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Zukunftsängste

Tabris

Neues Mitglied
Hallo liebes Forum,

Ich habe jetzt seit ca. 1 Woche gewaltige Zukunftsängste und weiß einfach nicht mehr weiter.

Meine Situation sieht wie folgt aus:

Ich habe Ende 2008 mit 20 Jahren mein Abitur gemacht und im Anschluss daran eine Ausbildung zum Krankenpfleger angefangen, diese aber nach 3 1/2 Monaten abgebrochen.

Die Gründe hierfür waren, dass ich psychisch nicht mit diesem Beruf zurecht kam.
Die Arbeit hat mich bis nach Hause verfolgt und ich hatte regelrecht Panik davor zur Arbeit zu gehen und durch einen Fehler von mir das Leben eines Patienten zu gefährden.
Zudem kam ich als Frischling direkt auf die innere Chirurgie, ohne das ich vorher irgendwelche Erfahrungen in dem Beruf durch Praktika etc. gesammelt habe.
Das alles hatte mich so fertig gemacht, dass ich schließlich im Januar 2009 meine Ausbildung abgebrochen hatte um mich neu zu orientieren.

Auf die Idee überhaupt diesen Beruf zu erlernen kam ich durch eine Beratung beim Arbeitsamt, da ich meinen damaligen Berufswunsch Staatsanwalt zu werden aufgrund der schlechten Berufsaussichten begraben musste und ich wollte einfach direkt nach dem Abi etwas produktives tun. Schließlich bin ich es bereits seit meinem 15. Lebensjahr gewohnt zu arbeiten.

Ich habe im Februar 2009 schließlich ein 3 monatiges Praktikum im Sozialen Dienst unseres lokalen Altenheims gemacht, welches mir auch sehr viel Freude bereitete. Zudem habe ich mich mehrere Monate bei der Tafel und in einer Kindertagesstätte ehrenamtlich betätigt.

Mein Ziel war es von dort an den Studiengang "Soziale Arbeit" zu studieren.
Erste Eindrücke von diesem Studium und den späteren beruflichen Möglichkeiten habe ich durch meine Zwillingsschwester gewonnen, welche Ende 2008 damals mit dem Studium der Sozialen Arbeit begonnen hatte. Und ich fühlte für mich das dort auch für mich die berufliche Zukunft liegt, da ich später gerne mit Menschen in schwierigen Lebenssituationen arbeiten wollte und das Ziel hatte Sozialtherapeut zu werden.

Somit hatte ich mich zum Wintersemester 09/10 an verschiedenen Hochschulen für dieses Studium beworben, aber es kamen nur Absagen zurück und das obwohl ich eigentlich ein recht gutes Abitur (2,6) und halt diverse Erfahrungen schon im sozialen Bereich gesammelt hatte.
Somit habe ich mir einen Nebenjob erstmal gesucht und gedacht "Okay dann halt nächstes Jahr".

Währenddessen bin ich Mitte des Jahres 2009 an einer Angst und Zwangsstörung erkrankt und war bis Mitte 2011 in Therapie bei einem Verhaltenstherapeuten.

Aber auch im Jahr 2010 bekam ich weder zum Sommersemester noch zum Wintersemester ein Studienplatz zugewiesen.

Dieses Jahr sah es dann so aus, dass ich zum SS 2011 ein Studium der Sozialen Arbeit in Bielefeld hätte anfangen können, welches durch das Nachrückverfahren möglich wurde.
Leider blieben mir aber nur 7 Tage nach erreichen des Briefs zur Immatrikulation und ich habe aufgrund mangelnder Wohnungs bzw. Pendelmöglichkeiten die Immatrikulation verstreichen lassen und gehofft im Wintersemester einen Platz hier in der Nähe zu bekommen.

