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Ich finde keinen Job nach Quereinstieg

akzente

Neues Mitglied
Hallo,
Danke für das Interesse an meinem Anliegen.
Dies ist der zweite Versuch mein(e) Problem(e) aufzuschreiben, weil es für mich viel Kraft kostet und es auch einfach kompliziert und dabei auch noch unangenehm ist. Daher habe ich beschlossen, mich auf das absolut Wesentliche zu konzentrieren und nicht meine ganze Lebensgeschichte aufzuschreiben.
Kurz: Ich bin in der 2. Hälften der 30er und zur Zeit mehr oder weniger arbeitslos, mit einem Miniminijob, 12h/Woche.
Ich bin Quereinsteigerin im technischen Bereich und habe nach meinem Masterabschluss (nicht in Informatik, aber im technischen Bereich) 2 Jahre in einer kleinen GeoIT-Firma gearbeitet. Seit etwa einem Jahr suche ich ernsthaft nach einem Job und finde keinen, in der ein Einstieg ermöglicht wird.
Zur Erklärung: Da ich Quereinsteigerin bin, brauche ich eigentlich einen Job, in dem ich noch einen Mentor habe. Das Problem, auf das ich bei Jobsausschreibungen stoße, ist vielfältig: Die meisten Jobs sind keine Juniorpositionen, und die Juniorpositionen selbst verlangen meist schon einiges an Erfahrung und sind außerdem überaus beliebt (meisten bewerben sich auf die Stellen, die ebenso für mich interessant sind, 150-200 Leute. Dies kann man bei den Jobplattformen wie LinkedIn sehen).
Gleichzeitig sind die Leute, die sich bewerben, sicherlich oft besser qualifiziert, weil eben keine Quereinsteiger.
Hinzu kommt: Ich finde meistens nicht mal passende Jobs, d.h. alleine die Auswahl, auf die ich mich bewerben kann, ist so klein.
Nun habe ich in der Zwischenzeit versucht, irgendwie Kontakte zu knüpfen, z.B. über Plattformen wie Meetup, aber auch über anderes, z.B. bin ich zu Konferenzen die in den Bereich passen, gegangen, habe auch immer mal Gespräch mit Recruitern, aber in meinem Bereich passt bisher einfach nichts.

Es gab auch schon ein wirklich vielversprechende Korrespondenz mit einer Firma, bei der ich wirklich, wirklich gerne angefangen hätte, aber diese melden sich nicht zurück, auch nicht nach erneutem anschreiben.
Generell fühle ich mich mittlerweile sehr ausgelaugt, weil ich das Gefühl habe, einiges unternommen zu haben (zumindest das, was in meinem Wirkungsbereich liegt), in unterschiedlichen Richtungen, und doch ist alles ... so schwer. Es 'läuft' einfach nichts, es gibt keinen Fluss, es kommen keine Kontakte zustande.
Während dieser Bemühungen um Job und eventuelle Kontakte, bilde ich mich ständig weiter, bin dabei Texte zu verfassen und diese auf Medium zu veröffentlichen, und überlege tatsächlich auch einen Youtube Kanal in dem Bereich zu erstellen, einfach um irgendwie 'sichtbar' zu werden. Denn das, was ich mache, mache ich wirklich sehr gerne, finde es toll daran zu arbeiten und sinnvoll!
Das Problem bei der ganzen Sache: Ich merke, mir geht immer mehr die Kraft verloren, ich habe immer öfter depressive Phasen, und natürlich macht es auch keinen Spaß, am Existenzminimum zu leben (ich werde durch meine Familie unterstützt, finde das aber ganz ganz schlimm so abhängig zu sein). Meine Energie wird immer weniger und ich habe Angst, in ein Loch zu fallen, aus dem ich dann nicht mehr agieren kann.
Es ist alles so verwirrend, und oft weiß ich nicht mal, wo ich am besten weitermache (mache ich heute Jobhunting, oder schreibe ich lieber an dem einen Tutorial weiter, oder htarbeite ich heute an dem Minijob, oder schaue ich doch nochmal ob ich noch ein weiteres Zertifikat mache, oder suche ich nochmal eine Konferenz raus, auf die ich gehen könnte, oder suche ich nochmal nach passenden öffentlichen Gruppen in dem Bereich ...).
Was mache ich am besten? Ich habe oft das Gefühl, ich bräuchte einen Coach, aber den kann ich mir nicht leisten.
Vielleicht kennt ja jemand solch eine Situation, oder kann sich damit identifizieren?
Ich habe mich hier auf die berufliche Baustelle konzentriert, es gibt aber auch noch soziale (kaum soziale Kontakte, neue Stadt) und familiäre (z.B. würde ich wohl gerne noch ein Kind bekomme, aber aufgrund der Jobsituation trau ich mich das aktuell einfach nicht).
Einfach nur: Hilfe!
 

