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Zu unfähig für alles wegen Depression, Partner versteht mich nicht.

Atomic1984

Neues Mitglied
Hallo,

ich habe schon seit Langem - besser gesagt seit dem plötzlichen Herztod meines Vaters - das Gefühl, dass mit mir etwas nicht stimmt, ich habe ziemliche Probleme bei der Arbeit sowie im ganzen Alltag. Ich kann mir die einfachsten Dinge / Abläufe nicht mehr merken, nahezu jeder Handgriff den ich tätige ist unlogisch, ich mache ständig was kaputt und bin unheimlich schwer von Begriff. Zudem ist mir alles zuviel und ich würde mich am liebsten schon morgens wieder verkriechen und einfach gar nichts mehr tun.

Diese Symptome haben sich in den letzten Monaten so massiv verschlimmert, dass ich zum Arzt gegangen bin und mich durchchecken ließ. Nach einiger Lauferei zu diversen Fachärzten wurde mir dann eine mittelschwere (verdrängte) Depression diagnostiziert, hervorgerufen vermutlich durch viele familiäre Schicksalsschläge. Leistungsabfall und Konzentrationsschwierigkeiten seien z.B. zwei bekannte Symptome für jemanden mit Depressionen sagte mir mein Arzt.

Nun ist es so, dass ich ohnehin mein ganzes Leben schon nur kritisiert werde von meiner extrem dominanten und herrischen Mutter. Ich konnte noch nie was richtig machen in ihren Augen, alles was ich tue ist dumm und unlogisch und "normale Menschen" machen sowas nicht.

Das Schlimme ist, dass mein Partner mittlerweile Bescheid weiß über meine Diagnose und mich trotzdem ebenso ständig zurechtweist, bei nahezu allem was ich tue nur mit den Augen rollt oder fragt, warum ich mich so dumm anstelle. Als ich ihm dann sagte, dass es mich verletzt und ich blöd gesagt nicht wirklich viel kann für mein Verhalten, kommen nur Antworten wie "Du gefällst dir wohl in dieser Opferrolle!" oder "jaja dann schieb es halt wieder darauf!"

Dazu muss ich sagen, dass ich bei ihm nie rumgejammert habe und es ist auch nicht so, dass ich mich auf dieser Diagnose "ausruhe". Ich habe angefangen, Antidepressiva einzunehmen (wo ich bis jetzt leider keine positive Wirkung verzeichnen kann) und habe mir einen Termin gemacht bei einem Psychotherapeuten, der aber erst auf Ende August angesetzt ist, da alle total überfüllt sind. Mehr kann ich ja im Moment auch nicht tun und "muss" quasi so weiterleben, auch wenn es mir nicht gefällt.

Ich mache auch weiterhin meinen Teil im Haushalt, jetzt eher den kompletten Haushalt, da ich krankgeschrieben bin und ich ihn entlasten möchte.

Was sagt ihr zu dem Ganzen? Wie könnte ich die Situation für alle erträglicher machen? Diese ständigen Zurechtweisungen meines Partners ziehen mich halt leider immer noch mehr runter.

 
Zuletzt bearbeitet:
C

Charlette

Gast
Dein Partner scheint dich nur wenig bis überhaupt nicht zu verstehen.
Bei einer körperlichen Erkrankung kann man das eher sehen und auch nachempfinden, als bei einer psychischen Erkrankung. Ist schade und nicht immer einfach. Besonders als Betroffener. Wenn man dann mit den Symptomen seiner Krankheit kämpft und dann auch noch wenig Unterstützung in einem sozialen Umfeld erfährt.

Hilfreich wäre es, wenn dein Partner sich das mal von einem Arzt genauer erklären ließe.
Denn viele dieser lapidaren Sprüche sind oftmals auch Zeugnis von Unwissenheit. Bedeutet, viele die so urteilen haben keinen blassen Dunst von was sie da eigentlich sprechen. Auch wenn man selbst etwas nicht kennt und noch nie am eigenen Leib gesprürt hat, ist es leicht gemacht das alles einfach zu bagatellisieren.
Doch gerade solche Negativität kann deinen Heilungserfolg mindern. Das ist die Verantwortung deines Partners. Und Partnerschaft bedeutet halt nicht nur in guten, sondern auch in nicht so guten Zeiten für einander da zu sein.

ALso: Dein Partner sollte sich mal schlau machen, sich Wissen aneignen, damit er auch mal Ahnung hat wovon er da redet.
Und du solltest primär nach dir selbst schauen.

Was anderes kann ich dir da gerade nicht raten.
Wenn du einen Termin bei dem Therapeuten hast, kann der dir vll auch diverse Hilfestellungen in dieser Sache geben.
 

Muir

Aktives Mitglied
Hallo,

alle Symtome die du hast, sind typisch für eine
Depression.

Der Beitrag vor mir bringt es auf den Punkt
und ich kann dies nur unterschreiben.

Versuche dich wenigstens von deiner Mutter zu
distanzieren. Von deinem Mann geht das wohl schlecht.

Vielleicht könntest du Lektüre über Depressionen
organisieren. Allgemein und speziell für Angehörige.
Gibt viel Literatur über diese Erkrankung. Vielleicht
würde es einiges erklären und du bekommst
mehr Verständnis für dich.

Antidepressiva brauchen einige Zeit bis sie wirken.
Allerdings sollte du nach 6 Wochen
eine Verbesserung verspüren.
Wenn nicht, anderes AD ausprobieren.

Viele Grüße und alles Gute,
Muir
 
Zuletzt bearbeitet:

Alopecia

Aktives Mitglied
kein guter partner, den du da an land gezogen hast, wenn er kein verständnis für deine probleme aufbringt. frage dich mal ganz ehrlich, ob er irgendeine ähnlichkeit mit deiner mutter haben könnte - du wärst nicht der erste (und auch nicht der letzte) der sich nen partner sucht (unbewusst) der genau so vorgeht wie ein eltern teil, z.b. wenn man nen dominanten vater hatte oder ne herrische mutter etc pp.

auf jedenfall würde ich mir sowas nicht bieten lassen
 

Reignoverme

Aktives Mitglied
Schwieriges thema.

Grundsätzlich scheint dein freund ja eher nicht so der mitfühlende zu sein und auch sich mal zu informieren, was eine depression überhaupt istm scheint ja auf seiner prioritätenliste nicht sonderlich weit oben zu stehen.

Ziemlich widerlich find ich ja den spruch mit der "opferrolle". Da hab ich schonmal echt zweifel, obs übergaupt lohnt, sich die mühe zu machen, ihm mal zu etwas input zu verhelfen.

Dumm ist natürlich, das dein arzttermin noch weit weg ist. Auf jeden fall würd ich deinen freund mitnehmen und dann kann ihm dein doc vielleicht mal ein paar gute ratschläge geben, was hilfreich ist und was ganz sicher nicht.

Was mir sinst noch einfällt, wäre vielleicht mal den einen oder anderen film mit ihm zu gucken, der das thema hat. Also falls ihn das nicht auch überfordert.

Mein tip wäre z.b. "Reign over me" mit Adam Sandler. Der zeigt ziemlich deutlich, wie kaputt eine depression menschen machen kann.
 

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