Dinge und ich glaube wenn ich für etwas brenne, dann könnte ich auch 14 Stunden am Tag machen, nur ist bisher nichts daraus geworden.

Aktuell habe ich eine Therapeutin gefunden, die auch wirklich das Thema befasst, sie selber meinte "wo sie mir denn noch helfen könnte" doch, nur weil man einige Dinge gelernt hat und nach Außen vielleicht so rüber kommt, heißt es noch lange nicht, das es im Innern auch so ist.

Ich hatte eigentlich noch keine Vorstellungsgespräche, ich hatte mal eins als Projektmanager, doch da schrieb ich nichts von meiner Krankheit und das ich auch auf 50 Prozent gleich gestellt wurde.
In dem Gespräch viel mir dann doch schnell auf, das es eigentlich zu viel für mich war, die Aufgaben mögen gut sein, doch damit auch die viele Zeit die man anwesend sein müsste, das hat mir fast die Luft zum Atmen genommen.
Das zeigte mir wieder, das ich eigentlich mehr möchte, als die Gesundheit zulassen möchte.

Danke für eure freundlichen Worte.
 

CasperH

Aktives Mitglied
Ich empfehle dir ein Ehrenamt, dort kannst du dich im realen Leben erproben und vielleicht 1 Kontakte Knüpfen, für einen richigen Job.
Im übrigen sprechen die Ämter lediglich Empfehlungen aus, es kommt auf dich was du dir zutraust, allerdings solltest es auch machbar und realistisch sein.
 

Dalmatiner

Aktives Mitglied
Du musst 521€ verdienen, dann ist es sozialversicherunfspflichtig. Und somit hast du dann eine Kranlennversicherung. Die AG-Beiträge sind in der Gleitzone (früher bis 800€ brutto, jetzt sicher mehr) deutlich niedriger. Es lohnst sich, die Firma drauf anzusprechen.

So einen Job musst du aber erst mal finden. Sieh dich um, wo Minijobs und TZ Stellen ausgeschrieben sind. Oft hängen die Firmen das gleich an den Zaun oder haben einen Aufsteller vor Ort. Frage was du da machen würdest.

Wenn du schon gearbeitet hast, besteht dem Grunde nach Anspruch auf Erwerbsminderungsrente. Solange du beim JC anhängig bist, bekommst du diese Rente aber nicht. Der Weg wäre, bei der Agentur für Arbeit ein neues medizinisches Gutachten anzuregen. Die sind Rega-träger und entscheiden letztlich, ob du dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehst oder nicht. Wenn nein, kann der Rentenantrag gestellt werden.
 

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