A
Aureolina
Gast
Hallo, liebe Community!
Ich überlege schon seit einigen Tagen, hier ein Thema zu erstellen und da mein Grübeln einfach nicht aufhört, mache ich es nun.
Zu mir: Ich bin weiblich, 19 (bald 20) Jahre alt, habe 2014 mein Abitur mit 2,4 abgeschlossen und noch im selben Jahr ein Lehramtsstudium, bestehend aus Englisch und Latein, aufgenommen.
Das Studium ist leider überhaupt nicht meins. Die Englischprüfungen im ersten Semester habe ich alle nicht bestanden, in Latein dagegen war ich sehr gut, aber das war mit viel Lernerei und Glück verbunden. Nun, im zweiten Semester, mache ich kaum noch etwas. Englisch ist einfach nichts für mich (obwohl ich es in der Schule immer mochte) und bei Latein kann ich mich kaum zum lernen aufraffen, weil es einfach so viel ist, das ich dann schnell wieder vergesse. Ich besuche nur ein paar wenige Vorlesungen pro Woche.
Ich plane seit einiger Zeit, mein Studium abzubrechen. Wegen Englisch werde ich wohl sowieso noch nach diesem Semester exmatrikuliert. Nach reiflicher Überlegung habe ich beschlossen, dass es doch besser wäre, eine Ausbildung (Bürokauffrau) anzufangen. Ich habe auch ein paar Bewerbungen geschrieben. Zu einem Vorstellungsgespräch wurde ich schon eingeladen, es war letzte Woche. Die anderen Bewerbungen bekamen Absagen.
Das Vorstellungsgespräch ist eigentlich super gelaufen, aber seitdem ticke ich fast aus vor Zukunftsängsten. Ich kann gar nicht beschreiben, wie sehr mir die Firma gefallen hat, vom ersten Augenblick an war ich begeistert und wusste: Da will ich arbeiten und meine Ausbildung machen. Ich habe mich so wohl gefühlt und die Leute waren alle so nett. Auch sie waren begeistert von mir. Allerdings haben sie mich kaum über meine Stärken und Schwächen ausgefragt, weil "das steht ja eh alles im Anschreiben". Daher habe ich nun Angst, dass sie das bei den anderen Bewerbern auch so machen und dann jemand anderen nehmen, einfach, weil sie mich nicht nach meinen Stärken gefragt haben. Ich bekomme erst in zwei Wochen Bescheid, ob ich zu einem Probearbeiten eingeladen werde oder ob ich eine Absage bekomme. Ich weiß nicht, wie ich diese Wartezeit überleben soll, ich bin doch jetzt schon ganz krank vor Sorge.
Wenn ich die Ausbildung tatsächlich bekommen sollte, dann sind meine Sorgen weg. Denn sie drehen sich nur darum. Aber was, wenn ich sie nicht bekomme?
Mein Plan war es, einfach weiterzustudieren, allerdings ein anderes Fach und nicht mehr auf Lehramt. Das einzige, was für mich da in Frage käme und mich interessiert, ist etwas mit Sprachen. Momentan schwebt mir Germanistik, Spanisch oder Sinologie vor. Nebenher würde ich dann weiter nach einem Ausbildungsplatz für 2016 suchen. Denn weiterstudieren will ich eigentlich nicht mehr. Ich will nicht irgendwann mit einem Abschluss dastehen, mit dem ich nichts anfangen kann und das ist bei Sprachen nunmal meistens so. Allerdings gehen dann meine Gedanken wieder in die Richtung: Finde ich denn dann überhaupt noch eine Ausbildung, wenn ich dann schon ein abgebrochenes Studium habe und dann noch ein laufendes, das ich auch nicht beenden werde?
Ich sehe für meine Zukunft gerade einfach nur noch schwarz. Mein Selbstbewusstsein ist weniger Null, ich beneide jeden Menschen um mich herum dafür, dass er besser ist als ich und alles so gut hinbekommt: meine beste Freundin dafür, dass sie ihr Englischstudium so locker durchzieht als wäre es nichts, meinen Bruder, der trotz schlechter Noten einen traumhaften Ausbildungsplatz für dieses Jahr gefunden hat, Personen, denen ich begegne, die einen Job haben und glücklich sind. Selbst meine kleine Schwester beneide ich, da sie noch ein so kleines Kind ist und sich über nichts in der Art Gedanken machen muss.
