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Es gibt Hoffnung, aber ich mache sie kaputt

nana96

Mitglied
Hallo,

ich habe hier schon öfter geschrieben. Zuerst im Dezember, weil ich Eifersuchtsattacken hatte. Anschließend im Mai, weil mein Freund mich deshalb (und weil ich sehr fordernd, penetrant, besitzergreifend und kontrollierend zu ihm war) verlies, obwohl wir einen gemeinsamen Umzug planten.

Heute schreibe ich hier erneut, weil ich unbedingt mit jemandem darüber reden/schreiben möchte. Ich bin so dankbar für alle, die sich die Zeit nehmen.

Anfangs schrieb er wieder mit mir. Nachrichten, die eindeutig zeigten, dass er mich vermisst. Dann wirkte er eher abweisend und sagte, dass die Gefühle ja so schnell nicht gehen. Als er vor zwei Wochen zum Wäsche waschen am Wochenende kam, schliefen wir miteinander. Am Wochenende danach besuchten ihn seine Eltern, wovor ich mich sehr fürchtete, da sie gegen unsere Beziehung sind. Doch direkt am Montag gingen wir zusammen ins Kino, da ich zufälligerweise in der Stadt war und kuschelten während des Film. Dieses Wochenende kam er wieder zum Wäsche waschen.

Am Samstag war alles super schön, wir hatten Spaß, wir schliefen miteinander und er sagte, dass ich gut bin und jeder ein paar Fehler hat. Ich stimmte ihm lächelnd zu und gab aber zu verstehen, dass die Fehler nicht überhand nehmen und krank machen dürfen. Doch am Sonntag redete ich davon, dass seine Eltern nicht zum Umzug kommen sollen und dass er mir am besten direkt eine Chance geben soll. Dabei weinte ich. Später weinte ich nochmal, weil ich ihn vermisse. Am Sonntag wollten wir auch miteinander schlafen, doch das ging bei ihm nicht. Wahrscheinlich weil er wieder eine innere Angst verspürte.

Das ist nämlich genau das, wovor er sich fürchtet und weshalb er mich verlassen hat: dass ich etwas erzwingen möchte, dass ich entscheide und dass ich ihn kontrolliere. Er zieht schon extra meinetwegen in die Wohnung, in die wir zu zweit ziehen wollten und er geht trotzdem noch im Juli mit in unseren gemeinsam gebuchten Urlaub. Als ich weinte, sagte er, dass schon wieder alles wird, aber dass er sich jetzt auf seine Arbeit konzentrieren müsse (er ist Arbeitseinsteiger bei einer sehr guten Stelle). Dies konnte er mit mir nicht, weil ich bei täglichen Überstunden immer traurig war. Und er müsse erstmal Abstand gewinnen, wenn er richtig umgezogen ist. Aber er kann keinen genauen Zeitraum, wie z.B. "drei Monate" nennen. In seiner aktuellen Wohnung hat er ja nicht mal eine Waschmaschine.

Und das, was ich forderte, war nicht abgemacht. Abmachung war, dass ich in meine WG ziehe (mache ich auch ab 1. Juli) und wir uns am Wochenende und ab und an unter der Woche sehen können. Er hat mich ja noch lieb. Und er sagte "Das wird schon. Aber du darfst nichts erzwingen".

Ich finde, dass er komplett recht hat. Ich ärgere mich so unheimlich, dass ich diesen Moment der Schwäche hatte. Das wäre schon meine erste Frage: Denkt ihr, dass ich am Sonntag wieder einen riesigen Schritt nach hinten mit ihm gegangen bin? Und meine zweite Frage: Denkt ihr, dass ich mich per WhatsApp entschuldigen soll?

Beim Abschied umarmte und küsste er mich und sagte, dass er mich ganz doll lieb habe. Und als ich zu weinen begann, weil ich ihn so schmerzhaft vermisse, sagte er, dass wir einfach öfter telefonieren müssen. Ich meinte darauf, dass ich ihn nicht ständig fragen und damit nerven möchte. Doch er tröstete mich, dass ich immer schreiben darf, nur ein "Nein" akzeptieren müsse (was ich auch würde!).

