Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Angst, meinem Kleinkind Gewalt anzutun :(

Mama1718

Neues Mitglied
Hallo

Ich weiß nicht mehr weiter. Ich bin Mama von zwei Kindern. Beide sind absolute Wuschkinder und ich liebe sie über alles. Mein Großer ist 2 Jahre alt und mein Kleiner 8 Wochen.

Der Große ist total in seiner Trotzphase und testet mehrmals täglich seine Grenzen aus. Und da beginnt das eigentliche Problem.
Ich bin mit beiden Kindern tagsüber alleine zu Hause, mein Mann arbeitet und kommt meist erst dann nach Hause, wenn der Große bereits im Bett ist.

Mein Großer reizt mich täglich bis aufs Blut! Er ist frech, schreit absichtlich rum, wirft mit Dingen um sich und hört überhaupt nicht auf mich. Es geh hier wirklich um grundlegende Dinge. Wenn wir spazieren gehen und zB ein Auto kommt, sage ich ihm, er soll stehen bleiben, was er nicht tut. Damit meine ich, er hört nicht auf mich. Ich erkläre ihm die Situation, aber es hat sich bisher nichts getan. Er will es einfach nicht verstehen.
Ab manchen Tagen habe ich mich einfach schon vergessen und es gab einen Kaps auf die Hände. Ich wusste einfach nicht mehr weiter. Und was macht er? Lacht mich einfach aus. Ich bin dann so tief drin in meiner Verzweiflung und Wut, dass ich ihm wirklich in ein anderes Zimmer zerre und dann die Tür schließe. Ich sperre ihn also alleine ein, ohne natürlich die Tür abzuschließen.

Inzwischen habe ich Angst, dass ich ihn wirklich mal Schlagen könnte. (Oh Gott, wie das klingt, so bin ich eigentlich nicht!)
Versteht mich nicht falsch, ich liebe ihn total und weiß auch nicht, warum ich manchmal aus meiner Haut fahre und ihm auf die Finger haue. Ich will das nicht! Mir tut das alles so leid. Immer wieder sage ich ihm, dass ich das nicht wieder mache und doch ist am nächsten Tag das gleiche Spiel.

Ich bin einfach überfordert mit allem.
Da ist mein großer Sohn, der wirklich Aufmerksamkeit braucht. Und mein kleiner Sohn, der wirklich nicht viel Aufmerksamkeit bekommt. Und der Haushalt, die Wäsche, das Putzen und Kochen. Und dann täglich mit den Kindern raus (und dann hört der Große noch nicht mal). Ich schaffe das alles nicht. Aber ich kann mich auch niemanden anvertrauen. Ich will keine Schwäche zeigen. Immerhin bin ich doch zu Hause, brauche nicht arbeiten gehen. Das ist doch Luxus. Und dann schaffe ich das alles nicht und lasse es an mein Kind aus!

Habt ihr Tips? Was kann ich machen? Ich will wirklich mein Kind nicht mehr schlagen oder schlimmeres... :(
 
G

Gelöscht 75067

Gast
Du bist Hausfrau und Mutter, das ist kein Nichts tun.

Es ist wie du selbst sagst Überforderung. Hast du mit einem Psychologen gesprochen?
 
S

saminabi

Gast
Hallo,

ich finde es großartig von dir, dass du Hilfe suchst und dabei sogar mutig das Thema Gewalt ansprichst.

Du kannst dir auch Hilfe bei Beratungsstellen, z. B. bei der Erziehungsberatung suchen. Wenn es ganz dicke kommt, kannst du dir auch Hilfe beim Jugendamt suchen. Das Jugendamt ist nicht von vornherein böse, wie viele meinen, sondern bietet auch Hilfe an.

Mit Absicht macht dein 2jähriger sicher nichts, oder so, wie gesagt, er ist in der Trotzphase, testet seine Grenzen, außerdem muss er noch mit seinem ganz kleinem Geschwisterchen klar kommen. Das ist Schwerstarbeit für dich, vor allem, weil du anscheinend wenig Unterstützung von deinem Mann hast.

Also, such dir Hilfe, und nimm alle Hilfe an, die du kriegen kannst.

