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Grüße

G

Gelöscht 129029

Gast
Hallo,

ich heiße Gartennomade und bin seit etwa zwei Jahren obdachlos oder genauer wohnungslos.
Ich habe den zweiten Winter ohne Heizung in einem Garten überstanden.

Rekord war draussen Minus 11 und drinnen minus 8 Grad.

Der Gartenverein hat mir Wasser und Strom schon seit langer Zeit abgestellt. Ich habe aber ein bisschen Solarstrom und sobald es wieder wärmer wird, werde ich wieder regelmäßig in einem Bach schwimmen.

Der Verein hier will mich mit aller Kraft ganz auf die Straße bekommen.
Und so zum alltäglichen Mobbing gehört z.B. das Scherben in meine Beete streuen und dergleichen.

Ich bin seelisch behindert und hatte im Sommer Eingliederungshilfe beantragt, in der Erwartung, dass die Teilhabe am Leben auch das Wohnen umfasst und dann mit einer gewissen Priorität nach einer Wohnung gesucht wird. Der Träger hatte mir vorher auch das Blaue vom Himmel versprochen: Wohnung, gar kein Problem... Wir haben Kontakte und wenn das nicht bei den Wohnungbaugesellschaften klappt dann auch bei privaten Vermietern...

Naja, bis heute hatte ich kein einziges Wohnungsangebot.

Ich stehe hier auch bei beiden Wohnungsbaugesellschaften auf der Liste, aber auch die haben sich bis heute kein einziges Mal gemeldet.

Wie man sich vorstellen kann, ist das keine opitmale Situation. Der Garten wurde fristlos gekündigt. Aber bisher ist es denen nicht gelungen, eine Räumungsklage zuzustellen, so dass es bisher kein Verfahren gibt und sie keinen Räumungstitel haben. Und die Rechtsanwältin in der Rechtsberatung meinte, dass ich gute Chancen habe, ein erstes Verfahren vor Gericht zu gewinnen, weil die Kündigung so dilletantisch gemacht ist.

Damit könnte ich quasi nochmal 1,5 Jahre (6 Monate Räumungsaufschub und ca. 9 Monate, bis sich mich dann nochmal vernünftig kündigen können) gewinnen. Falls sie die Kündigungsfrist verpassen auch 2,5 Jahre.

Ich bin jetzt auch mit der Dame beim Sozialpsychiatrischen Dienst, der die Eingliederungshilfen genehmigt, aneinander geraten, weil die erst die Schriftstücke an meine alte Adresse geschickt hatten, so dass 2,5 Monate verloren wurden, dann übereilt einen Hilfeplan gemacht haben, ohne mich daran zu beteiligen, mir bis heute kein einziges Schriftstück zugemailt haben, keine Bewilligung, keinen Hilfeplan oder ähnliches und zwar einen Bedarf für eine Wohnung außerhalb der Ghettos erkannt haben, aber die Kosten auch nicht übernehmen wollen.

Sie haben mir dann nachdem ich die Vielversprecher in die Wüste geschickt habe, einen Heilpraktiker mit Therapeutischer Zusatzausbildung (Analytisch) aufs Auge drücken wollen, ohne etwas an meiner Wohnsituation ändern zu wollen.

Ich habe daraufhin mehrere Emails an unseren Landrat geschrieben, um auf den Irrsinn hinzuweisen.

Nachdem also Wohnen unmöglich ist und unmöglich sein wird, habe ich überlegt, was ich denn tun kann.

Alternativen wie Campingplatz scheiden bei uns aus, weil die Kommune keine Slums will und daher übers Baurecht das Wohnen dort unmöglich macht.

Letztlich ist aber die Wohnungslosigkeit auch nur ein Symptom meiner Armut. Irgendwie wäre es besser die Armut zu überwinden anstatt besserer Anträge oder ähnliches schreiben zu können.

Wir sind hier an der Küste und haben hier mehrere Segelvereine und einen Hafen mit Marina. Und theoretisch könnte ich auch auf einem Boot wohnen und die kosten dafür geltend machen. Daher beobachte ich gerade den Markt für runtergekommene Boote sehr genau. Ein bisschen Geld habe ich.

Aber jetzt kommt es, um solche Boote zu vertretbaren Kosten besichtigen zu können, wäre ein Deutschlandticket notwendig. Aber als Obdachloser/Wohnungsloser ist das mit dem Deutschlandticket unmöglich. Ich habe zwar ein Konto, von dem die Kosten abgebucht werden könnten, aber kein Handy so dass ich eine Chipkarte bräuchte. Bei uns vor Ort gibt es die Chipkarte nur für Senioren. Die benachbarten Verkehrsverbünde haben zwar Chipkarten, aber nur für Leute mit einer Adresse wo sie die hinschicken können. Meine Angebote, es persönlich bei ihnen abholen zu kommen wurde überall abgelehnt.

Bei uns im Ort ist leider nicht möglich als Obdachloser/Wohnungsloser Post bei einem Träger oder einer Behörde zustellen zu lassen. Die Diakonie wird dafür nicht bezahlt und hilft nur gegen Geld. Die haben mir im Winter auch kein Wasser oder gar eine Dusche gegeben. Nur wenn ich Kunde der Obdachlosenunterkunft geworden wäre und sie das hätten abrechnen können, hätte sich was getan. Aber Briefe kann man da auch nicht bekommen.

