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Ist das wirklich nur eine Depression?

solnischka78

Mitglied
Hallo Callia80, ich weiß nichtwas ich sagen soll, du bist nicht alleine, ich kenne solche Gefühle und Gedanken auch von mir. Gerade so abwertende Gedanken. Ich kanns so gut verstehen.
 

Callia80

Aktives Mitglied
Mipft, nein verdammt. Und das verdammt bezieht sich nicht auf deine Worte. Auf meine Wut. Auf meinen Traurigkeit. Auf genau das was ich nicht will, meine Kinder durch einen Freitod zu traumatisierten! Es ist so eine riesen Kluft in mir. Es zerreißt mich. Es reißt an mir, wie zwischen Leben und Tod. Ich liebe sie so sehr und sie sind so oft das Schöne im Leben und dann fällt mir wieder alles auf, was ich nicht schaffe, nicht kann. Ich könnte es herunterspielen und denken "okay, für den Moment, es wird besser". Dabei sage ich genau das den Kindern. Im Moment ist es eine doofe Zeit, aber es wird wieder besser. Es ist nur so schwer, weil ich es selber nicht glauben kann. Gestern sagte eines meiner Kinder: Ich hoffe dieses Jahr wird besser als das letzte. Und es erzählte mir von dem Wunsch für dieses Jahr, dass ich gesund werde. Und ich stimme dem zu und sag auch für mich überzeugend das es so sein wird. Dabei erscheint gerade alles, wirklich alles alles am Abgrund. Das schlägt mir so ins Gesicht. Sie haben ein Recht auf ein schönes und buntes Leben und ich bin so unfähig. Es scheitert nicht daran mir Hilfe zu suchen, nicht weil ich denke ich bin schwach, ich glaube aus der Nummer bin ich raus. Es scheitert an meinem Vertrauen.
Da schlagen zwei Herzen in meiner Brust und die der Kinder sind noch größer und zwischendurch verliert es so sehr an Bedeutung. Das will ich nicht.

Ich will leben, ich will lachen, ich möchte Glück fühlen, schöne Momente, aber ich kann nicht daran glauben, ich kann nicht mehr daran glauben das ich irgendwie auch nur gut bin, dass es noch Menschen gibt die es gut mit mir meinen. Ich fühle mich gehasst von der Welt. Überall.
Warum sollte es noch Jemand gut meinen, warum sollte ich unabhängig von den Kindern noch hier sein? Ich glaube da war und gab es noch nie einen Platz und es macht mich wütend und traurig weil ich nicht verstehe was ich hier soll wenn es doch nie einen Platz gab. Viel Platz für Gewalt. Mein Körper war Jahre gut genug und dann hat er an Wert verloren. Damit habe ich an Wert verloren. Ich bin verbraucht. Ich bin für andere ein Schmarotzer, der nicht arbeiten geht weil ich es einfach nicht kann, aktuell. Ich habe absolut keinen Nutzen für das System, ich schaffe es ja nicutmal vernünftig mit den Kindern, also was soll ich noch hier?

Ich möchte keine Therapie. Ich bin das so müde. Ich möchte mir die ganze Scheiße nicht mehr angucken müssen. Das habe ich Jahre. Gefühlt (!) unermüdlich daran gearbeitet, durchgehalten bis es besser wurde, nur damit dann alles wieder zusammenbricht. Ich möchte leben und nicht den Rest meines Lebens mit Therapie verbringen.
 

