Ja, wenn das mit dem Sachen packen und gehen so einfach wäre. Das Haus in dem wir zusammen leben, gehört mir (also abgesehen von dem Teil der noch der Bank gehört). Da manche gefragt haben, ME/CFS steht für Menige Enzephalities/ Chronic Fatigue Syndrom, also das Chronische Erschöpfungssyndrom. Und ja es gibt viele Fälle, die dadurch nicht mehr wirklich am Leben teilnehmen können. Er hat offensichtlich eine leichtere Variante davon, aber ausreichend schlimm, dass für ihn ein normaler Arbeitsaltag nicht mehr möglich ist. Manchmal habe ich allerdings durchaus den Verdacht, dass er seine Krankheit ganz gerne vorschiebt um bestimmte Aufgaben nicht zu übernehmen, oder als Rechtfertigung dafür sich anderen gegenüber wie ein AL aufzuführen. Wenn wir dann einen Streit hatten, zu dem es natürlich nur durch meine Unzulänglichkeiten gekommen ist, dann bin ich natürlich auch Schuld daran, dass es ihm tagelang hinter schlecht geht und er keinen Altag mehr auf die Reihe bringt. Ich kann mir nicht wirklich erklären, warum ich mich ihm gegenüber verantwortlich fühle. Vielleicht, weil er mir ja regelmäßig sagt, dass er ohne mich verloren wäre und vor dem Nichts stehen würde. Auf der anderen Seite behandelt er mich regelmäßig wie den Dreck unter dem Fußabstreifer, und oft trifft es mich völlig unvorbereitet aus dem Nichts. Ich werde die Situation in meinem nächsten Termin mit meiner Therapeutin ansprechen. Was mich noch bei ihm hält? Ich glaube die Angst wieder alleine zu sein, die Angst wieder von vorne anzufangen. Die Angst von niemandem mehr wahrgenommen zu werden. Und auch die Angst vor seiner Reaktion. Allerdings ist der Preis für das nicht alleine sein aktuell sehr hoch und irgendwie fühle ich mich auch jetzt alleine.