Zitronentorte

Aktives Mitglied
Hallo akzente, ich würdir gern helfen und antworten... mein Lebenslauf ist auch sehr bunt und ich habe es irgendwie immer wieder geschafft, unterzukommen, mehrmals auch als Quereinsteigerin.
Ich blicke nicht so ganz durch, in welcher Richtung du unterwegs bist und was genau du suchst. Du hast einen Masterabschluss in einer anderen Richtung und bist jetzt im technischen Bereich auf der Suche? Oder suchst du da, wo du einen Abschluss hast? Erst dachte ich, du bist im Top-Verdiener-Bereich unterwegs, weil du von Recruitern, Kontakten usw. schreibst. Aber das scheint nicht der Fall zu sein.
Momentan sollte es ja gar nicht so schwer sein, einen Job zu finden. Findest du genug Stellen, bewirbst dich und wirst aber nicht eingeladen? Dann müsste man da ansetzen. Oder gibt es gar keine Stellen für dein Profil? Dann könntest du überlegen, ob die Suche anders aussehen muss. Irgendwo klemmt es, diese Stelle gilt es zu identifizieren.
Hast du schon ein Kind?
LG, Anne
 
G

Gelöscht 119860

Gast
@akzente
Leider geht aus deinem Eingangspost nicht hervor in welche Bereiche du denn quereinsteigen möchtest. Softwareentwicklung, Support, Testing, Consulting, Produkt/Projektmanagement, Administration/DevOps, ...?

Ich bin im Testing tätig. Schon ewig. Immer gerne gesucht auch bei Quereinsteigern...
 

rosanetti

Neues Mitglied
Hallo Akzente,

ich kann dich gut verstehen, da ich auch Quereinsteigerin bin (allerdings in einem anderen Bereich). Das Gute ist, dass du genau weißt, was du willst. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ein Job Coach sehr gut helfen kann. Wenn du einen guten Job-Coach hast, ist das Geld gut investiert. Du musst schließlich noch einige Jahre arbeiten. Dieser findet mit dir schnell einen roten Faden, hilft dir dabei, dich zu sortieren und die Dinge zu klären. Vielleicht liegt es auch einfach an deiner Bewerbung oder deiner Präsentation. Eventuell hilft auch noch einen Plan-B aufzustellen. Was würde dich noch interessieren? Wo könnte es sonst noch weitergehen? Natürlich möchte man sich beruflich in seinem Herzensthema verwirklichen, trotzdem sollte man flexibel bleiben und kreative neue Lösungsansätze verfolgen. Ich würde mir an deiner Stelle auf jeden Fall professionelle Hilfe holen. Mir hat es sehr geholfen meine eigene Jobsituation zu klären. Wichtig ist, dass du dein Problem auch loslässt und dich ein wenig entspannst.
Viele Grüße