Ich hätte das Deutschlandticket auch sehr gebraucht an den kalten Tagen, weil die einzige Möglichkeit sich bei uns mal kostenlos aufzuwärmen die Stadtbibliothek ist, die aber am Wochenende nur 3 Stunden auf hat. Und in der Woche um 18 Uhr schließt.

Man kann aber auch das Positive sehen: Durch die Kälte wird braunes Fett gebildet, dass den Körper wärmt und dabei Fett verbrennt, so dass man je mehr Jahre man der Kälte ausgesetzt ist, desto weniger macht sie einem zu schaffen und desto schlanker wird man.

Voranfragen an den Fachdienst Soziales wegen Übernahme der Kosten für einen Liegeplatz wurden mit im Gesetz nicht vorgesehen Hürden beantwortet: D.h. man solle einen Liegeplatz finden, bei dem der Betreiber das Dauerwohnen und melderechtliche Anmeldung vorsieht. Was natürlich nirgendwo in der Stadt möglich wäre.

Tatsächlch reicht es einfach nach den Regeln des SGB XII, wenn das Boot zum Wohnen geegnet ist, es sich mit mir an dem Ort befindet und die Kosten angemessen sind. Aber man kann ja wieder neue Hürden erfinden, um die Leute in der Kälte zu halten.

Menschenwürdeprinzip par Exzellenz...

Und grundsätzlich ist das Wohnen im Hafen kein Problem, viele Menschen wohnen auf den Schiffen. Nur eben wird kein Marinabetreiber aus seinem Parkplatz ein Wohnsiedlung machen und die Melderechtliche Anmeldung anbieten.

Heute hatte ich ein Gespräch mit der Gartennachbarin, die schlecht drauf war, weil man ihr den Strom abgestellt hat, weil sie den Strang mit mir teilt und dann ihre schlechte Laune an mir ablassen musste. Ich hätte mich nicht gekümmert, sie könne sich gar nicht vorstellen, dass man keine Wohnung bekommt, usw... Ich habe ihr dann nur gesagt, dass ich alles was ich getan habe, ich genau so wieder tun würde und alles Möglichkeiten ausgeschöpft habe.

Zur Wohnungslosigkeit ist es nach einem immer weiter eskalierdenden Nachbarschaftsstreit gekommen, bei dem mich der Fachdienst Soziales nicht hat umziehen lassen. Und nach mehrerren Angriffen und dem Stürmen meiner Wohnung inklusive des Versuchs mich zu erwürgen, habe dann die Wohnung verlassen und aufgegeben.

Und weil ich mich nach den ersten Bedrohungen und Beleidigungen bewaffnet habe, hat dann die Justiz mich bestraft, dafür dass ich meine Haut zweimal gerettet habe.

Dafür gab es eine Geldstrafe von 30 Tagen, die wegen Corona zwei Jahre nicht vollstreckt wurde... Aber eines Morgens hörte ich Geräuche um ca. 6 Uhr morgens und dann fielen bei mir 10 Leute mit Maske, Helm und Maschinenpistole ein, nachdem sie die Tür zum inneren des Gartenhauses gesprengt hatten.

Ein Ausflug ins zweitschlimmste Gefängnis Deutschlands war mal eine interessante Abwechslung. Immerhin stand ich mit dem Einsatz des SEK oder GSG 9 immerhin relativ weit oben in der Gefangenenhierarchie. Und hatte schnell Anschluss und Leute, mit denen ich mich sehr gut unterhalten konnte.

Das Ganze hat sicher mit Observation über 10.000 Euro gekosten und pro Tag nochmal 160 Euro.

Aber für einmal umziehen sind keine paar hundert Euro da...

Mein Bruder ein Arzt mit Millionen in Frankreich meinte dazu: Dass mein Leben viel interessanter sei als seins.

Mal sehen wie es weiter geht...
Immerhin sind die Leute auf der Straße sehr sozial. Die haben mich sofort erkannt und angesprochen und dann mit Informationen und Tips versorgt.

Und es gibt auch die guten Seiten des keine Post bekommens: Keine Rechnungen, keine Werbung, kein Ärger.
Und im Sommer ist es ein absoluter Traum, im Garten zu sein.

Nur wer weiß, wie lange noch...
Der Gartennomade
 
Hallo Gelöscht 129029,

schau mal hier: Grüße. Hier findest du was du suchst.

MissVerständnis

Aktives Mitglied
Da du ja aber vllt auch gerne Ratschläge zu deiner Situation hören möchtest,wäre dein Faden vllt besser in der Rubrik ICH aufgehoben.
Das denke ich auch, @Gartennomade!
Die Beiträge im Willkommensforum werden, denk ich, seltener gelesen, weil die meisten neuen Mitglieder sich nur kurz vorstellen.

Zum Verschieben deines Threads schreibst du am besten unter "Feedback" die Moderatoren an.
Ich würde dir auch empfehlen, dir einen neuen Titel für deinen Thread zu überlegen, der dein Thema andeutet.
Auch dabei können dir sicher die Mods behilflich sein.

Und jetzt erstmal gutes Ankommen hier im Forum,
fühl dich willkommen! :)
 

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