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Ziemlich verzweifelt im Leben

seufzer39

Mitglied
Bin ALG 2 Empfänger und seit 2005 arbeitslos. Hatte damals einen zweifachen Bandscheibenvorfall an der Hals- und an der Lendenwirbelsäule und bis heute durch therapeutische Maßnahmen mittlerweile unregelmäßig in Behandlung. Seit 2008 auf Arbeitssuche. Doch leider will mich kein Arbeitgeber mehr. Unzählige Bewerbungen fanden Absagen.

Ich vermute mal das ich mein ganzes Leben so sinnlos verbringen werde. Ohne Arbeit und so. Ziemlich verzweifelt und frustiert stehe ich nun da, und wende mich an dieses Forum. Vielleicht finde ich hier Rat?

Ach ja, ich sollte vielleicht noch erwähnen das ich verheiratet bin, meine Frau arbeitet, mein Sohn zum Kindergarten geht und mein Fallmanager beim Jobcenter Weiterbewilligungsmaßnahmen verweigert die ich auswähle und für sinnvoll halte. Ein Bildungsgutschein käme nur als ALG 1 Empfänger in Betracht. Was ich wohl schon lange nicht mehr bin.

So, warte nun auf Aufmunterung und Ideen. Mein Einfallsreichtum hat nach mehrfachen Eigeninitiativen kapituliert.
 
Erstmals hoffe ich, dass es dir gesundheitlich besser geht. Jetzt bist du wahrscheinlich seit der Wirtschaftskrise arbeitslos...

Zur Aufmunterung:
In den Personalabteilungen sitzen meist junge BWLer alias Human-Ressource-Assistenten, die kaum Lebenserfahrung haben, und durch ein bestimmtes Raster Lebensläufe aussortieren. Meist werden dann Kriterien wie Alter, längere Arbeitslosigkeit, schlechte Noten, Geschlecht, Lebenslauf-Lücken usw. verwendet. Oft ist das Aussortieren sehr diskriminierend, aber darüber spricht kaum jemand öffentlich. Das führt kurioserweise dazu, dass wir von Fachkräfte-Mangel sprechen und gleichzeitig viele ältere, hochqualifizierte Ingenieure jahrelang keine Arbeit finden können.

Je älter man wird, umso schwerer wird es Arbeit zu finden. Sollte eigentlich genau das Gegenteil sein, aber die Wirtschaft ist momentan in einem Jugend-Wahn und findet jahrelange, wertvolle Erfahrung nicht hipp genug. Vielleicht liegt es auch am Kosten-Druck.

Du hast auf jeden Fall viel Freizeit und ich kann dir eigentlich nur diese Tipps geben:

1) Es gibt viele Betriebe, die beklagen, dass sie keine Azubis finden können. Vielleicht kannst du dort anfangen oder irgendwie eine Form der Einigung finden.
2) Mach was Ehrenamtliches, damit du wenigstens irgendwas zu tun hast.
3) Beschwere dich beim Arbeitsamt, such nen neuen Berater, wenn möglich. Kontaktiere andere Beratungsstellen, für Langzeitarbeitslose usw.
4) Du kannst dich auch selbst weiterbilden. Geh zur Bibliothek, recherchiere im Internet oder fang mit einem Studium an. Versuche dir Fähigkeiten anzueignen, die derzeit gefragt sind, wie z.B. Programmieren.
5) Suche nach freien Gewerben. Vielleicht kannst du als Selbstständiger irgendwo Fuß fassen.
6) Trotzdem immer weiter Bewerbungen verschicken, auch für Teilzeit und geringfügige Stellen.

Ich hoffe, die anderen haben noch gute Tipps.
~xdf
 
Hallo xdf!

Danke dir vielmals für deine Antwort. Das mir überhaupt jemand eine Antwort schenkt, das ist schön. Mit schenkt meine ich, den Versuch startet sich in meiner Lage zu versetzen.

Ja du hast Recht. Seit der Wirtschaftskrise bin ich ohne Job.

Und nun nehme ich mal Stellung zu deinen Vorschlägen ...

1.) Wie finde ich überhaupt Betriebe die keine Azubis finden? Und wenn ich solche finden, glaubst du wirklich das sie einen 39jährigen Gehör verschaffen und ihn einstellen - auch als Lehrling? Background: Hatte bereits 2008 eine Ausbildunginitiative ergriffen um mich regionalen Betrieben als Lehrling angeboten. Die in meiner Region nehmen nur junge Azubis ohne Erfahrung im Leben.