Liebe Grüße
saminabi
 
G

Gelöscht 54649

Gast
Bei Kleinkindern ist das Lachen oder Lächeln, wenn sie angeschrien oder geschlagen werden, kein Auslachen oder Frechheit oder "macht mir doch nix aus!", sondern eine Beschwichtigungsgeste, die Unterwürfigkeit, Unsicherheit und Angst ausdrückt: "oh, das war jetzt schlimm! Ich hab Dich lieb! Hast Du mich auch lieb?"
Und es ist plötzlich alles neu und anders und das Baby braucht jetzt so viel Aufmerksamkeit, die er vorher ungeteilt hatte. Und er ist erst 2, noch soooo klein und gerade erst am Anfang davon, zu verstehen, wie alles so läuft.
"Liebe mich dann am Meisten, wenn ich es am Wenigsten verdiene!" ist eines meiner Motti. Mein Kind weiß eines bestimmt sehr sicher: ich finde manche Dinge, die es tut, echt doof, aber ich hab es immer lieb.
Und wenn ich mal zu laut werde oder genervt über Dinge leckere, die mich in ausgeglichener Stimmung nicht stören würden, gebe ich das zu und entschuldige mich beim Kind.


Es gibt bei Überlastung (und zwei so kleine Kinder plus Haushalt sind eine Belastung und eigentlich hast Du noch 4 Wochen Wochenbett!) die Möglichkeit, die Unterstützung einer Familienhebamme zu bekommen, bis zum ersten Geburtstag des jüngsten Kindes! Die kommt dann 1-2x pro Woche und steht Dir mit Rat und Tat und auch mal zum Spielen mit dem Großen zur Verfügung.
Hol Dir Unterstützung von Freunden und Familie - hieß früher nicht umsonst, dass man ein ganzes Dorf braucht, um ein Kind großzuziehen.
 

pecky-sue

Aktives Mitglied
Hallo,
Ich hatte auch zwei Jungs in dem Altersabstand.
Es waren meistens zwei Situationen, entweder trug ich meinen Älteren im Snuggli-Sack auf dem Rücken und den Jüngeren fuhr ich mit Kinderwagen, Oder ich trug den Jüngeren im Snuggli-Sack und für den äteren im Kinderwagen. Wir sind durch Feld und Wiesen und auch durch den Wald. Nach einer Zeit hatte ich es raus wann sie schliefen und dann war ich rechtzeitig zuhause und hab mich mit ausgeruht.

Den Haushalt habe ich in allzu früher Morgenstunde zwischen 3-4 Uhr gemacht und Essen habe ich oft Gefrorenes genommen, weil man mit zwei Kinderen keine Stunde oder eineinhalb in der Küche stehen kann.

In der Zeit ging es immer nur darum jeden Tag so gut zu gestalten mit möglichst wenig schlechten Situationen. Du mußt ihn nicht hauen deinen 2jährigen, es sind oft die starren Denkmuster, die in unseren Köpfen herrschen, die das Verhalten hauen zu wollen, auslösen.

Oberstes Gebot verspreche deinem Kind niemals etwas, das du nicht halten kannst.

Denke jeden schlag den du tust wird er weitergeben, vielleicht kurz danach, vielleicht ein halbes Jahr später.....an wen denkst du wird er es weitergeben? Logischerweise an einen Schwächeren, so ganz nach Vorbild. Sorry, ich will dich nicht damit verletzen, werde dir bewußt, erstelle dir ein Bild, denke was du da tust ist eine Vorbildhandlung.
Das willst du selber nicht, lasse es nicht mehr geschehen. In keinem Fall, nicht mal auf die Finger hauen, kein Schubsen, nichts.
Setze dich einfach auf den Boden nimm ihn in den Arm, oder gehe hin und schnapp ihn dir nimm ihn in den Arm, sage ihm ich bin die Mama, und wir machen was ich sage, halte ihn noch fünf Minuten.
Dann sage so jetzt spielen wir mit Duplo oder was auch immer was du da hast Holzbausteine oder so.... und dann legst du los und spielst und baust mit ihm. den kleinen legst du zwischen deine Beine, Kissen dahinter und weiterbauen.
20 Minuten oder mehr.
Dann machst du Rolf Zuckowski zB. die CD mit im Kindergarten und singst mit deinem Großen und baust weiter.
Wenn ihr fertig seid mit bauen, dann könnt ihr noch einwenig die Musik hören und dabei tanzen.
Euch anlachen und den Kleinen mit dabei auf dem Arm.

Damit lernst du deinem Kleinen Musik und tanzen hilft Bausteine bauen hilft.
Kauf ihm ein Hüfppferd aus Gummi, günstig bei Ama... das macht auch Spaß und lass ihn auf Kommando zu einem Ziel hüpfen.

Jungs wollen Beschäftigung.


