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Introvertiert und extrovertiert (ADHS)

Rheinfelsen

Neues Mitglied
Hallo,
ich bin eigentlich ziemlich extrovertiert, bin aber durch Mobbing introvertiert und verschlossen geworden. Dazu sei erwähnt, dass ich ADHS bei mir vermute.

Ich habe Therapie gemacht. Der Therapeut hat mich überzeugt mich anderen zu öffnen. Ich habe gute Erfahrungen gemacht, aber auch sehr schlechte und ich merke, dass ich wieder sehr verschlossen werde.

Eigentlich bin ich ein Mensch, der mit anderen reden braucht. Durch manche Rückmeldung aber möchte ich am liebsten mit keinem mehr reden.

Ich merke hingegen, dass ich das eigentlich brauche.

Würde jemand von euch auch am liebsten extrovertiert sein, hat aber Angst vor den Rückmeldungen? Wie geht ihr damit um?
 

Fioina7

Aktives Mitglied
Du möchtest gerne unter Menschen sein, hast aber Befürchtungen dort abgelehnt zu werden. Ich schätze mal da hast du dir eine gute Vermeidungsstrategie in den vergangenen Jahren angelehnt aufgrund deiner negativer Vorerfahrungen.

Persönliche Erfahrungen habe ich damit nicht, allerdings denke ich es wäre bestimmt sinnvoll, wenn du mit den "richtigen" Menschen kommunizierst. Das wäre zumindest meine Idee. Gerade Menschen mit einer ähnlichen (Verdachts-)diagnose könnten vielleicht diese "richtigen" Menschen sein.

Die viel schwierigere Frage ist jetzt also eher wie du diese Menschen findest. Leider musst du (so schätze ich) auch negative Erfahrungen in Kauf nehmen und dich deshalb erst einmal selbst überwinden. Ja es gibt Menschen, die sind Idioten und ja man muss nicht jeden mögen. :) Wichtig ist hier, dass du ein gutes Selbstbewusstsein hast und dir bewusst ist, dass es okay ist so wie du bist.

Vielleicht fällt es dir leichter online nach neuen Kontakten zu suchen? Es gibt zum Beispiel Apps wie Bumble BFF, wo man gezielt nach neuen Freunden suchen kann. Durch das Schreiben erfährt man schon ein wenig wie diese Person ticket und als Zwischenstufe (und zum Schutz für dich) könntest du Telefonieren vorschlagen und wenn du immer noch ein gutes Gefühl bei dem Menschen hast diesen dann auch im "echten" Leben treffen.
 

Rheinfelsen

Neues Mitglied
Du möchtest gerne unter Menschen sein, hast aber Befürchtungen dort abgelehnt zu werden. Ich schätze mal da hast du dir eine gute Vermeidungsstrategie in den vergangenen Jahren angelehnt aufgrund deiner negativer Vorerfahrungen.

Persönliche Erfahrungen habe ich damit nicht, allerdings denke ich es wäre bestimmt sinnvoll, wenn du mit den "richtigen" Menschen kommunizierst. Das wäre zumindest meine Idee. Gerade Menschen mit einer ähnlichen (Verdachts-)diagnose könnten vielleicht diese "richtigen" Menschen sein.

Die viel schwierigere Frage ist jetzt also eher wie du diese Menschen findest. Leider musst du (so schätze ich) auch negative Erfahrungen in Kauf nehmen und dich deshalb erst einmal selbst überwinden. Ja es gibt Menschen, die sind Idioten und ja man muss nicht jeden mögen. :) Wichtig ist hier, dass du ein gutes Selbstbewusstsein hast und dir bewusst ist, dass es okay ist so wie du bist.

Vielleicht fällt es dir leichter online nach neuen Kontakten zu suchen? Es gibt zum Beispiel Apps wie Bumble BFF, wo man gezielt nach neuen Freunden suchen kann. Durch das Schreiben erfährt man schon ein wenig wie diese Person ticket und als Zwischenstufe (und zum Schutz für dich) könntest du Telefonieren vorschlagen und wenn du immer noch ein gutes Gefühl bei dem Menschen hast diesen dann auch im "echten" Leben treffen.
Es geht eher in die Richtung, dass ich den Menschen gerne mehr von mir zeigen möchte aber Angst vor Ablehnung habe.

Ich versuche mich „normal“ zu präsentieren, sage oft lieber das was eine „normale“ Person denken würde, statt meine echte Meinung. Das geht so weit, dass ich lieber normale Kleidung wähle, als das, was mir gefällt. Meine Probleme und Zweifel verschweige ich oft.

Dieser Tage wurde ich von einem Kollegen auf meinen Musikgeschmack angesprochen und kam ins stottern, weil ich keine für ihn normale Musik höre.

Ich habe eine sonderbare Angewohnheit. Ich habe fast komplett Fremden einige Dinge erzählt, die nahe Angehörige nicht wissen. Das liegt wohl daran, dass von nahen Angehörigen abgelehnt zu werden eine meiner größten Ängste ist. Ich habe Ablehnung und Mobbing von Fremden erfahren.

Die Diagnose ADHS ist nicht offiziell, aber mir wurde schon gesagt, dass ich so wirke und ich halte es für möglich. Ich habe mich a nie einer Diagnose unterzogen und war wegen anderer Dinge in Therapie.
 
Zuletzt bearbeitet:

Fioina7

Aktives Mitglied
Es geht eher in die Richtung, dass ich den Menschen gerne mehr von mir zeigen möchte aber Angst vor Ablehnung habe.

Ich habe eine sonderbare Angewohnheit. Ich habe fast komplett Fremden einige Dinge erzählt, die nahe Angehörige nicht wissen. Das liegt wohl daran, dass von nahen Angehörigen abgelehnt zu werden eine meiner größten Ängste ist. Ich habe Ablehnung und Mobbing von Fremden erfahren.

