Hallo ihr Lieben,
lange habe ich darüber nachgedacht, ob ich mich in einem dieser Foren anmelden soll. Doch inzwischen ist mir meine Situation über den Kopf gewachsen und ich weiß, ich brauche Hilfe von jemandem, der zu mir steht.
Ich habe bisher nur einem einzigen Menschen von meiner Situation erzählt, und diese Person versucht die ganze Zeit nur, mir alles aus- und vor allem schlechtzureden. Doch das möchte ich nicht hören – ich möchte konstruktive Hilfe von jemandem, der wenigstens versuchen möchte, mich zu verstehen.
Ich bin 19 Jahre alt und habe letztes Jahr mein Abi gemacht. Danach bin ich für drei Monate lang nach Frankreich als Bereiterin gefahren. Der Hof war vollkommen anders als erwartet und mein Chef ein absolutes Ekel. Ich wurde relativ ausgebeutet, hatte in meinem ersten Monat nur zwei freie Tage, die anderen Wochen hatte er „vergessen“ dass ich ja eigentlich einen freien Tag habe. Es war alles furchtbar dreckig und ekelig, das Haus teilten wir uns mit Mäusen und Spinnen und allem möglichen Kleingetier. Dementsprechend habe ich in den ersten drei Wochen acht Kilo abgenommen – ich habe hart gearbeitet und fast gar nicht gegessen oder getrunken, so angewidert war ich von der ganzen Situation.
Dann habe ich mehr und mehr einen meiner Kollegen kennen gelernt. So am Anfang war es schwierig – ich sprach kein Französisch und er weder Englisch noch Deutsch. Also verständigten wir uns ein bisschen mit Händen und Füßen zu Anfang, doch es klappte immer besser, mein Französisch wurde immer sicherer. Der zweite Grund, weshalb es ein wenig komisch mit uns war, war der Altersunterschied. Ich bin wie gesagt 19, er ist 51. Jeder, der uns gemeinsam sah, schaute ganz verdutzt. Man hielt mich entweder für seine Tochter oder uns beide für bescheuert – denn wann war schon ein so junges Mädchen mit einem älteren Herrn wie ihm befreundet? Für uns beide jedoch war es ganz normal. Es war so einfach und natürlich wie atmen. Wir fühlten uns wohl miteinander. Wir konnten gut zusammen lachen aber eben auch schweigen. Er war für mich da, wenn es mir auf dem Hof ganz besonders schlecht ging und sorgte dafür, dass ich meine freien Tage bekam und an diesen nahm er mich mit zu ihm nach Hause, zu seiner Familie. Seiner Frau und seinen zwei Kinder, seine Tochter ist 13, sein Sohn 18, also etwas jünger als ich. Er hat eigene Pferde, die er mich reiten ließ. Gute Pferde, die mir sehr viel Freude bereiteten. Wir arbeiteten zusammen und verbrachte jede freie Minute miteinander. Zu dieser Zeit waren wir wirklich einfach nur Freunde, ich weiß, dass es für ihn genauso war.
Ich war noch immer mit meinem Freund in Deutschland zusammen, den ich sehr vermisste. Ich hatte kein schlechtes Gewissen ihm gegenüber, weil ich so viel Zeit mit einem anderen Mann verbrachte. Warum auch? Es war so natürlich mit dem Anderen, dass ich mir keine Gedanken machte. Außerdem dachte ich, dass er seine Frau liebte und noch mit ihr zusammen war, weil er sich mochte.
Doch nach und nach erzählte er mir persönlichere Dinge von ihm, dass er seit zehn Jahre nicht mehr im gleichen Zimmer mit seiner Frau schlief, dass sie nur wie eine Schwester für ihn war und er sich schon lange nicht mehr vorstellen konnte, sie anzufassen. Dass ihrer beider Beziehung niemals großartig war, es gab nie viel Sex, seine Frau mochte keinen Sex und er brauchte ihn nicht. Selbst zu Anfang ihrer Beziehung schliefen sie nur höchsten einmal die Woche miteinander und mit der Zeit wurde es immer weniger. Einmal im Monat, einmal im Jahr. Gar nicht mehr. Und ihn störte es nicht. Er arbeitete beim Militär und war nur am Wochenende zu Hause. Unter der Woche war er mit anderen Frauen zusammen, seine Frau wusste davon natürlich nichts. Er liebte seine Frau nie, war aber zufrieden, mit ihr zusammen zu sein, weil sie diejenige war, die ihn am wenigsten störte. Das klingt alles sehr grausam für sein Frau, aber die gute ist ein wahrer Drachen. Er hat sie niemals angelogen. Niemals hat er ihr gesagt, dass er sie liebte. Und sie fragte ihn niemals, ob er etwas mit anderen Frauen hatte, also sagte er nie, dass er nichts mit einer anderen hatte, sagte es ihr aber auch nicht von alleine. Ich weiß, dass es stimmt, denn in späteren Gesprächen zwischen mir und seiner Frau hat sie mir erzählt, dass er sie in ihrer ganzen Beziehung von zwanzig Jahren niemals an der Hand gehalten hatte, sie niemals außerhalb der Wohnung berührte oder gar küsste, ihr niemals gesagt hatte, dass er sie liebte und dass es Sex nur im Dunkeln gab.