Und wenn meine Ratschläge nicht umsetzbar sind für dich, dann wende dich an die Erziehungsberatungsstelle in deiner Stadt. Mach einen Termin aus.


Liebe Grüße Pecky
 

Harle

Aktives Mitglied
Wahrscheinlich kein großer Trost - aber Kinder trotzen nur bei Leuten, denen sie absolut vertrauen.

De andere Beiträge hier sind so toll, da habe ich nichts sonst zu ergänzen!
 

Mama1718

Neues Mitglied
Danke an alle!

Ich hätte nie damit gerechnet, so viele positive Nachrichten zu bekommen. Das Thema ist ja schon sehr sensibel.

Die Zeit nach Eröffnung des Themas sind bisher gut verlaufen. Anstelle meinen Sohn anzuschreien oder "wegzusperren" bin ich in die Küche gegangen, habe tief durchgeatmet. Und das auch mehrmals am Tag...

Es fällt mir wirklich schwer, darüber zu reden/schreiben, ich liebe meinen Sohn doch so sehr. Es ist doch eigentlich unvorstellbar, dass ich ihm solches Leid antue :(

Und das Schlimmste ist eigentlich, dass er sich immer wieder von mir trösten lässt und mir verzeiht. Das habe ich bestimmt nicht verdient :(

Aber der Anfang ist halt eben immer jetzt und mehr als mein bestes geben kann ich halt auch nicht...
 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Was ist denn mit dem Vater der Kinder? wäre es nicht möglich, dass sich der mal ein paar Wochen frei nimmt, um diese Zeit zu überbrücken? Es schaut mir schon so aus, als würde Dein Großer jetzt einfach verrückt spielen, weil er mit der neuen Situation nicht klar kommt. Das empfindet er vielleicht als Frust und den lässt er Dich sozusagen deutlich spüren. Dein Mann könnte da sicher ausgleichend wirken: Er könnte mit dem Großen allein Zeit verbringen und ihn spüren lassen, dass er jetzt nicht abgeschrieben ist, sondern nur eine neue Rolle hat: Jetzt ist er halt nicht mehr nur euer Sohn sondern auch Bruder und da muss er sich erstmal reinfinden.
Du bist sicher auch von der Geburt und der ganzen Umstellung angeschlagen: Das kannst Du nicht alleine leisten: ich finde, da sollte Dein Mann mal ran. Der Große muss schon auch lernen, dass es Regeln gibt, bzw diese Regeln nach wie vor gelten. Das schaffst Du aber momentan nicht allein: Es kostet Kraft so einem kleinen "Wüterich" die Stirn zu bieten: Diese Kraft hast Du aber gerade nicht. Aber Dein Mann hat sie vielleicht.
Wie ist die Lage bei euch? Kann er sich mal zwei/drei Wochen frei nehmen (evtl auch unbezahlt, wenn es irgendwie geht: In so einer Lage geht die Familie echt vor und es wäre wichtig, einzuschreiten, bevor sich das Verhalten des Jungen verfestigt!)
 

Bonsoir

Aktives Mitglied
Wenn wir spazieren gehen und zB ein Auto kommt, sage ich ihm, er soll stehen bleiben, was er nicht tut.
Wie redest du denn mit ihm? Leise? Welche Haltung nimmst du dann ein? Setzt du Konsequenzen, die du ankündigst auch durch? Wenn du z.B. zehn Mal sagst, wir gehen gleich nach Hause, wenn du nicht hörst und es dann nicht machst, wenn er sich wieder daneben benimmt, merkt er, dass er mit dir spielen kann.

Welche Rolle spielt der Vater? Zieht er mit dir an einem Strang? Setzt er Konsequenzen mit dir um? Oder arbeitet er gegen dich? Sprecht ihr euch ab?

Welche Konsequenzen nutzt du, fürs daneben benehmen?

Was ist denn mit dem Vater der Kinder? wäre es nicht möglich, dass sich der mal ein paar Wochen frei nimmt, um diese Zeit zu überbrücken?
Der Vater wird sicher arbeiten, denn irgendwer muss ja das Geld rann schaffen. Ich würde eher schauen, dass ich das Umfeld integriere, um Entspannungsphasen für mich einzubauen. Oma, Opa, Verwandte. Sicher sind Väter wichtig, aber es bringt auch nichts, wenn der Vater fix und alle von der Arbeit kommt und sich dann zwangsverpflichtet mit den Kindern beschäftigen muss. Das bringt auch nichts, außer noch mehr Frust.