Die Diagnose ADHS ist nicht offiziell, aber mir wurde schon gesagt, dass ich so wirke und ich halte es für möglich. Ich habe mich a nie einer Diagnose unterzogen und war wegen anderer Dinge in Therapie.
Das klingt für mich nachvollziehbar. Im Grunde hast du durch das Mobbing gelernt, dass so wie du bist nicht in Ordnung ist. Das ist natürlich kompletter Schwachsinn! Meistens haben die Personen, die mobben, selbst große Selbstwertprobleme und wollen sich durch die Abwertung anderer aufwerten. Nachdem du schreibst, dass es fremde Personen waren, die an dem Mobbing beteiligt waren, frage ich mich ob deine Angst in Bezug auf die Ablehnung durch nahe Angehörige wirklich berechtigt ist. Ich habe keine Ahnung wer deine nahen Angehörigen sind oder wie lange sie dich kennen, doch gerade, wenn es lang andauernde und gute Beziehungen sind, kann ich mir nicht vorstellen, dass man diese durch irgendetwas "verschrecken / verscheuchen" kann.

Die andere Seite, die du schilderst, also, dass du Fremden Dinge erzählst, die du nahen Angehörigen nicht erzählst, sehe ich dagegen etwas kritisch, wenn auch nicht unüblich bei Menschen mit ADHS (sofern du dies wirklich hast - eventuell möchtest du irgendwann mal die Diagnostik durchlaufen?). Aus meiner Perspektive und ich habe im Rahmen von Online-Dating schon ein paar Menschen mit diagnostizierter ADHS kennengelernt, fand ich das meist etwas abschreckend im ersten Gespräch so viel Intimes über einen Menschen zu erfahren. Ich habe mir dann immer die Frage gestellt wie die Person wohl mit meinen "Geheimnissen" umgehend würde und mich dann zurückgezogen.
 

Fioina7

Aktives Mitglied
Eine andere Idee, die mir gerade noch kommt. Wie wäre es mit einem aktiven Hobby?
Ein guter Bekannter von mir (mit ADHS Diagnose aus der Kindheit) war seine komplette Schulzeit Außenseiter, hat dann im Jugendalter mit Skateboard fahren angefangen und ist inzwischen sehr beliebt in seiner Skater-Clique.
 
M

Mitläufer

Gast
Vielleicht hilft es Dir erst einmal, Dich "zu outen", wenn Du eine Zeitlang in diesem Forum gewesen bist und Dich "unterhalten" konntest.

Alles Gute Dir - und viel Erfolg!
 

57-55

Aktives Mitglied
Verstehen kann ich Dich gut, habe ADHS, die Diagnose wurde bei mir erst mit Mitte 50 gestellt.
Ich kenne Deine Gefühle.
Aus meiner Erfahrung suche weiter den Kontakt nach außen, das härtet ab.
Trainiere Deine Schlagfertigkeit (verbal), das hilft häufig weiter.
Zu Menschen, die Dir nicht behagen, stellst Du dann schrittweise den Kontakt soweit möglich ein.

Vor allem musst Du Dir darüber im Klaren werden, dass lange nicht alles, was andere sagen, böse gemeint ist oder sich direkt auf Dich bezieht. Oftmals werden Situationen bewertet, den persönlichen Bezug stellt man dann selbst her.
So ist es mir jedenfalls des Öfteren ergangen.
 
G

Gelöscht 126322

Gast
Es ist eigentlich egal, ob man ADHS hat oder nicht, denn im Laufe des Lebens wird man Mobbingerfahrung oder zumindest irgendeine Art von Erfahrung mit Ablehnung machen. Meistens passiert das deswegen, weil man sich noch nicht weiß abzugrenzen. Es kommt auch sehr stark auf Deine eigene Offenheit an. Das passiert jedem und das hat nichts mit ADHS zu tun, sondern mit Deiner Persönlichkeit.

Du kannst für Dich einen Big Five Persönlichkeitstest machen, Dann kannst Du heraus finden, ob Du wirklich extrovertiert oder introvertiert bist. Du kannst üben den Test auch heraus finden, ob das Problem nicht eventuell an einer anderen Stelle wie beispielsweise emotionale Instabilität liegt. Es kann beispielsweise sein, dass Du zwar offen bist, aber nicht so gut darin Anspannung zu verarbeiten. Dann würde das Problem also überhaupt nicht an Deiner Offenheit liegen und Du müsstest eher lernen gelassener zu werden und Dich zu entspannen.
 

57-55

Aktives Mitglied
@Meinung282
Prinzipiell richtig!
Allerdings findet man bei Menschen mit ADHS überdurchschnittlich viele Menschen, die negative Äußerungen in ihrem Umfeld persönlich auf sich beziehen. Obwohl, sie oftmals nur allgemein einer Situation geschuldet sind.
So zumindest meine Erfahrung.
Ich habe über eine ADHS Selbsthilfegruppe etliche Menschen mit ADHS kennengelernt, so unterschiedlich die Ausprägungen im Allgemeinen auch sind, das haben sie alle gleich.
Seit ich mir dessen bewusst wurde, kann ich erheblich besser mit entsprechenden Situationen umgehen.
 
G

Gelöscht 126322

Gast
Allerdings findet man bei Menschen mit ADHS überdurchschnittlich viele Menschen, die negative Äußerungen in ihrem Umfeld persönlich auf sich beziehen.
Deiner Erfahrung nach: Beziehen Menschen mit ADHS alles zu stark auf sich? Oder kann es auch sein, dass sie wirklich häufiger als andere Leute negative Äußerungen zu hören bekommen?
 

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