Ich wusste zuerst nicht, ob ich ihm seine ganzen Geschichten glauben sollte, als ich dann aber seine Frau besser kennen lernte und sie mir mehr über ihn erzählte und mir all seine Erzählungen bestätigte, war ich ein bisschen verloren. Ich fand es moralisch so verwerflich, was er mit seiner Frau machte. Verstand aber auch, dass er kein Leben ohne Kinder wollte und daher, weil eben keine wirkliche „Liebe“ gefunden wurde, die Frau nahm, die ihm am angenehmsten war und die wenigsten Fragen zu seinem Leben stellte. Und seine Frau schien ja auch zufrieden mit allem zu sein, zumindest beklagte sie sich nicht wirklich.
Wir lernten uns immer besser kennen und bemerkten immer mehr Gemeinsamkeiten. Das gleiche Lieblingsessen, die gleichen Gedanken im gleichen Augenblick, die gleiche Sichtweise mit den Pferden, die gleichen Ziele, die gleichen Erwartungen. Wir beendeten gegenseitig unsere Sätze. Die gleichen Angewohnheiten.
Und dann saßen wir einmal zusammen im Auto, es war so furchtbar kalt draußen. Und meine Hände so fürchterlich eingefroren, dass er meine Hand in die seine nahm und sie wärmte. Einfach so. Und es fühlte sich genauso natürlich an wie alles andere mit ihm. Die Berührung war mir nicht, wie sonst die Berührung mit anderen Menschen, unangenehm, sondern sogar sehr angenehm. Ich war überrascht, dachte aber nicht weiter darüber nach. Es wurde so eine Art Ritual – saßen wir zusammen im Auto, so wärmte er mir meine Hände. Eines abends gingen wir zusammen aus – es war sogar der Vorschlag seiner Frau, damit ich mal ein bisschen von Frankreich sah, außer Pferden. Und als wir nachts im Dunkeln zusammen in seinem Auto saßen, näherten sich seine Lippen auf einmal den meinen. Ich schrak zurück, blickte ängstlich mit weit aufgerissenen Augen. Er befahl mir, mich nicht zu bewegen. Er wolle etwas ausprobieren. Und dann küsste er mich, so sanft und kurz und sachte, dass ich nicht wusste, ob es Wirklichkeit war. Ich starrte in seine Augen und blinzelte. Er küsste mich noch einmal so vorsichtig, lächelte und fuhr weiter. Ich sprach nicht, als er meine Hand nahm und wir die Straßen entlang fuhren. Er fing an zu plaudern, ich antwortete nur einsilbig, ganz in Gedanken versunken. Ich dachte an meinen Freund in Deutschland und fühlte mich ihm gegenüber schuldig. Er fehlte mir immer weniger und noch dazu wünschte ich mir mehr Körperkontakt und mehr Küsse mit dem Franzosen. Als er dann wieder anhielt, sagte er: „Weißt du, wie mir Küsse am besten gefallen?“ und dann nahm er meinen Kopf in seine Hände und küsste mich, wie ich noch nie zuvor geküsst worden war. Mir gefiel vor allem, dass er mich nicht mit Zunge küsste, sondern so intensiv und leidenschaftlich nur mit den Lippen, dass es mir den Atem raubte.
Danach war es schwierig für mich – ich konnte seiner Frau nicht mehr in die Augen sehen und auch mit meinem Freund nicht mehr am Telefon sprechen. Auch mit ihm veränderte es alles ein bisschen. Ich hatte die ganze Zeit Angst, einen Fehler zu machen und ihn von mir abzuwenden. Es war schwierig, durch mein noch immer nicht perfektes Französisch kam es auch zu vielen Missverständnissen. Doch immer, wenn wir sicher alleine waren, küsste er mich und ich küsste ihn und ich genoss es so sehr.
Und dann schlief ich das erste Mal mit ihm und es fühlte sich so richtig an. Es war anders, aber viel intensiver. Es war gut, er gab mir das Gefühl, begehrenswert und schön zu sein, er war so vorsichtig mit mir, als hätte er Angst, mich zu zerbrechen. Und wir fanden heraus, dass wir auch beim Sex so viele Gemeinsamkeiten hatten. Mit der Zeit wurden wir immer besser miteinander, wir waren wie süchtig voneinander. Als dann die Zeit kam, in der ich Frankreich verlassen musste, brach eine Welt für uns beide zusammen.
