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Zu langsam trotz Abschlüssen???

Q

Quasselstrippe

Gast
Ich arbeite seit Jahren stundenweise nebenbei im Callcenter. Bisher gefiel mir trotz "Negativimage" der Job ganz gut, weils auch ne etwas "gehobene" Verkaufsbranche ist - ich mich auch meist mit der Produktpalette identifizieren konnte, lag auch mit meiner Abschluss"Quote" größtenteils im grünen Bereich - aber ich bin zu langsam, lt. "Statistik" - oder ich schaffe quantitativ nicht genügend "Abtelefonierquote", dh ich erreiche zu wenig Leute in ner bestimmten Zeit. Wir telefonieren noch ganz normal ohne PC Technik, also kaum Einfluss - die Ansprechpartner wo man vermutet das die nicht da sind, die legt man eh beiseite, ob am anderen Ende wer rangeht, oder nicht, ich kann nicht mehr wie tippen... und warten ob sich am anderen Ende wer meldet. Bzw. brauche ich auch mal ne "Sekunde" oder ein paar Minuten "Rede-Verschnaufpause" zwischen den Gesprächen, ist auch mal ne Schreibarbeit, oder gar der Gang zum Klo bitteschön fällig, oder mal nen Problem mit anderen Kollegen zu erörtern, bzw. auch mal mit Kollegen ein PAAR persönliche Worte zu wechseln (nicht stundenlang rumquasseln!). Die ganze Sache entwickelt sich für mich immer mehr Richtung "Fliessbandarbeit", aber mit dem ständigen Druck auch ja genügend Leute zu erreichen (wo ich aber wenig Einfluss habe) geht mir so nach und nach die Lockerheit flöten, dass ich auch genügend Abschlüsse mache und auch die Lust und Laune an der Arbeit. Andere haben wahrscheinlich Probs mit dem Druck Abschlüsse zu machen ;-) Wie gehts da in anderen Callcentern zu? Zählt da nur der Verkaufserfolg, oder auch wieviel Leute man erreicht?
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Also ich wäre froh, solche Jobs gäbe es überhaupt nicht mehr. Das ärgert tierisch, unterbricht meine Arbeit völlig sinnlos, ich habe noch nie etwas gekauft auf solche Anrufe. Verstehe auch nicht, wie man so etwas tun kann, dazu noch zu solch schlechten Bedingungen. Genügend Gründe für dich, dir einen anderen Job zu suchen, würde ich sagen.
 
D

Dr. House

Gast
Ich habe mal in einem Call Center gearbeitet und den Menschen SKL Lose angedreht. Den Gesprächsleitfaden weiß ich heute noch auswendig und meinen Fake-Namen benutze ich heute auch noch bei normalen Telefongesprächen: Brinkmann, Daniel Brinkmann. :D

Naja, wir haben damals auch ohne PC gearbeitet und daher glaube ich, dass man unsere "Abtelefonierquote" nicht überprüft hat. Wie auch?!

Bei uns zählten nur die verkauften Losanteile. Aber auch da gab es natürlich Druck. Alle Namen der Mitarbeiter waren auf einer für alle sichtbaren Tafel aufgelistet und daneben standen die bisher verkauften Losanteile.

Außerdem gab es noch eine separate Tafel mit dem Tages-Soll und dem bisherigen Stand.

Um es kurz zu machen: Bei uns zählten nur die verkauften Losanteile. Allerdings wurde auch natürlich drauf geachtet, dass man nicht zu viel nebenher mit den Kollegen schwätzt. Und wenn du mal ein paar Tage nichts verkauft hast, was durchaus vorkommen kann, nimmt man dich für ein "Gespräch" bei Seite und fragt, woran es denn liegt......
 

Child of Storm

Aktives Mitglied
Ehrlich gesagt würde ich mir einen anderen Job suchen an deiner Stelle. Outbound, also Cold-Calls, ohne Kundenbindung sind in Deutschland illegal. Die Meisten der angerufenen Leute dürften aggressiv und/oder sehr unfreundlich reagieren, die anderen legen sofort auf und der Prozentteil der tatsächlich sich bequatschen lässt dürfte eher sehr gering sein. Da werden dann irrwitzige Quoten aufgestellt, die sich auf gottweißwas für Berechnungen zurückführen lassen und eigentlich nie zu 100% erfüllt werden können, weil eben das menschliche Verhalten auf ungewollte Belästigung sich nicht prognostizieren lässt. Was hält da einen noch in so einem Job?
 
R

Rübe

Gast
Outbound, also Cold-Calls, ohne Kundenbindung sind in Deutschland illegal.
ja, aber total viele Leute geben irgendwann, bei einem Gewinnspiel oder auch bei einer Katalogbestellung ihre Telefonnummer an, OHNE sich durchzulesen, dass sie damit ihr Einverständnis geben, sich auch von anderen anrufen zu lassen.

hab auch mal im Callcenter gearbeitet. Nervig ohne Ende. teilweise auch, weil die Leute derbe unhöflich sind. Was ist denn so schwer daran, mal höflich nein zu sagen und dann erst aufzulegen? Oder sich einfach mit der Herausgabe der Telefonnummer zurück zu halten? Agents werden teilweise behandelt wie der letzte Dreck. Und wenn mich jemand richtig mies behandelt hat, hab ich den einfach auf Wiedervorlage gesetzt. Wenn jemand nett gesagt hat, dass er solche Anrufe nicht will, hab ich den auf die Robinson Liste gepackt und gut ist.

Outbound---nie wieder. Inbound ist ok.
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Was ist denn so schwer daran, mal höflich nein zu sagen und dann erst aufzulegen?
Hallo Rübe,
wenn du zum dritten Mal am Tag im Büro auf einen wichtigen Anruf wartest, dafür einen anderen Gesprächspartner auf "Warten" setzt und dir dann jemand in aller Umständlichkeit erklärt, von wem er weswegen anruft, einfach losquasselt und sich nicht stoppen lässt ... dann kann es schon mal passend sein, einfach ohne Anstand und Höflichkeit aufzulegen. Die Unhöflichkeit wird ja von der Anruferseite aus vorgegeben.
Die Leute sollen einen Brief schicken, da kann ich dann reagieren oder nicht. Neulich im Radio gab es Tipps für Antworten - am Besten gefiel mir: "Moment, ich verbinde Sie mit meinem Insolvenzverwalter." ;)
Gruß, Werner
 
R

Rübe

Gast
in dem Fall geb ich dir natürlich Recht, das ist nervig.

ich rede aber von den unzähligen Privatpersonen, die ich zu Hause anrufen musste ( ich hab den Job nicht gemacht, weil es mein erklärtes Ziel ist, Menschen auf den Geist zu gehen, sondern um nicht Hartz 4 zu beziehen ).

Bei diesen Privatpersonen, die freiwillig irgendwann, irgendwo ihre Nummer gegeben haben ,kann ich doch bitte etwas Respekt erwarten?!

B to B hab ich kaum telefoniert, und wenn, dann hatte ich sowieso meistens die Vorzimmerdame am Telefon und wen die sagte, kein Interesse, dann war es auch gut.
 

Child of Storm

Aktives Mitglied
Du hast schon recht Rübe, Höflichkeit sollte eigentlich selbstverständlich sein. Aber ich gebe prinzipiell meine Telefonnummer nicht weiter, leider hilft das nichts gegen die, die einfach das Telefonbuch abklappern. Und ich habe in Spitzenzeiten, ohne Scherz, zwischen 5 und 12 Anrufen pro Tag dieser Art erhalten, trotz Robinsonliste. Entsetzterweise musste ich des Öfteren feststellen, dass sich die Masse der Agents nicht einmal bewusst waren, dass sie gerade etwas illegales tun. Inzwischen gehe ich schon gar nicht mehr ans Telefon, wenn "Unbekannte Nummer" kommt. (und gerade klingelt wieder das Telefon mit, ratet mal... "unbekannte Nummer" :( )
Dass ich nicht mehr ans Telefon gehen kann, wenns klingelt ist schon eine starke Beeinträchtigung meiner Privatsphäre. Ich finde, da muss sich der Outbound-Agent nicht wundern, wenn er dementsprechend schlecht gelaunte Leute an der Strippe hat. Ausserdem sage ich nicht mehr, dass ich nichts haben möchte, sondern ich haue den Leute, wenn ich mal aus Versehen nicht auf die Nummer achte, das BDSG um die Ohren. Wenn dann noch ein Anruf kommt (weil der Agent unsere Nummer doch wieder ins System gespeichert hat) wird gleich Anzeige beim Landesamt für Datenschutz erstattet. Seitdem ist es, oh Wunder, ruhiger geworden...
Wie gesagt, ich stelle mir das für einen Agent fürchterlich frustrierend vor, deshalb würde ich in so einem Job nicht arbeiten wollen. Schon gar nicht, wenn es um irgendwelche Quoten geht, die nicht erreicht werden können, weil die Leute einfach zugemüllt sind mit derartigen Angeboten.

Edit:
@Werner: Die Sache mit dem Insolvenzbearbeiter klingt lustig ^^
 
Zuletzt bearbeitet:
Q

Quasselstrippe

Gast
Danke für Eure Antworten, schade, ich hätte gedacht, mir kann echt mal wer weiterhelfen, ob man in der Branche zusä. auch noch "schnell" arbeiten muss ;-). Abschlüsse kriege ich hin, das ist bei mir echt nicht das Problem, auf Biegen und Brechen überrrede ich keinen, weise auch auf alle "Fallstricke" und Klippen hin, das finden viele gut, "ich komme gut rüber", wie man so sagt) und die Leute sind auch nett zu mir, bzw. seltenst genervt, manchmal ergibt sich auch noch ein Zusatzgespräch, bzw. wird dir (oder mir oft auch noch ungefragt Sorgen und Probs erzählt) - und in einem angenehmen Arbeitsumfeld ist das auch für wenig Geld (ist ja ein Nebenjob) alles kein Thema, nur will ich in nem Job, den nun wirklich viele nicht mit der Kneifzange anfassen täten, etliche auch gar nicht können (jeder kann nicht verkaufen), quasi dem Chef die immensen Sozialleistungen erspart, noch angetriezt und angetrieben werden, das geht mir gegen den Strich.
 

Child of Storm

Aktives Mitglied
Nunja, die Quote wird im Allgemeinen nicht nur aus der Anzahl der Abschlüsse berechnet. Soweit ich informiert bin, erfasst die ACD-Anlage eines CallCenter auch die AHT, also die durchschnittliche Bearbeitungsdauer (Average Handle Time), welche wiederum für die Berechnung einiger Kenngrößen des CallCenters benötigt wird. Aber wenn ich mich recht erinnere, hast du gesagt, dass ihr keinen Computer einsetzt, von daher dürfte es schwierig sein, eine adäquate Bestimmung der AHT hinzukriegen.
Viele CallCenter legen eine bestimme AHT fest, in der ein Call abgewickelt werden muss... wenn das bei dir der Fall ist und diese Bearbeitungszeit irgendwie geschätzt oder über den Daumen ermittelt wird, dann hast du schlechte Karten.
 

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