Callia80

Aktives Mitglied
Eure Worte berühren mich, bewegen etwas in mir und gleichzeitig ist die Angst so riesengroß mich darauf ein zu lassen. Empathisch zu sein. Irgendwie Raum zu geben, sich verletzlich zu zeigen/sein.
Es scheitert schon an der Formulierung .. "Liebe..." Da krallt sich die Angst in meinen Nacken. Wie eine kleine Mimose, deren Blätter man nur anpusten muss und sie zieht sich zusammen.
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Sind meine Gedanken und Gefühle wirklich nur eine Depression oder die Realität die ich nicht aushalte?
Hallo Callia80,
ich möchte nochmal deinen ersten Satz hier zitieren und nach all dem, was du hier geschrieben hast, die starke Vermutung äußern, dass deine Gedanken und Gefühle Teil deiner Krankheit sind – wie auch immer du sie benennen möchtest oder als was sie sich am Ende (nach deiner Gesundung) herausstellt.

Was ich verstehe und nachvollziehen kann ist, dass du keine Kraft mehr für Therapien hast, die nicht dauerhaft helfen. Trotzdem spüre ich noch eine Hoffnung auf Besserung und auch die Bereitschaft, etwas dafür zu tun, dass die Krankheit zumindest erträglicher wird. Deshalb möchte ich dir nochmal zwei Hinweise geben, die meiner Lebenserfahrung (zwei Suizide in der Familie nach Depressionen, ehrenamtliche Arbeit mit Suizidgefährdeten, psychologische Ausbildung und spätere Lehrtätigkeit) entspringen: Es wird leider von den Fachleuten oft übersehen, welche starken Auswirkungen eine Unterversorgung mit den Mineralstoffen Zink und Lithium haben. Bei beiden ist eine starke Suizidneigung beobachtbar, beim Zinkmangel auch Depressionen und eine Beeinträchtigung des klaren Denkens.

Es wäre wirklich traurig, wenn du deinem Suizidwunsch nachgeben würdest und es sich "nur" um einen Mangel in der Versorgung mit diesen Mineralien handeln würde. Deshalb die Frage an dich, ob du dir vorstellen kannst, deinen Lithiumstatus im Blut von einem Arzt/einer Ärztin überprüfen zu lassen? Das kostet nicht viel, falls es die Kasse nicht bezahlt. Beim Zink ist es leider so, dass erst bei schwerem Mangel die Werte im Blut sinken. Hier besteht der Test darin, dass man eine Zinkkur macht und schaut, ob die Beschwerden sich bessern. Häufig zeigen sich da schon sehr bald positive Wirkungen, weil das Gehirn mit ausreichender Zinkversorgung wieder besser arbeitet, der Schlaf erholsamer wird usw. – auch hier sind die Kosten überschaubar (je nach Dauer einer Zinkkur zwischen 6 und 20 Euro).

Einen guten Tag wünscht dir trotz allem
Werner
 

Callia80

Aktives Mitglied
Danke solnischka.

Hallo Werner,

Danke für deine Rückmeldung. Es ist auch so das da irgendwo in mir Hoffnung ist. Trotz aller Erlebnisse und Erfahrungen. Vielleicht auch den Glauben nicht aufgeben wollen, dass das Leben doch auch viel schönes hat.

Wenn ich so destruktiv schreibe, dann habe ich keinen Zugang zu der anderen Welt, zu der in der ich auch gute Erfahrungen machen durfte. Menschen, die es vielleicht wirklich gut, ehrlich und aufrichtig meinten. Menschen mit ihrer unermüdlichen Geduld. Geduld die man für einen schwer traumatisierten Menschen braucht. Die Welt verwirrt mich.

Da ich ein ungewollter Meister der Mangelernährung bin, habe ich mir jetzt einfach Zink gekauft und werde es Mal zwei Wochen nehmen. Danke für den Hinweis. Das mit dem Li

Was mich diesmal wundert ist ja, dass dieses Medikament, die mir immer erstmal die Krücke zum Aufstehen war, so keine Wirkung zu haben scheint. Das irritiert mich sehr.
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Vielleicht auch den Glauben nicht aufgeben wollen, dass das Leben doch auch viel schönes hat.
Danke, Callia80,
das scheint mir eine gute Haltung zu sein, auch in den härtesten Zeiten!