Wir suchten Wege, um uns weiterhin zu sehen – und dann hat er mir angeboten, bei ihm und seiner Familie zu leben und mich um seine Pferde zu kümmern und sie zu reiten, bis ich mein Studium – dieses Jahr im Oktober in Deutschland – beginnen sollte. Und ich stimmte sofort zu, ohne genug darüber nachzudenken. Der Abschied im Dezember letzten Jahres war dann trotzdem schwer, auch wenn es nur für einen Monat war. Über SMS und Telefon hielten wir jeden Tag den Kontakt.
In Deutschland trennte ich mich von meinem Freund, ich wollte es nicht aus Frankreich per Telefon machen, sondern ihm dabei in die Augen sehen können. Alles andere hätte ich für feige gehalten. Ich konnte nicht mehr zulassen, dass ein anderer mich berührte oder ansah, als gehörte ich ihm.
Mitte Januar kehrte ich dann nach Frankreich zurück. Und alles hatte sich verändert. Mein Franzose sagte mir das erste Mal, dass er mich liebte. Und auch meine Gefühle für ihn wurden immer intensiver. Doch umso intensiver unsere Beziehung wurde, umso mehr tat es mir weh, ihn mit seiner Familie zu sehen. Mit seiner Frau, seinen Kindern. Seinen Kindern, die so fürchterlich verzogen waren.
Seine Frau und seine Kinder führten zu vielen Problemen zwischen uns. Sie waren alle sehr, sehr faul, niemand bewegte seinen Hintern, um mal ein bisschen zu putzen. Ich kümmerte mich um die Pferde, den Haushalt und kochte jeden Tag. Am Anfang machte es mich glücklich, weil ich mit meinem Mann zusammen war, ihn jeden Tag sah, ein oder zwei Küsse stehlen konnte, wenn wir alleine waren und wir hin und wieder miteinander schliefen. Doch irgendwann war das nicht mehr genug. Seine Familie fing an, sich hin und wieder zu beschweren, wenn eine Arbeit nicht getan wurde. Und das brachte mich häufig zum Platzen. Ich regte mich sehr auf über seine ungezogenen Kinder, die nie taten, was man ihnen sagten und sehr egoistisch waren. Sie dachten nur an sich, forderten, forderten, forderten. Aber ich habe niemals „Danke“ von seinen Kindern oder seiner Frau gehört.
Und dann hin und wieder sah ich seine Frau, die seine Schulter berührte oder ihn ansah und es tat mir so unglaublich weh. Ich weinte viel und mir fiel auf, dass ich mir alles so ganz anders vorgestellt hatte.
Er sagte zu mir, dass ich seine Familie einfach ignorieren sollte. Doch das konnte ich nicht, ihr verhalten machte mich zu wütend. Und das ärgerte mich noch mehr, weil meine Wut und Trauer zwischen ihm und mir zu Problemen führten. Jedes Mal, wenn wir stritten, war es aufgrund seiner Familie. Weil ich mich mal wieder nicht zurück halten konnte und etwas sagen musste. Aber es störte mich alles so fürchterlich, seine Frau, die immer nur schlecht von ihm redete, seine Briefe öffnete, ihn für einen Taugenichts hielt und schön von seinem Geld lebte. Und dann, wenn sie mal zur Arbeit musste oder etwas tun sollte, war das eine absolute Katastrophe und alle litten unter ihren Wutattacken, weil sie einfach keinen Bock hatte, ihren Hintern zu bewegen. Ihre Kinder waren ihr Ebenbild und mein Freund, der immer nur am Wochenende Zuhause war, weil er unter der Woche beim Militär arbeitete, konnte nichts dafür, da es nun einfach seine Frau sein sollte, die die Kinder erzog und sich um Haus und Hof kümmerte – sie wollte es ja so. Als er dann aber zu alt für die Marine wurde und vor zwei Jahren in den Ruhestand ging, musste seine Frau sich einen kleinen Job suchen und auch er suchte sich einen Nebenjob. Ihr ganzes Leben lang arbeitete sie nie, sie saß vor ihrem Computer und faulenzte und kümmerte sich auch nicht um die Erziehung ihrer Kinder, daher ist es nur natürlich, dass ihre Kinder genauso sind, wie sie. Als er dann vor zwei Jahren nach Hause kam, war es zu spät, um schon pubertierende Kinder zu erziehen. Und zuvor wusste er nichts davon, dass die schulischen Leistungen im Keller sind und alle drei den ganzen Tag nur auf dem Sofa hockten und sich nie bewegten.
Heute bin ich jetzt schon sechs Monate hier und abgemacht ist, dass ich noch bis Anfang August bleibe, danach kehre ich nach Deutschland zurück, um mein Studium etc. vorzubereiten.
Doch ich bin immer gestresster und immer gereizter. Seine Familie geht mir so furchtbar auf die Nerven, am liebsten würde ich alles hinwerfen und nach Deutschland zurück kehren. Aber ich liebe ihn auch so sehr – unsere Beziehung zueinander ist für mich etwas Besonderes. Ich möchte ihn nicht verlassen, aber ich weiß auch sehr sicher, dass es nicht genug für mich ist, nur die zweite Frau zu sein, von der keiner etwas weiß. Er sagt, dass sein Sohn nächstes Jahr aus dem Haus geht und dass auch seine Tochter nicht mehr ewig bleibt. Er würde gerne alle seine Pferde und das Haus verkaufen und eine Wohnung in der Näher der Eltern seiner Frau kaufen. Und dann möchte er seine Frau und seine Tochter verlassen, um zu mir nach Deutschland zu kommen.