Bei Kleinkindern ist das Lachen oder Lächeln, wenn sie angeschrien oder geschlagen werden, kein Auslachen oder Frechheit oder "macht mir doch nix aus!", sondern eine Beschwichtigungsgeste,
Das halte ich für ein Gerücht. Sicher kennen Kleinkinder noch keine Ironie, aber auch sie können sich bereits über Konsequenzen lustig machen.
 

Findefuchs

Sehr aktives Mitglied
Habt ihr Tips? Was kann ich machen? Ich will wirklich mein Kind nicht mehr schlagen oder schlimmeres... :(
Zuerst einmal, ich finde das sehr mutig von dir, dass du erkennst, dass du gerade in größerer Not bist und sich in dir Aggressionen anstauen. Das ist nicht leicht, dazu gehört schon ein gewisses Rückrat, dazu zu stehen. Viele Eltern lassen ihre Kinder dann vollkommen gewähren, anstatt sie zu erziehen und die Konfrontation zu suchen. Weil es auch der einfachere Weg ist, dem Kind seinen Willen zu geben.

Es ist vollkommen nachvollziehbar, dass gerade Kinder in der Trotzphase einen bis aufs Blut reizen können. Da geht jede Menge Substanz und Kraft mitunter drauf (beim einen Kind mehr, beim anderen weniger, aber es ist auf jeden Fall keine einfache Zeit). Und an diesen Ressourcen scheint es dir gerade zu fehlen. Deswegen mal die Frage: wie sehr unterstützt dich dein Mann? Packt der auch mal im Haushalt mit an, nimmt dir was ab oder unternimmt am Wochenende was mit den Kids, damit du eine Auszeit hast? Wie schaltet er sich als Vater bei euren Kindern ein oder bist du überwiegend für die Erziehung zuständig? Hast du im Alltag auch kleine Freiräume für dich? Oder bist du gefühlt nur penetrant Hausfrau und Mutter?

Das muss man sehr ernst nehmen, dass du bereits so am Limit bist, dass du Angst haben musst, Gewalt anzuwenden. Das ist aber auch gleichzeitig ein Hilferuf und ein Warnsignal, dass dein Limit erreicht ist und du so nicht mehr weitermachen kannst. Deswegen fände ich es für dich auch wichtig zu klären, wie du wieder Kraft schöpfen kannst.

Es wirkt so auf mich, als würden deine Kinder nicht nur eine einfache Trotzphase haben, sondern deine Autorität wenig anerkennen bzw. diese in Frage stellen. Da ist es wichtig, Grenzen aufzuzeigen und die Konfrontation zu suchen. Es ist wichtig für Kinder, gewisse Regeln zu respektieren und Grenzen einzuhalten - und die Aufgabe der Eltern ist es meiner Ansicht nach, es ihnen zu vermitteln. Auch wenn das je nach Kind erstmal viel Streit und Stress bedeuten kann.

Das wichtigste ist die Präsens. Wie du mit deinen Kindern umgehst, was du in dir trägst, deine innere Haltung und was du ausstrahlst. Und es ist wichtig, konsequent zu bleiben, klar und offen, was dein Agieren als Mutter angeht und welche Regeln du aufstellst. Gerade wenn es eine Trotzphase ist oder ein Kind so gestrickt ist, gerne an Grenzen zu kratzen oder die Eltern auch bei Kleinigkeiten in Frage zu stellen, sollte man nicht abweichen von den Regeln. Also z. B. nicht an dem einen Tag zulassen, dass das Kind länger zockt, am anderen das aber wieder einschränken.

Ich arbeite mit verhaltensauffälligen Kindern und Jugendlichen zusammen, von denen teilweise einige aus ganz schlimmen Familien kommen. Wir arbeiten nach dem Konzept der "Neuen Autorität". Diese ist aber finde ich auch sehr wertvoll für Eltern, die nicht in diesem Setting arbeiten, sondern "nur" mit ihren Kindern zu tun haben.

