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Dating mit Schicksalsschlag

Abendlicht

Mitglied
Hallo,

ich würde mich sehr über Gedanken, Ratschläge und Meinungen freuen. Zu meiner Situation:

Ich bin 30, schon ein paar Jahre single. ,,Männergeschichten“ gab es zwischendurch immer mal, aber es ist nie eine feste Beziehung dabei rausgekommen. Ich weiß mittlerweile, dass ich ein eher bindungsängstlicher Mensch bin – der sich in der Vergangenheit (unbewusst) bindungsunwillige Männer gesucht hat, die an nichts Festem interessiert waren, oft unnahbar und ich habe mich dabei zu 100% zurückgenommen und z.B. auch tagelange Kontaktstille hingenommen.

Daran arbeite ich aktiv seit längerem und bin nun durch Zufall auf einen Mann (ich nenne ihn im weiteren mal M) gestoßen, der das komplette Gegenteil ist. Sehr interessiert an mir, zuverlässig, kontaktfreudig und vieles mehr. In der Vergangenheit habe ich schnell Reißaus bei solchen Männern gemacht, bei ihm ist es aber anders.

Wir hatten zwei tolle Dates und viel Kontakt, dann ist leider sein (Ex)Schwager im November bei einem tragischen Auto-Unfall ums Leben gekommen. Auch wenn seine Schwester und der Ex-Schwager schon länger getrennt sind, hatten sowohl die Schwester als auch M ein unglaublich gutes Verhältnis zu diesem. Schwester + Schwager waren sehr lange ein Paar, sodass M und der Ex-Schwager sich schon seit über 15 Jahre kennen und im Grunde seither beste Freunde waren.

Nun ist seit dem Unfall (natürlich) alles anders. Wir hatten danach nochmal ein langes und ein kurzes Date, die beide sehr schön waren; aber man merkt einfach, dass er gerade mitten in der Verarbeitung des Todesfalls steckt. Es gibt gute Tage, an denen wir viel Kontakt haben und dann wieder Tage, an denen er abtaucht. Er war auch krank geschrieben und beginnt gerade wieder zu arbeiten.

Ich merke, dass dieses Auf und Ab mich sehr verunsichert, und auch die Zeit, in der wir mal keinen Kontakt haben. Wir sehen uns gerade kaum, was natürlich auch daran liegt, dass er für seine Schwester, die Familie/n, gemeinsame Freunde und sich selbst da sein möchte. Unser letztes Date ist bald auch wieder 2 Wochen her.

Kommende Woche steht nun eine private Trauerfeier (unabhängig von der Beerdigung, über einen Verein in dem beide gemeinsam waren) an, die M mitorganisiert hat und natürlich auch daran teilnimmt. Danach wollen wir uns eigentlich wieder sehen, einen konkreten Termin gibt es aber noch nicht. Er hat sich bei mir (sehr lieb) abgemeldet und meinte, dass wir uns spätestens danach wieder hören.

Ich merke leider, dass aufgrund meiner Vorgeschichte mit anderen Männern durch diese Unsicherheit ganz viel getriggert wird. Wäre es irgendein Mann, würde ich es wohl beenden, um mich ,,zu schützen". Aber dieser Mann ist wirklich besonders (so weit ich das einschätzen kann) und hat einen guten Grund, dass er gerade nicht so verfügbar sein kann, wie er es gerne sein würde. Ich glaube, dass mit ihm vielleicht wirklich etwas Schönes entstehen könnte.

Auf der anderen Seite bin ich gerade schon sehr viel in meinem eigenen Gedankenkarussell und habe auch keine Ahnung, wie es überhaupt weiter gehen soll. Er ist wirklich tief getroffen und steht noch ganz am Anfang eines langen Trauerprozesses. Er ist auch jemand, der eher im Einklang steht mit seinen Gefühlen, was natürlich gut ist, dadurch eben aber auch sehr in diesem Prozess steckt und daher gerade nicht besonders ,,berechenbar" (vielleicht das falsche Wort).