Ich weiß, dass er damit sehr ehrlich ist, ich bin aber auch realistisch genug um zu wissen, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass es wirklich so kommt. Auf der anderen Seite möchte ich aber meine Hoffnung, wirklich mit ihm zusammen sein zu können, nicht aufgeben. Ich bin immer wieder in diesen Situationen, vor allem wenn wir mal wieder streiten, wie jetzt gerade, wo ich am liebsten alles einpacken und gehen würde. Ich frage mich, warum ich überhaupt hier bin und ob es nicht viel einfacher wäre, einen sauberen Strich zu ziehen und nie wieder mit ihm zu reden und ihn zu vergessen.
Doch wenn ich an so etwas denke, tut es mir zu sehr weh. Ich möchte ihn nicht aufgeben. Ich möchte kämpfen. Aber mein Charakter steht mir im Weg, immer wieder rege ich mich über seine Familie auf. Und es macht mich so wütend zu wissen, dass wir uns nicht streiten würden, wenn wir alleine leben würden. Denn jedes Mal, wenn wir alleine sind, streiten wir nicht. Es hängt immer mit seiner Familie zusammen.
Ich frage mich, woher ich die Kraft nehmen soll, seine Familie zu ignorieren und es einfach über mich ergehen zu lassen. Ich schaffe es nicht, einfach glücklich zu sein, dass ich bei ihm bin und ihn jeden Tag sehen kann. Nein, ich bin so oft so furchtbar unglücklich weil ich mehr will – ich will das Märchen mit einem Mann, der mich liebt. Ich will mit ihm im selben Bett schlafen, ihn küssen wann ich möchte, mich nicht verstecken müssen. Ich möchte ich selbst sein können.
Das alles würde ich ihm gerne sagen, aber ich habe so Angst davor. Hin und wieder sagt er, dass er nicht mit ansehen kann, dass ich so unglücklich bin. Dass es vielleicht besser wäre, wenn ich nach Deutschland zurückgehe, weil er mir zu sehr weh tut mit seiner Familie. Und wenn ich ihm dann sage, was ich wirklich will – vielleicht schickt er mich dann endgültig weg. Ich habe so Angst davor. Ich habe Angst, ihm zu sagen, dass die Situation mich überfordert, dass ich mich hier nicht wohl fühle, dass ich jeden Tag gegen mich selber kämpfe und einfach nur möchte, dass sich alles ändert. Ich liebe ihn. Ich möchte mit ihm zusammen sein. Ich möchte endlich nicht mehr weinen müssen aber ich finde keine Kraft mehr, um die anderen zu ignorieren. Es wird immer schlimmer. Ich brauche jemanden, der mir zuhört, und der mich unterstützt in meiner Entscheidung, mit ihm zusammen sein zu wollen und nicht alles hinzuschmeißen. Ich bin so hilflos, so verloren. Was kann ich nur tun? Sollte ich ihm sagen, was ich will, auch auf die Gefahr hin, dass er mich vielleicht wegschickt, weil er mein Unglück und die Tränen nicht mehr sehen kann? Ich will ihn aber auch nicht unter Druck setzen, will nicht, dass er zu überstürzt seine Familie verlässt. Denn dann wird es hinterher immer meine Schuld sein und das wird sich wie ein Schleier über unsere Beziehung legen. Ich möchte eigentlich, dass es seine Entscheidung ist, die von ihm kommt. Denn wie kann er sonst damit glücklich werden? Ich weiß, dass er viele Gewissensbisse haben wird und dass er sich immer seiner Familie gegenüber schuldig fühlen wird. Und dann sehe ich auch den Altersunterschied. Ich möchte gerne Kinder, eine Familie. Doch inzwischen sieht man immer öfter Paare, mit zwanzig Jahren Altersunterschied und es funktioniert. Nun, uns trennen dreißig Jahre – aber wenn man es nicht versucht, dann kann man niemals wissen, was daraus hätte werden können. Und ich möchte mir nicht in dreißig Jahren in den A**** beißen und bereuen, dass ich aufgegeben habe, ohne wirklich zu versuchen, mit ihm zusammen zu sein.
Tut mir leid, dass es so ein Roman geworden ist, aber ich wollte alles gut erklären, damit ihr mich versteht. Und bitte keine „Gott, bist du dumm! Verlass ihn sofort, er ist zu alt, was willst du mit sowas, das kann nie funktionieren!“-Beiträge. Ich suche Unterstützung und konstruktive Vorschläge oder Hilfe, ich habe schon ganz alleine ein schlechtes Gewissen…
Alles Liebe,
eure Bravo
lange habe ich darüber nachgedacht, ob ich mich in einem dieser Foren anmelden soll. Doch inzwischen ist mir meine Situation über den Kopf gewachsen und ich weiß, ich brauche Hilfe von jemandem, der zu mir steht.