Rosannetti
 

akzente

Neues Mitglied
Vielen Dank für die Antworten.
Der Quereinstieg ist im Data Science Bereich, dazu aber auch noch im Geobereich, also Geodaten.
In dem Bereich habe ich auch einen Master gemacht, aber eben auch nur in dem groben Bereich, in dem es vor allem Geoinformationssysteme ging, weniger um Data science. Ich habe mich danach aber sehr weiterentwickelt und mir einige Programmierkenntnisse angeeignet, die besonders für diesen Bereich erwünscht sind. Und nebenbei war ich auch schon im Frontend Bereich tätig, d.h. ich habe Web Apps erstellt. Allerdings merke ich, dass ich keine Softwareentwicklerin bin. Mir macht das nur mittelmäßig Spaß, besonders wenn ich mich im Vergleich zu den wirklichen Nerds sehe. Da fehlt mir einfach die Passion und daher auch der Blick für das Detail. Stattdessen liebe ich Daten und den Prozess der Informationextrahierung (also Analysen, u.a. auch mit Machine Learning)!
Und hier hakt es: Es gibt so einige Data Science Jobs, aber diese haben meistens keinen Bezug zu Geodaten, und wenn doch, dann sind das meistens eher Positionen für PhD Absolventen, also für Wissenschaftler, oder generell für wirklich supergut ausgebildete Leute.
Der große Unterschied zwischen Data Science und Geodata Science liegt nicht nur in den Daten mit denen man primär arbeitet, sondern auch im Bereich in dem man arbeitet. Als Geodata scientist arbeitet man sehr häufig in umweltrelevanten Bereichen in denen Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle spielt, z.B. nachhaltige Energien, nachhaltige Mobilität, nachhaltige Agrarwirtschaft etc etc. Natürlich nicht immer, aber sehr sehr häufig. Und auch das ist genau das, was ich möchte, weswegen dieser Bereich für mich so ansprechend ist. Im Herzen bin ich primär eine Umweltschützerin, kein 'Techie', auch wenn mir die technischen Tätigkeiten und die Programmierung hier im speziellen wirklich Spaß macht.
Tja, aber blöd, wenn man nichts findet. Recruitergespräche bezogen sich fast immer nur auf meine eher rudimentären Kenntnisse im Frontend, und passten daher eigentlich nicht auf mich (ich habe die Gespräche dennoch mitgenommen, man weiß ja nie).
Irgendwie ist es in diesem Bereich sehr schwer, etwas zu finden. Oder ich schaue mich falsch um? Ich glaube ja, mir fehlen die Kontakte, über die ich in eine solche Position mehr oder weniger 'hineinrutschen' könnte. Ich möchte so gerne in dem Bereich tätig sein, aber es fehlt die passende Juniorstelle.
Vielleicht sollte ich tatsächlich einmal einen Job-Coach aufsuchen.
@rosanetti Wieviel kostet eine Beratung? Was hast du da für Erfahrungen gemacht

Und nein, ich habe noch kein Kind. Und ich weiß, dass die Zeit sehr drängt, aber das ist eine andere Baustelle, die vermutlich eher unter den Bereich 'Familie' gehört.
 
G

Gelöscht 119860

Gast
@akzente
Hallo nochmal.
Hm, schwierig. Für mich klingt das irgendwie schon zu sehr festgelegt auf genau diesen einzigen Bereich GeoDataScience und ich würde dann auch nicht unbedingt von Quereinsteig sprechen, wenn du schon ein Studium im DataScience-Bereich absolviert hast.
Ist denn die GeoDataScience-Branche zukunftssicher und gefragt?
Wie sieht denn dein Lebensplan aus? Fester Job, Familie, Haus? Oder bist du mehr flexibel, so dass du dich in ganz D und ggf. nahem Europa bewerben willst? Ansonsten würde ich vielleicht davon abkommen dass es unter allem Umständen der GeoDataScience-Bereich sein muss.

Ich hatte damals als Werkstudierender in nem heimatnahen Konzern angefangen im SW-Testing. Das Thema, womit dieser Konzern sein Geld verdient, war für mich zumindest zweitrangig. Für mich zählte damals: Due Branche ist zukunftssicher und gefragt und es ist ein sicherer Arbeitgeber, denn ich wollte genau Haus und Familie.
Bin jetzt zwar immer noch im selben Bereich, selber Konzern tätig, aber mir ist halt due Sicherheit wichtiger.
Das Langweilige, die Routine versuch ich in der Freizeit aufzuwiegen.

Was möchtest du also in 10 Jahren erreicht haben im Leben?
Vielleicht könntest du 'GeoDataScuence' auch im Privaten Bereich, z.B. durch Mitwirken an OpenSource-Projekten weiter verfolgen und machst so wie ich halt als Hauptjob einen rel. gut bezahlen Brotjob mit einigen zusätzlichen 'Goddies' wie z.B. HomeOffice, Mitarbeiter-Rabatte, flex. Arbeitszeiten, usw. ?!?
 

akzente

Neues Mitglied
Hallo Juke,
Der Bereich ist gerade, genau wie generell der gesamte Data science Bereich, sehr im Kommen. Big Data halt. In anderen Ländern ist diese Bewegung aber stärker, wie so typisch für Deutschland, geht es hier noch etwas langsamer,
Und soooo spezifisch ist der eigentlich nicht. Ich analysiere halt nicht die Daten für Banken und Versicherungen, sondern etwas komplexere Daten, wie z.B. Satellitendaten. Und es sind ja auch nicht nur die Analysen, sondern es geht vor allem auch um das Finden, Sammeln und Integrieren der Daten, Vorprozessierung, Visualisierung und ganz am Ende kommt dann erst eine Analyse, mittlerweile häufig mit Machine learning algorithmen. Es starten ja auch immer mehr Satelliten mit besserer Technologie, es stehen immer bessere Bildqualitäten und generell Bilder zur Verfügung.
Also ja, der Job ist zukunftssicher, mehr denn je. Der Job des Data Scientists fängt ja auch prinzipiell gerade erst so richtig an. In Deutschland eben langsamer als anderswo.
Im Bereich Softwareentwicklung habe ich immer das Gefühl, dass alle besser sind als ich ... liegt vielleicht daran, dass ich durch meinen Partner auch wirklich viel mit richtigen Techies (mit Doktortiteln, also wirklich begeisterte) zusammen komme. Da fühle ich mich mit meinen Kenntnissen irgendwo doch sehr verloren und auch nicht passend, mich auf so etwas zu bewerben.
In 10 Jahren möchte ich angekommen sein ... beruflich als auch familiär, es braucht aber kein Haus, solange wir eine Mietwohnung haben und finanziell über die Runden kommen. Finde es aber auch schwierig, dass die meisten Firmen mittlerweile nur noch 2-Jahres Verträge anbieten. Nach 2 Jahren ist man u.U. doch gerade erst irgendwo richtig angekommen, kennt die Kollegen und fängt an, sich wirklich wohl zu fühlen.
 
G

Gelöscht 119860

Gast
In 10 Jahren möchte ich angekommen sein ... beruflich als auch familiär, es braucht aber kein Haus, solange wir eine Mietwohnung haben und finanziell über die Runden kommen. Finde es aber auch schwierig, dass die meisten Firmen mittlerweile nur noch 2-Jahres Verträge anbieten. Nach 2 Jahren ist man u.U. doch gerade erst irgendwo richtig angekommen, kennt die Kollegen und fängt an, sich wirklich wohl zu fühlen.
Hm, schwierig. Mußtest oder wolltest du denn raus aus der kleinen GeoIT-Firma,bei der du gearbeitet hast? Was war der Grund,dass du dort wieder aufgehört hast?
Ich bin aufgrund meines hohen Sicherheitsbedürfnisses ganz gut in meiner Konzernstruktur aufgehoben. Wäre das nicht auch was für dich? Gibt doch dann sicher Konzerne, die auch DataScience-Projekte haben, ob's im Bereich GeoData ist, weiß ich allerdings nicht.
 

Cui86

Mitglied
Ich finde das ganze auch sehr sehr nieschig. Kaum einer arbeitet genau in dem Bereich in dem er sein Studium absolviert hat. Deswegen mein Tipp: ein bisschen breiter streuen und vor allem ein wenig mehr Selbstvertrauen. Du hast ein gefragtes technisches Studium absolviert und du wirst was finden adäquates finden. Der erste Job nach dem Studium ist fast nie der Traumjob, aber ja, man kann mit Erfahrung & Referenzen wechseln.Viel Erfolg!
 

rosanetti

Neues Mitglied
Hallo Akzente,

wenn man ein Jobproblem hat, setzt man sich sehr unter Druck, versucht Lösungen zu finden und wälzt die Dinge im Kopf hin und her. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es hilft, wenn von Außen ein Profi auf die Jobsituation schaut. Wo hakt es? Sind meine Unterlagen gut? Wie sieht es mit der Selbstpräsentation aus. Bin ich zu sehr auf einen Weg fokussiert. Was gibt es noch für Möglichkeiten. Ein Job-Coach hilft dabei zu klären und vor allem die nächsten Schritte zu strukturieren.
Ich habe mit dem Coaching gute Erfahrung gemacht. Es ist nicht günstig. Ich habe in HH für eine Stunde 150,--EUR ohne MwSt. bezahlt. Meistens werden nur wenige Stunden benötigt, weil man auch viel in Eigenarbeit geht. Ein Job-Coach kann keinen neuen Job beschaffen, aber ist auf jeden Fall gut, weil er dir neue und andere Wege aufzeigen kann. Mir hat es sehr geholfen meine Situation zu klären und zu sehen, wo kann ich etwas tun und wo muss ich vielleicht auch umdenken.
Es gibt natürlich unendlich viele Coaches und du musst für dich rausfinden, was für dich passt. Ich habe mir jemanden empfehlen lassen und meistens wird in der ersten Stunde geschaut, ob es für beide Parteien passt. Vorsichtig wäre ich bei Leuten, die einem das Blaue vom Himmel versprechen. Du wirst schnell ein Gespür dafür kriegen, was passen könnte.

Alles Gute für dich!
Viele Grüße
Rosannetti
 

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