Ich will ihm aber auch ungern in irgendeiner Form die Pistole auf die Brust setzen, denn es ist nun wirklich eine absolute Ausnahmesituation. Aber ich weiß nicht, ob und wie lange ich das so durchhalte und ob das überhaupt gut für mich wäre.

Was würdet ihr tun?
 

Werwiewas

Sehr aktives Mitglied
Ich würde dranbleiben, wenn mich der Mann wirklich interessiert. Und ihm natürlich nicht
in irgendeiner Form die Pistole auf die Brust setzen
Druck kann er grade sicher nicht gebrauchen. Trauer braucht Zeit, aber das heißt nicht, dass man die ganze Zeit am Weinen ist. Ablenkung tut oft schon gut.

Wenn ihr euch wieder trefft, lass ihn über den Freund reden, wenn er will.

Aber ich weiß nicht, ob und wie lange ich das so durchhalte und ob das überhaupt gut für mich wäre.
Klingt bisschen dramatisch. Brauchst du sehr viel Aufmerksamkeit und kommst nicht klar, wenn du im Moment nicht im Mittelpunkt des Interesses stehst?
 

Rikachan

Aktives Mitglied
Hi, ich schwanke auch zwischen meiner Identität hin und her.
Du hast wie wir alle mehrere identitäten oder Emotionen mit denen du dich identifiziersr.
Ein Teil von mir ist bedürftig aber ich kann mir selbst Aufmerksamkeit und Komplimente schenken.
Du kannst dich selbst mit deinen Gedanken aufmuntern.
Evt brauchst du eine Therapie weil so in dieser Emotion festhängst.
Die Frage ist nützt dir das ? Nein .
Willst du an deinem Verhalten was ändern?
Dann entwickelt Routinen um dich in Sicherheit zu wiegen. Routine ist so wichtig. Denn dann ist egal was außerhalb passiert du machst dein Ding.
Du darfst dir Sorgen mache. Aber setzt dir einmal die Woche für halbe Stunde die Zeit um dir Sorgen darüber zu machen.
Finde in dir alle Emotionen, Die verborgen sind. Und gebe dir Zeit .
Schreibe in ein Buch was du jeden Tag für dich getan hast z.b. Haushalt , welche Emotionen du dir eingestanden hast, Hobbies, Tee trinken usw. Und Versuche dich selbst anzuerkennen was du tust. Du schaffst das.
 

Leere?Zukunft

Sehr aktives Mitglied
Wenn von deiner Seite Interesse für den Menschen besteht,sollte da eigentlich gar keine Fragen aufkommen.
Im Leben ist nicht immer alles " Friede ,Freude,Eierkuchen."
Menschen,die einem wichtig sind, unterstützt man ,wenn sie durch schwere Zeiten gehen.
Ok,ihr kennt euch noch nicht lange,aber mich wundert,dass du dich fragst,wie und ob du das durchhalten kannst....
Statt dich zu fragen,wie könnte ,ihn unterstützen, ihm helfen seine Trauer zu verarbeiten.
 

Pfefferminzdrops

Aktives Mitglied
Ich kann dein "Leiden" nicht so recht nachvollziehen, denn er hat einen sehr triftigen Grund, sich aktuell zurückzunehmen und stärker für andere da zu sein, die seine Unterstützung gerade dringender brauchen. Auch muss er sich selber pflegen, seine Wunden lecken und braucht Raum für seine Trauer. Du bist noch nicht nah genug mit ihm, um diese Phase mit ihm zu teilen. Dennoch gewährt er dir volle Transparenz, spielt mit offenen Karten und bietet dir trotz allem auch eine Perspektive. Du kannst jetzt deine eigene Empathie unter Beweis stellen und Verständnis demonstrieren für die aktuell geänderten Prioritäten. Es wäre wenig einfühlsam, ohne jegliche Not in dieser Situation mehr Aufmerksamkeit einzufordern. Oder gar den Kontakt abzubrechen, falls diese Option auch in deinen Gedanken bestand. M. E. hast du nichts zu verlieren. Gesteh ihm die Zeit zu, die er braucht. Du bekommst gerade eine sehr frühe Chance, deine Qualitäten als verständige (potenzielle) Partnerin unter Beweis zu stellen. Am Ende sollte er sagen können, du hättest ihm alle Zeit gegeben, die er in dieser Situation brauchte, seiest jederzeit für ihn da gewesen mit offenem Ohr und ohne zu drängen. Das könntest du ihm noch mitgeben, sofern nicht schon geschehen: Wenn er mal jemanden zum Reden bräuchte außerhalb dieses betroffenen Kreises, stündest du ihm jederzeit zur Verfügung. Auch einfach mal für ein spontanes Telefonat, für ein Treffen sowieso.
 
Zuletzt bearbeitet:

_vogelfrei

Aktives Mitglied
Hey Du,

puh, schwierige Situation! Ich glaube, mir würde das an deiner Stelle auch sehr schwer fallen, gerade die erste Zeit ist so unsicher, man kennt sich noch nicht gut, alles ist eh schon aufregend und zerbrechlich und dann kommt noch so ein großer Schicksalsschlag hinzu.

Meine Gedanken gehen in die Richtung, es noch etwas auszuhalten und dann aber auch im Laufe der nächsten Wochen anzusprechen wie es dir damit geht. Nicht im Sinne von "Pistole auf die Brust", aber ich finde schon, dass du darüber reden darfst, dass du unsicher bist und dass ihr gemeinsam überlegen könnt, wie ihr mit der Situation umgeht. Das kann ja sehr wertschätzend und liebevoll passieren, ohne Forderungen und mit viel Verständnis für seine Situation, aber auch deine Gefühle und Ängste sind wichtig und sollten Raum haben, finde ich.
 

HeartAttack

Aktives Mitglied
Meine Gedanken gehen in die Richtung, es noch etwas auszuhalten und dann aber auch im Laufe der nächsten Wochen anzusprechen wie es dir damit geht. Nicht im Sinne von "Pistole auf die Brust", aber ich finde schon, dass du darüber reden darfst, dass du unsicher bist und dass ihr gemeinsam überlegen könnt, wie ihr mit der Situation umgeht.
Es geht ja darum, was man JETZT tun würde, und da würde ich keinesfalls ansprechen, wie es MIR damit jetzt geht, weil das in der Zeit, in der er so einen krassen Schicksalsschlag erlitten hat, völlig nebensächlich ist - aus meiner eigenen Sicht und, denke ich, auch aus seiner Sicht. Er hat jetzt mit sich und seinem Verarbeitungsprozess zu tun, und alles was dabei "stört" läuft Gefahr, weggekickt zu werden, und dafür hätte ich vollstes Verständnis. Und dieses (ehrlich gemeinte) Verständnis würde ich ihm zeigen, sonst gar nichts.
 

_vogelfrei

Aktives Mitglied
Es geht ja darum, was man JETZT tun würde, und da würde ich keinesfalls ansprechen, wie es MIR damit jetzt geht, weil das in der Zeit, in der er so einen krassen Schicksalsschlag erlitten hat, völlig nebensächlich ist - aus meiner eigenen Sicht und, denke ich, auch aus seiner Sicht. Er hat jetzt mit sich und seinem Verarbeitungsprozess zu tun, und alles was dabei "stört" läuft Gefahr, weggekickt zu werden, und dafür hätte ich vollstes Verständnis. Und dieses (ehrlich gemeinte) Verständnis würde ich ihm zeigen, sonst gar nichts.
Da sind Menschen unterschiedlich. Ich denke, wäre ich an seiner Stelle, wäre ich vielleicht sogar froh, wenn die andere Person das Gespräch sucht und ich die Möglichkeit hätte, darauf zu reagieren, weil ich nicht die Kapazität hätte, das von mir aus auf dem Schirm zu haben, mir aber trotzdem wichtig wäre, wie sich die Person fühlt, die ich gerade date.

Schlussendlich sind es hier im Forum wie immer unterschiedliche Perspektiven unterschiedlicher Menschen, den EINEN richtigen Weg gibt es oft nicht.
 

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