Ich habe bisher nur einem einzigen Menschen von meiner Situation erzählt, und diese Person versucht die ganze Zeit nur, mir alles aus- und vor allem schlechtzureden. Doch das möchte ich nicht hören – ich möchte konstruktive Hilfe von jemandem, der wenigstens versuchen möchte, mich zu verstehen.
Ich bin 19 Jahre alt und habe letztes Jahr mein Abi gemacht. Danach bin ich für drei Monate lang nach Frankreich als Bereiterin gefahren. Der Hof war vollkommen anders als erwartet und mein Chef ein absolutes Ekel. Ich wurde relativ ausgebeutet, hatte in meinem ersten Monat nur zwei freie Tage, die anderen Wochen hatte er „vergessen“ dass ich ja eigentlich einen freien Tag habe. Es war alles furchtbar dreckig und ekelig, das Haus teilten wir uns mit Mäusen und Spinnen und allem möglichen Kleingetier. Dementsprechend habe ich in den ersten drei Wochen acht Kilo abgenommen – ich habe hart gearbeitet und fast gar nicht gegessen oder getrunken, so angewidert war ich von der ganzen Situation.
Dann habe ich mehr und mehr einen meiner Kollegen kennen gelernt. So am Anfang war es schwierig – ich sprach kein Französisch und er weder Englisch noch Deutsch. Also verständigten wir uns ein bisschen mit Händen und Füßen zu Anfang, doch es klappte immer besser, mein Französisch wurde immer sicherer. Der zweite Grund, weshalb es ein wenig komisch mit uns war, war der Altersunterschied. Ich bin wie gesagt 19, er ist 51. Jeder, der uns gemeinsam sah, schaute ganz verdutzt. Man hielt mich entweder für seine Tochter oder uns beide für bescheuert – denn wann war schon ein so junges Mädchen mit einem älteren Herrn wie ihm befreundet? Für uns beide jedoch war es ganz normal. Es war so einfach und natürlich wie atmen. Wir fühlten uns wohl miteinander. Wir konnten gut zusammen lachen aber eben auch schweigen. Er war für mich da, wenn es mir auf dem Hof ganz besonders schlecht ging und sorgte dafür, dass ich meine freien Tage bekam und an diesen nahm er mich mit zu ihm nach Hause, zu seiner Familie. Seiner Frau und seinen zwei Kinder, seine Tochter ist 13, sein Sohn 18, also etwas jünger als ich. Er hat eigene Pferde, die er mich reiten ließ. Gute Pferde, die mir sehr viel Freude bereiteten. Wir arbeiteten zusammen und verbrachte jede freie Minute miteinander. Zu dieser Zeit waren wir wirklich einfach nur Freunde, ich weiß, dass es für ihn genauso war.
Ich war noch immer mit meinem Freund in Deutschland zusammen, den ich sehr vermisste. Ich hatte kein schlechtes Gewissen ihm gegenüber, weil ich so viel Zeit mit einem anderen Mann verbrachte. Warum auch? Es war so natürlich mit dem Anderen, dass ich mir keine Gedanken machte. Außerdem dachte ich, dass er seine Frau liebte und noch mit ihr zusammen war, weil er sich mochte.
Doch nach und nach erzählte er mir persönlichere Dinge von ihm, dass er seit zehn Jahre nicht mehr im gleichen Zimmer mit seiner Frau schlief, dass sie nur wie eine Schwester für ihn war und er sich schon lange nicht mehr vorstellen konnte, sie anzufassen. Dass ihrer beider Beziehung niemals großartig war, es gab nie viel Sex, seine Frau mochte keinen Sex und er brauchte ihn nicht. Selbst zu Anfang ihrer Beziehung schliefen sie nur höchsten einmal die Woche miteinander und mit der Zeit wurde es immer weniger. Einmal im Monat, einmal im Jahr. Gar nicht mehr. Und ihn störte es nicht. Er arbeitete beim Militär und war nur am Wochenende zu Hause. Unter der Woche war er mit anderen Frauen zusammen, seine Frau wusste davon natürlich nichts. Er liebte seine Frau nie, war aber zufrieden, mit ihr zusammen zu sein, weil sie diejenige war, die ihn am wenigsten störte. Das klingt alles sehr grausam für sein Frau, aber die gute ist ein wahrer Drachen. Er hat sie niemals angelogen. Niemals hat er ihr gesagt, dass er sie liebte. Und sie fragte ihn niemals, ob er etwas mit anderen Frauen hatte, also sagte er nie, dass er nichts mit einer anderen hatte, sagte es ihr aber auch nicht von alleine. Ich weiß, dass es stimmt, denn in späteren Gesprächen zwischen mir und seiner Frau hat sie mir erzählt, dass er sie in ihrer ganzen Beziehung von zwanzig Jahren niemals an der Hand gehalten hatte, sie niemals außerhalb der Wohnung berührte oder gar küsste, ihr niemals gesagt hatte, dass er sie liebte und dass es Sex nur im Dunkeln gab.