2.) Ich bin kein so überragender sozialer Mensch der nicht uneigennützig was ehrenamtliches machen würde. Für mich zählt nur Bares. Alles andere unentgeltliches kommt für mich nicht in Frage. Ist hart so etwas zu schreiben, bin mir aber ziemlich sicher das ich einer der wenigen bin der offen so etwas von sich heraus sagen könnte.

3.) Ich hatte bereits in der Vergangenheit mich beim Teamleiter des Jobcenters beschwert das ich nicht gefördert werde. Die Antwort kam direkt dann von meinem damaligem Berater, der meinte das ich nichts zu entscheiden habe und das Personalmangel dafür entscheide welche Fälle welcher Sachbearbeiter bekäme. Seitdem bekomme ich alle Monate wieder einen neuen ratlosen Fallmanager zugesprochen. Der zwar für mich zuständig ist aber nur die Paragraphen auswendig kennt und nichts weiter für mich machen kann. Klar, in ein paar sinnlosen Maßnahmen war ich bereits die nur mich beschäftigt haben, aber nichts gebracht hatten.

4.) Für eine Weiterbildung benötigt man Kapital. Das ich nicht habe. Das einzige was ich zur Zeit mache, ist online ein paar Zertifikate zu erwerben für Office-Anwendungen. Diese werden mir als ALG 2-Empfänger kostenlos online bereitgestellt in dessen registrierungspflichtigen Portal.

5.) Ich war bereits in der Vergangenheit selbständig und das ging schief. Mein Partner mit dem ich zusammengearbeitet hatte, war der Meinung das er mit der Provisionauszahlungen nach Belieben verfahren kann. Seitdem zögere ich Angebote wahrzunehmen die mich selbständig machen lassen.

6.) Meine Bewerbungen beziehen sich für Voll-, als auch Teilzeit und auf Mini-Jobs. Allerdings sehen sich die Leute meinen Lebenslauf und finden meistens das ich überqualifiziert wäre.

Bin nämlich ein fast fertigstudierter Akademiker der Wirtschaftswissenschaften einer promovierten Universität. Aber auch Ausbildung in der Buchhaltungsbranche kann ich vorweisen. Das schreckt den meisten Personalreferenten ab, aus der Befürchtung höheren Gehalt zahlen zu müssen. Ein Personalverwalter hat mir das mal erzählt, nach dem ich telefonisch mich erkundigt hatte für den Grund der Absage auf meine Bewerbung.
 
Zuletzt bearbeitet:
ich kann dir nur den tip geben, auch mal zu sehen, das nicht nur geld wichtig ist,,,
ich tendiere zur zeit auf eine Ausbildung als Heilerziehungspfleger, da wirtd man vor allem geistig gefördert, nicht wie bei kleinen Kindern, man muss sich auf vieles einstellen.

den satz mit dem Bares ist wares, würd ich so nicht unterschreiben! es gibt mehr als Geld, wenn man denn selbst möchte. mir selbst ist Geld nicht wirklich wichtig, ich brauchs aber eben zum überleben...

das ding ist du schreibst, du hast kein Geld, möchtest aber trotzdem gabnz viel haben,, das ist so als würdest du vor einem Baum stehen, der Zwar Früchte trägt, allerdings nur in der Krone, du musst dir etwas einfallen lassen um sie zu ereichen.

ehrenamtlich ist ganz cool, vor allem wenn man die nötigen Befugnisse hat und umsetzen kann. ansonsten würde ich es als lästig bezeichnen
 
Falls Überqualifikation tatsächlich ein Hindernis sein sollte, dann lass den Nachweis deiner Überqualifikation doch einfach bei deiner Bewerbung weg. Schreibst halt irgendetwas anderes um die Lücke im Lebenslauf zu füllen.

Im Übrigen würde ich eine Tätigkeit als Vollzeit-Hausmann nicht als sinnlos ansehen, früher war es ganz normal das einer zuhause blieb und den Haushalt geschmissen hat. Wenn man das ernst nimmt, ist man damit auch durchaus beschäftigt.
 
ich kann dir nur den tip geben, auch mal zu sehen, das nicht nur geld wichtig ist,,,
ich tendiere zur zeit auf eine Ausbildung als Heilerziehungspfleger, da wirtd man vor allem geistig gefördert, nicht wie bei kleinen Kindern, man muss sich auf vieles einstellen.

