_pxanxt2000_
Neues Mitglied
Hallo,
normalerweise veröffentliche ich keine Texte, welche familiäre Angelegenheiten betreffen. Nur bin ich momentan echt in einer extrem zwiespältigen Situation. Es kostet mich extrem viel Überwindung, da ich meine Eltern ja auch nicht öffentlich in ein schlechtes Licht rücken möchte. Da ich etwas weiter ausholen muss und sich diverse Dinge angestaut haben, bedanke ich mich bereits im Voraus bei jedem, der sich mühsam durch den folgenden Text kämpft:
Ich bin 22 Jahre alt und lebe seit 1 1/2 Jahren mit meiner Freundin in einer eigenen Wohnung. Aus privaten familiären Gründen musste sie damals von zu Hause wegziehen. Ich bin danach zu ihr in die Wohnung gezogen. Ich bekomme (noch) BAföG + Kindergeld, meine Freundin nur eine magere Ausbildungsvergütung und nach einem schier endlosen Rechtsstreit mit ihrer Mutter nun auch Kindergeld. Ich bezahle die Miete + NK und sie Strom/Internet etc. Soweit können wir in der Theorie auch relativ "gut" davon leben. Große Sprünge erlauben wir uns grundsätzlich sowieso nie, da wir recht genügsame Menschen sind.
Jetzt kommt das ganz große ABER: Ich mache momentan meinen Führerschein, welchen ich in Raten abstottere und spare noch für ein Auto, für Das ich sogar einen Minijob angenommen habe. Vorab: Das Auto hat nichts mit reinem privatem Vergnügen zu tun. Ich muss ab dem 01.09. vorübergehend knapp 100 Kilometer zu meiner neuen Ausbildungsstätte pendeln. Da man sich nie zu 100% auf die Bahn verlassen kann, ist das Auto ein wichtiges Backup, um meine Ausbildungsstelle, im Falle diverser Zugausfälle, nicht direkt wieder zu verlieren. Zudem muss ich auch noch Rücklagen schaffen, da ich im September kurzzeitig kein Geld bekommen werde.
Nun haben meine Eltern in den letzten ein bis zwei Jahren wohl massive finanzielle Probleme (viel Geld hatten wir, bis auf wenige Momente, eigentlich nie) und ich werde fast regelmäßig gefragt, ob ich das Kindergeld komplett oder einen Teil davon abtreten könne. In der Vergangenheit kam es schon des Öfteren zu der Situation, dass ich meiner Mutter kleinere Geldbeträge "geliehen" habe, fast immer wieder mit dem Versprechen, dass ich es wieder zurückbekommen würde. Wenn ich nach meinem Geld fragte, wurde ich meist angeschnauzt. Meine Mutter habe ja schon dies und jenes für mich getan, da könne ich ihr das Geld ruhig überlassen. Ich habe das einsichtig so hingenommen und grundsätzlich nie wieder danach gefragt. Ich habe ihr auch mal freiwillig 450€ gegeben, da sie damals meine Freundin kurzzeitig mit aufgenommen hat. Das habe ich unter anderem deshalb getan, da mir vorgeworfen wurde, dass es durch meine Freundin massive finanzielle Einbußen gab und ich mich durch meinen Auszug nun sämtlicher Probleme entziehen wolle, nach dem Motto: Aus den Augen, aus dem Sinn.
Auch wenn das für mich meist ein kleines Vermögen war, habe ich das eigentlich immer gerne gemacht. Was mich allerdings extrem wütend macht, ist die Tatsache, dass mir immer wieder ein schlechtes Gewissen gemacht wird und ich in die Probleme anderer mit reingezogen werde. Auch gestern, als ich zu Hause angerufen habe, wurde ich wieder von meiner Mutter gefragt, ob sie das Kindergeld für diesen Monat behalten könne. Ich habe ihr gesagt, dass es in diesem Monat echt schwierig wird. Nur knapp fünf Minuten später hat mir mein Stiefvater geschrieben und versucht mich zu bezirzen, mit dem Wissen, dass ich mich nicht traue etwas zu sagen und ich sowieso wieder einknicke. Ich bin erstmal nicht darauf eingegangen und habe die Nachrichten ignoriert. Heute morgen kam dann vom ihm der Anruf und ich habe natürlich wieder klein beigegeben. Wenn ich Dem nicht zugestimmt hätte, hätte es für den Rest des Monats kaum noch ein anderes Gesprächsthema gegeben..... Wie sch***e es ihnen doch ginge und wie viel sie noch zu bezahlen hätten. Ich habe auch meine Dinge zu bezahlen (Handy, Privathaftpflicht etc.). Dass ich jemals einen Cent davon wieder bekomme habe ich natürlich auch direkt wieder abgeschrieben. Damals wurde mir auch hoch und heilig versprochen, dass ich das Geld in kürze wieder bekomme... Pustekuchen!... Von was denn auch?!
Wenn ich in der Vergangenheit selbst mal finanzielle Nöte hatte, wurde ich meist zurechtgewiesen. Ich sei selbst daran Schuld (war ich zum Teil auch) und müsse da nun durch. Außerdem hätte ich ja noch eine Freundin, die mir unter die Arme greifen könne.
Einmal bekam ich von meinem Großvater 1000€ geschenkt (habe damals schon einmal mit dem Führerschein angefangen). Eines Morgens war der Umschlag mit dem Geld plötzlich leer. Als ich meine Mutter nach einigen Monaten (!) darauf ansprach, bekam ich nur zu hören, dass wir damals nun mal in einer Notlage gewesen seien und mein Geld für den Führerschein sowieso nicht gereicht hätte. Zwar wurde das wieder einigermaßen gut gemacht, in dem mein Vater mir einen Teil für die Einrichtung meiner damaligen Wohnung bezahlt hatte, geärgert habe ich mich dennoch, insbesondere weil das vorher nicht mit mir abgesprochen wurde. Mein Großvater weiß natürlich bis heute nichts davon, da wäre wahrscheinlich die Hölle los.
Auch kann ich mich daran erinnern, dass ich ihr mal zum Geburtstag von meinen Ersparnissen einen Kochtopf für knapp 100€ gekauft habe. Nur ein paar Tage darauf war Muttertag und ich habe ihn, zum ersten Mal in meinem Leben, dummerweise echt vergessen. Das ist mir bis heute extrem unangenehm. Kaum war ich morgens die Treppe unten, schon bekam ich, mit Tränen in den Augen, von ihr zu hören, dass es Muttertag sei und ich es nicht mal für nötig halte, zumindest ein paar Blumen oder eine Karte zu holen. So schlecht wie ich mich damals gefühlt hatte, habe ich das natürlich schnellstmöglich nachgeholt.
Ich fühle mich in solchen Momenten richtig kacke. Ich habe, auch wenn es sich vielleicht dumm anhört, so ein schlechtes Gewissen. Deshalb knicke ich auch immer wieder ein. Ich meine, es ist ja immer noch meine Mutter und es macht mich echt fertig, sie leiden zu sehen. Ich will dann auch nicht immer wieder der Buhmann sein. Aber ich muss ja auch sehen, wo ich bleibe. Ich liege nachts schlaflos im Bett, weil ich mich so mies fühle. Generell habe ich erhebliche Probleme damit, anderen meine Meinung zu geigen und fühle mich, selbst für Fehler die andere begangen haben, schuldig. Ich weiß auch nicht, wie ich mich aus solchen Situationen lösen kann. Ich bin ein Mensch, der zu extremer Naivität neigt und grundsätzlich nur das Gute im Menschen sieht. Ich kann grundsätzlich nicht "nein" sagen und lasse mich auch immer wieder in prekäre Situationen manövrieren. Das hat mir in der Vergangenheit schon häufig das Genick gebrochen.
Ich helfe immer wieder gerne, egal ob finanziell oder seelisch und moralisch. Nur irgendwann ist bei mir auch ein Limit erreicht und es geht einfach nicht mehr - selbst wenn ich wollte.
Ich habe echt Angst, dass das Verhältnis zu meinen Eltern, an diesen verdammten Umständen, irgendwann noch zugrunde geht. Auch zwischen ihnen kommt es deswegen immer wieder zu Streitigkeiten.
Nachdem ich Euch nun mit diesem endlosen Text gequält habe, möchte ich Euch nun mal was ihr in solchen Situationen machen würdet. Bin ich unterm Strich einfach nur undankbar und verzogen? Wart ihr eventuell auch schon mal in ähnlichen Zwickmühlen? Ich wüsste echt sonst keinen Rat mehr und würde am liebsten gerade auswandern - weit weg wo mich kein Mensch kennt.