Ich wusste zuerst nicht, ob ich ihm seine ganzen Geschichten glauben sollte, als ich dann aber seine Frau besser kennen lernte und sie mir mehr über ihn erzählte und mir all seine Erzählungen bestätigte, war ich ein bisschen verloren. Ich fand es moralisch so verwerflich, was er mit seiner Frau machte. Verstand aber auch, dass er kein Leben ohne Kinder wollte und daher, weil eben keine wirkliche „Liebe“ gefunden wurde, die Frau nahm, die ihm am angenehmsten war und die wenigsten Fragen zu seinem Leben stellte. Und seine Frau schien ja auch zufrieden mit allem zu sein, zumindest beklagte sie sich nicht wirklich.
Wir lernten uns immer besser kennen und bemerkten immer mehr Gemeinsamkeiten. Das gleiche Lieblingsessen, die gleichen Gedanken im gleichen Augenblick, die gleiche Sichtweise mit den Pferden, die gleichen Ziele, die gleichen Erwartungen. Wir beendeten gegenseitig unsere Sätze. Die gleichen Angewohnheiten.
Und dann saßen wir einmal zusammen im Auto, es war so furchtbar kalt draußen. Und meine Hände so fürchterlich eingefroren, dass er meine Hand in die seine nahm und sie wärmte. Einfach so. Und es fühlte sich genauso natürlich an wie alles andere mit ihm. Die Berührung war mir nicht, wie sonst die Berührung mit anderen Menschen, unangenehm, sondern sogar sehr angenehm. Ich war überrascht, dachte aber nicht weiter darüber nach. Es wurde so eine Art Ritual – saßen wir zusammen im Auto, so wärmte er mir meine Hände. Eines abends gingen wir zusammen aus – es war sogar der Vorschlag seiner Frau, damit ich mal ein bisschen von Frankreich sah, außer Pferden. Und als wir nachts im Dunkeln zusammen in seinem Auto saßen, näherten sich seine Lippen auf einmal den meinen. Ich schrak zurück, blickte ängstlich mit weit aufgerissenen Augen. Er befahl mir, mich nicht zu bewegen. Er wolle etwas ausprobieren. Und dann küsste er mich, so sanft und kurz und sachte, dass ich nicht wusste, ob es Wirklichkeit war. Ich starrte in seine Augen und blinzelte. Er küsste mich noch einmal so vorsichtig, lächelte und fuhr weiter. Ich sprach nicht, als er meine Hand nahm und wir die Straßen entlang fuhren. Er fing an zu plaudern, ich antwortete nur einsilbig, ganz in Gedanken versunken. Ich dachte an meinen Freund in Deutschland und fühlte mich ihm gegenüber schuldig. Er fehlte mir immer weniger und noch dazu wünschte ich mir mehr Körperkontakt und mehr Küsse mit dem Franzosen. Als er dann wieder anhielt, sagte er: „Weißt du, wie mir Küsse am besten gefallen?“ und dann nahm er meinen Kopf in seine Hände und küsste mich, wie ich noch nie zuvor geküsst worden war. Mir gefiel vor allem, dass er mich nicht mit Zunge küsste, sondern so intensiv und leidenschaftlich nur mit den Lippen, dass es mir den Atem raubte.
Danach war es schwierig für mich – ich konnte seiner Frau nicht mehr in die Augen sehen und auch mit meinem Freund nicht mehr am Telefon sprechen. Auch mit ihm veränderte es alles ein bisschen. Ich hatte die ganze Zeit Angst, einen Fehler zu machen und ihn von mir abzuwenden. Es war schwierig, durch mein noch immer nicht perfektes Französisch kam es auch zu vielen Missverständnissen. Doch immer, wenn wir sicher alleine waren, küsste er mich und ich küsste ihn und ich genoss es so sehr.
Und dann schlief ich das erste Mal mit ihm und es fühlte sich so richtig an. Es war anders, aber viel intensiver. Es war gut, er gab mir das Gefühl, begehrenswert und schön zu sein, er war so vorsichtig mit mir, als hätte er Angst, mich zu zerbrechen. Und wir fanden heraus, dass wir auch beim Sex so viele Gemeinsamkeiten hatten. Mit der Zeit wurden wir immer besser miteinander, wir waren wie süchtig voneinander. Als dann die Zeit kam, in der ich Frankreich verlassen musste, brach eine Welt für uns beide zusammen.
Wir suchten Wege, um uns weiterhin zu sehen – und dann hat er mir angeboten, bei ihm und seiner Familie zu leben und mich um seine Pferde zu kümmern und sie zu reiten, bis ich mein Studium – dieses Jahr im Oktober in Deutschland – beginnen sollte. Und ich stimmte sofort zu, ohne genug darüber nachzudenken. Der Abschied im Dezember letzten Jahres war dann trotzdem schwer, auch wenn es nur für einen Monat war. Über SMS und Telefon hielten wir jeden Tag den Kontakt.
In Deutschland trennte ich mich von meinem Freund, ich wollte es nicht aus Frankreich per Telefon machen, sondern ihm dabei in die Augen sehen können. Alles andere hätte ich für feige gehalten. Ich konnte nicht mehr zulassen, dass ein anderer mich berührte oder ansah, als gehörte ich ihm.
Mitte Januar kehrte ich dann nach Frankreich zurück. Und alles hatte sich verändert. Mein Franzose sagte mir das erste Mal, dass er mich liebte. Und auch meine Gefühle für ihn wurden immer intensiver. Doch umso intensiver unsere Beziehung wurde, umso mehr tat es mir weh, ihn mit seiner Familie zu sehen. Mit seiner Frau, seinen Kindern. Seinen Kindern, die so fürchterlich verzogen waren.
Seine Frau und seine Kinder führten zu vielen Problemen zwischen uns. Sie waren alle sehr, sehr faul, niemand bewegte seinen Hintern, um mal ein bisschen zu putzen. Ich kümmerte mich um die Pferde, den Haushalt und kochte jeden Tag. Am Anfang machte es mich glücklich, weil ich mit meinem Mann zusammen war, ihn jeden Tag sah, ein oder zwei Küsse stehlen konnte, wenn wir alleine waren und wir hin und wieder miteinander schliefen. Doch irgendwann war das nicht mehr genug. Seine Familie fing an, sich hin und wieder zu beschweren, wenn eine Arbeit nicht getan wurde. Und das brachte mich häufig zum Platzen. Ich regte mich sehr auf über seine ungezogenen Kinder, die nie taten, was man ihnen sagten und sehr egoistisch waren. Sie dachten nur an sich, forderten, forderten, forderten. Aber ich habe niemals „Danke“ von seinen Kindern oder seiner Frau gehört.
Und dann hin und wieder sah ich seine Frau, die seine Schulter berührte oder ihn ansah und es tat mir so unglaublich weh. Ich weinte viel und mir fiel auf, dass ich mir alles so ganz anders vorgestellt hatte.
Er sagte zu mir, dass ich seine Familie einfach ignorieren sollte. Doch das konnte ich nicht, ihr verhalten machte mich zu wütend. Und das ärgerte mich noch mehr, weil meine Wut und Trauer zwischen ihm und mir zu Problemen führten. Jedes Mal, wenn wir stritten, war es aufgrund seiner Familie. Weil ich mich mal wieder nicht zurück halten konnte und etwas sagen musste. Aber es störte mich alles so fürchterlich, seine Frau, die immer nur schlecht von ihm redete, seine Briefe öffnete, ihn für einen Taugenichts hielt und schön von seinem Geld lebte. Und dann, wenn sie mal zur Arbeit musste oder etwas tun sollte, war das eine absolute Katastrophe und alle litten unter ihren Wutattacken, weil sie einfach keinen Bock hatte, ihren Hintern zu bewegen. Ihre Kinder waren ihr Ebenbild und mein Freund, der immer nur am Wochenende Zuhause war, weil er unter der Woche beim Militär arbeitete, konnte nichts dafür, da es nun einfach seine Frau sein sollte, die die Kinder erzog und sich um Haus und Hof kümmerte – sie wollte es ja so. Als er dann aber zu alt für die Marine wurde und vor zwei Jahren in den Ruhestand ging, musste seine Frau sich einen kleinen Job suchen und auch er suchte sich einen Nebenjob. Ihr ganzes Leben lang arbeitete sie nie, sie saß vor ihrem Computer und faulenzte und kümmerte sich auch nicht um die Erziehung ihrer Kinder, daher ist es nur natürlich, dass ihre Kinder genauso sind, wie sie. Als er dann vor zwei Jahren nach Hause kam, war es zu spät, um schon pubertierende Kinder zu erziehen. Und zuvor wusste er nichts davon, dass die schulischen Leistungen im Keller sind und alle drei den ganzen Tag nur auf dem Sofa hockten und sich nie bewegten.
Heute bin ich jetzt schon sechs Monate hier und abgemacht ist, dass ich noch bis Anfang August bleibe, danach kehre ich nach Deutschland zurück, um mein Studium etc. vorzubereiten.
Doch ich bin immer gestresster und immer gereizter. Seine Familie geht mir so furchtbar auf die Nerven, am liebsten würde ich alles hinwerfen und nach Deutschland zurück kehren. Aber ich liebe ihn auch so sehr – unsere Beziehung zueinander ist für mich etwas Besonderes. Ich möchte ihn nicht verlassen, aber ich weiß auch sehr sicher, dass es nicht genug für mich ist, nur die zweite Frau zu sein, von der keiner etwas weiß. Er sagt, dass sein Sohn nächstes Jahr aus dem Haus geht und dass auch seine Tochter nicht mehr ewig bleibt. Er würde gerne alle seine Pferde und das Haus verkaufen und eine Wohnung in der Näher der Eltern seiner Frau kaufen. Und dann möchte er seine Frau und seine Tochter verlassen, um zu mir nach Deutschland zu kommen.