den satz mit dem Bares ist wares, würd ich so nicht unterschreiben! es gibt mehr als Geld, wenn man denn selbst möchte. mir selbst ist Geld nicht wirklich wichtig, ich brauchs aber eben zum überleben...

das ding ist du schreibst, du hast kein Geld, möchtest aber trotzdem gabnz viel haben,, das ist so als würdest du vor einem Baum stehen, der Zwar Früchte trägt, allerdings nur in der Krone, du musst dir etwas einfallen lassen um sie zu ereichen.

ehrenamtlich ist ganz cool, vor allem wenn man die nötigen Befugnisse hat und umsetzen kann. ansonsten würde ich es als lästig bezeichnen

Da treffen Welten aufeinander. Für mich ist halt Geld sehr wichtig. Für alles andere wo Geld eine unwichtige Rolle spielt, habe ich halt meine Hobbys die mich erfüllen. Da ist wirklich Geld unwichtig. Aber wenn man Familie selbst hat, dann zählt halt Kohle.

Um eine Weiterbildung zu machen braucht man Geld. Das mit dem Baum der trägende Früchte hat, kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen. Ich bin bereit mich anzustrengen, allerdings ohne Moos nix los. Und das kann ich ja nicht beeinflussen.
 
Falls Überqualifikation tatsächlich ein Hindernis sein sollte, dann lass den Nachweis deiner Überqualifikation doch einfach bei deiner Bewerbung weg. Schreibst halt irgendetwas anderes um die Lücke im Lebenslauf zu füllen.

Im Übrigen würde ich eine Tätigkeit als Vollzeit-Hausmann nicht als sinnlos ansehen, früher war es ganz normal das einer zuhause blieb und den Haushalt geschmissen hat. Wenn man das ernst nimmt, ist man damit auch durchaus beschäftigt.

Es ist ja nicht so das ich meine Überqualifikation hervorsteche. Im Lebenslauf kann ich keine Unwahrheiten reinschreiben, denn früher oder später kommt das ans Licht.

Ein Vollzeit-Hausmann ist was für andere. Mir genügt das nicht. Ich brauche Herausforderungen und festes regelmäßiges Einkommen, das ich meiner Familie vorzeigen kann. Weißt du wie schlimm es ist, wenn Sommerzeit kommt und ich nicht in den Urlaub fahren kann? Und je älter mein Sohn wird, desto mehr schäme ich mich mehr für ihn nicht viel bieten zu können. Nur meine Frau fährt mit meinem Sohn zu seinen Sommerferien zu ihren Eltern. Und das ist dann Urlaub für sie. Für mich ist es kein Urlaub, ohne selbst mein eigenes Geld dafür zu zahlen.
 
Um Dich weniger schämen zu müssen, wäre eine Änderung der Sichtweise nicht schlecht.
Wenn ich lese, Ehrenamtliches und Haushalt ist was für andere, habe ich wenig Verständnis.
Übrigens kann man auch über ehrenamtliche Arbeit den Fuß in die Tür kriegen.
 
Tja, du wolltest Vorschläge, seufzer39.
Die haste alle ausgeschlagen, also jammer weiter rum!
Hohe Ansprüche + nix dahinter, oder was?!
Ich hätte mich als 39-jähriger jedenfalls geschämt, wenn meine Frau arbeiten gehen müsste + ich zu Hause rum jammere, statt den Hausmann zu machen.
Ansonsten: Lager- + Produktionshelfer werden immer gesucht, aber du willst ja einen hochdotierten Job!
Träum weiter!
 
Ich habe noch nie gehört, dass jemand Probleme bekommen hat weil sich jemand fachlich schlechter dargestellt hat als er tatsächlich ist (Überqualifikation). Umgekehrt wäre es ein viel größeres und echtes Problem. Wenn ich als Arbeitgeber später merken würde, dass mein Mitarbeiter viel mehr drauf hat, als er als Qualifikation angegeben hat, würde ich mich freuen.


Du musst halt schauen dass du das kriegst das du möchtest. Wenn du die Sachen auf dem Weg den du bisher versucht hast, nicht kriegst, dann musst du was daran ändern.

Ansonsten: wenn man hungrig in die Kantine geht und sich auf Nudeln gefreut hat, es gibt aber nur ekliges Gemüse, dann muss man sich halt entscheiden ob man nun doch das Gemüse nimmt oder eben wieder hungrig nach Hause geht. Soll heißen: man muß schauen was man unter den gegebenen Möglichkeiten kriegen kann, nicht was zwar sehr toll wäre aber wenigstens derzeit nicht möglich ist.
 

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