Da ich ein ungewollter Meister der Mangelernährung bin, habe ich mir jetzt einfach Zink gekauft und werde es Mal zwei Wochen nehmen. Danke für den Hinweis. Das mit dem Li
Das ist natürlich der kürzeste Weg. Bitte achte darauf, dass du täglich 15-25 mg nimmst und eine Stunde vor einer Mahlzeit. Zink wird im Dünndarm aufgenommen und andere Lebensmittel stören dabei. Ein bisschen Obst ist aber kein Problem.

Für eine gute Menge Lithium täglich empfehle ich ein lithiumreiches Heilwasser, z. B. Staatlich Fachinger, Hirschquelle, Heppinger – je nach Region gibt es da verschiedene. So 0,5-1mg/Liter sollten enthalten sein, das ist auch der Tagesbedarf. Falls im Blut sehr wenig davon gemessen würde, gibt es höher dosierte Präparate oder der Apotheker kann auf Rezept eine 10mg-Mischung herstellen.

Was mich diesmal wundert ist ja, dass dieses Medikament, die mir immer erstmal die Krücke zum Aufstehen war, so keine Wirkung zu haben scheint. Das irritiert mich sehr.
Falls du zu wenig Zink hättest, würde mich das nicht wundern. Denn anscheinend wirken viele Medikamente nur richtig, wenn der Zinkspiegel hoch genug ist (vermutlich, weil ca. 200 Enzyme von Zink abhängig sind und ihren Dienst einstellen, wenn das fehlt).

Berichte mal, wie es wirkt. Meistens ist so nach spätestens einer Woche was zu merken (also wenn man Zinkmangel hat), z. B. dass man besser aufwacht und schläft. Manche merken es schon nach wenigen Stunden, z. B. an klareren Gedanken oder einem allgemeinen Wohlgefühl, ähnlich wie nach Schokoladenverzehr (Kakao enthält auch viel Zink).
 

Mipft

Aktives Mitglied
Liebe Callia, (Ich lasse es nicht ;), weil ich es auch so meine)
Was mir noch eingefallen ist, kannst du nicht mal mit deinem Hausarzt sprechen, ob er dir eine Mutter-Kind-Kur verordnen kann? Auch Auszeiten können ja manchmal helfen. Sich vielleicht mal am Meer den Kopf vom Wind durchpusten lassen? Beinhaltet ja auch die seelische Erschöpfung - m.M. nach nichts anderes als Depressionen.
Und wenn du die Königin der Mangelernährung bist,ergänze auch noch mit Omega3, es sei denn, du schaffst es, 2 Mal in der Woche Seefisch zu essen. Und auch nicht die Nüsse vergessen! Die sind auch gut fürs Gehirn.

Dazu kommt eigentlich noch guter Schlaf, aber das fiel bei mir z.B. komplett weg. Ich komme jetzt erst wieder so langsam in einen mehr oder weniger normalen Schlafrythmus an.

🤗
 

Callia80

Aktives Mitglied
Werner, ist meine Haltung gut? Immer wieder stark sein in den härtesten Zeiten? Ich will mich nicht auf dem Früher "ausruhen", oder ähnliches. Aber die Masse der harten Zeiten.

Ich möchte nicht auf mein Leben zurück schauen wenn ich alt bin und feststellen, dass das Leben nur ein Kampf war.

Ich habe Tabletten mit 25mg bestellt. Wenn es im Dünndarm resorbiert wird, hoffe ich, dass ich es aufnehmen kann, da ich auch kein Eisen aufnehmen kann. Ich probiere es.

Mipft, du darfst das gerne schreiben.
Ich bin kein Mensch für eine Kur. Aktuell nicht. In meiner massiven Unsicherheit und dem Gefühl der Ablehnung der Welt gegenüber zu stehen, würde mich die Masse an Menschen mehr als überfordern. Ich würde in meinen Gedanken einen Marathon rennen und dann gefühlt die Kontrolle verlieren. Kann man das verstehen? Rückzug und Ruhe tun mir gut, weg von Menschen, selbstbestimmt mit Menschen kommunizieren zu können, so wie ich es gerade kann.