Meine Familie und Freunde haben mich jedoch auch dazu gedrängt mir etwaige Alternativen rauszusuchen, damit ich mich nicht nur auf eine Zulassung im besagten Studiengang verlasse.
Somit hatte ich notgedrungener Maßen das Studium der Biotechnologie als Alternative angegeben, da ich damals in der Schule Bio Leistung gewählt hatte und dort durchgängig 1 - 2 stand. Mit einem reinem Biostudium wären die beruflichen Perspektiven einfach zu schlecht gewesen und ich dachte mir das ich meine persönlichen Problemfächer in diesem Studium (Mathe, Physik, Chemie) schon irgendwie lernen könnte.

Nunja schließlich kamen die besagten Tage an denen die Zu- und Absagen der Hochschulen eintrudelten.
Abermals kamen von den Hochschulen an denen ich mich für Soziale Arbeit eingeschrieben hatte nur Absagen, da einfach keine Studienplätze mehr frei waren (mittlerweile hatte ich 6 Semester Wartezeit zusammen).
Dann kam jedoch ein Zulassungsbescheid das ich in einer Hochschule in meiner Nähe Biotechnologie studieren könne.
Wirklich gefreut hatte ich mich darüber nicht, da dies schließlich nur mein Nothaken war und ich eigentlich Soziale Arbeit studieren wollte.
Somit hatte ich mich erst am letztmöglichen Tag dort immatrikulieren lassen da ich einfach noch die Hoffnung hatte hier in der Nähe einen Studienplatz für Soziale Arbeit zu erhalten.

Wochen später schließlich kam ein Zulassungsbescheid der FH Bielefeld, dass ich bei ihnen Soziale Arbeit studieren könne.

Und was mache ich Idiot?

Ich habe die Immatrikulationsfrist verstreichen lassen...

Ich dachte mir "Ach komm probiere es mit der Biotechnik, vielleicht ist es ja doch dein Traumjob..., renn nicht wieder davor weg nur weil es schwer ist"
Zudem war ich zu diesem Zeitpunkt seit 3 Monaten mit meiner Freundin zusammen, welche ich sehr liebe und ich wollte die Beziehung nicht dadurch gefährden das ich plötzlich mehr als 200km von ihr entfernt lebe.

Das diese Beweggründe mittlerweile hirnrissig waren musste ich schon selber einsehen...

Jetzt studiere ich seit knapp 1 1/2 Monaten Biotechnologie und habe bemerkt das dies einfach nicht das ist was ich später machen will.
Ich habe viel mit der psychosozialen Betreuung und der Studienberatung dort gesprochen um Auszuschließen das ich mich zu einer Kurzschlussreaktion hinreißen lasse aus Angst vor Überforderung.
Schließlich bin ich aber mit Ihnen zusammen zu dem Entschluss gekommen mich jetzt exmatrikulieren zu lassen, damit ich dieses Jahr noch als Wartesemester wieder angerechnet bekommen kann.

Jetzt plagen mich gewaltige Versagens- und Zukunftsängste. Ich mein ich werde nächstes Jahr 24 und kann lediglich auf eine abgebrochene Ausbildung und diverse Praktika zurückblicken. Ich habe nichts erreicht in meinem bisherigen Leben, während meine Freunde alle den Beruf ergreifen konnten den sie ausüben wollten.

Ich komme mir vor wie der Versager der Nation und habe mitterweile Angst das selbst die Soziale Arbeit nicht das Richtige ist, obwohl ich jetzt schon solange auf dieses Studium hingearbeitet habe.

Ich habe Angst das meine Freundin mich verlässt und mich für einen Taugenichts hält, wenn ich ihr am Donnerstag erzähle das ich mich exmatrikulieren lasse.
Und das obwohl ich eigentlich weiß das sie nicht so eine ist und mich liebt so wie ich bin.

Ich weiß einfach nicht mehr was ich mit mir machen soll.
Alles kommt mir nur noch unerreichbar vor und ich sehe mich schon auf der Straße sitzen und frag mich einfach nur noch warum ich weitermachen soll.
Ich habe Angst irgendetwas neu anzufangen weil ich mich wieder mit meiner Entscheidung irren könnte.

Ich wollte mich jetzt wieder in psychologische Behandlung begeben lassen. Diesmal eine tiefenpsychologische, da ich glaube das mein eigentliches Problem weitaus tiefer sitzt und der Verhaltenstherapeut lediglich nur zur Linderung eines Problems beigeholfen hat.

Zudem hatte ich vor mich für nächstes Jahr um ein halbjähriges FSJ zu bewerben, da jetzt bereits die Fristen für das ganzjährige um sind. Vielleicht habe ich ja Glück und bekomme nächstes Jahr die Chance meinen Fehler von diesem Jahr, den Studienplatz in Bielefeld nicht anzunehmen, wieder gut zu machen, auch wenn ich es vielleicht nicht verdient habe.

Ich hoffe ihr könnt mri irgendwie weiterhelfen und Tipps geben.

Ich weiß echt nich twas ich noch machen soll...
 

hela1010

Neues Mitglied
Hallo,

ich kann selber aus Erfahrung sprechen, da ich im Zulassunsverfahren mitarbeite...
In soziale Arbeit sind es tatsächlich, um dir ungefähr eine Vorstellung zu geben, 1800 Bewerbungen auf 50 Plätze im Wintersemester (da ist der NC dann nun mal bei 1,8)
Im sommersemester sieht es aber immer gut aus, (NC 2,3) hast du z.B. schon gesamt 1 Jahr Praktikum gemacht? Das mit halben Jahr FSj ist auch keine schlechte Idee:
Wenn du z.B Abi mit 2,6 gemacht hast, und gut in den Hauptfächern (M/d/E) warst, bleibt die gemittelte Note evtl .ungefähr.
Hast du komplettes Jahr Praktikum oder FSJ (mind. 1/2 Jahr), so wird deine Note um nochmalig o,5 verbessert.
So ist es zumindest an unserer HS RV-WGt.
Kannst gerne nochmals anfragen...
Grüße
 

Thoughtful

Neues Mitglied
Weißt du ich habe etlich bewerbungen rausgeschickt, habe mich bei der Agentur für Arbeit mal gesprochen was ich machen kann... ich geb dir ein tipp spar dir den besuch bei der agentur für arbeit die drucken dir irgendeine stelle aus der webseite jobbörse.de und sagen, das wäre ihr job... von beraten und ich mein wirkliches beraten sind die wirklich fehl am platze und jeder der mir widerpricht hat wohl noch nie eine beratungsstunde gehabt...und bei den ausbildungsplätzen... kannste knicken...

Jetzt plagen mich gewaltige Versagens- und Zukunftsängste. Ich mein ich werde nächstes Jahr 24 und kann lediglich auf eine abgebrochene Ausbildung und diverse Praktika zurückblicken. Ich habe nichts erreicht in meinem bisherigen Leben, während meine Freunde alle den Beruf ergreifen konnten den sie ausüben wollten.

Ich komme mir vor wie der Versager der Nation und habe mitterweile Angst das selbst die Soziale Arbeit nicht das Richtige ist, obwohl ich jetzt schon solange auf dieses Studium hingearbeitet habe.
Hey, da denkt man ist alleine mit dem Problem, und dann sehe ich deinen Bericht. Mir gehts auch so. Auch ich habe mich auf 2 Uni für Soziale Arbeit beworben und bei beiden eine absage. hab auch ein Studium was mich nur noch anko**t und auf die ganzen hinterhältigen kommilitonen aus meinen Semester habe ich ebenfalls keinen bock. Auch ich habe Versagens und Prüfungsängste, und immer wieder wenn ich versuche was anzupacken scheitert es wirklich fast immer. Mir gehts auch manchmal so wie...

Ich weiß einfach nicht mehr was ich mit mir machen soll.
Alles kommt mir nur noch unerreichbar vor und ich sehe mich schon auf der Straße sitzen und frag mich einfach nur noch warum ich weitermachen soll.
Ich habe Angst irgendetwas neu anzufangen weil ich mich wieder mit meiner Entscheidung irren könnte.
Straße sitzen ? ich sehe noch mehr schwierigkeiten, für mich kommt dann auch der abbruch der kontakte weil wer will schon zugeben, dass er in ganzer linie versagt hat ? sowas kann man nicht verstehen und in den meisten teilen Deutschlands ist es auch ein verschwiegenes thema... ich mein wer will schon darüber reden, man wird nur in eine schublade gesteckt und verurteilt nein danke.
Ja weißt du e ist wirklich besser man hat auch leute die wirklich durch solch eine schei*e gegangen sind. zum einen bin ich auch selbst schuld nichts geändert zu haben.
Du kannst ja als Alternative doch im Sozialdienst eine Ausbildung anfangen... ich mein nicht krankenpfleger ich mein vllt. andere tätigkeitsbereiche.

Mann kann die Situation analysieren, doch man kann niemals die gesamten Hintergründe verstehen die man durchmacht.
 
E

engelbonn

Gast
...wieso wollen eigentlich plötzliche alle soziale Arbeit studieren ?

Eigentlich meckern doch alle das die Bezahlung und die Jobchancen im sozialen Bereich
so schlecht sind und die Regierung auch immer weniger Geld dafür ausgibt.

Da klingt doch ein Bio / Chemie Studium viel spannender und erfolgreicher zu werden wenn
Dich diese Fächer auch interessieren.
 
W

winnie

Gast
@Engelbonn & Co.

Bio / Chemie ist die gleiche brotlose Kunst. Aber das mit sozialer Arbeit verstehe ich auch nicht. Du schreibst, "Staatsanwalt" mußtest Du knicken wegen schlechter Berufsaussichten aber bei soz. A. sieht es nun ja wirklich nicht sonderlich gut aus. Im Gegenteil, ich würde sagen sogar schlechter als wenn Du Jura studierst. Verstehe den Zusammenhang einfach ned...muß ich ja nun nicht :)
Ich habe letztens im Radio gehört, daß es noch nie so viele Studienbewerber gibt. Stimmt das? Sehe dich also nicht als Versager...
Ich würde mich einfach nicht so versteifen auf Soziale Arbeit. Es gibt auch kaum Jobs oder nur sehr sehr schlecht bezahlte und es ist einfach ärgerlich, studiert zu haben und weniger zu verdienen, als jmd mit einer Ausbildung...

w.
 
G

Gast

Gast
Also, Ihr macht euch hier echt selber fertig.
Ich studiere in Bielefeld Soziale Arbeit und bin jetzt im 4 Semster.
Die Plätze sind wirklich sehr begrenzt,und man braucht einen guten Schulabschluss.
Du hast viele Ängste, und die sind auch berechtigt. Aber wenn du dir weiter soooo viele negative Gedanken machst, dann wird es auch nicht besser werden.
Wenn du in die Soziale Arbeit möchtest, musst du eine gefestigte Psyche haben. Du wirst genauso wie in der Ausbildung zum Krankenpfleger viel Leid mitbekommen.
Auch viele Seminare gehen unter die Haut, wo du dich auch mit Dir selbst sehr auseinander setzten musst. Denn nur wenn Du dich selbst verstehst, kannst du andere verstehen.
Auch wenn es keine Geld dafür gibt, aber mach doch erst mal ein Praktikum für 3-4 Monate. Die Stadt Bielefeld hat viele Kinder-Jugendheime. Da kann man sehr viel Erfahrung sammeln. Man hat mit Behörden, den Eltern und den Kinder zu tun. Man arbeitet im Team und bekommt von allem einen guten Einbilck.
Somit hättest du auch deine 3 Monate Praktikum als Vorraussetzung und kannst dich, wenn du Lust hast immer noch mal Bewerben.
 

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