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Exfreund im Freundeskreis Gedanken dazu

Nana0209

Neues Mitglied
Ich war 2 Jahre in einer "Beziehung" und habe mich vor 3 Wochen getrennt. Er lebt in einer anderen Stadt (zusammen mit meinen ganzen anderen Freunden) weshalb wir eine Fernbeziehung geführt haben. Es gibt viele Dinge, die mich fertig gemacht haben und ich will sie hier niederschreiben. Vielleicht hat jemand ein paar Gedanken dazu. Weil ich fühle mich sehr leer und weiß nicht was ich denken soll.
Seine Familie ist muslimisch und er darf nicht mit mir zusammen sein. Als er es mal angesprochen hat, hat seine Mutter angefangen zu weinen und gesagt sie hätte ohne ihn kein Grund mehr zu leben. Jeder in seiner Familie heiratet nur im Bekanntenkreis der Familie.
Seit dem hat er es nicht mehr angesprochen und er mich dementsprechend auch noch nie besucht. Ich habe immer gehofft und gewartet und unterschiedliche Dinge vorgeschlagen aber es kam nie dazu. Wenn ich mich mit meinen Freunden getroffen habe, haben wir uns gesehen und Zeit zusammen verbracht.
Ich bin extrem emotional und er ist emotional unerreichbar, wird sogar sauer wenn ich frage, ob er sich freut mich zu sehen o.Ä. Generell ist er auch nicht romantisch und flirtet nicht oder sagt süße sachen. Genau deshalb frage ich ihn solche Sachen, um quasi ihn die antworten vorzutischen. Klappt nur leider nicht immer. Wir haben uns oft gestritten, weil ich Dinge sehr intensiv aufgenommen habe während er die meisten Dinge gar nicht verstanden hat. Er hat sich quasi entschuldigt, weil ich es gefordert habe aber warum er sich entschuldigen soll, das hat er nicht verstanden. Hat er auch nicht drüber nachgedacht.
Ich weiß gar nicht ob ich ihn so attraktiv finde. Ich habe ihn zuerst nur online gehört und fand seine stimme schön und er ist lustig. Dinge über die ich tausend Stunden nachdenke, gibt er mir eine kurze aber schlaue Antwort. Er ist ein guter Mensch. Er ist schlau und gebildet sucht ebenfalls eine vernünftige Beziehung die lange halten soll. Ohne viel Drama oder Social Media Gedöns. Damit meine ich, dass er nicht noch 100 anderen Frauen folgt oder nur für das Image eine Freundin haben will, wie es oft bei jungen Leuten so ist. Er ist in der selben Freundesgruppe und es hat einfach gepasst. Wir haben die selben Interessen und teilen uns ja quasi schon Bereiche in unseren Leben. Ich fand ihn dann zwar nicht sonderlich gutaussehend, aber ich wollte es einfach ignorieren und wie wir jetzt älter geworden sind, finde ich ihn ganz süß.
Jetzt sind wir getrennt und alle verbringen Zeit gemeinsam in der anderen Stadt, früher haben sie sich sehr selten getroffen. Wir sind seit 3 Wochen getrennt und an den letzten 2 Wochenenden waren sie zusammen etwas trinken und essen und haben Zeit zusammen verbracht. Das macht mich natürlich eifersüchtig und sauer.
Niemand hat gefragt wie es mir geht nach der Trennung. Ich habe das Gefühl ich war die ganze Zeit nur sein Schatten.
Generell redet so gut wie niemand mit mir und ich bin stur und will selber nicht auf die zugehen. Weil ich sowieso schon oft schreibe oder versuche mir Dinge auszudenken, die man zusammen tun kann. Teilweise wurde mir darauf auch nicht geantwortet.
Er hat direkt allen von der Trennung erzählt. Und er will mit Absicht nirgendswo hingehen wo ich bin, weil er die Distanz braucht. Das trennt die Gruppe aber auch und ich mag das Gefühl nicht, dass sie sich lieber für ihn entscheiden würden.
Er liebt mich immer noch, wenn seine eltern nicht wären, würde er mich am liebsten direkt heiraten hat er gesagt.
Ich fühl mich mega verarscht. Ich bin allein, rede mit niemanden und die sind draußen und haben Spaß das ist unfair. Und dann soll er mich noch mögen? Ich verstehe das nicht, ich hasse es dass ich mich so machtlos fühle.
Aber ich overthinke auch viel.
Ich habe heute mit einem Freund geredet und er meinte er wusste nicht dass es mich so sehr belasten würde. Jeder hat gerade viel zu tun, ein Freund geht auch durch eine Trennung und der andere hat beruflich viel zu tun. Und die anderen haben auch viel um Kopf. Er meinte es ist einfach nur phasenweise gerade weniger los und durch die Trennung merke ich es jetzt gerade intensiver. Aber ich würde auch nicht so viel Zeit mit den anderen verbringen, ich bin weniger online oder oft alleine und mein jetziger Ex ist ständig mittendrin und hat ja auch direkt allen erzählt wie schlecht es ihm geht.
Es ist so unfair, wie kann keiner fragen wie es mir geht oder an mich denken. Ich vermisse ihn auch, aber jetzt wieder zusammen zu kommen, dann wäre alles so wie früher. Und ich erwarte auch dass er bzw. die anderen irgendetwas tun, dass diese schlechten Gefühle von mir ausgleicht. Einfach nur ein "Hast du lust?" reicht nicht.
Ich bin sehr enttäuscht und habe angst dass ich nachtragend bin und meine Freundschaften zerstöre. Wie soll ich mit diesem Gefühl umgehen was soll ich tun, ich will auf gar kein fall den ersten schritt machen. Aber es soll nicht alles vorbei sein. Aber ich fühle mich so einsam und als wenn ich jedem egal wäre. Ich will doch nur geliebt werden und dass jemand mich will. Ohne dass ich vorher sagen muss, was die Person tun soll. Sieht mich denn keiner? Und dann sagen er liebt mich noch. Damit ich schön an ihn hänge während er mit den anderen sein Spaß hat. Wenn man emotional so wenig versteht, kann ich mir dann überhaupt sicher sein, dass er mich liebt? Oder overthinke ich gerade. Ich hasse dass ich mich so fühle. Wir haben doch jeden Tag alle zusammen verbracht und hatten immer so viel Spaß und so viel Energie.
 

Another Ex User

Aktives Mitglied
Das dein Gedanakenkusell sich dreht ist völlig normal, du brauchst etwas Abstand von ihm um wieder klar zu sehen, gibt dir bitte diese Zeit.

Ja, jede/r will geliebt werden und sich verstanden und geborgen fühlen, das ist auch richtig und wichtig, allerdings sollte es eben ein Gleichgewicht sein, im Geben und Nehmen, in lieben und geliebt werden, und das hat halt bei euch nixht gepasst, du hast dich da viel mehr eingebracht als er,.daß siehst du ja an seiner (kalten) Reaktion.

Weißt du, wenn du wirklich die große Liebe seines Lebens gewesen wärst, hätte er alles für dich getan, das ist hart und traurig, aber ohne es zu versuchen, kann man nicht herausfinden, ob es wirklich passt.
Und letzen Endes hat es halt nicht gepasst.

Suche dir jemanden mit einem größeren, offenerem Herz und starken Armen zum Glülich werden.

Ich glaube nicht, das er das mit Absicht gemacht hat, oder nur mit dir gespielt hat, ihr hattet viele Gemeinsamkeiten, aber dennoch war es halt nicht für immer bestimmt.

Das auch gar keiner bei dir meldet und sich nach dir erkundigt ist bitter, Zeit neue Freunde zu finden, das ist schwer und auch das braucht seine Zeit, besinne dich auf die lieben Menschen die du hast, und du kannst gerne hier schreiben und hoffentlich ein paar nette und aufrichtige Worte finden, um dich nicht so alleine zu fühlen, wann immer du magst.
 

SJF

Neues Mitglied
Ich glaub du solltest aktuell vor allem gut schauen, dass du jetzt nichts machst, was du später bereust. Du bist gerade sehr sehr verletzt und scheinbar auch wütend. Wenn du deine Freunde damit jetzt konfrontierst, können sie unter Umständen nicht gut damit umgehen. Ich hatte 1 : 1 das gleiche Thema vor ein paar Jahren. Nach der Trennung gab es einige Freunde die auf "seine Seite" gewechselt sind. Oder jedenfalls fühlte sich das für mich so an. Ich war so gekränkt und konfrontierte ein paar meiner Freunde damit. Weil ich recht wütend war, wählte ich leider nicht die freundlichsten Worte. Danach brach der Kontakt für lange Zeit endgültig ab.
Jetzt ist einige Zeit vergangen und wir verbringen wieder normal Zeit miteinander. Mein Exfreund ist manchmal dabei, manchmal nicht. Ich hab keinerlei Wut mehr gegen jemanden, vor allem weil ich realisiert habe, dass ich selbst nach Trennungen oft unbewusst auf einer Seite gelandet bin.

Du sagst, dass du dir wünschst, dass sie auf dich zukommen. Meiner Erfahrung nach funktioniert das leider nicht so. Ich würde versuchen meine Emotionen abkühlen zu lassen. In der Zwischenzeit würde ich den Kontakt zu den Freunden schon suchen. Pass nur mit Vorwürfen auf. Rede gern mit deinen Freunden wie's dir geht aber versuch ihnen kein schlechtes Gewissen zu machen. Noch besser: rede hier wie's dir geht :) Bei dir geht grad viel ab und in ein paar Wochen sieht alles wieder ganz anders aus. Wäre schad wenn du in den Emotionen jetzt was sagst, was du vielleicht gar nicht so siehst wenn alles wieder abgekühlt ist.
 

Marisol

Aktives Mitglied
Seine Familie ist muslimisch und er darf nicht mit mir zusammen sein.
Damit ist das Thema leider beendet.
Such dir einen anderen.
Als er es mal angesprochen hat, hat seine Mutter angefangen zu weinen und gesagt sie hätte ohne ihn kein Grund mehr zu leben. Jeder in seiner Familie heiratet nur im Bekanntenkreis der Familie.
Ja, so sind die Traditionen häufig. Kenne ich. Er hat nie zu dir gestanden. Deine Freunde sollten das alles wissen und dir beistehen.
(Sex ging trotz seiner ehrenhaften Vorstellungen, oder? Mit einer Ungläubigen? Unverheiratet?)
Es ist so unfair, wie kann keiner fragen wie es mir geht oder an mich denken. Ich vermisse ihn auch, aber jetzt wieder zusammen zu kommen, dann wäre alles so wie früher. Und ich erwarte auch dass er bzw. die anderen irgendetwas tun, dass diese schlechten Gefühle von mir ausgleicht. Einfach nur ein "Hast du lust?" reicht nicht.
Ich bin sehr enttäuscht und habe angst dass ich nachtragend bin und meine Freundschaften zerstöre.
DIE zerstören oder gefährden die Freundschaft. Nicht du.
Wenn man emotional so wenig versteht, kann ich mir dann überhaupt sicher sein, dass er mich liebt?
Natürlich nicht.
Oder overthinke ich gerade.
Nein. Du siehst klar. Du wurdest zwei Jahre lang ausgenutzt und vertröstet.
Ich fühl mich mega verarscht. Ich bin allein, rede mit niemanden und die sind draußen und haben Spaß das ist unfair. Und dann soll er mich noch mögen? Ich verstehe das nicht, ich hasse es dass ich mich so machtlos fühle.
Geh eine Weile auf Distanz.
Und dann sagen er liebt mich noch. Damit ich schön an ihn hänge während er mit den anderen sein Spaß hat.
Und damit er nochmal ran kann, wenn ihm der Sinn danach steht.
Du brauchst aktuell keine Clique. Sondern eine gute Freundin, mit der du alles besprechen und sortieren kannst.
Alles Gute dir.
 

mb6

Mitglied
Hey,

erstmal will ich dir mein Mitgefühl ausdrücken, aus deinen Zeilen spricht wirklich viel Kummer.
Ich hoffe, es hat dir geholfen, das ein bisschen rauszuschreiben. Wenn du das Gefühl hast, dir tut das gut, schreib doch ruhig noch mehr. Hier hört immer jemand zu. Das ist wirklich eine schöne Plattform, um sich ein bisschen die Seele freizubrennen.

Den Freund kannst du wirklich vergessen, leider.
Ich bin mit einem, wie ihm, befreundet. Ein ganz feiner, lieber Kerl. Intelligent, sensibel aber er steht komplett unter der Kontrolle von seiner Familie (noch dazu als jüngster Sohn) und ist quasi sowas wie ein Leibeigener. Das ist auch ein Grund, warum er Probleme hat, eine längerfristige Beziehung zu finden, eine Familie zu gründen, obwohl er sich das so sehr wünscht. (und verdient hat, er ist so ein feiner Mensch, ich kanns nur nochmal sagen)

Diese Familien leben, von Ihrer psychosozialen Entwicklung gesehen, noch in einer anderen Zeit. (ist auch viel Einzelfall abhängig, ich will das auf keinen Fall pauschalisieren)
Da wird z.B. mit Formen vom emotionaler Erpressung gearbeitet, wie wir uns das kaum noch vorstellen können. "Du liebst mich nicht, wenn du dies nicht tust, du bist nicht mehr mein Bruder, wenn du das nicht tust" Absolute Katastrophe, echt.

Zieh deine Lehre daraus, für den Rest deines Lebens. Wenn du jemanden, aus so einem Kulturkreis, kennenlernst check ab, wie der wirklich so drauf ist und wie die Familiensituation ist.
So jemand wie dein Exfreund oder mein guter Freund -> keine Chance -> niemals eine Beziehung eingehen.

Bei einer Trennung splittet das oft den Freundeskreis auf. Du hast hier offensichtlich leider das Nachsehen. Tut mir sehr leid, erzeugt auch eine Menge sozialen Schmerz durch gefühlte Ablehnung.
Versuch dich von der Gruppe fernzuhalten (wo er drin ist). Du brauchst wirklich den Abstand.

Es kann sein, dass du dir einen anderen Freundeskreis ein bisschen aufbauen musst.
Du scheinst aber Optionen haben, wie du schreibst, ich bin guter Dinge.

Alles Gute für dich
 
Zuletzt bearbeitet:

CAT

Aktives Mitglied
Der Mann hört sich nicht gerade nach einem Hauptgewinn an.

Und damit meine ich nicht, dass er Moslem ist und seine damit verbundenen persönlichen Traditionen.
(kleines Geheimnis: ich kenne zig Moslems die mit "Ungläubigen" glücklich zusammen und/oder verheiratet sind)

Die Schilderung seines Verhaltens im Allgemeinen klingt für mich sehr lieblos.

Deine Entscheidung zur Trennung war meiner Meinung nach goldrichtig.
 

Nana0209

Neues Mitglied
Ich glaub du solltest aktuell vor allem gut schauen, dass du jetzt nichts machst, was du später bereust. Du bist gerade sehr sehr verletzt und scheinbar auch wütend. Wenn du deine Freunde damit jetzt konfrontierst, können sie unter Umständen nicht gut damit umgehen. Ich hatte 1 : 1 das gleiche Thema vor ein paar Jahren. Nach der Trennung gab es einige Freunde die auf "seine Seite" gewechselt sind. Oder jedenfalls fühlte sich das für mich so an. Ich war so gekränkt und konfrontierte ein paar meiner Freunde damit. Weil ich recht wütend war, wählte ich leider nicht die freundlichsten Worte. Danach brach der Kontakt für lange Zeit endgültig ab.
Jetzt ist einige Zeit vergangen und wir verbringen wieder normal Zeit miteinander. Mein Exfreund ist manchmal dabei, manchmal nicht. Ich hab keinerlei Wut mehr gegen jemanden, vor allem weil ich realisiert habe, dass ich selbst nach Trennungen oft unbewusst auf einer Seite gelandet bin.

Du sagst, dass du dir wünschst, dass sie auf dich zukommen. Meiner Erfahrung nach funktioniert das leider nicht so. Ich würde versuchen meine Emotionen abkühlen zu lassen. In der Zwischenzeit würde ich den Kontakt zu den Freunden schon suchen. Pass nur mit Vorwürfen auf. Rede gern mit deinen Freunden wie's dir geht aber versuch ihnen kein schlechtes Gewissen zu machen. Noch besser: rede hier wie's dir geht :) Bei dir geht grad viel ab und in ein paar Wochen sieht alles wieder ganz anders aus. Wäre schad wenn du in den Emotionen jetzt was sagst, was du vielleicht gar nicht so siehst wenn alles wieder abgekühlt ist.
Ja, darüber habe ich auch schon nachgedacht. Lieber weniger sagen, als zu viel und es dann nicht mehr rückgängig machen können.
Ich habe bisher mit einem Freund drüber gesprochen, der mir auch angeboten hat mit den anderen zu reden. Aber genau aus den Gründen, die du auch nennst, habe ich ihm gesagt, er sollte es lieber nicht tun. Das würde die Situation nur weiter verkomplizieren.
Letztendlich denke ich mir, wer bleiben möchte, der wird bleiben. Und es ist auch normal, dass man mal weniger Kontakt hat oder so..
Problem ist nur, ich will nicht nachtragend sein. Mir fällt es schwer, nach einiger Zeit nicht wieder plötzlich ein Groll zu empfinden und dann kann ich mich sehr schwer kontrolllieren und werde teilweise auch schnell hysterisch. Als würde ich in solchen Situationen meine Freunde nicht mehr wiedererkennen können, ganz unangenehmes Gefühl.
 

Nana0209

Neues Mitglied
(Sex ging trotz seiner ehrenhaften Vorstellungen, oder? Mit einer Ungläubigen? Unverheiratet?)
Ach Gott, auch ein ganz blödes Thema. Dadurch, dass wir uns immer so selten gesehen haben, habe ich mich die ganze Zeit unter Druck gefühlt. Er wurde sogar sauer, oder nicht sauer, aber wenn es nicht geklappt hat, hat er die ganze Zeit in die Leere ohne Gesichtsausdruck gestarrt und nicht mehr geredet. Einmal meinte er sogar, er möchte nicht angefasst werden. Und ich dachte die ganze Zeit einfach "Was stimmt nicht mit mir, warum ist das so schwer mit mir" Einfach nur weil ich es nicht wollte bzw. mich mit dem Kopf nicht drauf einlassen konnte.
Teilweise hatte ich ihn besucht, als seine Familie im Urlaub war. Und mit dem Gedanken, dass ich heimlich da bin und eigentlich gar nicht hier sein darf, konnte ich mich nicht drauf einlassen. Und zu wissen, dass wenn es nicht klappt, er wieder so kalt und abwesend wird, hatte ich noch mehr Druck und war noch angespannter.
 

Nana0209

Neues Mitglied
Den Freund kannst du wirklich vergessen, leider.
Ich bin mit einem, wie ihm, befreundet. Ein ganz feiner, lieber Kerl. Intelligent, sensibel aber er steht komplett unter der Kontrolle von seiner Familie (noch dazu als jüngster Sohn) und ist quasi sowas wie ein Leibeigener. Das ist auch ein Grund, warum er Probleme hat, eine längerfristige Beziehung zu finden, eine Familie zu gründen, obwohl er sich das so sehr wünscht. (und verdient hat, er ist so ein feiner Mensch, ich kanns nur nochmal sagen)
Vielen Dank für deine lieben Worte.
Ja du hast absolut recht, er selber ist auch ein mega lieber Mensch. Höflich, respektvoll und lustig. Ein wirklich ehrlicher Mensch, mit dem man schöne Gespräche haben kann und der auch immer darauf achtet, dass jeder zufrieden ist. Ansonsten war und bin ich immer diejenige, die auf alle anderen in der Gruppe geachtet hat. Einer der besten Freunde, die ich jemals hatte.
Aber was Beziehungen angeht, sieht es einfach ganz anders aus. Er ist zwar nicht der jüngste, aber der einzige Sohn, was die Situation nicht gerade verbessert.

Bei ihm ging es immer nach Leistung, hat er nicht die richtigen Noten nach Hause gebracht, gab es Ärger. Hat er allgemein nicht genug geleistet, wurde ihm das Gefühl gegeben nichts wert zu sein, so lange, bis er das tat was von ihm verlangt wurde. Und dann war wieder alles gut.
Und aufgrunddessen hat er wohl auch alles hingenommen, was ich getan habe, selbst wenn ich Fehler gemacht habe. Weil er gelernt hat, wenn er leise ist und alles hinnimmt, gibt es keine Probleme. Für mich hat es sich allerdings heuchlerisch angefühlt, als wäre er nicht ehrlich zu mir oder würde nur das tun, von dem er denkt dass es mir gefallen würde. Aber er hat wohl seine Gefühle aus Angst unterdrückt, weil er nie gelernt hat den Mund aufzumachen. Und auf der anderen Seite kam wiederrum unterbewusst genau dasselbe Bewertungssystem bei ihm auf, wie bei seinen Eltern. Wo er mir dann die komplett kalte Schulter gezeigt hat.
Und in beiden Szenarien wollte er auf gar kein Fall über Gefühle reden. Dann ist er sauer geworden oder alles ist übergekocht, bis er den Tränen nahe war. Und das tat mir dann wiederrum sehr weh mitanzusehen.
Deswegen ist alles was er will, so wenig Probleme wie möglich zu haben. Und das erreicht er, indem er einfach alles macht was man ihm sagt, auch wenn er am Ende unglücklich ist, hauptsache allen anderen geht es gut.
Einmal hat er von seinen Gefühlen erzählt, und er hatte auch wieder mit den Tränen zu kämpfen, während er erzählt hat. Er hat zwei kleine Schwestern, sie haben ihre Zeugnisse nach Hause gebracht und er hatte Angst, dass die Noten nicht gut genug sein, weshalb er direkt mitgegangen ist, als sie zu ihren Eltern mussten. Die ganze Zeit stand er dabei, hat aufgepasst, dass die beiden nicht traurig werden oder Ärger bekommen. Bevor seinen Eltern was sagen konnten, hat er immer eingegriffen und versprochen, dass er mit ihnen lernt und sich um sie kümmert. Alles aber sie sollen sich nicht so fühlen, wie er damals. Scheinbar hat das wirklich tiefe Wunden hinterlassen.

Wenn er jemals seinen Eltern die Stirn bietet, dann wegen seinen kleinen Schwestern. Jedenfalls hoffe ich, dass er wenigstens für die beiden stark ist, falls sie jemals in der selben Haut wie er stecken.
 

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