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Ich habe meine Ex vor 11 Jahren zu einer Abtreibung gedrängt und die Schuld belastet mich immernoch

G

Gelöscht 77862

Gast
Hallo. Letztendlich hat sich deine Ex damals auch erpressen lassen. Vielleicht wollte sie das Kind auch überhaupt nicht bekommen. Kenne ja die Umstände nicht.
Vielleicht n bisschen mehr Kontext:
Sie hatte vor der Schwangerschaft über eine Freundin geredet die schwanger war und sie selber sehr froh ist keine Kinder zu haben. Wir hatten auch mal über das Thema vor der Schwangerschaft gesprochen und ich hatte ihr gesagt dass ich ne Abtreibung bevorzuge.

Dann ist sie Schwanger geworden, ich hab sie zu Profamilia und den Ärztinnen begleitet. Dann hatte sie erstmal Tage überlegt und wir haben darüber argumentiert. Ihre Eltern waren beides Hartz4 Emfpänger, meine Mutter alleinerziehend , depressiv und hatte Herzinfakt gehabt.

Meine Mutter weiss auch bis heute nicht davon, ich habs nicht übers Herz gebracht ihr davon zu erzählen.

Ich war auch depressiv und psychisch nicht in Ordnung , sie auch (sie hatte eine schwierige Familie) . Trotzdem empfand ich sie als sehr ehrlichen und starken Menschen (ich war das damals nicht)

Als wir dann mal in der Stadt waren hab ich erwähnt, dass ich mich Trenne wenn sie das Kind will. Das war der größte Fehler den ich je gemacht. Ich hab sie nie beleidigt oder sowas, aber ich war trotzdem kein guter Mensch.

Als wir uns getrennt haben, hat sie gemeint (ohne dass ich nachgefragt hab) dass sie das Kind nicht wollte aber sie hätte sich Unterstützung gewünscht.

Danach hatten wir uns gestritten und wie wieder miteinander geredet.

Es ist schwer für mich mit einem Therapeuthen darüber zu reden, weil das Thema stark polarisiert. Es ist denke ich mal schwer für nen menschen da objektiv zu bleiben, vorallem weil ich ja das problem verursacht hab und nicht sie. Damit leben ist sehr schwierig, wenn sich selber bewiesen hat was für ein schlechter Mensch mann ist.
 
G

Gelöscht 77862

Gast
Du wirst lernen müssen damit zu leben... du kannst es nicht mehr ungeschehen machen und die Vergangenheit nicht ändern. Dir würde es eventuell helfen das ganze therapeutisch aufzuarbeiten, da du alleine damit wohl nie komplett abschließen kannst.
Ich kriege derzeitig antidepressivum , leider keine Therapie abseits davon weil ich bald umziehen muss nach dem Master studium.
 
G

Gelöscht 120787

Gast
Deiner Mutter würde ich das nicht erzählen. Es geht sie nichts an. Es ist dein Leben. Denk darüber nach was du von anderen erwartest, wenn du das erzählst. Dann kannst du realisieren, was du evtl. zu hören bekommst und entscheiden, ob du das hören willst. Verzeihen kannst du nur dir selber.

Als wir uns getrennt haben, hat sie gemeint (ohne dass ich nachgefragt hab) dass sie das Kind nicht wollte aber sie hätte sich Unterstützung gewünscht.
Dann war es auch ihre Entscheidung und nicht nur deine.
Sei froh, dass du heute ein anderer Mensch bist, Jeder macht Fehler. Du musst deswegen nicht dein Leben zerdeppern und ständig in Selbstvorwürfen leben. Das nutzt keinem etwas.
Abtreibung ist in Deutlschand legal, wenn es illegal wäre und die Frau zu einer Engelmacherin gegangen wäre, dann hätte für sie Lebensgefahr bestanden. Ich bin damals nach Amsterdam gefahren.
Du hast deine Gründe gehabt, kein Kind zu wollen, deine Freundin auch und die Gründe waren für dich in Ordnung auch wenn du heute sagst du warst daneben. Es ist egal wie du warst. Du warst der, der du warst und hattest deine Gründe so zu entscheiden.

An deiner Stelle wäre ich vorsichtig mit der Ex-Freundin Kontakt aufzunehmen. Du weißt nicht wie sie heute lebt und wie sie mit der Abtreibung umgegangen ist. Vielleicht ist sie verheiratet und hat Kinder. Welche Bombe willsst du da lostreten, von der ihr Mann etvl. nichts weiß. Mache dir klar aus welchem Grunde du Kontakt haben wollen würdest. Wenn du deine Schuldgefgühlen dort abladen möchtest oder die alte Geschichten aufwärmen willst, dann lass es sein. Wenn der Kontakt sein soll, dann wird er auch passieren. Wenn es nicht sein soll, dann wird es nicht passieren. Es gibt Dinge auf der Welt, die man nicht erklären kann, aber wenn sie sein sollen, dann passiert das auch. Man muss nicht über alles reden, man kann auch lernen mit Dingen selber klar zu kommen. Dein schlechtes Gewissen kannst nur du selber verarbeiten, kein anderer kann dir dabei helfen. Vielleicht hilft es, sachlich darüber nachzudenken.