Ich würde mich so sehr über jeden einzelnen Ratschlag freuen. 😊
normalerweise veröffentliche ich keine Texte, welche familiäre Angelegenheiten betreffen. Nur bin ich momentan echt in einer extrem zwiespältigen Situation. Es kostet mich extrem viel Überwindung, da ich meine Eltern ja auch nicht öffentlich in ein schlechtes Licht rücken möchte. Da ich etwas weiter ausholen muss und sich diverse Dinge angestaut haben, bedanke ich mich bereits im Voraus bei jedem, der sich mühsam durch den folgenden Text kämpft:
Ich bin 22 Jahre alt und lebe seit 1 1/2 Jahren mit meiner Freundin in einer eigenen Wohnung. Aus privaten familiären Gründen musste sie damals von zu Hause wegziehen. Ich bin danach zu ihr in die Wohnung gezogen. Ich bekomme (noch) BAföG + Kindergeld, meine Freundin nur eine magere Ausbildungsvergütung und nach einem schier endlosen Rechtsstreit mit ihrer Mutter nun auch Kindergeld. Ich bezahle die Miete + NK und sie Strom/Internet etc. Soweit können wir in der Theorie auch relativ "gut" davon leben. Große Sprünge erlauben wir uns grundsätzlich sowieso nie, da wir recht genügsame Menschen sind.
Jetzt kommt das ganz große ABER: Ich mache momentan meinen Führerschein, welchen ich in Raten abstottere und spare noch für ein Auto, für Das ich sogar einen Minijob angenommen habe. Vorab: Das Auto hat nichts mit reinem privatem Vergnügen zu tun. Ich muss ab dem 01.09. vorübergehend knapp 100 Kilometer zu meiner neuen Ausbildungsstätte pendeln. Da man sich nie zu 100% auf die Bahn verlassen kann, ist das Auto ein wichtiges Backup, um meine Ausbildungsstelle, im Falle diverser Zugausfälle, nicht direkt wieder zu verlieren. Zudem muss ich auch noch Rücklagen schaffen, da ich im September kurzzeitig kein Geld bekommen werde.
Nun haben meine Eltern in den letzten ein bis zwei Jahren wohl massive finanzielle Probleme (viel Geld hatten wir, bis auf wenige Momente, eigentlich nie) und ich werde fast regelmäßig gefragt, ob ich das Kindergeld komplett oder einen Teil davon abtreten könne. In der Vergangenheit kam es schon des Öfteren zu der Situation, dass ich meiner Mutter kleinere Geldbeträge "geliehen" habe, fast immer wieder mit dem Versprechen, dass ich es wieder zurückbekommen würde. Wenn ich nach meinem Geld fragte, wurde ich meist angeschnauzt. Meine Mutter habe ja schon dies und jenes für mich getan, da könne ich ihr das Geld ruhig überlassen. Ich habe das einsichtig so hingenommen und grundsätzlich nie wieder danach gefragt. Ich habe ihr auch mal freiwillig 450€ gegeben, da sie damals meine Freundin kurzzeitig mit aufgenommen hat. Das habe ich unter anderem deshalb getan, da mir vorgeworfen wurde, dass es durch meine Freundin massive finanzielle Einbußen gab und ich mich durch meinen Auszug nun sämtlicher Probleme entziehen wolle, nach dem Motto: Aus den Augen, aus dem Sinn.
Auch wenn das für mich meist ein kleines Vermögen war, habe ich das eigentlich immer gerne gemacht. Was mich allerdings extrem wütend macht, ist die Tatsache, dass mir immer wieder ein schlechtes Gewissen gemacht wird und ich in die Probleme anderer mit reingezogen werde. Auch gestern, als ich zu Hause angerufen habe, wurde ich wieder von meiner Mutter gefragt, ob sie das Kindergeld für diesen Monat behalten könne. Ich habe ihr gesagt, dass es in diesem Monat echt schwierig wird. Nur knapp fünf Minuten später hat mir mein Stiefvater geschrieben und versucht mich zu bezirzen, mit dem Wissen, dass ich mich nicht traue etwas zu sagen und ich sowieso wieder einknicke. Ich bin erstmal nicht darauf eingegangen und habe die Nachrichten ignoriert. Heute morgen kam dann vom ihm der Anruf und ich habe natürlich wieder klein beigegeben. Wenn ich Dem nicht zugestimmt hätte, hätte es für den Rest des Monats kaum noch ein anderes Gesprächsthema gegeben..... Wie sch***e es ihnen doch ginge und wie viel sie noch zu bezahlen hätten. Ich habe auch meine Dinge zu bezahlen (Handy, Privathaftpflicht etc.). Dass ich jemals einen Cent davon wieder bekomme habe ich natürlich auch direkt wieder abgeschrieben. Damals wurde mir auch hoch und heilig versprochen, dass ich das Geld in kürze wieder bekomme... Pustekuchen!... Von was denn auch?!
Wenn ich in der Vergangenheit selbst mal finanzielle Nöte hatte, wurde ich meist zurechtgewiesen. Ich sei selbst daran Schuld (war ich zum Teil auch) und müsse da nun durch. Außerdem hätte ich ja noch eine Freundin, die mir unter die Arme greifen könne.
Einmal bekam ich von meinem Großvater 1000€ geschenkt (habe damals schon einmal mit dem Führerschein angefangen). Eines Morgens war der Umschlag mit dem Geld plötzlich leer. Als ich meine Mutter nach einigen Monaten (!) darauf ansprach, bekam ich nur zu hören, dass wir damals nun mal in einer Notlage gewesen seien und mein Geld für den Führerschein sowieso nicht gereicht hätte. Zwar wurde das wieder einigermaßen gut gemacht, in dem mein Vater mir einen Teil für die Einrichtung meiner damaligen Wohnung bezahlt hatte, geärgert habe ich mich dennoch, insbesondere weil das vorher nicht mit mir abgesprochen wurde. Mein Großvater weiß natürlich bis heute nichts davon, da wäre wahrscheinlich die Hölle los.
Auch kann ich mich daran erinnern, dass ich ihr mal zum Geburtstag von meinen Ersparnissen einen Kochtopf für knapp 100€ gekauft habe. Nur ein paar Tage darauf war Muttertag und ich habe ihn, zum ersten Mal in meinem Leben, dummerweise echt vergessen. Das ist mir bis heute extrem unangenehm. Kaum war ich morgens die Treppe unten, schon bekam ich, mit Tränen in den Augen, von ihr zu hören, dass es Muttertag sei und ich es nicht mal für nötig halte, zumindest ein paar Blumen oder eine Karte zu holen. So schlecht wie ich mich damals gefühlt hatte, habe ich das natürlich schnellstmöglich nachgeholt.
Ich fühle mich in solchen Momenten richtig kacke. Ich habe, auch wenn es sich vielleicht dumm anhört, so ein schlechtes Gewissen. Deshalb knicke ich auch immer wieder ein. Ich meine, es ist ja immer noch meine Mutter und es macht mich echt fertig, sie leiden zu sehen. Ich will dann auch nicht immer wieder der Buhmann sein. Aber ich muss ja auch sehen, wo ich bleibe. Ich liege nachts schlaflos im Bett, weil ich mich so mies fühle. Generell habe ich erhebliche Probleme damit, anderen meine Meinung zu geigen und fühle mich, selbst für Fehler die andere begangen haben, schuldig. Ich weiß auch nicht, wie ich mich aus solchen Situationen lösen kann. Ich bin ein Mensch, der zu extremer Naivität neigt und grundsätzlich nur das Gute im Menschen sieht. Ich kann grundsätzlich nicht "nein" sagen und lasse mich auch immer wieder in prekäre Situationen manövrieren. Das hat mir in der Vergangenheit schon häufig das Genick gebrochen.
Ich helfe immer wieder gerne, egal ob finanziell oder seelisch und moralisch. Nur irgendwann ist bei mir auch ein Limit erreicht und es geht einfach nicht mehr - selbst wenn ich wollte.
Ich habe echt Angst, dass das Verhältnis zu meinen Eltern, an diesen verdammten Umständen, irgendwann noch zugrunde geht. Auch zwischen ihnen kommt es deswegen immer wieder zu Streitigkeiten.
Nachdem ich Euch nun mit diesem endlosen Text gequält habe, möchte ich Euch nun mal was ihr in solchen Situationen machen würdet. Bin ich unterm Strich einfach nur undankbar und verzogen? Wart ihr eventuell auch schon mal in ähnlichen Zwickmühlen? Ich wüsste echt sonst keinen Rat mehr und würde am liebsten gerade auswandern - weit weg wo mich kein Mensch kennt.
Ich würde mich so sehr über jeden einzelnen Ratschlag freuen. 😊
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