Ich traue mich mit niemandem darüber zu reden. Alle kennen mich als die Coole, die sich von nichts unterkriegen lässt. Normalerweise bin ich diejenige, die den Leuten hilft. Die einzige, der ich von meiner Angst erzählt habe, ist meine Mutter und sie meinte: "Studier doch einfach das weiter, was dir gefällt und die Ausbildung findest du dann schon!" Aber ich glaube das einfach nicht! Wer will schon jemanden einstellen, der zwei Studienabbrüche hat? Außerdem habe ich mich auch schon so oft für Nebenjobs oder Ferienjobs beworben, selbst da gab es immer Absagen!
Der einzige kleine Hoffnungsschimmer bleibt die ausstehende Antwort nach dem Vorstellungsgespräch. Aber ich traue mich nicht zu hoffen, denn sonst tut die Absage nur noch mehr weh.
Zudem habe ich so ein schlechtes Gewissen meiner Familie gegenüber. Meine Eltern unterstützen mich wo es geht, finanziell usw., ich wohne noch zu Hause und darf das laut ihnen auch so lange, wie ich will. Auch meine Großeltern tun alles, damit es mir gut geht, sie interessieren sich immer so sehr für mich und egal, was ich mache, ihnen ist nur wichtig, dass ich dabei glücklich bin. Aber ich, ich sitze hier, ich weine mich jede Nacht in den Schlaf, weil ich einfach solche Angst habe, dass aus mir nichts wird, dass ich mit 30 immer noch in Hotel Mama wohne und jeden Tag in meinem Zimmer sitze und mich frage, wie es weitergehen soll. Ich habe solche Angst davor, alle zu enttäuschen. Mich selbst habe ich schon lange enttäuscht, indem ich mich von der starken Persönlichkeit (die ich wirklich mal war!!) innerhalb eines Jahres zu einem Nichts entwickelt habe, das keine Ahnung mehr hat, wie es sich wieder aufbauen soll.
Es tut mir schrecklich Leid, dass ich euch mit so einen langen, nicht zusammenhängenden Text belästige. Aber es musste einfach mal raus. Ich habe einfach so unbeschreibliche Angst davor, was aus mir wird und was ich machen soll, wenn das, was ich mir wünsche, nicht in Erfüllung geht.
Vielleicht ging/geht es ja jemandem ähnlich oder jemand hat Ratschläge für mich? Ich wäre für alles auf jeden Fall sehr dankbar.
Ich überlege schon seit einigen Tagen, hier ein Thema zu erstellen und da mein Grübeln einfach nicht aufhört, mache ich es nun.
Zu mir: Ich bin weiblich, 19 (bald 20) Jahre alt, habe 2014 mein Abitur mit 2,4 abgeschlossen und noch im selben Jahr ein Lehramtsstudium, bestehend aus Englisch und Latein, aufgenommen.
Das Studium ist leider überhaupt nicht meins. Die Englischprüfungen im ersten Semester habe ich alle nicht bestanden, in Latein dagegen war ich sehr gut, aber das war mit viel Lernerei und Glück verbunden. Nun, im zweiten Semester, mache ich kaum noch etwas. Englisch ist einfach nichts für mich (obwohl ich es in der Schule immer mochte) und bei Latein kann ich mich kaum zum lernen aufraffen, weil es einfach so viel ist, das ich dann schnell wieder vergesse. Ich besuche nur ein paar wenige Vorlesungen pro Woche.
Ich plane seit einiger Zeit, mein Studium abzubrechen. Wegen Englisch werde ich wohl sowieso noch nach diesem Semester exmatrikuliert. Nach reiflicher Überlegung habe ich beschlossen, dass es doch besser wäre, eine Ausbildung (Bürokauffrau) anzufangen. Ich habe auch ein paar Bewerbungen geschrieben. Zu einem Vorstellungsgespräch wurde ich schon eingeladen, es war letzte Woche. Die anderen Bewerbungen bekamen Absagen.
Das Vorstellungsgespräch ist eigentlich super gelaufen, aber seitdem ticke ich fast aus vor Zukunftsängsten. Ich kann gar nicht beschreiben, wie sehr mir die Firma gefallen hat, vom ersten Augenblick an war ich begeistert und wusste: Da will ich arbeiten und meine Ausbildung machen. Ich habe mich so wohl gefühlt und die Leute waren alle so nett. Auch sie waren begeistert von mir. Allerdings haben sie mich kaum über meine Stärken und Schwächen ausgefragt, weil "das steht ja eh alles im Anschreiben". Daher habe ich nun Angst, dass sie das bei den anderen Bewerbern auch so machen und dann jemand anderen nehmen, einfach, weil sie mich nicht nach meinen Stärken gefragt haben. Ich bekomme erst in zwei Wochen Bescheid, ob ich zu einem Probearbeiten eingeladen werde oder ob ich eine Absage bekomme. Ich weiß nicht, wie ich diese Wartezeit überleben soll, ich bin doch jetzt schon ganz krank vor Sorge.
