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Keinen Kontakt zur Schwester

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Daoga

Urgestein
Ich habe mehrere Halbgeschwister väterlicherseits ohne jeden Kontakt, hab die nur zweimal gesehen, einmal als mein Vater mich unbedingt sehen wollte als es gesundheitlich mit ihm bergab ging und dann noch mal auf seiner Beerdigung, und die deutlich jüngeren Halbgeschwister mütterlicherseits, wo auch kaum Kontakt besteht, obwohl jederzeit dazu die Möglichkeit wäre, aber es besteht einfach kein Bedarf, es gibt keine Schnittstellen in unseren Leben. Was soll man sich schon erzählen was so wichtig wäre. Mit denen treffe ich mich alle paar Jubeljahre mal wenn was wichtiges ansteht, ein Jubiläum oder eine Beerdigung, das reicht. Hochzeiten gab es bisher nicht weil die genauso eheunlustig sind wie ich, zum Ungemach unserer Mutter die gern noch ein Enkelkind sehen möchte bevor sie wegstirbt, aber da stirbt die Hoffnung vermutlich zuletzt.
 

Pfefferminzdrops

Aktives Mitglied
Ich hab auch eine Schwester, zu der ich seit ca. 3 Jahren keinen Kontakt mehr habe. Sie ist 6 Jahre jünger als ich, war also schon zu Hause immer die Kleine und Gefügigere. Ich musste mir alles erkämpfen, hab mich zu Hause viel gezofft, während sie dann durch die geöffneten Türen durch ist und Dinge durfte, die meine Eltern mir im selben Alter (aus Angst und Unerfahrenheit) nie erlaubt hatten. Als Kind kann man mit so etwas nicht gut umgehen, sieht auch den Grund dahinter nicht. Daher hab ich meine Wut über die Bevorzugung dann auch gelegentlich an ihr ausgelassen, sie gepiesackt und für mich laufen lassen, wenn meine Eltern mal nicht zu Hause waren. 😬

Bin dann mit 19 ausgezogen, d. h. sie war dann als 13-jährige allein zu Hause und bekam dann alles vorne und hinten reingestopft. Trotzdem hab ich mich mit meinen Eltern dann auch wieder besser verstanden; sie haben schon viel für mich getan. Kurioserweise hat meine Mutter trotz des ständigen Zoffs nach außen immer stolz verkündet, dass ich mich später im Leben bestimmt gut durchsetzen können würde. Meine Schwester galt immer als die Schwächere, wurde auch in ihrer Meinung nicht so ernst genommen - das hat ihr dann mächtig zugesetzt. Ich war immer die, die alles angeblich so toll und richtig gemacht hat und deren Wort bis heute am meisten zählt.

Vergleicht man unsere Leben geht es mir objektiv betrachtet deutlich besser. Ein Job mit sehr gutem Gehalt, meinen 6er-im-Lotto-Mann, eine tolle Tochter, die dazu auch noch in der Schule super war und ein schönes Zuhause. Meine Schwester musste ständig rechnen, hat 4 Kinder, die ihr das Leben in der Pubertät streckenweise ganz schön schwer gemacht haben, die in der Schule gerade so durch kamen, einen Mann, der sich wie ein Pascha bedienen lässt und beruflich mit seiner Selbständigkeit gescheitert ist. Sie selber arbeitet als Sachbearbeiterin, wird da ganz schön ausgenutzt und hat ein eher kleines Gehalt.

Über die Jahre entwickelte sich ihrerseits totaler Neid. Ich wollte immer Kontakt, sie aber zog sich eher zurück; ich glaub, sie hat echte Komplexe durch die Vorgeschichte. Ach ja, völlig gaga: sie wollte immer ein Mädchen haben und hat dann selbst dann noch weiterprobiert, als mein Schwager schon nicht mehr wollte. Auch das vierte Kind ist ein Junge.. und shit happened.. das ersehnte Mädchen bekam ich. Noch ein Grund mehr mich nicht zu mögen. 🙄

Ich finde die Entwicklung schade, aber sie hat dann über meine damals noch minderjährige Tochter mal verlauten lassen, man könne Geschwisterliebe eben nicht erzwingen. Da war dann aber auch bei mir Schluss und ich habe den Kontakt auslaufen lassen. Nun sehen wir uns noch, wenn es sich nicht vermeiden lässt. Bis auf guten Tag und guten Weg ist da aber nichts mehr und sie meidet jetzt sogar den Kontakt zu meinem Mann und meiner Tochter, während ich ihren Mann und die Jungs natürlich weiterhin grüße, mehr aber auch nicht. Mir geht das einfach nur auf den Keks, ich bin froh, wenn sich unsere Wege nicht kreuzen. Vermissen tue ich sie nicht.
 