Ich weiß, dass er damit sehr ehrlich ist, ich bin aber auch realistisch genug um zu wissen, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass es wirklich so kommt. Auf der anderen Seite möchte ich aber meine Hoffnung, wirklich mit ihm zusammen sein zu können, nicht aufgeben. Ich bin immer wieder in diesen Situationen, vor allem wenn wir mal wieder streiten, wie jetzt gerade, wo ich am liebsten alles einpacken und gehen würde. Ich frage mich, warum ich überhaupt hier bin und ob es nicht viel einfacher wäre, einen sauberen Strich zu ziehen und nie wieder mit ihm zu reden und ihn zu vergessen.
Doch wenn ich an so etwas denke, tut es mir zu sehr weh. Ich möchte ihn nicht aufgeben. Ich möchte kämpfen. Aber mein Charakter steht mir im Weg, immer wieder rege ich mich über seine Familie auf. Und es macht mich so wütend zu wissen, dass wir uns nicht streiten würden, wenn wir alleine leben würden. Denn jedes Mal, wenn wir alleine sind, streiten wir nicht. Es hängt immer mit seiner Familie zusammen.
Ich frage mich, woher ich die Kraft nehmen soll, seine Familie zu ignorieren und es einfach über mich ergehen zu lassen. Ich schaffe es nicht, einfach glücklich zu sein, dass ich bei ihm bin und ihn jeden Tag sehen kann. Nein, ich bin so oft so furchtbar unglücklich weil ich mehr will – ich will das Märchen mit einem Mann, der mich liebt. Ich will mit ihm im selben Bett schlafen, ihn küssen wann ich möchte, mich nicht verstecken müssen. Ich möchte ich selbst sein können.
Das alles würde ich ihm gerne sagen, aber ich habe so Angst davor. Hin und wieder sagt er, dass er nicht mit ansehen kann, dass ich so unglücklich bin. Dass es vielleicht besser wäre, wenn ich nach Deutschland zurückgehe, weil er mir zu sehr weh tut mit seiner Familie. Und wenn ich ihm dann sage, was ich wirklich will – vielleicht schickt er mich dann endgültig weg. Ich habe so Angst davor. Ich habe Angst, ihm zu sagen, dass die Situation mich überfordert, dass ich mich hier nicht wohl fühle, dass ich jeden Tag gegen mich selber kämpfe und einfach nur möchte, dass sich alles ändert. Ich liebe ihn. Ich möchte mit ihm zusammen sein. Ich möchte endlich nicht mehr weinen müssen aber ich finde keine Kraft mehr, um die anderen zu ignorieren. Es wird immer schlimmer. Ich brauche jemanden, der mir zuhört, und der mich unterstützt in meiner Entscheidung, mit ihm zusammen sein zu wollen und nicht alles hinzuschmeißen. Ich bin so hilflos, so verloren. Was kann ich nur tun? Sollte ich ihm sagen, was ich will, auch auf die Gefahr hin, dass er mich vielleicht wegschickt, weil er mein Unglück und die Tränen nicht mehr sehen kann? Ich will ihn aber auch nicht unter Druck setzen, will nicht, dass er zu überstürzt seine Familie verlässt. Denn dann wird es hinterher immer meine Schuld sein und das wird sich wie ein Schleier über unsere Beziehung legen. Ich möchte eigentlich, dass es seine Entscheidung ist, die von ihm kommt. Denn wie kann er sonst damit glücklich werden? Ich weiß, dass er viele Gewissensbisse haben wird und dass er sich immer seiner Familie gegenüber schuldig fühlen wird. Und dann sehe ich auch den Altersunterschied. Ich möchte gerne Kinder, eine Familie. Doch inzwischen sieht man immer öfter Paare, mit zwanzig Jahren Altersunterschied und es funktioniert. Nun, uns trennen dreißig Jahre – aber wenn man es nicht versucht, dann kann man niemals wissen, was daraus hätte werden können. Und ich möchte mir nicht in dreißig Jahren in den A**** beißen und bereuen, dass ich aufgegeben habe, ohne wirklich zu versuchen, mit ihm zusammen zu sein.
Tut mir leid, dass es so ein Roman geworden ist, aber ich wollte alles gut erklären, damit ihr mich versteht. Und bitte keine „Gott, bist du dumm! Verlass ihn sofort, er ist zu alt, was willst du mit sowas, das kann nie funktionieren!“-Beiträge. Ich suche Unterstützung und konstruktive Vorschläge oder Hilfe, ich habe schon ganz alleine ein schlechtes Gewissen…
Alles Liebe,
eure Bravo