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Ich fühle mich allein und denke oft an Tod - Kann mir jemand helfen?

DayX

Mitglied
Hallo!

Ich bin w/15 und ich weiß nicht mehr weiter. Wäre überrascht, wenn jemand sich das hier überhaupt bis nach unten durchliest.

Schon früh habe ich und auch meine Eltern gemerkt, dass ich nicht viele Freunde habe. Jedenfalls nicht in der Schule. Ich vertrage mich mit meinen Klassen- bzw. Stufenkameraden recht gut, ich hatte noch nie Streit mir irgendwem. Mit den Leuten, mit denen ich in den Pausen zusammen bin, kann man sich gut verstehen und auch mal Witze machen. Allerdings besitzen wir nicht den geleichen Humor und ich rede auch praktisch nicht mit ihnen. Sitze nur mit dabei, höre zu oder denke nach. Bei Partnerarbeiten oder Gruppenarbeiten arbeite ich immer alleine, da wir eine ungerade Zahl in der Klasse sind und ich dann über bleibe.
Seit anfang der 9 habe ich aufgegeben, mich ständig zu bemühen, eine Gruppe als Dreiergruppe zu finden, da es keinen Sinn macht. Sie sind zwar immer höflich und sagen, dass es nicht an mir läge, aber sie geben mir schon zu verstehen, dass sie lieber zusammen arbeiten würden. Nichts gegen mich, nur lieber alleine.

Bis ich durch den ganzen Raum gewandert bin und jede einzele Gruppe gefragt habe, ist die Gruppenarbeit schon vorbei. Dazu kommen noch die Blicke der anderen, da sie genau wissen, dass ich wie immer keine Gruppe gefunden habe. Daher habe ich seit der 9 damit aufgehört und weigere mich, wenn es nicht gerade nötig ist, mit anderen zu arbeiten. Ist viel entspannter und ich bin nicht jeden Tag so gestresst und müde.

Ich war bei eine Psychologen, der mir nach Untersuchungen sagte, dass ich evtl einen Touch von Autismus besitze. Ich habe mich darüber informiert und für mich klingen die Anzeichen ganz nach mir. Ich bin künstlerisch begabt, teile Menschen in Gruppen, bin lautempfindlich, etc...
Jetzt kommt der wichtige Teil. Wegen der Tatsache, dass ich oft alleine bin, denke ich, dass ich leicht depressiv bin.
Ich habe drei Tests im Internet gemacht, alle mit dem gleichen Ergebniss. Leichte, bis mittlere Depression.

Ich weiß genau, dass die Tests keine Ärztliche Meinung ersetzen können und nichts heißen müssen. Aber auch mein Psychologe sagt, dass ich depressive Merkmale besitze. Nach den Ferien gehe ich vll zu einer Therapie, damit ich lerne, mit Menschen um zu gehen.


Jetzt kommt der Grund, weshalb ich dieses Thema erstellt habe.

Ich weiß wirklich nicht mehr weiter und ich kann nicht länger so alleine sein.
Ich denke manchmal daran, wie es wäre, wenn ich tot wäre. NICHT daran, mich umzubringen. Bei dem Gedanken denke ich immer an meine Familie. Ich liebe sie und ich will sie nicht traurig machen. Außerdem könnte ich dann nie wieder Sachen machen, die mir Spaß machen. Zeichnen, Reiten, Lesen.

Trotzdem habe ich Bedenken, da es denke ich kein gutes Zeichen ist, so extrem oft wie ich an den eigen Tod zu denken. Oft liege ich auch nur heulend auf meinem Bett und warte, bis der Tag vorbei ist.

Kann mir jemand helfen???

Ich habe privat 7 Seiten über das hier geschrieben und wollte es hier nur kurz fassen, trotzdem ist der Text zu lang geworden. Einen unendlichen Dank an die Personen, die vll bis hierhin gelesen haben.:)
 
I

Ian1979

Gast
Es ist gut, dass Du dich an jemanden mit diesen Gedanken wendest. Übrigens gibt es Menschen, die täglich an den Tod denken - was jedoch nicht automatisch bedeuten muss, dass man depressiv ist, vielmehr bewusst mit seiner Lebenszeit umgeht. Da es dich jedoch stark belastet, würde ich mir unbedingt ärztliche Hilfe suchen. Du solltest dich darüber evtl. als erstes deinem Hausarzt anvertrauen, wenn Du nicht das Gefühl hast, dass deine Eltern es ernstnehmen, und wenn Du nicht bis zum Therapiebeginn damit warten kannst. Depressionen sind nicht so selten in der Phase der Adoleszenz, und sie sind in der Regel sehr gut behandelbar, wenn es denn eine sein sollte.

Der Umgang mit Menschen kann auch gelernt werden, das kann dir bestimmt Erleichterung bringen. Und später ist es meistens einfacher als in der Schule, das war die Erfahrung von den meisten, die ich kenne, die Probleme mit Kontakten in der Schule hatten. Es mischt sich einfach anderes und besser, und man geht als Erwachsene meist toleranter miteinander um.

