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Ich kann nicht mehr lügen

Kamwas4

Neues Mitglied
Ich bin jüdisch aber ich sage es nie. Ich verstecke immer mein Judentum und lüge darüber. Es ist wirklich anstrengend, und schwierig, mein ganzes Leben zu verstecken und immer neue Lügen zu erfinden, aber wenn ich verraten würde, dass ich jüdisch bin, würden Leute mich entweder komisch oder antisemitisch behandeln. Aber ich habe es satt, dass ich nie ehrlich sein kann, weil ich so viel Angst habe. Aber ich kann auch nicht aufhören. Es gibt so viele Leute, die mich hassen, weil ich jüdisch bin. Der Antisemitismus macht mich verrückt. Ich schäme mich dafür, dass ich jüdisch bin. Sehr viele Leute sind gegen meine Religion und es tut weh weil ich meine Religion liebe und sie ist wichtig für mich. Aber gleichzeitig hasse ich mich. Ich sehe so jüdisch und hässlich aus. Es ist so schwer, alles verstecken zu müssen. Ich muss immer so tun, als wäre ich nicht jüdisch. Ich muss immer daran denken, welche Stereotypien man über uns Juden hat. Ich versuche die ganze Zeit mich klein zu machen und sehr bescheiden und super nett zu sein, um niemand zu stören. Ich habe Angst, dass alle um mich herum anfangen Juden zu hassen wenn ich unfreundlich oder nervig bin. Ich versuche immer das Gegenteil von Stereotypien zu sein, z. B.: man sagt dass Juden sind geizig und ich versuche immer mein ganzes Geld zu spenden. Ich glaube, ich werde langsam verrückt. Ich bin sehr unglücklich und weiß nicht was ich machen kann.
 
J

Judith

Gast
Lieber Kamwas4,

es ist so erschreckend und unglaublich traurig von Deiner Lebenserfahrung und dem grosse Verzweiflungszustand zu lesen. Zwar wusste ich, dass der Antisemitismus ( wie so viel Negatives auf dieser Erde..) wieder am Zunehmen ist,
aber dass es dermassen arg steht, dass junge Menschen sich fürchten müssen, ihre Identität preis zu geben, zu sich selbst zu stehen, sich selbst zu sein....das schockiert !

Normalerweise ermutige ich die Menschen dazu zu stehen wer sie sind und wie sie fühlen, doch da ich den Hass der Dir bei einer Preisgabe bevorstehen könnte ( Du kennst die Einstellungen, Du müsstest mit Diskriminierung rechnen), will und kann ich mich diesbezüglich nicht äussern. Weiss selbst nicht, wie ich mit sowas umgehen könnte...

Dein Thread wirft viele Fragen auf : hast Du niemanden, mit dem Du über dieses gravierende Dilemma reden kannst ? Bist Du gezwungen in dieser judenfeindlichen Gegend zu leben ? Wie geht es Deinen Verwandten damit ? Ist von irgendwo her Unterstützung zu erwarten ? Leise fürchte ich nicht...aber es geht hier darum NIHT MEHR SO ALLEINE mit dem "Sich-Verleugnen-Müssen" zu sein. Auf jeden Fall würde ich mir eine professionelle Hilfe suchen. Ob jetzt da ein Psychotherapeut die richtige Adresse ist, kann ich nicht sagen. Besser wäre jemand, der die Problematik kennt, der auch schon ansatzweise erlebt hat was Du durchmachst....

liebe Grüsse, Judith
 

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