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zuviel verlangt?

Ich bin nicht der Typ, der seine Probleme groß mit seinen Freundinnen geteilt hat. Ich habe das eher mit mir ausgemacht und nach aussen war ich immer die einfache und unkomplizierte Freundin. Meine beste Freundin wußte das da was in mir brodelt und das ich das nicht wirklich offen jemanden erzähle. Irgendwann ging das nicht mehr....es wurde alles zu viel...das reinfressen und schauspielern nach aussen ging nicht mehr. Ich habe angefangen meiner besten Freundin was von meinen Gefühlen zu erzählen. Nicht alles...nur ein bißchen. Ich glaube ich habe sie damit total überfordert. Seit ich nicht mehr die unkomplizierte bin, zieht sie sich zurück. Wir machen fast nichts mehr zusammen. Sie meldet sich nicht mehr, sondern ich muß bei ihr anrufen. Teilweise (wenn sie nicht da sind und ich nur den AB vollspreche) ruft sie auch nicht zurück (ist jetzt schon 2 mal passiert). Wenn ich nach Treffen frage, dann heißt es "Mal sehen, weiß noch nicht, ich ruf nochmal an" und meist ruft sie dann an, wenn es für eine Verabredung fürs Wochenende zu spät ist (nämlich sonntag abend) oder dann wenn sie weiß das ich nicht zu Hause bin. Ich glaube das was sie wollte nämlich das ich ihr von meinem Problemen erzähle hat sie nun total überfordert. Aber kann sie mir das nicht sagen. Wir haben den gleichen Freundeskreis und sehen uns so oder so mal wieder. Aber das ist ein blödes Gefühl. Im Moment bin ich super enttäuscht von ihr. Ich habe sie am Dienstag angerufen. Ich habe ihr gesagt das mich eine fiese Grippe erwischt hat und ich nicht wie geplant über Ostern wegfahre sondern zu Hause sitzen werde. Sie hat versprochen sich am Mittwoch nochmal zu melden um zu hören wie es mir geht. Bis jetzt hat sie sich nicht mehr gemeldet.
Ich werde wütend auf sie und ich weiß wenn wir darüber reden wird sie nicht ehrlich sein. Sie wird mir nicht ins Gesicht sagen was sie stört oder woran es liegt. Sie wird wieder irgendwas erfinden und es so drehen, das ich mich wieder schlecht und verantwortlich fühle...das Spiel kenne ich schon. Wisst Ihr Rat was ich machen soll?
 
L

Lausbub

Gast
Liebe Sternenfängerin,

ja, in Zeiten wo es einem selbst schlecht geht, zeigt sich wer seine wahren Freunde sind. Das war schon immer so.
Weißt du, wer seine Gefühle bzw. Probleme nie nach außen zeigt und immer nur ganz allein mit sich selbst ausmacht, der wird von seinen Freunden gern als "seelischer Abfalleimer" benutzt. Man erzeugt ja geradezu das Gefühl "Mir gehts gut, mich kann nichts umhauen im Leben...", also kann man ruhig seine eigenen Probleme bei diesem Freund oder Freundin abladen. Und wenn sich das Spiel dann eines Tages umdreht, und dieser seelische Abfalleimer plötzlich doch mit Problemen welcher Art auch immer ankommt, dann wird man für die Freunde schnell uninteressant. Denn schließlich muß man ja jetzt auf die Gefühle Rücksicht nehmen. Da passiert es recht schnell, dass man nur noch vertröstet wird und niemand mehr Zeit für einen hat. Könnte ja sein, dass man in irgendwas mit reingezogen wird, also meidet man die "Person" lieber. Und außerdem besteht ja die Möglichkeit, dass die entsprechende Person ja ihre Probleme bis dahin von selbst gelöst hat, dann ist sie wieder stark und ich kann sie wieder als seelischen Abfalleimer verwenden.

Sternenfängerin, du hast nicht zuviel erwartet. Eigentlich sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, dass sich gute Freundinnen in so einer Situation gegenseitig beistehen und sich unterstützen. Insofern kann ich dich voll und ganz verstehen, dass du wütend und enttäuscht von deiner Freundin bist. Von der besten Freundin erwartet man so eine Reaktion auch nicht. Es gibt aber noch eine andere Möglichkeit. Es kann sein, dass deine Freundin jetzt in erster Linie verunsichert ist. Sie weiß nicht, wie sie sich dir gegenüber verhalten soll, was du für Reaktionen von ihr erwartest usw.

Ich an deiner Stelle würde die Freundschaft noch nicht so schnell aufgeben. Klar, du hast das ja bis jetzt auch gott sei dank noch nicht gemacht. Aber vielleicht schreibst du ihr einfach einen Brief. Erzähl ihr von deiner Vermutung, dass du deine Freundin damit überfordert haben könntest. Erzähl ihr einfach, was du gern von ihr erwartest bzw. erwartet hättet. Schreib ihr ruhig, dass du sie brauchst. Und erzähle ihr auch von deiner Angst, dass eure Freundschaft in die Brüche gehen könnte und dass du sie vermissen würdest. Damit gibst du ihr die Möglichkeit, sich dir gegenüber zu äußern. Geht sie nicht darauf ein, dann weißt du zumindest, wie du dran bist und dass du nichts mehr von ihr erwarten solltest.

Es ist immer schwer, in solchen Momenten einen guten Rat zu geben. Es geht auch nur zum Teil. Aber sieh das ganze mal so: Ein Schicksalsschlag, oder wie in deinem Fall irgendwelche Probleme können dazu führen, dass Freundschaften in die Brüche gehen. Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass sich gerade dadurch wieder neue Freundschaften bilden. Ich sage nur zum Beispiel Stichwort Selbsthilfegruppen. Ein Schicksalsschlag kann auch wie eine Art Filter sein, der deinen Freundeskreis aussortiert. Dagegen kannst du aber relativ wenig machen.

Weißt du, dass Kontakte weniger werden, wenn es einem schlecht geht, ist irgendwo auch normal. Ganz besonders wenn es um Krankheiten geht. Schließlich braucht man in so einer Zeit auch mal Zeit für sich allein. Aber wahre Freunde melden sich trotzdem immer wieder mal, fragen zumindest nach wie es einem geht und zeigen einem damit, dass sie einen nicht vergessen haben. Gib deiner Freundin vielleicht noch mal eine Chance, indem du ihr einen Brief schreibst. Dann hast du dein möglichstes getan, der Rest liegt dann bei deiner Freundin.

Ganz liebe Grüße und alles Gute.
Lausbub
 
Zuletzt bearbeitet:
S

souls

Gast
ich sehe das auch absolut mit gemischten gefühlen.

der kopf sagt einem: die freundschaft macht keinen sinn. ich lasse mich nicht mehr als abfalleimer benutzen. ich bin doch wer und muß mich nicht hinhalten und versetzen lassen. warum soll ich laufend den ersten schritt machen.

das herz sagt: eigentlich dachte ich unsere freundschaft wäre etwas besonderes und bin enttäuscht, es tut weh.

meine geschichte:
meine freundin und ich haben unsere freundschaft auslaufen lassen.
wie ? ganz einfach, wie üblich.
wir kannten uns seit der schulzeit, in den teenizeiten waren wir auch gemeinsam in discotheken. im lehrlingsalter verkrachten wir uns (weiß nicht mehr warum), nach einem jahr durch zufälliges sehen, versöhnung.

die jahre zogen dahin, wir heirateten bekamen unsere kinder und unser telefonischer kontakt war sehr rege. wir konnten stundenlang telefonieren und das, wenn es sein mußte, jeden tag. in den späteren jahren (ca. 26), brachten wir es gerade mal auf nicht ganz 10 treffen. ihre hochzeit, meine hochzeiten, mein 40zigster und kurze belanglose treffen. muß aber dazu erwähnen, wir wohnten gerade mal ca. 20-30 kilometer auseinander, je nach umzug. ihre anderen freundinnen sah sie regelmäßig, auch mit spontanen oder festen besuchen. muß auch dazu sagen, sie hausfrau und mutter - ich arbeitend. (sah trotzdem großzügig hinweg)

unsere gespräche habe ich stets genossen, wir bauten uns auf, machten unserem ärger luft, über mann,kind, leuten, täglichen geschehnissen. durch einige mißverstände, verkrachten wir uns zum jahrhundertwechsel. fast 3 jahre war funkstille und als mein ex-mann, 2003 tödlich verunglückte, meldete sie sich und wir schworen uns, nichts und niemand stelle sich nochmal unserer freundschaft in den weg.

doch dann merkte ich das sie sich veränderte. eine besserung bezüglich öfters treffen, war nicht in sicht. anrufe waren auch nicht mehr so häufig (es vergingen öfters mal 2-4 wochen), aber wenn sie sich über andere oder etwas maßlos aufregte, war die uhrzeit ihres anrufes ihr egal. wenn ich in der schule zbsp. auf unser recht pochte, entgegen ihrer meinung, mich mit schule,schulamt und kulturministerium anlegte und zum ziel gelangte, war ihr kommentar höchstens zweisätzig und das thema wurde gewechselt. auch merkte ich, daß sie sehr egoistisch wurde, mit unter auch recht heftig auf den gefühlen anderer herum trampelte. auch ich fühlte mich wie ein abfalleimer (wurde mir auch erst später bewußt).

und fast vor einem jahr das aus. eigentlich belanglos und doof zugleich. wir hatten damals das thema -handy-. bevor der vertrag auslief, tauschte sie das handy aus (vom vertrag her) und ich bin der meinung -brauche nicht alle zwei jahre ein neues, das alte geht noch -. ein hin und her, jeder pochte auf seine meinung, es ging auch etwas lauter zu und auf einmal legt sie auf. ich zurück gerufen -sie nimmt nicht ab-. sms verschickt, was das jetzt sollte -keine antwort-. nach ca. 1 stunde wirft sie mir an den kopf, ich solle mal darüber nachdenken was ich so von mir gebe und ich solle mit den ämtern so reden aber nicht so mit ihr. natürlich alles per sms.
lange rede kurzer sinn. ich beendete mit, warum kannst du meine meinung nicht so akzeptieren, nur weil ich anders ticke als du -bis bald-. und keiner hat bis heute den kontakt zum anderen gesucht.

wenn man sich als putzlappen fühlt, die auflösung einer freundschaft doch nicht so weh tut, das vertrauen verloren hat und nicht mehr zu einer annäherung bereit ist, dann sollte dies auch nicht mehr aufgewärmt bzw.
erneuert werden. jetzt werden viele sagen, man hätte reden sollen.
ok ! aber ich bin der meinung, man muß in einer freundschaft den anderen nicht auf seine fehler hinweisen. eine freundschaft ist für mich was besonderes, in der man sich ganz anders bewegt, verhält, sich fallen läßt und das nötige gespür hat. schließlich hat eine freundschaft mit diesen werten doch mal angefangen.

logo, ich bin noch immer verletzt, wütend und keiner schuld bewußt.
doch ich bin auch stark und an so etwas wachse ich und reife.

@sternenfängerin2007
verzage nicht eine minute länger, es gibt noch so viele menschen in deinem umfeld, die deiner freundschaft würdiger sind.
kopf hoch
 
S

souls

Gast
@lausbub
deine antwort in ehren und es ist auch alles ok.

bitte nicht persönlich nehmen, aber eine frauen-freundschaft ist mit einer männer-freundschaft nicht zu vergleichen.
ich denke das liegt zum teil auch daran, das frauen mehr gefühl und intimes in eine freundschaft legen, als männer.
das soll kein nachteil sein, aber männer gehen "oberflächlicher" mit einer freundschaft um und kommen deshalb mit einer trennung besser zu rande.
gruß
 
L

Lausbub

Gast
Hallo Souls,

keine Sorge, ich hab deine Antwort nicht persönlich genommen, warum auch.
Du hast prinzipiell ja auch Recht.

Aber ich denke ich bin dann auch ein Mann, der eher "weiblich" denkt und fühlt. Denn mir ist etwas ganz ähnliches passiert wie Sternenfängerin oder auch dir, und mir hat das schon auch ganz schön zu schaffen gemacht.

Nur ich hatte damals nicht den Mut, noch einmal um meine Freundschaft zu kämpfen oder ihn zur Rede zu stellen. Ich habe den Kontakt einfach einschlafen lassen. Im Nachhinein habe ich schon öfters mal darüber nachgedacht, ob ich richtig gehandelt habe. Wäre es nicht vielleicht besser gewesen, ihm noch einmal eine Chance zu geben? Aber nun gut, es kam wie es kam.

Es gibt Frauen, die eher männlich reagieren und mit einer Trennung eigentlich relativ gut zurecht kommen, genauso wie es Männer gibt, die nach außen hin den "typischen" Mann spielen, aber innerlich leiden wie ein kleines Mädchen.

Liebe Grüße, Lausbub
 
S

souls

Gast
hallo lausbub,
wenn ich sehe wie du schreibst, könnte man (ich) meinen, du bist vom sternzeichen her ein krebs.
mein mann ist auch krebs, hing wie du einer freundschaft hinterher, die wie aus meiner sicht, nicht mehr das gelbe vom ei war.

allerdings hatte er nach längerer außzeit, den ersten schritt gewagt. außer in erinnerungen schwelgen und gegenseitige schwörungen ist nichts geblieben, wahrscheinlich war zu viel zusammen gekommen.

ich bin halt der meinung, einer freundschaft noch ne chance zu geben, ist eine bauch-entscheidung kein rationalismus. denn der beginn einer echten freundschaft, fängt nicht im kopf an.

das dich dein innerer schweinehund, dich zu solchen gewissensbissen hingerissen hat, ist völlig normal und nachvollziehbar.
es kann doch nur noch besser werden.

gruß souls
 

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