Halte durch, und wende dich wirklich an den Arzt, wenn Du es brauchst.

Gruß Ian
 

atmega

Aktives Mitglied
@ Dáý Xávierádotti
Wie ist dein Elternhaus so? Hast du da größere Probleme?

Die Eltern müssen einen auch vorleben wie man mit anderen umgeht. Sie müssen andere Menschen bei sich einladen oder auch mal woanders hin gehen. Manche Eltern machen das nicht und igeln sich selbst ein.

Deine "Depression" kann einfach nur Traurigkeit über den aktuellen Zustand sein, die Ärzte können das nicht wirklich gut beurteilen.

Wenn du jetzt plötzlich jemanden finden würdest und ihr würdet den ganzen Nachmittag zusammen sein und interessante Dinge machen, dann wärst du mit Sicherheit nicht mehr unglücklich oder traurig.

Depressive Menschen kommen aus ihrer Stimmung eigentlich nicht wirklich raus und sind auch depressiv wenn eigentlich alles schön ist und sie eigentlich ganz viel Glück haben. Das ist dann eine Art Ungleichgewicht im Gehirn.

Wenn dir nichts gutes passiert und das Leben eben nicht so schön ist, dann ist es nur logisch dass du darüber traurig bist.
Du denkst dann so etwas wie "Wenn die anderen nichts mit mir machen wollen und ich immer allein bin, dann ist alles sinnlos."


Meiner Ansicht hast du keine Depression.
Du musst nur unter Menschen kommen. Es gibt bestimmt Leute die mit dir etwas zusammen erleben würden, nur musst du die eben auch erst mal finden. Von 1000 Menschen würde vielleicht einer mit dir etwas unternehmen und dein(e) Freund(in) sein.
Man muss quasi die Gegend durchforsten, das ist schwer. Man bekommt dann vielleicht 999 Abweisungen und muss das emotional nicht an sich ran kommen lassen.

Wenn du dann aber erst mal einen gefunden hast, dann steht dir quasi sein Freundeskreis offen und da findest du vielleicht auch wieder Leute mit denen du eine Freundschaft schließen kannst. Man muss eben die Möglichkeiten sofort nutzen die sich ergeben.
 
G

Gelöscht 77808

Gast
Ich möchte Dir gerne mal einen ganz anderen Weg aufzeigen.

Du schreibst, dass Du in Gruppenarbeiten wegen der ungeraden Anzahl an Schülern übrig bleibst. Es dürfte aber auch den Grund haben, dass nicht Du es bist, der die Gruppenarbeiten wünscht, sondern dass sie von der Schule gewünscht sind. Dadurch ergeben sich für Dich in Gedanken zwei negative Voraussetzungen, dabei zu sein. Vielleicht überträgst Du diese Erfahrungen auf Dein Leben nach Schulschluss und bist deswegen öfter zu hause.
Nun gibt es aber eine Menge anderer Aktivitäten, in denen die Teilnehmeranzahl keine Rolle spielt, weil sich alle genau deswegen zusammen gefunden haben, um gemeinsam ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Einer solchen Gruppe würdest Du nie freiwillig beitreten, wenn Du das Ziel nicht auch für dich entdecken würdest. Ausserdem sind in den von mir gemeinten Gruppen nicht alle Personen „gleichwertig“ – sprich mit gleichen Rechten, Aufgaben, Tätigkeiten beauftragt ; es gibt also am Ende des Projekts keine Wertung (wie in einer Schulklasse mit gleichaltrigen Kollegen) und es wird auch nicht festgestellt, wer irgend etwas am besten gemacht hat.

Du müsstest den Ort, an dem Du wohnst, sozusagen „von oben“ betrachten und gucken, was es gibt.
Beispiele:
#Deutsches Rotes Kreuz>Kleidersammlung. Einer fährt, einer packt, zwei sammeln die Säcke.
#Pfadfinder> Du bist diejenige, die die jährlichen Aufnäher entwirft und mehrere Entwürfe zur Entscheidung anbietet.
#Landwirtschaft> Beim Kartoffeln sortieren steht man zu zweit gegenüber am Band, es geht nicht darum, viele Kartoffeln auszusortieren sondern die richtigen. + Tiere versorgen: Wenn alle Tiere versorgt sind, ist alles fertig. Auch hier ist die Struktur der Mitarbeiter nicht gleichwertig: es gibt einen Inhaber, eine Frau dazu, einen Sohn, der auch gerne mit entscheidet und Dich.

Desweiteren könntest Du, da Du anscheinend nicht deine Zeit mit den Klassenkameraden im Schwimmbad oder auf der Parkbank verbringst (abhängen/chillen?) bereits jetzt überlegen, was Du beruflich gerne machen möchtest. Dein Alter ist genau jetzt nicht mehr zu jung, und zu alt bist Du gerade jetzt auch nicht mehr, weil du noch keinen Druck hast, Dich entscheiden zu müssen.
Wenn du Dich damit beschäftigst, wirst Du irgendwann über einen Beruf „mehr“ wissen wollen, und das geht nur über ausprobieren. Du würdest ein Praktikum machen. Im Praktikum gehst Du in einen Betrieb und bekommst dort alles gezeigt. Können musst Du gar nichts, nur zuhören. Du genießt - und zwar völlig anders als in der Klasse – Welpenschutz, bist die jüngste unter den Leuten, die schon arbeiten müssen.

Der Blick nach vorne öffnet dir völlig neue Perspektiven und nützliche Anforderungen , und es kann gut sein, dass Du Dir hinterher denkst, Du hättest die anderen in der Klasse – und deren „Problemchen“ mit Dir, "abgehängt", bist ihnen davon gelaufen.

Ich schreibe das aus eigener Erfahrung, weil ich selber als Jugendlicher auf einem Bauernhof „integriert“ war. Und mit 16 offiziell einen Traktor mit zwei Anhängern zu fahren, hat was …..:)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

atmega

Aktives Mitglied
@Bodenschatz
Dein Hinweis ist gut, aber ich denke nicht dass er für ein Mädel so gut geeignet ist.

Sie hat ja eher Probleme in Kontakt zu treten oder vielleicht auch zu bleiben.
Man braucht ein Repertoire an Themen und eben auch das dazugehörige Wissen um zu jeder Gelegenheit daraus schöpfen zu können.

Sie ist intelligent und beim DRK ... da laufen nun mal nicht die hellsten Leuchten rum. Teilweise sind das Leute die einfach keinen Job mehr finden, aber auch Menschen die Drogenprobleme haben und dort hin verfrachtet worden sind, quasi als Resozialisierungsmaßnahme.
Keine gute Idee finde ich.

Landwirtschaft ist auch so ein Beruf bei dem sie nicht gerade gefordert ist und der ihr keinen Spaß machen wird. Es geht da ja eher ums Arbeiten und weniger darum gut zu kommunizieren.

Um mit ihren Altersgenossen mithalten zu können muss sie sich an Ort und Stelle anpassen, das ist immer etwas schwierig, aber man lernt ja Woche für Woche etwas dazu und irgend wann hat man es dann.


Es ist natürlich nicht gut wenn sie jetzt dauernd "abchillt" und ihre Zeit nur mit sinnlosem Tratsch verbringt der eigentlich eh unwichtig ist, das würde vielleicht dazu führen dass sie schlechte Noten bekommt und ihr die Zukunft verbauen.
Eine geregelte Dosis davon könnte sie allerdings motivieren und ihre Gedanken auch etwas zerstreuen und etwas in eine andere Richtung lenken. Quasi als Ablenkung zum täglichen Standard-Prozedere. Das könnte ihre Motivation und letztendlich auch ihren Antrieb etwas zu machen steigern so dass sie letztendlich sogar bessere Noten bekommen würde.
 

DayX

Mitglied
Wie nimmst du denn das alleinsein wahr?

Bist du gern allein, oder nur zwangsläufig, weil du dich ausgeschlossen oder von anderen unerwünscht fühlst?
Ich habe meistens nichts dagegen, ich kann mich selbst beschäftigen. Aber letztens bin ich allein mit dem Hund raus und es war so ein graues, tristes Wetter. Da wollte ich nicht mehr allein sein, habe aber keine Menschen gesehen. Ich bin gerade bei meiner einzigen Freundin, seit 1 1/2 Stunden, jetzt wird es mir aber auch zu viel und ich hätte gerne ein paar Minuten für mich. Außerdem werde ich bei längerem Befinden in einer Gruppe mit 5+ Leuten unruhig und will einfach weg. Das ist zu stressig.
 

Reignoverme

Aktives Mitglied
Ich habe meistens nichts dagegen, ich kann mich selbst beschäftigen. Aber letztens bin ich allein mit dem Hund raus und es war so ein graues, tristes Wetter. Da wollte ich nicht mehr allein sein, habe aber keine Menschen gesehen. Ich bin gerade bei meiner einzigen Freundin, seit 1 1/2 Stunden, jetzt wird es mir aber auch zu viel und ich hätte gerne ein paar Minuten für mich. Außerdem werde ich bei längerem Befinden in einer Gruppe mit 5+ Leuten unruhig und will einfach weg. Das ist zu stressig.
Ja hört sich für mich sehr bekannt an. Ich bin selbst asperger und würd dir auch jeden fall raten, das mal genauer klären zu lassen. Wenn du wirklich in richtung autismus tendierst, dann bist du einfach anders als andere. Wenn du versuchst dich anzupassen bzw so wie die anderen zu sein, dann wird das nur bedingt funktionieren.

Wenn man weis, was mit einem nicht stimmt, bzw erkennt, warum man so ist, wie man ist, dann erleichtert es das leben ungemein. Und du bist ja auch noch jung und hast bei einer entsprechenden diagnose eine gute chance, daß man dir möglichkeiten bietet, ein besseres leben zu führen, btw wege aufzeigt, wie du besser zurecht kommst.

Ich denke, deine depressionen sind wohl einfach ausdruck deiner inneren verzweiflung und die könnten dann vielleicht von selbst verschwinden, wenn du besser mit dir und anderen zurecht kommst.
 

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