Du versaust dir dein ganzes Leben mit der Herumhirnerei. Schuldgefühle helfen keinem Menschen weiter und keiner kann sie dir nehmen, aber du kannst einfach aufhören dir Schuldgefühle einzureden. Du weißt nicht wozu das gut war, du kannsts es aber herausfinden. Kann sein, dass es bei euch sowieso nicht gepasst hat. Da kann das Unterbewusstsein geholfen haben.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Supida3

Mitglied
Hey, ich kenne das leider sehr gut, habe auch wegen einiger Fehler sehr große Schuldgefühle. Hab mir einmal gesagt: Wenn du das machst, verzeihe ich dir das nie. Und irgendwie habe ich es doch gemacht. Seitdem bin ich überzeugt davon, ein schlimmer Mensch zu sein, und zerstöre mein Leben weiter selbst. Rational weiß ich, dass das alles keinen Sinn macht...
Bei dir ist es ja nur eine Handlung. Vielleicht kannst du an dem neuen Ort ja eine*n Therapeut*in finden?
 

Youshri

Aktives Mitglied
Damit leben ist sehr schwierig, wenn sich selber bewiesen hat was für ein schlechter Mensch mann ist.
Als Beweis würde ich das nicht sehen, vielmehr als eine Lüge sich selbst gegenüber. Du warst Dir in dem Augenblick Deiner eigenen Gefühle gegenüber nicht ehrlich.
Du bist Deiner damaligen Freundin , als Du ihr diesen schrecklichen Satz sagtest, mit der Faust in ihren Bauch gefahren. Das gab dem neuen Lebewesen seinen Todesstoss, und damit wurde dann ihre Liebe zu Dir und sie selber auch total abgewertet. Das Kind auszutragen gab ihr keinen Sinn mehr.

Abgesehen davon, dass Du Dir Deine Gründe wieder vor Augen halten solltest, warum Du eigentlich gegen Euer Kind warst, müsstest Du auch verstehen, dass eine Abtreibung nicht für Männer gemacht wurde sondern damit eine Frau nicht mehr zwangsmässig eine Schwangerschaft austragen musste, wie beispielsweise nach einer Vergewaltigung, oder weil sie zu jung (minderjährig) oder auch schon zu alt (und schon viele Kinder hatte) war oder/und auch aus gesundheitlichen Gründen (nämlich, um heimliche pfuscherische Abtreibungen zu unterbinden) usw. Das sollte nur ein weiterer Schritt zu ihrer eigenen Emanzipierung sein, was ja heisst, sich von der Vorherrschaft der Männer über den Körper der Frau mehr und mehr zu befreien. Nie sollte eine Abtreibung eine Wegwerfhaltung werden, denn mit dem Leben spielt man nicht.
Vielleicht warst Du damals zu jung und auch nicht besonders intelligent, da Du keine Verantwortung über Deine Taten übernehmen wolltest. Wie würdest Du Dich denn jetzt und Deine damalige Haltung einschätzen? Entschuldigen geht ja nicht, nur reifer werden solltest Du schon.
Natürlich kannst Du das mit einem Therapeuten durcharbeiten, er ist ja kein Beichtvater!
 
G

Gelöscht 77862

Gast
Als Beweis würde ich das nicht sehen, vielmehr als eine Lüge sich selbst gegenüber. Du warst Dir in dem
Vielleicht warst Du damals zu jung und auch nicht besonders intelligent, da Du keine Verantwortung über Deine Taten übernehmen wolltest. Wie würdest Du Dich denn jetzt und Deine damalige Haltung einschätzen? Entschuldigen geht ja nicht, nur reifer werden solltest Du schon.
Natürlich kannst Du das mit einem Therapeuten durcharbeiten, er ist ja kein Beichtvater!
Meine damalige enstand ja nur aus Angst. Die Haltung war natürlich ihre gegenüber diskriminierend und wie du schon sagtest, habe ich damals die Emanzipation mit Füßen getreten. Sie war damals noch minderjährig, aber dass entschuldigt halt mein Verhalten in keinster weise.

Ich würd mich derzeitig als viel aufgeklärter und bewusster enschätzen, denn es hat mein Leben in zwei Hälften geschnitten. Die eine war vor und die andere ist jetzt nach der Abtreibung. Ich hab seit dem Genau 1x mal Sex gehabt in 11 Jahren und ansonsten nicht. Weil ich zuviel Angst vor den Konsequenzen hab. Es ist nicht so als ob es keine Chance gab aber ich bin mehr als jemals zuvor bewusst , was das ganze mit sich trägt.

Ich hab ebenso keine Beziehungen mehr geführt weil ich psychisch zu krank bin. Reifer geworden... Ja ich denke schon.

Ich hab in der Zeit vielen Freunden geholfen wenn sie psychisch krank waren, Frauen gecoached und mich für feministische Werte eigensetzt, viel über das patriachat gelesen und verstanden. Also ich hab die konsequenz gezogen, mich selbst aufzuklären um zu verstehen warum ich damals so gehandelt hab und wie ich das verhindern kann.

Dennoch hab ich immernoch krasse Ängste und bin depressiv.
 

Youshri

Aktives Mitglied
Gut so. Ich meinte nur, wie Du aus Deiner heutigen Lage Deine Situation von damals siehst und bewertest. Vielleicht hilft Dir das etwas weiter. Eine Selbstkasteiung wird Dich sicher nicht heilen, deshalb sei mutig und triff Dich mit einem Therapeuten. Die Zeit dafür ist bestimmt reif. Und anders kommst Du wohl nicht daraus.
 

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