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Gelöscht 122945

Gast
Oh gott @Pfefferminzdrops Ich bin genau wie deine kleine Schwester in den ersten 2 Paragraphen in der Geschichte. Danach ging es etwas anders weiter bei mir, beruflich ist sie Pflegekraft und ich hab Informatik studiert. Sie hat ein Kind, ich keine - brauche viel Freiheit.

Allerdings ist meine 6 Jahre ältere Schwester nicht mit 19 ausgezogen, sondern sogar noch rausgeworfen worden, weil sie viel Mist gebaut hat. Ich war dann ab 13 wie ein Einzelkind. Sie hat mich immer viel geärgert und ich war immer zu klein, um mich wehren zu können. Ich habe sie dann immer bei den Eltern verpetzt und sie bekam ärger. Wusste mir nicht anders zu helfen mit 6-8 Jahren. Jap, sie ist viel selbstständiger als ich. Sie musste sich alles erkämpfen, ich konnte durch die geebnete Tür. Unsere Mutter klammert sich bis heute an mich (bin jetzt 32) und sie ist ein bisschen verärgert, dass ich alles mögliche bekomme (ich habe einen relativ reichen Vater, sie nicht).

Hab meinen Vater auch mal überredet sie mehr zu unterstützen, aber sie lehnt auch dauernd Geld ab, weil sie kein Geld geschenkt haben will. Das macht mir natürlich auch immer ein schlechtes Gewissen. Vermutlich ist das ihr Plan.

Ich denke mir immer, wenn ich wirklich mal viel Erbe (Scheidung meiner Eltern steht noch an), egal ob wir Kontakt haben oder nicht, ich muss ihr einfach die Hälfte in die Hand drücken. Und was die kleinen Schwestern ja vielleicht auch nie zugegeben wollen, ist das eine große Schwester ja immer bewundert wird und ein großes Vorbild sein kann.

Meine Schwester will auch immer mehr Kontakt, aber ich bleib auch immer auf Abstand, weil viele Vorwürfe kommen, dass ich so ruhig wäre etc. Sie ist sehr extrovertiert, will immer was machen, und ich komplett introvertiert und sie versteht mich nicht.
Als wir noch im Bauch waren nannte unsere Mutter sie immer Tobi, weil sie so viel getreten hat und mich Schlappi, weil man mich nie bemerkte..
Ich war auch immer extra lieb zu unserer Mutter, weil sie so viel Stress mit meiner Schwester hatte. Hat ihr echt zugesetzt, da wollte ich nicht auch noch aus der Reihe tanzen.

Wenn ich heute überlege was ich für Probleme habe, dann wirkt meine Schwester glücklicher, weil sie sich durchs Leben hochgekämpft hat und das Leben besser wurde und ich hadere damit, dass ich in meiner Kindheit so viel Freiheit hatte und jetzt den Rest meines Lebens diese Freiheit nach und nach verloren habe.
 
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Gelöscht 126584

Gast
Ich rede mit meiner Schwester auch seit Jahren nicht. Hab auch nicht vor, das zu ändern. Bin froh, dass ich sie nicht sehen muss. Sie ist zerfressen von Neid, völlig unzufrieden mut ihrem Leben muss andere schlecht machen, um sich besser zu fühlen und zieht eine riesen Show ab, wie glücklich nicht alles in ihrem Leben sei. Es war unerträglich.

Und was die kleinen Schwestern ja vielleicht auch nie zugegeben wollen, ist das eine große Schwester ja immer bewundert wird und ein großes Vorbild sein kann.
Ähh, nee. Gar nicht.
 
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Pfefferminzdrops

Aktives Mitglied
Ein Altersunterschied von 6 Jahren ist schon nicht ganz einfach wegzustecken. Als Ältere war man dann schon 6 Jahre Einzelkind und hatte ungeteilte Aufmerksamkeit genossen - und dann ist da auf einmal jemand Neues und man ist nicht mehr so wichtig. Konflikte sind da vorporgrammiert. Hab damals tatsächlich angefangen Fingernägel zu kauen und dafür hatte meine Mutter so überhaupt kein Verständnis. Ich weiß noch, dass ich nachts Fausthandschuhe tragen musste, die mir mit Kordel an meine Hände gebunden wurden. Pädagogisch sehr fragwürdig und gebracht hat es auch nichts. Und jo - verpetzt hat meine Schwester mich auch immer wieder - und ich hab dann Dresche bekommen, was Anfang der 80er noch Gang und Gäbe war. Ich selber durfte sie nicht anrühren und dabei hätte ich ihr schon auch mal gerne ein paar geklatscht. 😁

Und wie bei dir Etli kenn ich das auch: Meine Schwester meinte tatsächlich vor einigen Jahren mal zu mir, sie hätte mich immer bewundert und wollte so sein wie ich. Das hab ich im gemeinsamen Haushalt aber nicht wahrgenommen, fand sie da bloß klettig.

Problematisch ist eben wirklich, wenn dann auch noch die Charaktere so unterschiedlich sind - und das ist bei 2 Kindern ja gerne mal der Fall. Ich war immer sehr selbständig, mit großer Klappe, habe wenig Hilfe erbeten, wollte alles alleine schaffen. Geld hatten meine Eltern eh nicht und stotterten fleißig ihr Häuschen ab. Während ich - als unser Kind noch klein war - lieber auf Unternehmungen verzichtet habe als dass ich meine Eltern zum Babysitten gebeten hätte, hat meine Schwester Unterstützung noch und nöcher erbeten. Ich wollte das nie. Nicht weil ich es nicht hätte gebrauchen können, aber ich wusste, dass mir das aufgerechnet worden wäre und hätte mich niemals in solch eine Abhängigkeit begeben oder gar Vorhaltungen machen lassen wollen, dass ich nicht dankbar genug sei. Meine Schwester war auch da anders - sie hat alles in Anspruch genommen und sich dann bei mir ausgeheult als ebendiese Vorhaltungen kamen.

Unser Verhältnis war immer sehr ambivalent. Sie hat mich nach meiner Meinung gefragt und wenn ich die dann gesagt hab war ich plötzlich "so selbstgerecht", nur weil ich etwas anderes gesagt hatte als sie gerne gehört hätte.

Und diese verdeckte Missgunst kenne ich auch zur Genüge. Allerdings hab ich mir das mit dem schlechten Gewissen abgewöhnt - im Grunde hätte sie meinen beruflichen Weg ja auch gehen können, hat sich aber eben für 4 Orgelpfeifen-Kinder (allesamt übrigens süße Jungs) entschieden. Da ist man dann eben nicht mehr so flexibel.

Erstaunlich ist schon, dass sich die Effekte so lange halten bzw. immer noch nachwirken und es bei vielen dann irgendwann im Erwachsenenalter zum Bruch zu kommen scheint.
 

Silan

Aktives Mitglied
Ich hab zwei Brüder und eine Schwester.
Zu meinem älteren Bruder habe ich seit 30 Jahren keinen Kontakt mehr, weil er mich zwingen wollte die Anzeige wegen sexuellem Mißbrauch gegen meinen Erzeuger zurück zu nehmen.
Zum zeeiten Bruder habe ich seit ca. 10 Jahren keinen Kontakt mehr, weil der nur von meiner Seite ausging. Ich hatte das Gefühl, dass er den eigentlich nicht will. Nachdem ich aufgehört habe mich zu melden, ist kein Kontakt mehr da.
Zu meiner Schwester habe ich zwar nur selten Kontakt, aber der ist gut, warm und herzlich. Er beruht auf Gegenseitigkeit und wir haben uns viel zu erzählen, wenn wir telefonieren oder uns treffen.

Mit dem Kontaktabbruch zu meinen Brüdern kann ich gut leben. Sollte sich einer von beiden doch noch einmal zufällig melden bin ich offen dafüf. Aber ich werde niemandem nach dem Mund reden oder totschweigen, was uns als Kindern widerfahren ist.
 

Kirschblüte

Aktives Mitglied
Ich bin erstaunt, wie viele von euch keinen Kontakt zu den Geschwistern habt.

Ich habe/hatte 4 Brüder. Ich war die Jüngste, bis auf einen sog. Nachkömmling nach 11 Jahren. Dann noch eine Halbschwester, die ich nie kennengelernt habe.

Zu 2 von den 3 älteren Brüdern habe ich vor über 30 Jahren aus gutem Grund den Kontakt abgebrochen. Zu dem 3. älteren Bruder hatte ich nach einer Pause von 20 Jahren wieder Kontakt. Er lebte inzwischen im Ausland.

Alle 3 Brüder verstarben recht jung binnen 5 Jahren.

Den kleinen Bruder habe ich quasi mit großgezogen, als unsere Mutter starb, war er noch Schulkind.

Eine total zerrissene Familie. Auch zu meinem Vater hatte ich, seit ich ca. 11 Jahre war, keinen Kontakt, da er die Familie mit 5 Kindern verließ. Heute geht er stramm auf die 100 zu und nur durch den Tod eines Bruders haben wir seit 2 Jahren wieder Kontakt. Für mich sehr schwierig, für ihn bin ich seine Rettung.
 
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