Ich habe das Gefühl ich bin stehen geblieben. Innerlich ein Bild. Ich auf dem Weg vor mehreren Weggabelungen, setz mich auf den Boden und Weine und habe resigniert. Aufgegeben - innerlich.
Wenn sich die Traurigkeit wieder eingependelt hat, bleib ich sitzen. Ich habe keine Kraft, weiß nicht wohin und wie noch.
Die Kraft und der fehlende Antrieb der mich daran hindert mein Leben wieder an zu packen. Ich will und kann nicht.

Ich bin müde,immer. Traurig das es so ist. Verzweifelt das die Medikamente scheinbar keine Wirkung zeigen. Ich habe mir Dinge für heute vorgenommen. Ich scheiter bei dem Gedanken. Weiß nicht wo ich anfangen soll, weiß nicht ob es sinnhaftig ist.

Wie trostlos. Ein ich das ich nicht bin. Keine Krücke mehr die mir den Weg ermöglicht weiter zu gehen, vorran zu kommen. Stillstand.
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Ich habe Tabletten mit 25mg bestellt. Wenn es im Dünndarm resorbiert wird, hoffe ich, dass ich es aufnehmen kann, da ich auch kein Eisen aufnehmen kann. Ich probiere es.
Hm, das ist natürlich suboptimal. Eisen und Zink nutzen den gleichen Resorptionsweg. Vielleicht hast du schon seit vielen Jahren zu wenig Zink im Körper? Da hätte aber ein Arzt oder eine Ärztin mal nachmessen sollen.
Alternativen wären Zink-Lutschtabletten, da nimmt die Mundschleimhaut das Zink auf. Die gibt es allerdings nur mit 5mg, da wären dann 3-5 pro Tag nötig. Bei dm gibts z. B. welche oder auch bei Rossmann, Müller etc. – in der Apotheke glaube ich nur mit Zucker drin, was die Zähne nicht so mögen.
Und dann natürlich auch per Infusion möglich. Müsste dann die Krankenkasse bezahlen bei niedrigem Zinkspiegel bzw. entsprechenden Symptomen.

Werner, ist meine Haltung gut? Immer wieder stark sein in den härtesten Zeiten? Ich will mich nicht auf dem Früher "ausruhen", oder ähnliches. Aber die Masse der harten Zeiten.

Ich möchte nicht auf mein Leben zurück schauen wenn ich alt bin und feststellen, dass das Leben nur ein Kampf war.
Ich denke, dass jede Haltung, die einem a) beim Überleben und b) zu einem guten Leben verhilft, zunächst mal okay ist (also so lange keine anderen dadurch geschädigt werden).

Offenbar gibt es Biografien, die von "Kampf" gekennzeichnet sind, zumindest über längere Abschnitte. Ich habe z. B. jahrelang gegen schlimme Allergien gekämpft bis ich die Lösung fand. Da hätte ich auch vorher ersticken können und bin schonmal längere Zeit im Keller gesessen, weil da die Luft rein genug war, um meine Lungen zu entlasten.

Umso besser fühlt es sich dann an, wenn man herausgefunden hat, was einem hilft :) – auch wenn dich das gerade wohl nicht tröstet. Einfach dranbleiben und alles genau anschauen/ausprobieren, was den Hauch einer Chance auf Besserung verspricht. So mache ich das zumindest, wenn es mir nicht gut geht und bin damit bisher ganz gut gefahren.
 

Callia80

Aktives Mitglied
Werner, ich danke dir für deine unermüdlichen Worte.

Ich muss heute in Aktion treten sonst geht es nicht weiter. Ich habe mir drei Sachen vorgenommen. Für andere mag das kleinlich sein, für mich ein Berg und der Glaube, trotz aller Schwere es zu schaffen.
 

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