Wenn ich die Ausbildung tatsächlich bekommen sollte, dann sind meine Sorgen weg. Denn sie drehen sich nur darum. Aber was, wenn ich sie nicht bekomme?
Mein Plan war es, einfach weiterzustudieren, allerdings ein anderes Fach und nicht mehr auf Lehramt. Das einzige, was für mich da in Frage käme und mich interessiert, ist etwas mit Sprachen. Momentan schwebt mir Germanistik, Spanisch oder Sinologie vor. Nebenher würde ich dann weiter nach einem Ausbildungsplatz für 2016 suchen. Denn weiterstudieren will ich eigentlich nicht mehr. Ich will nicht irgendwann mit einem Abschluss dastehen, mit dem ich nichts anfangen kann und das ist bei Sprachen nunmal meistens so. Allerdings gehen dann meine Gedanken wieder in die Richtung: Finde ich denn dann überhaupt noch eine Ausbildung, wenn ich dann schon ein abgebrochenes Studium habe und dann noch ein laufendes, das ich auch nicht beenden werde?
Ich sehe für meine Zukunft gerade einfach nur noch schwarz. Mein Selbstbewusstsein ist weniger Null, ich beneide jeden Menschen um mich herum dafür, dass er besser ist als ich und alles so gut hinbekommt: meine beste Freundin dafür, dass sie ihr Englischstudium so locker durchzieht als wäre es nichts, meinen Bruder, der trotz schlechter Noten einen traumhaften Ausbildungsplatz für dieses Jahr gefunden hat, Personen, denen ich begegne, die einen Job haben und glücklich sind. Selbst meine kleine Schwester beneide ich, da sie noch ein so kleines Kind ist und sich über nichts in der Art Gedanken machen muss.
Ich traue mich mit niemandem darüber zu reden. Alle kennen mich als die Coole, die sich von nichts unterkriegen lässt. Normalerweise bin ich diejenige, die den Leuten hilft. Die einzige, der ich von meiner Angst erzählt habe, ist meine Mutter und sie meinte: "Studier doch einfach das weiter, was dir gefällt und die Ausbildung findest du dann schon!" Aber ich glaube das einfach nicht! Wer will schon jemanden einstellen, der zwei Studienabbrüche hat? Außerdem habe ich mich auch schon so oft für Nebenjobs oder Ferienjobs beworben, selbst da gab es immer Absagen!
Der einzige kleine Hoffnungsschimmer bleibt die ausstehende Antwort nach dem Vorstellungsgespräch. Aber ich traue mich nicht zu hoffen, denn sonst tut die Absage nur noch mehr weh.
Zudem habe ich so ein schlechtes Gewissen meiner Familie gegenüber. Meine Eltern unterstützen mich wo es geht, finanziell usw., ich wohne noch zu Hause und darf das laut ihnen auch so lange, wie ich will. Auch meine Großeltern tun alles, damit es mir gut geht, sie interessieren sich immer so sehr für mich und egal, was ich mache, ihnen ist nur wichtig, dass ich dabei glücklich bin. Aber ich, ich sitze hier, ich weine mich jede Nacht in den Schlaf, weil ich einfach solche Angst habe, dass aus mir nichts wird, dass ich mit 30 immer noch in Hotel Mama wohne und jeden Tag in meinem Zimmer sitze und mich frage, wie es weitergehen soll. Ich habe solche Angst davor, alle zu enttäuschen. Mich selbst habe ich schon lange enttäuscht, indem ich mich von der starken Persönlichkeit (die ich wirklich mal war!!) innerhalb eines Jahres zu einem Nichts entwickelt habe, das keine Ahnung mehr hat, wie es sich wieder aufbauen soll.
Es tut mir schrecklich Leid, dass ich euch mit so einen langen, nicht zusammenhängenden Text belästige. Aber es musste einfach mal raus. Ich habe einfach so unbeschreibliche Angst davor, was aus mir wird und was ich machen soll, wenn das, was ich mir wünsche, nicht in Erfüllung geht.
Vielleicht ging/geht es ja jemandem ähnlich oder jemand hat Ratschläge für mich? Ich wäre für alles auf jeden Fall sehr dankbar.