Lies dich da mal ein, es gibt sehr gute Bücher zu dem Thema und auch Kurse und Workshops für Eltern.

https://www.gewaltinfo.at/themen/2012_03/7-saeulen-autoritaet.php

Was ich dir raten würde: lass es, deine Kinder einfach so einzusperren (selbst wenn du nicht den Schlüssel umdrehst und die Tür absperrst). Nimm sie aus der Situation raus, wenn sie überfordert werden oder gerade nicht verarbeiten können, was passiert (z. B., weil sie komplett überdreht sind und sich dann so massiv immer wieder hochschaukeln, dass es nicht anders geht). Dann würde ich aber unbedingt erklären, warum sie jetzt raus müssen und vor allem, was sie tun könnten, damit es nicht mehr dazu kommt. Ich würde sie nicht bei einem akuten Konflikt oder Streit einfach rausnehmen und ins Zimmer - das wäre wie abwürgen oder dass man eigentlich der Konfrontation ausweicht. Es ist oft hilfreich, dass ein Kind sich abregen kann und dafür auch Raum bekommt (und auch du hast dann Zeit, dich abzuregen und in Ruhe zu überlegen, wie du jetzt weiter verfährst) - ich würde aber dann später wieder auf die Situation zurückkommen und das gemeinsam mit dem Kind klären und nicht das Kind ins Zimmer tun und später nicht mehr das besprechen, was schief gelaufen ist. Deine Kinder sind natürlich jetzt noch sehr klein. Da solltest du darauf achten, altersgerecht zu erklären und das dem Alter entsprechend zu machen.

Ansonsten würde ich klare Regeln aufstellen und klare Konsequenzen oder Belohnungen/Anerkennung schaffen. So dass es transparent ist und deine Kinder sich daran orientieren können. Hast du das Gefühl, in Konfliktsituationen den Kontakt zu deinen Kindern zu verlieren? Den "Draht"? Dann arbeite daran, dranzubleiben, auch wenn du kochst vor Wut oder das Kind total bockt. Es ist meiner Ansicht nach wichtig, gemeinsam auch im Konflikt zu kommunizieren. Und ja, das geht ebenfalls bei sehr kleinen Kindern.

Wichtig für dich wäre herauszufinden, was du für Ventile haben kannst. Für deine Wut oder wenn du unter größeren Stress stehst. Das kann sein, dass dein Mann eine Stunde die Kinder hütet und du dann um den Block joggst, das kann aber auch sein, dass du jeden Tag kurz vor dem Schlafengehen bewusst meditierst und Entspannungsübungen machst. Oder dir einmal im Monat bei der Kosmetikerin ein Wohlfühlpaket gönnst. Was auch immer, es gibt da zig Möglichkeiten und darauf solltest du dich auch konzentrieren, was du für DICH tun kannst, damit du mehr Substanz und Ressourcen hast. Dabei spielt dein Mann auch eine Rolle: er ist der Vater eurer Kinder. Auch er hat eine Position in der Familie. Und es ist oft so, wenn Kinder sehen, dass beide Eltern als Einheit funktionieren und an einem Strang ziehen, dass sie mehr Sicherheit haben und auch merken, man kann nicht so leicht nach Schlupflöchern im System suchen oder versuchen, die Mutter/den Vater mürbe zu machen. Es ist manchmal so, dass der Vater arbeiten geht, Abends dann müde ist und vielleicht kurz noch mit den Kindern spielt - wenn das so bei euch ist, würde ich überlegen, wie dein Mann mehr Einsatz zeigen kann, vor allem als Vaterfigur.

Unabhängig von dem ganzen gibt es kostenlose Beratungsstellen. Google mal nach "Familienberatungsstellen" oder "Beratungsstellen für Erziehungsfragen" usw. Und glaub mir, die haben schon viel gesehen und gehört, du bist nicht die erste Mutter, die überfordert ist. Das sind in der Regel entsprechend geschulte und ausgebildete Mitarbeiter. Und ich kann dir versichern: eine Mutter, die vor dem großen Knall Hilfe und Rat sucht und offen ist, ist den Mitarbeitern tausendmal lieber, als eine, die das verdrängt oder sich erst Hilfe sucht, wenn vieles bereits eskaliert ist oder es die ersten Ohrfeigen gegeben hat. Das ist menschlich als Vater oder Mutter auch mal an seine Grenzen zu stoßen oder überfordert zu sein. Ich kann dir versichern, das geht mehreren so. Wichtig ist nur, dass man dann handelt und sich dem stellt.

Und wenn es ganz brisant ist, kannst du einen "Erziehungsbeistand" bekommen oder einen "Familienhelfer". Ich weiß, dass das total stigmatisiert ist. Weil immer so Extremfälle in den Medien ausgeschlachtet werden. Es gibt aber auch Fälle, da muss jemand nur ab und zu für die erste Zeit vorbeikommen und die Lage checken und das wird dann auch wieder. Ich will dir das nur dalassen, damit du weißt, es gibt sehr viele Möglichkeiten, wie man euch helfen kann und dass du nicht alleine bist - auch wenn es sich vielleicht jetzt so anfühlt. Alles Gute dir! :)
 

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben