Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

zu alt nach dem Studium... Leben verbaut?

Tigerchen

Mitglied
Momentan habe ich wirklich schlaflose Nächte und immer wieder frage ich mich was ich in der Vergangenheit getan habe um diese Reue jetzt zu spüren.

Ich habe zwei Mal mein Studium gewechselt und bin aktuell im 2. Semester eines Medieninformatiksstudium. Mir macht es unglaublich Spaß und meine Befürchtungen keinen Anschluss mehr zu finden ist auch nicht eingetroffen. Im Gegenteil... Habe super nette Kommilitonen gefunden mit denen ich auch privat viel mache und wir sind eine feste Clique geworden!

Was mich aber zu schaffen macht...

Ich werde dieses Jahr 25. Kann nichts vorweisen außer einer Fachhochschulreife und eben die "vergeudeten" 4 Jahre an der Hochschule von den alten Studiengängen.
Ich werde 27/28 wenn ich mit dem Bachelor fertig bin und es belastet mich momentan enorm wenn ich Freunde sehe die fest im Beruf stehen, heiraten, Kinder bekommen...

Als Teenager war ich viel ehrgeiziger. Wollte Karriere machen, einen hohen Abschluss haben und spätestens mit Mitte 20 fest im Berufsleben sein. Tja, Pustekuchen...
Seitdem ich 21 wurde und in einer toxischen Beziehung war mit dem Expartner waren diese Ziele nicht mehr wichtig. Ich erledigte nur noch das Minimum und langsam bekomme ich richtig Panik, dass aus mir nichts mehr wird und mich aufgrund des Alters niemand nehmen will :(
 
G

Gelöscht 86791

Gast
Mir macht es unglaublich Spaß und meine Befürchtungen keinen Anschluss mehr zu finden ist auch nicht eingetroffen. Im Gegenteil... Habe super nette Kommilitonen gefunden mit denen ich auch privat viel mache und wir sind eine feste Clique geworden!
Das ist doch toll! Darauf kannst Du doch aufbauen, und in der Richtung gibt es ja viele Berufsmöglichkeiten.

Was die "vergeudeten" Jahre angeht, da kann ich ein Lied davon singen. Ich arbeite zwar, bin aber 35 und auch nur Abiturient. Auch ich habe zwei mal ein Studium angefangen bzw. abgebrochen, aber im Gegensatz zu Dir nie etwas gefunden, was mich interessiert hat und das ich durchziehen konnte.

Mein Tipp: Trauere der Vergangenheit nicht nach. Sie lässt sich nicht ändern. Häng Dich in Dein Studium und schau nach vorne :)
 

Origami86

Mitglied
Hallo Tigerchen:)!

Deine Geschichte kommt mir in Teilen nicht unbekannt vor. Ich glaube, du wirst eine Menge Antworten bekommen, die dem Tenor nach dem entsprechen, was ich dir nun auch sage: Mache dir nicht zu viele Sorgen um dein Alter! Leider leben wir in einer Gesellschaft, die in unglaublich vielen Bereichen eine Art "Idealbild" propagiert: Ausbildung, Beruf, Beziehung, Familie, Karriere... gleichzeitig soll jeder einzigartig und "hipp" sein, was sich im Grunde ein Stück weit widerspricht.

Ich weiß, wovon ich rede. Ich selbst habe mein Studium einmal und die Universität zweimal gewechselt. Danach wollte ich noch einen Masterstudiengang drauflegen, den ich aber auch abgebrochen habe - zu viel Bürokratie, um es kurz zu fassen. Zu diesem Zeitpunkt war ich einunddreißig. Ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, dass mein heutiges Leben perfekt ist (sonst wäre ich ja auch nicht hier im Forum;)). Einen zumindest Teilzeitjob gefunden habe ich aber, und ich habe eine Geisteswissenschaft studiert und darin "nur" einen Bachelor - also, nach heutigen Gesichtspunkten, eigentlich recht schlechte Arbeitsmarktchancen. Und ich könnte darauf aufbauen und mich fortbilden, wenn ich wollte. Momentan sind Kollegen und Arbeitsumfeld aber absolut okay, und du selbst schreibst ja auch, dass Karriereziele für dich nicht mehr im Vordergrund stehen. Das ist gut so! Solche Lebensziele machen nämlich auf Dauer nicht glücklich, aber das weißt du sicher.

Was das Thema "Beziehung" betrifft, kann ich dir nur einen Rat geben - speziell, falls du eher der introvertierte Typ sein solltest: Kümmere dich darum, solange du noch studierst. Nicht, weil dich im höheren Alter "keine mehr nimmt" (da kenne ich auch ganz andere Storys;)), sondern weil die Gelegenheiten rapide schwinden werden, sobald du den Elfenbeinturm verlässt. Das unterschätzt man gerne - auch hier spreche ich, leider, aus Erfahrung. Aber mache dir keine Sorgen wegen deines Alters oder weil dein Umfeld sein Leben anders plant. Es gibt keinen vorgeschriebenen Ablauf. Letztlich entscheidest immer noch du.
 

LW84

Aktives Mitglied
Hallo Tigerchen, ich kann deine Befürchtungen und Gedanken zwar aufgrund des eigenen Lebensweges sehr gut nachvollziehen, sehe aber ehrlich gesagt in deinem Fall zumindest auf beruflicher Seite nicht wirklich Anlass zu großer Sorge. In den MINT-Studiengängen haben viele schon vor dem Bachelor Jobangebote in der Tasche und die Alterskomponente spielt in diesem Bereich auch weniger eine Rolle als in anderswo. Von der Jobauswahl und den generellen Wahlmöglichkeiten im MINT-Bereich kann ich zum Beispiel nur träumen. ;) Ein verbautes Leben ist glaube ich was anderes. Alles Gute!
 

Insta

Sehr aktives Mitglied
Momentan habe ich wirklich schlaflose Nächte und immer wieder frage ich mich was ich in der Vergangenheit getan habe um diese Reue jetzt zu spüren.

Ich habe zwei Mal mein Studium gewechselt und bin aktuell im 2. Semester eines Medieninformatiksstudium. Mir macht es unglaublich Spaß und meine Befürchtungen keinen Anschluss mehr zu finden ist auch nicht eingetroffen. Im Gegenteil... Habe super nette Kommilitonen gefunden mit denen ich auch privat viel mache und wir sind eine feste Clique geworden!

Was mich aber zu schaffen macht...

Ich werde dieses Jahr 25. Kann nichts vorweisen außer einer Fachhochschulreife und eben die "vergeudeten" 4 Jahre an der Hochschule von den alten Studiengängen.
Ich werde 27/28 wenn ich mit dem Bachelor fertig bin und es belastet mich momentan enorm wenn ich Freunde sehe die fest im Beruf stehen, heiraten, Kinder bekommen...

Als Teenager war ich viel ehrgeiziger. Wollte Karriere machen, einen hohen Abschluss haben und spätestens mit Mitte 20 fest im Berufsleben sein. Tja, Pustekuchen...
Seitdem ich 21 wurde und in einer toxischen Beziehung war mit dem Expartner waren diese Ziele nicht mehr wichtig. Ich erledigte nur noch das Minimum und langsam bekomme ich richtig Panik, dass aus mir nichts mehr wird und mich aufgrund des Alters niemand nehmen will :(
Du solltest die Vergangenheit vergessen, jeder Mensch mach Fehler, kein Leben verläuft immer nur super.

Wenn Du dann heiratest lassen sich 50% Deiner Freunde schon wieder scheiden ;)

Was ich bei Dir herauslese, dass die Vergangenheit nicht optimal war, Deine Gegenwart aber top läuft.

Wo ist also Dein Problem. Leb Dein Leben und mach weiter so. Es läuft doch gut! :)
 

Mittendurch

Moderator
Teammitglied
Moin @Tigerchen, du machst dir Gedanken, doch du hast nun etwas gefunden, was dir liegt, was dir Freude macht und so kannst du nun durchstarten. Die vvier Jahre sie sind nicht verloren, auch wenn es erst einmal so aussieht. Denn du hast Erahrungen gesammelt. Erfahrungen, die dir keiner mehr nehmen kann. Du hast sicher auch in der Zeit etwas über das Studieren gelernt, wie du dich organisieren musst und kannst, so dass dieser Start in dieses Studium nun einfacher sein sollte, als in das zuvor. Denn eins ist sicher wichtig im Studium, sich selbst zu organisieren, denn es ist doch anders als noch in der Schule. Vielleicht auch bringen dir die vier Jahre später auch in anderer Hinsicht noch Vvorteile, die du jetzt vielleicht noch gar nicht erkennen kannst. Es gibt nicht wenige, die um die 30 sind, wenn sie ihr Studium beenden und auch sie finden oft dann noch gute Anstellungen. Gehen ihren Weg. Wichtig ist dich jetz nicht an dem was du zurückgelassen hast festzuhalten, sondern zu schauen, was du mit dem Wissen nun erreichen kannst, wie es dich nach vorne bringen kann, jetzt in deinem Studium. Du hast schon zwei Semester geschafft und wenn du so weiter machst sind es im Sommer dann schon drei. Was Beziehung angeht, da schau, was auf dich zukommt und wen du noch kennen lernst. Auch dafür bist du noch lange nicht zu alt.
 
G

Gelöscht 86383

Gast
Was mich aber zu schaffen macht...

Ich werde dieses Jahr 25. Kann nichts vorweisen außer einer Fachhochschulreife und eben die "vergeudeten" 4 Jahre an der Hochschule von den alten Studiengängen.
Ich werde 27/28 wenn ich mit dem Bachelor fertig bin und es belastet mich momentan enorm wenn ich Freunde sehe die fest im Beruf stehen, heiraten, Kinder bekommen...

Als Teenager war ich viel ehrgeiziger. Wollte Karriere machen, einen hohen Abschluss haben und spätestens mit Mitte 20 fest im Berufsleben sein. Tja, Pustekuchen...
Ich bin verspätet mit 25 mit dem Bachelor fertig geworden, habe mit 26/27 eine berufliche Reha gemacht und erst direkt im Anschluss an diese einen Job mit langfristiger Perspektive bekommen. Also auch erst mit 27. Den gleichen Beruf übe ich noch aus.

Heiraten und Kinder kann man eh nicht erzwingen.
Bevor ich vor zwei Jahren mit Mitte 30 meine Frau kennenlernte, hatte ich nur drei Beziehungen gehabt, die insgesamt nur ein halbes Jahr liefen. Meine Güte, was hatte ich Torschlusspanik.....

Ich kenne das Gefühl, wenn der Lebenslauf nicht so straight forward ist, wie er sein sollte......

PS: Die Zeit, die bei mir schwer war, war von Depressionen dominiert (die hab ich bis heute, aber ich bin ganz gut eingestellt). Es war verdammt hart, und ich habe auch den Eindruck, dass das überwiegend verlorene Jahre waren. Aber selbst in diesen mageren Jahren gab es Bereicherndes.
Falls Du mit der Bibel etwas anfangen können solltest - ob Du jetzt wirklich gläubig bist oder nicht: Diese Sammlung ist voll von Personen, die nach heutigem Verständnis keinen geradlinigen Lebenslauf hatten. Stichwort Moses. ;)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Jusehr

Sehr aktives Mitglied
Mit 25 steht Dir die Welt offen.

Du hast alle Chancen, wenn Du in diesem Alter kontinuierlich das Richtige machst.

Auch das nicht abgeschlossene Studium war vielleicht nicht umsonst.

Es ist auch fraglich, ob Deine Leute im Freundeskreis alle ihren Beruf behalten werden. Vielleicht müssen die auch mal "umjustieren". Viele Berufe wird es so nicht mehr geben.

Da aber viele Alte wegsterben, hast Du alleine aufgrund Deines Alters gute Chancen.

Warnen möchte ich etwas vor dem Karrieremachen. Das klingt nach dem üblichen Selbstoptimierungswahnsinn unserer westlichen Welt.

Es geht nicht nur ums Geld, sondern primär darum, ein guter Mensch zu sein. Der Mensch lebt nicht nur vom Brot allein. Die innere intrinsische Motivation ist wichtig. Für etwas Wertvolles brennen. Nicht nur fürs Geld.
 
G

Gelöscht 86383

Gast
Hmmm, ja, wenn die Chose in den frühen Zwanzigern flutschen sollte, ist das auch keine Garantie, dass das so weiter läuft.
Damals in der Klinik waren die allermeisten älter als ich. Tja, die haben dann eben später eine Bauchlandung gemacht....
 

Anzeige (6)

Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
M 21 Jahre alt - keine Freunde - nie gesellschaftsfähig Ich 5
P Psychostenie oder einfach nur zu alt? Ich 7
D Auf der Suche nach mir selbst Ich 13

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben