Liebe Moni,
das tut mir unendlich leid für dich, für euch. Mir sind eben die Tränen gekommen,
weil ich auch einen kleinen Sohn habe. Ich glaube gern, dass die AD da nicht viel
bewirken können. Der Schmerz ist ja nach wie vor da und auch wenn sie wirken
würden, die Situation ist ja geblieben.
Ich glaube, dass die Zeit nicht die Wunden heilt, sondern verschließen wird. Aber
die Narben werden irgendwann nicht mehr so sichtbar sein und nicht mehr so
weh tun. Aber das ist noch ein langes Stück Weg, bis das so ist. Ein Kind zu ver-
lieren ist das schlimmste, was einer Mutter passieren kann und du hast das Recht
jetzt traurig und depressiv zu sein. Du darfst dich ins Bett legen und nichts tun
wollen. Denn das ist ein Teil der Trauer. Auch die Wut, die du vielleich manchmal
spürst gehört dazu. Dass du dich fragst, warum ausgerechnet deine Tochter das
durchleiden musste. Es gehört alles dazu.
Ich weiss, dass die Worte dir wie Hohn vorkommen müssen. Das richtige in so
einer Situtation zu sagen, ist nicht einfach.
Ich möchte dir heute einen Spruch zurückschicken, der mir mal in die Hände
gefallen ist, als vor 8 Jahren mein bester Freund gestorben ist.
„Du brauchst keine Angst zu haben, etwas
von dem zu verliren, was eure gemeinsame Zeit
reich gemacht hat.
Denn all das, was in deinem Innersten Spuren
hinterlassen hat, mag es Schönes oder Schmerzliches
gewesen sein, bleibt in deinen Erinnerungen lebendig.
Sie sind das Tagebuch deines Herzens, in dem du
blättern darfst, wenn du dich nach jenen Bildern
sehnst, in denen du Vergangenes wiederfinden kannst.“
Wenn du kannst und möchtest, dann kannst du mir gern nochmal schreiben.
Ich wünsch dir alles, alles Gute – dir und deinem Mann.
Liebe Grüße
an dich Moni und Jennifer-Marie
von Ellen
Hol dir mal die beiden Bücher. Helfen wirklich weiter. Mir haben
sie jedenfalls eine Menge Mut und Kraft gegeben.