Denkt ihr, ich werde noch genug Chancen haben, ihn zu zeigen, dass er keine Angst haben muss?

Ich mache mir schon wieder total viele Gedanken, wie das die nächste Zeit wird. Wir werden uns immer dann treffen, wenn es bei ihm gerade passt. Und dann werden wir Spaß haben. Aber Geburtstage und Feiertage werden wir wieder getrennt feiern. Und irgendwann müssen wir ja wieder den Schritt gehen und zusammen zu ziehen. Natürlich erst dann, wenn er sich sicher sein kann, keinen weiteren Ausraster/Anfall erleben zu müssen. Aber wenn er 6-12 Monate braucht, bis er keine Angst mehr hat, wird das überhaupt gehen?

Ich bin so dankbar über jede Meinung und jeden Tipp. Und wer nicht versteht, weshalb sein Herz noch ein bisschen an mir hing/hängt: Außer den genannten negativen Eigenschaften habe ich sehr viele gute Eigenschaften und wir harmonieren sehr gut zusammen. Ich kann von meiner Seite aus sagen, dass es sich wie Schicksal mit ihm anfühlt. Vielleicht geht es ihm da ähnlich.

Liebe Grüße
Nana
 

flower55

Aktives Mitglied
Am Wochenende danach besuchten ihn seine Eltern, wovor ich mich sehr fürchtete, da sie gegen unsere Beziehung sind.

Doch am Sonntag redete ich davon, dass seine Eltern nicht zum Umzug kommen sollen und dass er mir am besten direkt eine Chance geben soll. Dabei weinte ich. Später weinte ich nochmal, weil ich ihn vermisse. Am Sonntag wollten wir auch miteinander schlafen, doch das ging bei ihm nicht. Wahrscheinlich weil er wieder eine innere Angst verspürte.

Liebe Grüße
Nana
Hallo,
wovor genau fürchtest Du Dich, besuchen ihn seine Eltern am Wochenende?
Fürchtest Du Dich vor dem Einfluss seiner Eltern auf ihn und dass er dem nachgibt und die Beziehung zu Dir beendet?
Es ist schade, daß er nicht zu Dir hält und seine Eltern so große Einflussmöglichkeiten auf ihn haben.
Deine Äußerung, den Umzug ohne seine Eltern machen zu wollen, ihm gegenüber halte ich für völlig in Ordnung.
Diese Äußerung scheint bei ihm sehr viel Ängste auszulösen - Ängste, seinen Eltern ein ganz klares nein zu
sagen. Er scheint sehr viel Angst vor seinen Eltern zu haben.

Es ist nicht gut, daß er seine eigenen Ängste den Eltern gegenüber, die mit Eurer Beziehung zusammenhängen,
auf Dich überträgt und Dich dafür verantwortlich macht.
So behält er für sich die Möglichkeit, Dich in gewisser Art und Weise "unter Druck" zu setzen.

Ist es ihm möglich, einzusehen, daß seine Ängste mit seinem Verhältnis zu seinen Eltern zusammenhängt?
Falls nicht, empfehle ich Dir Beratungsgespräche z.B. bei der Caritas oder einer anderen carikativen
Einrichtung. Diese sind kostenlos.
Sollte meine Vermutung stimmen, könnte es ein sehr schwieriger Weg für Dich werden, bis ihm selber
klar wird, was sich innerlich an Ängsten bei ihm auftut, sobald seine Eltern ins Gespräch kommen.

Ob dafür jedoch Beratungsgespräche z.B. bei der Caritas oder einer carikativen Einrichtung ausreichen,
vermag ich nicht zu sagen.
Evtl. ist eine Therapie erforderlich, die ihm ermöglicht, sich mit seinen Ängsten gegenüber seinen
Eltern auseinanderzusetzen und nicht mehr Dich dafür verantwortlich zu machen. Und da das Letztgenannte
wohl irgendwie unbewußt von ihm Dir gegenüber mitschwingt, fühlst Du Dich schuldig und möchtest
alles tun, damit es sich klärt und findet zwischen Dir und ihm.

Sollte er sich weigern, zu den Beratungsgesprächen mitzukommen, falls Du das wünscht, hast Du für
Dich die Möglichkeit einer Lebensberatung bei der Caritas bzw. einer anderen carikativen Einrichtung.

Ob ich mit meiner Vermutung richtig liege, weiß ich nicht. Keine Ahnung.

Manchmal macht es mehr Sinn, eine Beziehung zu beenden, die ein "Beziehungsfass ohne Boden
werden könnte".
Falls Du das auf dieser Beziehungsebene so weiterlebst mit ihm, kann das bei Dir zu gesundheitlichen
Problemen führen. Es geht so mit ganz leichen Tendenzen in die Richtung der Selbstaufgabe.
Das Letztgenannte ist auch nur eine Vermutung von mir.

Du leidest unter dieser Beziehung und Du solltest Dir irgendwann darüber klar werden, wo Deine
eigene Leidensgrenze erreicht ist.

Sorge sehr gut für Dich. Kümmere Dich liebevoll und gütig um Dein eigenes Leben und, falls es
in Deinem Leben nicht anders geht und es zu belastend für Dich wird, nehm Dir eine Auszeit,
damit Du wieder zur Ruhe kommst und eine gewisse Distanz für eine gewisse Zeit wahren kannst.

Momentan ist es so, daß Du mit ihm diese Beziehung möchtest und es niemanden gibt, der Dich
davon abhalten könnte. Nur Du kannst Dich selber davon distanzieren und dadurch Dein eigenes
Leid verringern.

Schön, daß Du wieder nach hier gekommen bist, um Dir das mitzuteilen, was Dich belastet.

Halte zwischendurch immer wieder für Dich an in dem Beziehungsleben mit ihm und frage Dich
selber ganz ehrlich, ob Du das Beziehungsleben so mit ihm willst oder nicht.
Sobald sich bei Dir eigene Zweifel öffnen, nehm Dir eine Auszeit.

Überschätz Deine eigene Leidensbereitschaft nicht.

Mir fällt ein Buch mit dem Titel ein: Wenn Frauen zuviel lieben.

Du machst sie nicht kaputt, die Hoffnung, die es gibt. Solange Du Dich für dieses Kaputtmachen
verantwortlich fühlst, wird sich in der Beziehung zu ihm nichts bewegen. Er wird so weitermachen
wie bisher und Du wirst Dich dafür verantwortlich fühlen, daß Du es kaputt machst. Das ist jedoch
nicht so.
Es ist die Angst, die er vor seinen Eltern hat. Das ist die Problematik. Sobald Du auch nur ansatzweise
im Alltag zwischen Euch beiden seine Eltern erwähnst und dieses für ihn negativ ist, wird er sich
von Dir zurückziehen. Er wird damit nicht aufhören.
Entscheide Du selber, wie lange Du das mit ihm so mitleben möchtest und trage für Dich selber
die Verantwortung. Jedoch fühle Dich dabei nicht schuldig.

Für diese Beziehung werdet ihr Unterstützung brauchen, damit er bereit ist, sich seinen eigenen
Ängsten gegenüber seinen Eltern zu stellen und davon absieht, sich von Dir zurückzuziehen, sobald
Du irgendetwas gegen seine Eltern sagst, die eh gegen Eure Beziehung sind.

Er braucht sehr viel Mut, um sich aus diesen Verkrustungen von Traditionen zu lösen und endlich
sich auch freier bewegen zu können in seinem Leben.

Und bitte nicht schwanger werden. Doppelte Verhütung ist angesagt.

alles Liebe
flower55
 

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